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erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Sonntag 22. Juni 2008, 14:35
von Kathleen
Hallo,
vor ca. 4 Wochen habe ich meine erste Brille bekommen und komme damit gar nicht zurecht. Es ist eine randlose Brille mit folgenden Werten:
R F-0,25 -1,25 170° H 13,00
L F 0,00 -2,50 8° H 13,00
Glas: 6/ PY EI FBL SHC M 65/00
Das Problem ist, dass mir alles viel zu grell vorkommt, zu kontrastreich. Am Schlimmsten ist es im Freien oder bei künstlichem Licht. Ich mag eigentlich nicht durch die Gläser gucken, weil es in den Augen schmerzt. Es ist schwer zu beschrieben aber ich habe das Gefühl, dass es um die Ränder von Dingen/Personen und Schrift im Besonderen immer hell drum rum leuchtet. Dazu kommt noch, dass ich erst ca. 17 cm vor dem Auge mit der Brille scharf sehen kann.
Ich war damit auch noch mal beim Optiker, meine Werte wurden noch mal gemessen und die waren gleich, die Brille ist auch in Ordnung also keine Fehler drin, Augenabstand wurde auch richtig gemessen etc. Der Optiker konnte sich meine Probleme auch nicht erklären und meinte, da müsse ich mich nur dran gewöhnen, das läge daran, dass ich durch meine Hornhautverkrümmung alles noch nie so scharf gesehen hab.
Nun hab ich die Brille aber über Wochen fast ununterbrochen getragen und kann mich an dieses Grelle immernoch nicht gwöhnen. Es macht mich richtiggehend wahnsinnig sie zu tragen.
Woran könnte es liegen? An den Kunststoffgläsern? Was kann ich denn jetzt noch tun?
Viele Grüße,
Kathleen
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Sonntag 22. Juni 2008, 15:55
von Nicole
Hallo,
Kathleen hat geschrieben:
Dazu kommt noch, dass ich erst ca. 17 cm vor dem Auge mit der Brille scharf sehen kann.
Wie alt bist du?
Trage die Brille doch erst, wenn es etwas dunkler ist und beim Fernsehen, um dich daran zu gewöhnen.
Die "Hornhautverkrümmung" ist schon heftig für die erste Brille.
Dadurch, dass du vorher ohne Brile immer leicht unscharf gesehen hast, kommt es dir jetzt alles viel "plastischer" vor, was ungewohnt für dein Gehirn ist.
lg
Nicole
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Sonntag 22. Juni 2008, 20:16
von Optotyp
Am Anfang ist es sicher so, dass man sich an die neue Schärfe erst gewöhnen muss.
Das Gehirn ist etwas überfordert mit der neuen "Datenmenge".
Allerdings ist das Farbspektrum, das sich ergibt, wenn du Konturen betrachtest ein eindeutiges Indiz dafür, dass du höherbrechende (dünner gemachte) Brillengläser trägst, deren Ränder im schlimmsten Fall, für die Esthetik noch poliert wurden.
Für deine Probleme im Nahbereich gibt es eigentlich nur zwei Faktoren, die ausschlaggebend sein könnten.
1. Das Alter (evtl. Beginn der Presbyopie (Alterssichtigkeit))
2. Die Brille ist zu stark
PS: Ferndiagnosen sind immer etwas schwierig

Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Montag 23. Juni 2008, 21:30
von Kathleen
Hallo,
danke für die Antworten. Zum Alter, ich bin 25.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass meine Probleme normal sind. Wie gesagt, trage ich die Brille trotz Problemen nun schon fast 2 Wochen ununterbrochen damit sich das Auge dran gewöhnt, die Beschwerden werden aber immer stärker, vor allem beiKunstlicht ist es kaum auzuhalten. Es kann ja irgendwie nicht normal sein, dass ich beim Tragen das Gefühl habe, dass die Tiefenschärfe beim Sehen zu groß ist, so dass die Augen sich nicht entspannen können, alles blendet...
Das sich geblendet fühlen ist dermaßen anstrengend, dass meine Augen schon nach 1-2 Stunden völlig müde sind und ich es als Erleichterung empfinde die Brille abzunehmen. Sollte es denn nicht anderesrum sein?
Ich denke nicht, dass ich mich nach weiteren 3 Wochen oder so dran gewöhnen werde, wenn ich es nach 2 nicht mal ansatzweise schaffe. Und beim Optiker war mit den Werten alles in Ordnung. Fange schon langsam an zu verzweifeln.
Grüße,
Kathleen
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Montag 23. Juni 2008, 21:49
von Heroweb
Ein kleiner Tipp,lass dir die Politur der Polycarbonatgläser mal entfernen,vielleicht wird es besser.
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Montag 23. Juni 2008, 23:25
von Optotyp
Achtung: Politur von Poly-Gläsern zu entfernen ist nicht so gut!!
Ganz ehrlich, ich würde mir auf alle Fälle entweder noch einmal einen Termin geben lassen, die Situation ein weiteres mal schildern und zwar bei einem Optikermeister oder unabhängig davon noch mal eine zweite Meinung einholen.
