Erwartungshaltung bei hochwertigen Gläsern
Verfasst: Dienstag 5. Juli 2016, 13:10
Wertes Forum,
habe seit gestern meine ersten Brillen überhaupt - eine „normale“ Brille und eine Sonnenbrille, jeweils als Gleitsicht in unterschiedlichen Gestellen.
Dazu muss gesagt werden, dass ich auch ohne Brille zurecht komme, allerdings nur aufgrund der Tatsache, dass sich die Augen gegenseitig unterstützen (und ich es wohl so gewohnt bin). Die Korrekturen in der Ferne sind aber schon ein Aha-Erlebnis im Vergleich ohne Brille. Wenn ich mich so umhöre, sind die Werte allesamt „harmlos“, daher vielleicht auch das Empfinden:
Fern Sphäre Zylinder Achse
R -0,25 -0,25 75°
L -1,00 -0,25 170°
Nah Sphäre Zylinder Achse
R +1,25 -0,25 75°
L +0,50 -0,25 170°
Der Achse-Wert für R wurde vom Optiker nach eingehender Messung auf 80 korrigiert. Die 5 Grad Differenz sorgten schon für ein Verschwimmen im Nahbereich, was mir beim Augenarzt allerdings nicht auffiel.
Zur Vorgeschichte meiner Bestellung: den Optiker (lokal, kein F, A o.ä.) hatte ich darauf hingewiesen, dass ich vornehmlich am Rechner sitze - mal Laptop, mal Desktop, manchmal beides, mit ca. 50-60cm Abstand und sonst die Brille für das Autofahren brauchen werde. Ergebnis waren schließlich Gläser von Zeiss, Precision Superb (G PSUP 60, die Sonnenbrille dito als Skylet Sport), da diese jeweils sehr breite Fern- und Nahbereiche hätten und perfekt auf Gestell und Träger abgestimmt werden. Zuerst wurde die normale Brille bestellt und aufgrund der guten Beratung und des damit einhergehenden Gefühls zwei Tage später die Sonnenbrille.
Jedoch: trotz dieser bewusst hochwertig ausgewählten und vom Optiker empfohlenen Gläser ist die Einschränkung enorm. So habe ich bei einem Leseabstand von ca. 40 cm einen Schärfebereich von ca. 5-7cm Breite (die Sonnenbrille ist da ein Hauch besser) und beim Arbeiten am Laptop gibt es zudem eine Art Kissenverzerrung (sagt man das so?) - sprich es wölbt sich alles um diesen kleinen Fokusbereich. Dann habe ich das Gefühl, daß ich irgendwie nach „innen“ durch die Brille schauen muss, statt „geradeaus“ und dabei möglichst nah an der Unterkante des Gestells.
Bei Abholung der Brille war mir schon ein Unterschied zwischen der Variante „normal“ und „Sonnenbrille“ aufgefallen. Die Sonnenbrille war deutlich angenehmer. Der Optiker meinte es sei durchaus üblich, schließlich sei die Sonnenbrille ca. 2mm höher, aber man könne bei der normalen Brille ja noch die Fassung im Winkel , Neigung, etc. anpassen und ich solle ggf. in ein paar Tagen nach der Eingewöhnungsphase nochmal vorbei schauen.
Dann habe ich festgestellt, dass die Werte für das Gestell bei den normalen Gläsern zumindest auf der Zeiss-Verpackung nicht erfasst ist, bei den Sonnengläsern schon. Hier wiederum sind aber die aufgedruckten Werte anders, als die seinerzeit für die Bestellung Gemessenen (am Essilor Activisu). Gemessen: l=52,3, h=32,6, AzG=18,3 - aufgedruckt: l=54, h=34 und AzG=18. Andersherum gibt es für die normalen Gläser einen V-Wert (10) - den haben wiederum die Sonnengläser nicht. Nicht gerade vertrauenserweckend…
Im Übrigen weichen die aufgedruckten Soll-Messwerte von der gemessenen Refraktion ab.
Meine Fragen hierzu:
- ist das alles normal und mein Anspruch ist zu hoch?
- Warum ist auf der Verpackung für die Sonnengläser ein Wert für das Gestell und bei den anderen nicht?
- Haben sich die Kollegen einfach nur vermessen und können das korrigieren oder sind die Fassungs-Messwerte alle unnötig, das sich die Glashersteller ohnehin auf eine Gestell-Datenbank verlassen?
- Oder liegt es an dem hier oft gelesenen falschen Zentrierpunkt?
- Wie relevant sind die Achswerte? Wie oben erwähnt merke ich schon 5 Grad Unterschied…
- Hat gar Zeiss hier Mist gebaut und muss nachbessern?
Ich möchte für den nächsten Besuch beim Optiker auch gerne derart vorbereitet sein, dass ich zumindest weiß, was dieser mir nicht erzählen darf und worauf ich mich einlassen kann.
Hintergrund ist die Tatsache, dass ich bei der Bestellung der Sonnenbrille das Gefühl hatte, hier wird nicht richtig vorgegangen - ein Bauchgefühl aufgrund der Erfahrung zuvor - da trotz anderer Fassung lediglich die Pupillen im Geradeausblick eingezeichnet und der HSA gemessen wurde. Erst auf Nachfrage wurde dann Gesicht auf das Gestell eingemessen. Vorher hatte ich die lapidare Aussage „ich kenne das Gerät nicht, wir messen das nur manuell. Machen wir immer so.“
Vielleicht hat hier der eine oder andere gute Tips für das Gespräch mit dem Optiker.
