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Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 14:47
von Anisotrop
Die Antwort von 'Robin' im Thread 'Pluswerte rauslassen?' lässt ja auf mehreren Ebenen tief blicken.
Ich versuche es daher noch einmal:
Wenn man (zumindest bei Zeiss) die Verpackung vor sich liegen hat, so ist das gelieferte Brillenglas bei einem Astigmatismus sowohl in der Plus als auch in der Minusschreibweise definiert.
Alleine diese unterschiedliche Schreibweise könnte nun entscheiden ob man z.B. einen Wert von 6,0 dpt erreicht - und dadurch die Gläser auf Rezept bekommt.
Das gleiche bzw. noch spezieller - Stichwort Höhenprisma: Kontaktlinsen auf Rezept bei so und sovielen dpt. Anisometropie.
Daher noch einmal die grundsätzliche Frage:
Mit welcher Schreibweise wird man der Wechselwirkung von Spähre und Zylinder am besten gerecht?
Weiteres Werte wirrwarr:
Was wenn das Rezept – also der Augenarzt z.B für eine Bildschirm Arbeitsplatzbrille Refraktion und Addidion in dieser oder jener Schreibweise festlegt – und dann der Optiker aus diesen und jenen Gründen bzw. Schreibweisen etwas anderes liefert?
siehe z.B. Addition:
ftp://195.2.65.137/Public/Lenses/Ergo%2 ... %E5%EC.pdf
Seite 58:
Ubersicht uber die design- und additionsabhangigen Degressionen
Wenn man da anhand der Tabelle zu rechnen beginnt, dann gibt es zwischen realer bzw. zwischen im Rezept und Brillenpass aufscheinender Addition mehr oder weniger schnell größere Unterschiede.
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 15:06
von nixblicker
Es wird nichts anderes geliefert.
Genauso wie 18:45 und viertel vor 7 den gleichen zeitpunkt beschreiben.
Wie die 6dpt bei dem neuen gesetz zu interpretieren sind, ist noch nicht definiert, vermutlich zählt der stärkste hauptschnitt.
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 15:14
von Distel
.
Die Krankenkasse bezieht sich immer auf die Pluszylinder-Schreibweise!
Das wurde vor Jahrzenten festgelegt. Es hatte meines Wissens etwas mit der Produktion der Gläser zu tun.
Analog dazu verwendeten viele Kollegen die Pluszylinder-Schreibweise auch bei der Rechnungserstellung, als die Brillengläser noch für die alle Krankenkassenkunden im Leistungskatalog enthalten waren.
Das Rezept des Augenarztes wird in der Regel mit Minuszylinder-Schreibweise ausgefertigt.
Jeder ältere Augenoptiker hat viele Stunden seines Lebens zugebracht, den Kunden die unterschiedlichen Schreibweisen von Verordnung, Krankenkassenliste und Rechnung zu erklären.

Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 15:23
von Anisotrop
nixblicker hat geschrieben:Es wird nichts anderes geliefert.
Genauso wie 18:45 und viertel vor 7 den gleichen zeitpunkt beschreiben.
jaja - und wenn man man dann noch weiß, ob gerade Sommer oder Winterzeit gilt, dann weiß man eventuell auch wo es gerade wie spät ist...
(Die Relativitätstheorie für die spitzfindigen Schlaumaier lasse ich mal einfach aussen vor)
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 15:54
von DI Michael Ponstein
Es gibt keine Werte Wirr Warr es gibt nur unterschiedliche, übliche Schreibweisen, die eine sphäro zylindrische Korrektur beschreiben.
Das Beispiel 18:45 und viertel vor 7 hat das ziemlich gut beschrieben.
Distel hat auch das mit der Historie bereits erklärt.
sph +1,00 cyl. -1,00 Achse 0 sind 0,00 cyl. +1,00 A 90 und sagen mathematisch und phsyikalisch dasselbe aus.
Die Norm und Krankenkassenabrechnung verlangt die Pluszylinderschreibweise, das ist die Basis auch für die kommende Anwendung der Wertebasis für eine Zuzahlung der GKV.
Sollte es wirklich zur 6 dpt Grenze kommen würden alle sphärisch Zylindrischen Werte im Pluszylinder ab +6,00 cyl +0,00 bis aufwärts zum Festbetragszuschuss führen.
Gegenbeispiel:Wäre die Verordnung im Minuszylinder sph +6,75 cyl -1,00 A 0 ergäbe dies sph+5,75 cyl.+1,00 A 90 und würde keinen Zuschuss liefern.
Aber die Gremien der verantwortlichen Stellen werden bis zum April die Weichen stellen und das Ergebnis werden wir dann schwarz auf weiss sehen.
