Optiker-Forum

Hallo.
Vom Optiker bekam ich folg. Brillengläser:
Visall, Kunstoff 1.67 Typ Excellent, Braun 12 % Hart Super ET, Lotus;
Preisaufschlüsselung:
1284.-, davon 36.- Tönungszuschlag, Lotusschicht 48.-

Meiner Kasse erschien dies zuviel und sie bestellte ein Gutachten.
Der Gutachter schreibt, dass die Kalk. mit 27,9 % Aufschlag über der ortsüblichen Kalk. liegt, bzw. über dem uvp der Fa. Visall.
Die Glaspreise betrügen je Glas 472.- Euro (für mehrfach entspiegelt, schmutzabweisend, getönt, hydrophob und gehärtetes Kunstoff-Gleitsichtglas mit einem Brechungindex von 1.60)

Wie kann es nun sein, dass mein Optiker eine uvp-Liste von Visall hat und sich nach diesen richtet und ein Gutachter zu and. Preisen kommt?
Wobei der Gutachter ja von einem anderen Brechingsindex spricht. (Insofern vlt. Äpfel mit Birnen vergleicht ???).
Wieso kann meine Kasse dem Optiker vorschreiben wie er zu kalkulieren hat?
Ja und was mach ich jetzt am besten? Mein Vers.vertrag sieht vor, dass ich Gläser in jedweder Ausführung erstattet bekomme.

Es sind nun immerhin über 300.- Euro die ich tragen soll obwohl dies von mir versichert ist.

Ich hoffe, ich darf dies hier fragen – ich möchte auch keine unerlaubte Rechtsberatung sondern ein Hinweis zu den Preisen sowie meinem weiteren Vorgehen.
Danke im voraus.

ich würde im widerspruch genau das schreiben:

1. anderer index

2. auf bestehenden vertrag verweisen

3. kopie von uvp liste beilegen

Ja, ok. Danke für die schnelle Antwort.
Kann denn jmd was zu den Preisen sagen wer liegt denn nun falsch?? Macht denn der Brechungsindex so viel aus?

...

jeder optiker macht seine eigene kalkulation. das ist auch so vom gesetzgeber gewünscht. Der Index kann durchaus einen merklichen preissprung bewirken. Wie hoch der ausfällt ist von hersteller zu hersteller und optiker zu optiker verschieden.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, ob Luxus oder Grundausstattung versichert ist.
Tatsächlich kann eine Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen einen Mehrpreis übernehmen.
Grundsätzlich sind private Krankenkassen an den Vertrag mit Ihrem Versicherungsnehmer gebunden, aber, je nach dem wie genau etwas im Vertrag steht gibt es Optionen.
Steht zum Beispiel drin, dass alle notwendigen Features einer Brille auch bezahlt werden, kann schon das Wort "notwendig" mehrdeutig ausgelegt sein.
Insofern kann eine KK den Index 1.6 als absolut ausreichend ansehen und bezahlt auf dieser Basis.
Entscheidend also ist, was steht im Vertrag genau!

Xerox hat geschrieben:Wie kann es nun sein, dass mein Optiker eine uvp-Liste von Visall hat und sich nach diesen richtet und ein Gutachter zu and. Preisen kommt?

gut erkannt. Dann sollte der Gutachter Ihnen doch mal die Brille anfertigen (wird der aber nicht tun, weil dessen Preise wohl nicht realistisch kalkuliert und somit nutzlos sind!)
Übrigens: ist der "Gutachter" (so kann sich JEDER nennen!) überhaupt ein Fachmann, also Optikermeister? Ist der Gutachter überhaupt (ganz wichtig) ein öffentlich bestellter und vereidigter Gutachter? Oder nur ein "Möchtegern" der immer im Sinne Versicherung, bzw hier Krankenkasse "begutachtet"??

Xerox hat geschrieben:Wobei der Gutachter ja von einem anderen Brechingsindex spricht. (Insofern vlt. Äpfel mit Birnen vergleicht ???).

nochmals gut erkannt. Der "vergleicht" zwei verschiedene Glas-Sorten? Das allein lässt schon auf nicht-fachlichkeit schliessen.

Xerox hat geschrieben:Wieso kann meine Kasse dem Optiker vorschreiben wie er zu kalkulieren hat?

kann sie NICHT. versuchen die aber immer wieder ...
Wir sollten denen mal die Preise vorschreiben

Xerox hat geschrieben:Mein Vers.vertrag sieht vor, dass ich Gläser in jedweder Ausführung erstattet bekomme.

dann müssen die auch mal zu ihrem Worte stehen, diese Lappen!!
Leider versuchen Versicherungen immer wieder sich vor berechtigten Zahlungen zu drücken. Unehrlicheit, kriminelle Ideen und Abzockerei gehört wohl zu deren tagtäglichem Geschäft.
Nicht einschüchtern lassen und am Ball bleiben. Wenn die nicht den Richter bestochen haben, werden SIe den Prozess gewinnen. Und dann sofort den Vertrag kündigen!

Hallo. Vlt. gibt es noch weitere Antworten, es ist nun so weitergegangen, dass der Gutachter nun (fast) nur noch behauptet, dass der Optiker mit
27.9 % kalkuliert und ca. 10 % ortsüblich sei.
Die Kasse zieht daraufhin einen § aus den AGB's heran und argumentiert, dass - da der Brillenpreis nicht mehr "angemessen" sei - ich die Mehrkosten trage müsse; auch das Risiko der Prüfung ob der Optiker noch angemessen kalkuliert gehe eben zu meinen Lasten.

Es wäre nett wenn mir hier jmd helfen könnte oder einen Tipp für einen Rechtsanwalt mit entsprechender Spezialisierung hat oder sonstige Hinweise.

Ich finde nämlich einfach keine Möglichkeit wie ich einen Optiker zwinge seine Kalkulation offen zu legen und wie beurteile ich dann die Angemessenheit?
27,9 % halte selbst ich für einen Optiker als nicht besonders hoch.

Ich hatte das so verstanden, dass der Optiker angeblich 27,9% über dem ortsüblichen VK liegt. Das ist was anderes als eine Kalkulation mit 27,9%.
Kalkulieren darf und muss (vielen Dank an das Kartellamt) jeder Optiker selber.
Ein Offenlegen der Kalkulation wirst du kaum erzwingen können. Das kann nur ein Richter.

Anmerkung:
Meine Erfahrung zeigt, auch wenn ich normale ortsübliche Preise habe, nehmen sich viele Krankenkassen das Recht heraus vom Rechnungsbetrag noch 5% - 10% abzuziehen.

Ja sry, liegt 27,9 % über der ortsüblichen Kalkulation steht im Gutachten.....
Das macht es doch nicht besser....

Ich würde mal über visall 2-3 optiker in der umgebung suchen, und diese bitten, ein angebot über die besagten gläser zu machen.

nixblicker hat geschrieben:Ich würde mal über visall 2-3 optiker in der umgebung suchen, und diese bitten, ein angebot über die besagten gläser zu machen.

A) Der Gutachter der KK könnte durchaus ein selbsternannter Gutachter ("Gutachter" ist nämlich keine geschützte Bezeichnung) sein
=> B) "Wessen Brot ich eß, dessen Lied ich sing..."

C) für ö.b.u.v. Sachverständige ist es das Normalste der Welt, den ortsüblichen Preis zu ermitteln wie es unser nixblicker beschrieben hat
(wir befragen sogar bis zu fünf Kolleg*innen)

D) Schon mal nen Rechtsbeistand aufgesucht ? (Im Bekanntenkreis gibt es sicherlich mindestens einen Juristen....)