Ich denke, dass du die Brille von der Stärke her brauchst, aber du sie nicht vertägst, was ja klar ersichtlich ist (den asthenopischen Beschwerden nach)!
Man könnte vielleicht beim Optiker versuchen, dich auch auf eine niedrigere Visusstufe* zu korregieren.
Die meisten Optiker holen bei der Augenglasbestimmung alles an Sehleistung raus, was geht. In deinem Fall ja ziemlich viel Fehlsichtigkeit für die erste Brille!
Daraus können in deinem Alter mal schnell Visusstufen* von bis zu 2,0 erreicht werden, was zwar toll alles scharf macht, aber evtl. unverträglich.
Mit einer Visustufe* von 1,0 - 1,25 sind die meisten aller Brillenträger eigentlich schon zufrieden.
Ansonsten muss ich dir ehrlich sagen, dass Ferndiagnosen ehrer schwierig zu stellen sind! Sorry!!
*Visus: der Visus drückt die Sehschärfe in einem Zahlenwert aus. Dabei entspricht ein Visus von ca. 1,0 einer Sehschärfe von 100%
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Dienstag 24. Juni 2008, 00:52
von turtleschlumpf
da hätte ich mal eine frage zu diesem visuswert:
worauf beziehen sich diese 100%? (also visus 1,0)
denn wenn 100% bedeutet, dass man alles komplett scharf sieht, was bedeutet dann 200%???
man kann ja nicht doppelt gut sehen, oder hab ich da irgendwas misverstanden?
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Dienstag 24. Juni 2008, 10:33
von Oppicker
@turtleschlumpf
"100%" ist die eingängigere Bezeichnung für gutes Sehen für Laien, aber es geht auch besser als "100%". Der Visus gibt eigentlich die Größe eines Winkels an...., das versteht dann aber kein Laie. Deshalb haben sich die etwas dümmlichen "100%" für Visus 1,0 eingebürgert. Soweit ich mich erinnere, steht der Weltrekord im "Scharfsehen" beim Menschen bei "400%". Es soll sich um eine Frau handeln, die auf 2,7 km Entfernung erkennen kann, ob eine Kerze brennt oder nicht (ich halte das allerdings für ein Gerücht oder ich habe die Zahlen falsch in Erinnerung)
Hier noch mehr Lesestoff (gut verständlich):
http://de.wikipedia.org/wiki/Visus
@Kathleen
Es wurde schon gesagt: Bestimmt hast du zwar eine Eingewöhnungsproblem, denn für eine Erstbrille sind die Werte ganz schön heftig (wenn sie denn überhaupt stimmen!!), aber ich würde darauf wetten, dass die Brille zu stark geraten ist. Nicht mal unbedingt, weil man zuviel gemessen hätte, sondern weil du - wie ich auch - die Vollkorrektion nicht verträgst. Das macht die Brille bei scharfem Sehen so unverträglich. Kunstlicht ist sehr "rotlichtlastig". Da die Farbe "rot" schwächer gebrochen wird, führt das zusammen mit der etwas zu hohen Glasstärke zu den von dir erwähnten "Lichthöfen", da dein Auge kurzzeitig darauf akkomodiert (einstellt), was auf Dauer als Belastung empfunden wird.
Langer Rede kurzer Sinn: Gläser schwächer machen lassen und der Käse ist gegessen.
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Dienstag 24. Juni 2008, 12:08
von herrdelling
a-
Optotyp hat geschrieben:Achtung: Politur von Poly-Gläsern zu entfernen ist nicht so gut!!
Wieso??? Mit Schmirgelpapier über den Rand und fertig!!!
b-
Wo steht überhaupt was von polierten Glasrändern???
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Dienstag 24. Juni 2008, 14:06
von Heroweb
Polies werden bei Fielmann automatisch poliert.Ich würde erstmal die Politur wegmachen,ob überhaupt das dies das Problem ist,weil ich persönlich diese Probleme auch schon hatte.Falls es nicht besser werden sollte,Augenüberprüfung nochmal machen.Eventuell abschwächen lassen und später dann die vollen Werte.
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Dienstag 24. Juni 2008, 15:00
von Oppicker
Ich bezweifle auch, dass die Politur der Grund ist.
Außerdem hat optotyp recht: "Rauhe" Ränder beim Polycarbonatmaterial sind der kurzfristige Tod eines Brillenglases. Es bekommt feinste Risse, die sich immer weiter fortsetzen. Wir polieren deshalb auch soweit möglich Polycarbonat-Bohrlöcher.
Insofern ausnahmsweise ein Kompliment an F*elmann, wenn das mit der automatischen Politur stimmt.
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Montag 7. Juli 2008, 18:48
von Kathleen
Danke für eure Antworten. Nachdem ich nun noch mal bei F***n war und man mich wieder abgewimmelt hat mit den Worten, "nein nein, am Material kann das nicht liegen, da müssen sie sich noch dran gewöhnen", reicht es mir jetzt.