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 16:31
von Traumtänzerin
Anisotrop hat geschrieben:
Alleine diese unterschiedliche Schreibweise könnte nun entscheiden ob man z.B. einen Wert von 6,0 dpt erreicht - und dadurch die Gläser auf Rezept bekommt.
Nein, eben nicht! Jeder Hauptschnitt hat ja einen genau definierten Dioptrienwert, und in der Augenoptik-Ausbildung ist Hauptschnitt I als der mathematisch negativere definiert und der andere somit als Hauptschnitt II. Egal, ob man nun HS I als den sphärischen nimmt und die Pluszylinderschreibweise nutzt oder HS II als den sphärischen nimmt und das Ganze in Minuszylinderschreibweise ausdrückt, das Ergebnis ist immer das Gleiche!
Im in den vorherigen Beiträgen angeführten Beispiel
DI Michael Ponstein hat geschrieben:
sph +1,00 cyl. -1,00 Achse 0 sind 0,00 cyl. +1,00 A 90 und sagen mathematisch und phsyikalisch dasselbe aus.
hat HS I den Dioptrienwert 0,00 und HS II den Dioptrienwert +1,00, egal in welcher Schreibweise.
Um also eine Krankenkassenleistung oder was auch immer zu definieren, müsste es doch eigentlich ausreichen, festzulegen, ob man vom stärkeren oder vom schwächeren Hauptschnitt auszugehen hat (wobei ich hier mit dem stärkeren den mit der höheren Fehlsichtigkeit in Richtung Plus
oder Minus meine, so dass bei einer Kurzsichtigkeit regelmäßig HS I der stärkere wäre und bei einer Übersichtigkeit HS II) - oder sehe ich als Theoretikerin das zu einfach?
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 16:38
von Anisotrop
DI Michael Ponstein hat geschrieben:es gibt nur unterschiedliche, übliche Schreibweisen, die eine sphäro zylindrische Korrektur beschreiben.
D'accore
DI Michael Ponstein hat geschrieben:Distel hat auch das mit der Historie bereits erklärt.
Historie – gut und schön – im Zusammenhang mit Kontaktlinsen auf Rezept bei Anisometropie greift dieses Erklärungsmodell (zumindest für mein dafürhalten) gelinde gesagt zu kurz.
DI Michael Ponstein hat geschrieben:Das Beispiel 18:45 und viertel vor 7 hat das ziemlich gut beschrieben.
und mit meinem Verweis auf Sommer oder Winterzeit wollte ich darauf hinweisen dass man einen numerischen Additionswert (für eine Fernbrille…) offenbar nicht mit einem numerischen Degressionswert spezieller Nahbereichsgläser gleichsetzen kann…
soviel zu:
DI Michael Ponstein hat geschrieben:Es gibt keine Werte Wirr Warr.
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 17:54
von nixblicker
Wenn du jetzt noch ausführen könntest, was spezifische degressionswerte mit einer bestimmten schreibweise zu tun haben....
Du schmeisst dinge durcheinander.
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 18:06
von Robin
vom 17.08.2016
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 18:08
von Robin
[qu
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 18:41
von Anisotrop
nixblicker hat geschrieben:was spezifische degressionswerte mit einer bestimmten schreibweise zu tun haben.....
kurz angedeutet: Ausgangspunkt für die Kostenübernahme einer Bildschirm Arbeitsplatzbrille durch den Arbeitgeber ist in Österreich das Rezept eines Augenarztes.
und in meinem letzten konkreten Fall hat z.B. der Augenarzt in einem explizit als Computerbrille ausgestellten Rezept sowohl Refraktions- u. Additionswerte festgelegt!
zur Erläuterung der Werte auf dem Arztrezept:
der Refraktionswert war (auf den ermittelten Fernwert bezogen) 1,0 dpt unterkorrigiert und der Additionswert betrug 1,0 dpt.
was macht also welcher Augenoptiker mit so einem Rezept?
Insbesonders wenn er einen Brillentechnischen Laien vor sich hat? -
und wie erklärt man nun wenn z.B. am Arztrezept Add 1,0 und am 'ERGO 2 PC Zertifikat' bzw. in der Optiker Rechnung unter + 2,50 steht?
nixblicker hat geschrieben:Du schmeisst dinge durcheinander.
kurz angedeutet: mein Eindruck ist, dass die meisten Optiker - ganz egal was Ihnen der Fehlsichtige [z.B. auch anhand einer vorhandenen Zweitbrille...] zu erklären versucht... (entgegen Ihrer öffentlicher Bekundungen) letztendlich 'Ihr Ding' machen.
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 19:36
von Roland A. Frank
mei, Österreich - was wissen wir, wie es da abgeht ?
