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(binokulare) Lupenbrille bei Anisometropie

Verfasst: Montag 18. Juli 2016, 16:04
von Anisotrop
vorab ganz kurz angedeutet:
Es gibt geradezu frappierend viele (hochpreisige...) Anbieter binokularer (Galilei) Fernrohrlupen-Brillen.
von den Herstellen (die auf meine diesbezügliche Anisometropie Anfragen geantwortet haben...) lautete (bis auf Zeiss) die Antwort unisono:
Das korrekte Anpassen einer (Galilei) Fernrohrlupen-Brille sei (schon ohne starke Anisometropie...) eine so spezielle Angelegenheit, dass man nicht mit Optikern vor Ort zusammen arbeiten würde, sondern (egal wie weit entfernt...) einen speziell geschulten Aussendienstmitarbeiter vorbeischicken würde...

daher einmal ganz grundsätzlich gefragt:
Hat z.B. jemand praktische (binokulare...) Erfahrung mit dem ZEISS Bifokal-Lupenglas S 25 -
bzw. ist dieses Glas rein für Sehbehinderung (z.B. Visus < 0,5 ) konzipiert -
oder könnte es auch als (binokulare zweifach...) Vergrößerung im Nahbereich von ~10 cm verwendet werden?
und käme bei einer Anisometropie von z.B. mehr als 2,5 dpt zu den konvergenzentlastenden auch noch ein 'Höhenkorrektionsprisma' hinzu?

bzw. sollte z.B. bei der Fernrohrlupen-Brillen Zeiss GTX das Grundglas auf den 'Fern+Add Bereich', auf den 'Lupendurchblick' oder sonstwie... zentriert werden?

und vielleicht noch grundsätzlicher:
Wenn man davon ausgeht, dass im Nahbereich wohl zumeist das zweidimensionale sehen wie z.B. lesen die Hauptbetätigung ist
( - also das Fehlen von [binokularem] räumlichen sehen im Gegensatz zur Ferne gar nicht automatisch wahrgenommen wird...)
und wenn 'monovision' quasi schon mehr und mehr zum Vorteil stilisiert wird:
Ist 'Brillentechnisch' speziell im Nahbereich eh schon alles... [Selbstzensur]

Re: (binokulare) Lupenbrille bei Anisometropie

Verfasst: Montag 18. Juli 2016, 20:38
von Eberhard Luckas
Moin,

meinens Wissens kann ich bei den Zweistärkenlupengläsern von Zeiss auch zusätzliche prismatische Wirkungen erhalten. Generell gibt es (glaube ich) ab 2-fach eine Konvergenzunterstützung.
Dieses Glas ist für Sehbehinderte gemacht aber auch als Lupenwirkung für extrem dichtes Arbeiten möglich. Bei der GTX muss das Grundglas egal was es ist, exakt auf den Augendrehpunkt zentriert werden wie bei allen Brillen. Die aufklebbaren Lupenteile müssen dahin, wo die Augen bei der entsprechenden Entfernung stehen.

Re: (binokulare) Lupenbrille bei Anisometropie

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 08:59
von Anisotrop
Eberhard Luckas hat geschrieben:muss das Grundglas egal was es ist, exakt auf den Augendrehpunkt zentriert werden wie bei allen Brillen.
- was an sich schon sehr viel leichter gesagt als getan ist.

andererseits ist die Augendrehpunktforderung bei Anisometropie offenbar nicht wirklich das Maß der Dinge:

Bei Fernbrillen zur Korrektion der Anisometropie müssen die Brillengläser möglichst genau... auf die Hauptdurchblickpunkte für die Ferne eingeschliffen werden.

http://www.der-augenoptiker.de/betriebs ... titel-739/

oder eben auch:
Die Bezugspunkte der Gläser sollten stets exakt zu den Hauptdurchblickpunkten zentriert werden
und mit 'Fern' - bzw. presbyopen 'Fern+Addition' Durchplikpunkt einerseits und dem 'Lupendurchblickpunkt' andererseits gibt es offensichtlich ein entweder oder...

und das Fazit bezüglich Lupenbrillen entspricht letzendlich offenbar dem für die Bildschirmarbeitsplatz Brille
***Leider kein Hinweis auf Anisometropie in den einschlägigen Vorschriften***

Re: (binokulare) Lupenbrille bei Anisometropie

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 09:19
von benkhoff
mit welche Ihrer Lupenbrillen haben Sie denn welches Problem??

Re: (binokulare) Lupenbrille bei Anisometropie

Verfasst: Dienstag 19. Juli 2016, 10:46
von Anisotrop
benkhoff hat geschrieben:mit welche Ihrer Lupenbrillen haben Sie denn welches Problem?
meine Kurzsichtigkeit ist im Laufe der Jahre kontinuierlich stärker geworden.
Ich kann also z.B. auf mehrere Zeiss Systemträger zurückgreifen die aufgrund ihrer inzwischen zu schwachen Fernwirkung mehr oder weniger geeignete Nahbereichsbrillen sind.

http://pulchlorenz.de/out/pictures/mast ... iss-02.jpg

ich habe eine Zeiss Kopflupe System Kepler und kann nun mit dessen Knickbrücke und den zwei unsäglichen Kugelgelenken des Systemträgers versuchen eine möglichst optimale Zentrierung einzustellen.
Wenn ich nun z.B. ganz bewusst[!] mit Millimeterpapier und Zirkel (Sehfeld..) die jeweiligen rechts/links bzw. binokularen Seheindrücke vergleiche so treibt mich das mitunter in den Wahnsinn.
kurz: Da unbequem schwer und vor allem ohne Rundumsicht (Werkzeug am Arbeitstisch...) wurde die Kepler Kopflupe von mir im Grunde vollständig durch ein Mikroskop ersetzt.

Nun pröble ich mit einer Zeiss Fernrohrlupen-Brille G2 die ich mit liebevoll ausgestanztem 'Tixo' volgo 'Tesa beidseitig' auf den Systemträgern platziere
und wenn ich z.B. die Justieranleitung - rechts=Text und links=Testkreuz vor mir liegen habe und an den schrägen 'Exzenterfassung' herumjustiere so kann ich z.B. wie in einer Animation das Testkreuz über den Text legen...

soviel - kurz angedeutet... zu: welche Lupenbrillen bei mir welches Problem haben