Besten Dank im Voraus.
habe seit gestern meine ersten Brillen überhaupt - eine „normale“ Brille und eine Sonnenbrille, jeweils als Gleitsicht in unterschiedlichen Gestellen.
Dazu muss gesagt werden, dass ich auch ohne Brille zurecht komme, allerdings nur aufgrund der Tatsache, dass sich die Augen gegenseitig unterstützen (und ich es wohl so gewohnt bin). Die Korrekturen in der Ferne sind aber schon ein Aha-Erlebnis im Vergleich ohne Brille. Wenn ich mich so umhöre, sind die Werte allesamt „harmlos“, daher vielleicht auch das Empfinden:
Fern Sphäre Zylinder Achse
R -0,25 -0,25 75°
L -1,00 -0,25 170°
Nah Sphäre Zylinder Achse
R +1,25 -0,25 75°
L +0,50 -0,25 170°
Der Achse-Wert für R wurde vom Optiker nach eingehender Messung auf 80 korrigiert. Die 5 Grad Differenz sorgten schon für ein Verschwimmen im Nahbereich, was mir beim Augenarzt allerdings nicht auffiel.
Zur Vorgeschichte meiner Bestellung: den Optiker (lokal, kein F, A o.ä.) hatte ich darauf hingewiesen, dass ich vornehmlich am Rechner sitze - mal Laptop, mal Desktop, manchmal beides, mit ca. 50-60cm Abstand und sonst die Brille für das Autofahren brauchen werde. Ergebnis waren schließlich Gläser von Zeiss, Precision Superb (G PSUP 60, die Sonnenbrille dito als Skylet Sport), da diese jeweils sehr breite Fern- und Nahbereiche hätten und perfekt auf Gestell und Träger abgestimmt werden. Zuerst wurde die normale Brille bestellt und aufgrund der guten Beratung und des damit einhergehenden Gefühls zwei Tage später die Sonnenbrille.
Jedoch: trotz dieser bewusst hochwertig ausgewählten und vom Optiker empfohlenen Gläser ist die Einschränkung enorm. So habe ich bei einem Leseabstand von ca. 40 cm einen Schärfebereich von ca. 5-7cm Breite (die Sonnenbrille ist da ein Hauch besser) und beim Arbeiten am Laptop gibt es zudem eine Art Kissenverzerrung (sagt man das so?) - sprich es wölbt sich alles um diesen kleinen Fokusbereich. Dann habe ich das Gefühl, daß ich irgendwie nach „innen“ durch die Brille schauen muss, statt „geradeaus“ und dabei möglichst nah an der Unterkante des Gestells.
Bei Abholung der Brille war mir schon ein Unterschied zwischen der Variante „normal“ und „Sonnenbrille“ aufgefallen. Die Sonnenbrille war deutlich angenehmer. Der Optiker meinte es sei durchaus üblich, schließlich sei die Sonnenbrille ca. 2mm höher, aber man könne bei der normalen Brille ja noch die Fassung im Winkel , Neigung, etc. anpassen und ich solle ggf. in ein paar Tagen nach der Eingewöhnungsphase nochmal vorbei schauen.
Dann habe ich festgestellt, dass die Werte für das Gestell bei den normalen Gläsern zumindest auf der Zeiss-Verpackung nicht erfasst ist, bei den Sonnengläsern schon. Hier wiederum sind aber die aufgedruckten Werte anders, als die seinerzeit für die Bestellung Gemessenen (am Essilor Activisu). Gemessen: l=52,3, h=32,6, AzG=18,3 - aufgedruckt: l=54, h=34 und AzG=18. Andersherum gibt es für die normalen Gläser einen V-Wert (10) - den haben wiederum die Sonnengläser nicht. Nicht gerade vertrauenserweckend…
Im Übrigen weichen die aufgedruckten Soll-Messwerte von der gemessenen Refraktion ab.
Meine Fragen hierzu:
- ist das alles normal und mein Anspruch ist zu hoch?
- Warum ist auf der Verpackung für die Sonnengläser ein Wert für das Gestell und bei den anderen nicht?
- Haben sich die Kollegen einfach nur vermessen und können das korrigieren oder sind die Fassungs-Messwerte alle unnötig, das sich die Glashersteller ohnehin auf eine Gestell-Datenbank verlassen?
- Oder liegt es an dem hier oft gelesenen falschen Zentrierpunkt?
- Wie relevant sind die Achswerte? Wie oben erwähnt merke ich schon 5 Grad Unterschied…
- Hat gar Zeiss hier Mist gebaut und muss nachbessern?
Ich möchte für den nächsten Besuch beim Optiker auch gerne derart vorbereitet sein, dass ich zumindest weiß, was dieser mir nicht erzählen darf und worauf ich mich einlassen kann.
Hintergrund ist die Tatsache, dass ich bei der Bestellung der Sonnenbrille das Gefühl hatte, hier wird nicht richtig vorgegangen - ein Bauchgefühl aufgrund der Erfahrung zuvor - da trotz anderer Fassung lediglich die Pupillen im Geradeausblick eingezeichnet und der HSA gemessen wurde. Erst auf Nachfrage wurde dann Gesicht auf das Gestell eingemessen. Vorher hatte ich die lapidare Aussage „ich kenne das Gerät nicht, wir messen das nur manuell. Machen wir immer so.“
Vielleicht hat hier der eine oder andere gute Tips für das Gespräch mit dem Optiker.
Besten Dank im Voraus.