Nun trage ich die Brille schon fast 4 Wochen ununterbrochen und es wird und wird nicht besser. Nun habe ich mich selber schlau gemacht im Internet und herausgefunden, an was es wahrscheinlich liegt.
Und zwar an der Chromatischen Aberration. Es scheint so zu sein, dass Polycarbonatgläser eine Abbe Zahl um die 30 haben, was wohl zu Chromatischer Aberration führt, also zu Farbsäumen, denn je kleiner die Abbe Zahl umso mehr Farbsäume. Polycarbonat soll da ganz schlecht sein. Bei mir sind die Farbsäume blau und gelb, und nerven extrem. Dran gewöhnen kann ich mich auch nach 4 Wochen nicht, im Gegenteil.
Nun möchte ich dieser Tage wieder zum Optiker und mich nicht abwimmeln lassen, denn es liegt sehr wohl am Material. Scheinbar muss man sich, um bei den Leuten bei F**n argumentieren zu können, selbst beraten. Eine "Optikerein" meinte letztens, bei anderen Gläsern wäre bei mir dann das linke Glas fast doppelt so dick wie das Rechte. Das kann ich nicht glauben, es gibt doch noch anderen Kunststoff, der auch dünner als normale Gläser sein kann. Achja ich habe eine randlose Brille.
Was für andere Kunststoffsorten würdet ihr empfehlen mit welchem Brechungsindex (nicht zu hoch, scheinbar bin ich da empfindlich) und die nicht so dick werden wie Cognacschwenker

?
Danke für eure Mühe!
Kathleen
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Dienstag 8. Juli 2008, 12:57
von Oppicker
Hallo Kathleen,
du hast m.E. nur 2 Möglichkeiten, falls deine Eigendiagnose überhaupt stimmt, wofür ich keinesfalls meine Hand ins Feuer legen würde:
1.) Trivex-Material; ist dicker als Poly, aber genauso zäh und bruchfest.
2.) 1,6er Kunststoff; so dünn wie Poly, aber eben nicht ganz bruchsicher
Farbsäume, vor allem bei deinen Stärken, fallen normalerweise überhaupt nicht ins Gewicht. Und sollten sie bei sensibleren Menschen wirklich auffallen, dann eher bei hohen Relativkontrasten, also z.B. nachts, wenn man eine Lichtquelle betrachtet.
Ich staune darüber, dass sich in den Optikerforen die Leute oft über Farbsäume beklagen. Wir haben uns hier in der Umgebung einen Namen gemacht mit unseren individualisierbaren, rahmenlosen Brillen und verwenden bei dementsprechenden Stückzahlen sehr viel Poly oder HiIndex-Material, aber KEIN EINZIGER Kunde beklagte sich bisher über Farbsäume!?
Also Vorsicht mit solchen Spekulationen.
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Dienstag 8. Juli 2008, 13:08
von Nicole
Ich habe eine Randlosbrille mit Kunstoffgläsern Index 1,61.
Farbsäume habe ich nicht, sehe auch am Rand alles scharf.
Ich liege auch bei unter -2 dpt.
Meine Gläser sind superentspiegelt.
Wie ist das mit den Gläsern von Kathleen?
Sind die wirklich auch superentpiegelt? Wäre das noch eine mögliche Fehlerquelle?
SHC soll wohl drin sein, ist es das aber auch?
Mal meine laienhaften Gedanken dazu...........
Re: erste Brille-alles viel zu grell
Verfasst: Mittwoch 9. Juli 2008, 15:42
von JürgenR
Na, habe ich das richtig verstanden? Da warnt jemand vor dem Mattieren von Polycarbonatgläsern, will möglichst die Bohrlöcher polieren? Hallo! Ist hier wirklich die Rede von Polycarbonat in Kombination mit Garnitur! Sollte ich da, was die neueste Materialkunde angeht, etwas verpasst haben?
Im Übrigen: klar trägt die Abbe-Zahl (und die damit verbundenen mehr oder weninger starken Farbsäume) zum Wohlbefinden - oder auch Unwohlbefinden - bei. Daneben aber auch zum grossen Teil die Glaskrümmung. Schon +0,5 bis +1,0 (bei Minusgläsern) extra an der Vorderfläche bzw -0,5 bis -1,0 an der Rückfläche (bei Plusgläsern) wirken oft Wunder. Sicher, ein Kompromiss im Hinblick auf die Randdicke/Mittendicke, doch Rettungsanker gegen "Schärfen" und störende Reflexe.
Auffallend häufig werden hier derartige Problemstellungen diskutiert, oft nachdem es "zu spät" ist. Werden Kunden beim Optiker nicht mehr genügend informiert und vorbereitet auf das zu erwartende Produkt? Dies ist, nach eigener Erfahrung, wohlinvestierte Zeit! Die Kunden werden es Euch danken.
Aus dem Land der Mitternachtssonne
JürgenR