Optiker-Forum

Hallo,

ich bin seit 7 Jahren Gleitsichtbrillenträger. Ich habe seit Montag eine neue Brille. Die Glässer sind von Optovision infinity...
Das linke Auge ist blind, und daher kann ich zu links keinen Vergleich bzw eine Aussage machen. Rechts habe ich folgendes Problem:
Wenn ich mit der Brille in die Ferne schaue ist so weit alles in ordnung, ich bin knapp unter 30 % Sehkraft. Im Nahbereich hab ich aber so meine Probleme.
Wenn ich mein Handy ablesen möchte dann ist es sehr verschwommen, wenn dann aber mein Gesicht nach rechts bewege wird das Display oder auch der Bildschirm in der Arbeit schärfer. Ich habe heute mal die Glöäser messen lassen beim Augenarzt wo ich auch die Werte her habe und die Stimmen fast überein.

Was mich gewundert hat war dass der Augenstandsmessung mit dem Eletronischen Gerät nicht ging und ein Lineal genommen wurde. Glaube aber das es kein Problem sein sollt. Was mich gewundert hat, war das ich das Gestell für die Brille schon hatte weil der Optiker das auch nicht besorgen konnte. Er hat das Gestell überhaupt nicht eingestellt und nur mit einem Stift einen Punkt auf die Scheibe gemal.

Ich bin jetzt schon ein wenig unsicher und weis nicht ob sich das problem noch löst oder ich ein Problem hab. Ich ertappe mich langsam dabei, das ich wenn es unscharf wird den Kopf immer nach rechts bewege um so eine ander Schärfe zu bekommen.

Vielen Dank schon mal für eure Tipps !!!!

Hallo schallerj,
ich vermute folgendes:

Wenn Dein linkes Auge schon seit langer Zeit erblindet ist, gibt es häufig eine Abweichung im Konvergenzverhalten.
Soll heißen: -> Angenommen man hat zwei halbwegs intakte Äuglein, dann müssen sich diese bei einem Blick vom Fern- in den Nahbereich gleichzeitig
nach innen bewegen um Doppelbilder zu vermeiden.
Bei Menschen mit Einäugigkeit von Kindesbeinen an, stellt man häufig fest, das sich dieses Konvergenzverhalten nicht ausgebildet hat, sondern sich das Auge
auch im Nahbereich eher starr nach vorne unten ausrichtet.
Ein Gleitsichtglas ist jetzt aber für den beidäugigen Normalfall konzipiert und hat deshalb einen konstruktive Verschiebung des Lesebereiches zur Nasenpartie mit eingebaut, man spricht in der Fachsprache vom sog. Inset. Dafür spricht die Ausweichbewegung des Kopfes nach rechts, dadurch sieht das Auge etwas
weiter innen (sprich richtung Nase) durch das Glas und oh Wunder: Da ist auch das Nahteil.
Möglicherweise bräuchtest Du aber ein Glas ohne Inset, viele Kollegen sind da ein wenig ratlos wie man das überhaupt ermitteln kann, oder wie ein solches Glas bestellt werden muss, damits funxt. Die meisten Glashersteller können ein solches über Trick17 (bei Interesse verat ich ihn gerne, ist allerdings mit a bisserl Hirnakrobatik verbunden) durchaus herstellen. Der Optiker muss es halt blicken wie es bestellt und dann eingebaut werden muss, sonst gehts ganz in die Hose.
Ich hatte hier in letzter Zeit drei ähnliche Fälle bei denen jeweils das Gleitsichtglas OHNE INSET bestellt wurden, hat dann auch immer prima geklappt, weil man hier der besonderen Sehgewohnheit am gerechtesten wurde.
Die Sache mit der Augenabstandsmessung ist eher nebensächlich, ob elektronisch oder die von mir favoriserte Messung per Hand, ist hier höchstwahrscheinlich wurscht...
Das der Optiker das Gestell aber nicht mal halbwegs eingestellt hat, bei der Messung zeugt entweder von großem Können, oder eben dem genauen Gegenteil - hier hilft dann meist nur noch eine Analyse über das Alter des Optikers. Jungspund -> Auweiah! Älteres Semester -> Basst scho!
Tja, ich hoffe ich konnte ein wenig weiter helfen, ansonsten bitte nochmals nachhaken (auch beim Optiker)

LG geramiro

Hallo,

vielen Danke für Deine ausführliche Erläuterung. Ich werde heute eh noch ein mal dort vorbeifahren um mir das Gestell noch ein mal so richtig anpassen zu lassen. Ich werde mich dann noch ein mal mit ihm über die Sache unterhalten. Da ich die Brille erst seit Montag habe wird eh erst noch mal der Satz kommen, das kann noch dauern, aber ich werde heute mal berichten was er gesagt hat.

LG und schönes Wochenende...