Haben Maut seit Jahren und machen ihr "Ding" (oder ihre Grenzen zu..).......
Und die Diskussion über Schreibweisen und Auslegungen - das meiste "ungelegte" Eier
und "18.15" ist nunmal "Viertel nach Sieben" oder "Viertel Sieben" - egal ob Sommerzeit oder in Burkina Faso...
Bin raus hier...
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 21:06
von GodEmperor
Roland A. Frank hat geschrieben:Und die Diskussion über Schreibweisen und Auslegungen - das meiste "ungelegte" Eier
und "18.15" ist nunmal "Viertel nach Sieben" oder "Viertel Sieben" - egal ob Sommerzeit oder in Burkina Faso...
"viertel sieben" ist ja wohl regionaler Slang, oder?

Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Montag 20. Februar 2017, 23:42
von Vielleser
GodEmperor hat geschrieben:Roland A. Frank hat geschrieben:Und die Diskussion über Schreibweisen und Auslegungen - das meiste "ungelegte" Eier
und "18.15" ist nunmal "Viertel nach Sieben" oder "Viertel Sieben" - egal ob Sommerzeit oder in Burkina Faso...
"viertel sieben" ist ja wohl regionaler Slang, oder?

"Viertelsieben" sollte man das schreiben. Dann wird's klarer. Und "des g'hört so", wie man hier "in der Region" so sagt.
Aber von dem Herrn Frank würde ich mir (nix für ungut, Herr Frank

) die Zeit nicht sagen lassen wollen ... "18.15 ist nun mal Viertel nach Sieben"? Na da müssen wir doch wohl nochmal üben?
Das ist ja fast noch bedenklicher als bei den Nordlichtern, die sich schon mal gerne dumm stellen und so tun, als könnten sie nicht nachvollziehen, wieso "Viertelsieben" ein "Viertel von Sieben" (also logischerweise "Viertel nach Sechs") ist, und stattdessen rätseln, ob "Viertelsieben" nun "Viertel vor Sieben" oder "Viertel nach Sieben" ist ... Leut', Leut', Leut ...
Und wie war das also noch mit dem Wirrwarr und wie schnell sieht man jetzt, wie es zum heraufbeschworenen Wirrwarr für Laien kommen kann? Egal ob bei der Zylinderschreibweise oder beim Uhrenlesen?
Und davon mal ganz abgesehen:
Zurück zumThema:
Sollte man für die "Laien", damit die Sache etwas anschaulicher wird, nicht eher die MINUS-Schreibweise der Zylinder verwenden?
Denn der "Patient" ist doch zuallererst mal mit (z.B.) +3,00 oder -3,00 weit- bzw. kurzsichtig. Zumindest empfindet er das so und es wird ihm vom Optiker so gesagt. Die Hornhautverkrümmung von (z.B.) -0,50 ist doch dazu eher "Beiwerk". Vielleicht optisch-technisch nicht korrekt - aber anschaulicher für den Laien, oder?
Re: Werte wirrwarr…
Verfasst: Dienstag 21. Februar 2017, 00:56
von Traumtänzerin
Vielleser hat geschrieben:Sollte man für die "Laien", damit die Sache etwas anschaulicher wird, nicht eher die MINUS-Schreibweise der Zylinder verwenden?
Denn der "Patient" ist doch zuallererst mal mit (z.B.) +3,00 oder -3,00 weit- bzw. kurzsichtig. Zumindest empfindet er das so und es wird ihm vom Optiker so gesagt. Die Hornhautverkrümmung von (z.B.) -0,50 ist doch dazu eher "Beiwerk". Vielleicht optisch-technisch nicht korrekt - aber anschaulicher für den Laien, oder?
Diese Argumentation verstehe ich nicht - nehmen wir deine Beispiele: einen Übersichtigen mit sph. +3,00 cyl. -0,50 und einen Kurzsichtigen mit sph. -3,00 cyl. -0,50.
- Warum ist der Übersichtige "zuerst" mit + 3,00 weitsichtig und nicht mit +2,50 ?
- Warum ist der Kurzsichtige "zuerst" mit - 3,00 kurzsichtig und nicht mit -3,50 ?
Das hieße doch, der Übersichtige ist "zuerst" mit seinem stärker fehlsichtigen Hauptschnitt fehlsichtig, der Kurzsichtige dagegen "zuerst" mit seinem weniger stark fehlsichtigen Hauptschnitt?
Hielte man es umgekehrt, also Pluszylinderschreibweise, wäre der Übersichtige "zuerst" mit seinem schwächer fehlsichtigen HS fehlsichtig, der Kurzsichtige dagegen "zuerst" mit dem stärker fehlsichtigen HS.
Ich finde deine Entscheidung für die eine Variante total willkürlich ...
