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Probleme mit binokularem Lesen nach Katarakt OP

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 15:47
von psychoauge
Vor einem Jahr wurde mir im rechten Auge eine AMO Monofokallinse eingesetzt. Das Ergebnis war eine Sehstärke von -0,75 DPT. Da ich am linken Auge +0,75 altersweitsichtig bin, gab es dadurch grosse Probleme. Ich konnte nur mit dem kurzsichtigen Auge lesen mit einer Lesebrille von 1 DPT, das linke Auge wurde vom Gehirn ausgeblendet. Lesen mit beiden Augen war nicht möglich, rasender Druck und Kopfschmerzen waren die Folge bei beiden aus korrigierten Augen. Fernsicht war möglich, indem ich das kurzsichtige Auge mittels Brille auf 0 setzte und das linke, weitsichtige unkorrigiert ließ. Das Sehen wirkte natürlich, mir war nicht schwindlig, ich konnte wegen der zwei verschiedenen Augen aber nicht über die Brille sehen, musste dauernd Brillen wechseln, arbeiten war so nicht möglich. :cry:
Im Oktober ließ ich mir deswegen und wegen unglaublicher Linsenrandstörungen eine Add on Linse, eine Sulcoflec zusätzlich ins rechte Auge implantieren, welches dadurch auf 0 gesetzt wurde. Im Gegensatz zur Korrektur mit der Brille war das Ergebnis schlecht. Ich sehe nach wie vor scharf, aber irgendwie wie mit einem Weichzeichner. Ich hatte Probleme etwas zu fixieren, die Buchstaben sind scharf aber nicht so gestochen scharf wie vorher. Obwohl ich 160% Fernsicht habe, kann ich nicht so gut Schilder lesen wie vorher. Mir war plötzlich nur mehr komisch, schwindlig. Ich setzte nun auch das linke Auge mittels Brille auf 0, dies war zu Beginn ganz furchtbar. Obwohl nur 0,75 DPT stark, platzte mein Kopf fast durch die Korrektur des linken Auges. :roll: Trotz Kopfschmerzen, Druck zwischen den Augen behielt ich sie auf, und so nach zwei Monaten wurde es besser, aber es fühlt sich nach wie vor nicht so natürlich an wie vorher, immer ist so ein leichter Schwindel vorhanden. Wenn ich die Brille zu Beginn abnahm, hatte ich wieder Kopfschmerzen und Mond und Sterne, also nur ganz weit entferntes, sah ich plötzlich doppelt und konnte es auch minutenlang nicht mehr zusammen führen.
Am Schlimmsten war aber, dass ich plötzlich nicht mehr lesen konnte. Ausgemessen wurden rechts 2,25 und links 3 DPT. Da ich nicht so nahe lese, ließ ich eine Brille mit 2 und 2,75 anfertigen. Ich konnte sie nur wenige Sekunden aufgehalten, der Druck im Kopf war enorm, mir wurde sofort kotzübel. Irgendwie bewegten sich die Ränder, die Schriften. Ich bastelte mir dann noch eine Brille mit 2 und 2,5 und bekam damit am PC eine Augen Muskel Lähmung. Optiker und Augenarzt waren überfordert...ich müsse die Brille tragen...absolut unmöglich. Ausblenden vom linken Auge ging auch nichtmehr, da die Augen jetzt zu ähnlich sind von der Stärke her. Jetzt, eine Woche vor einer neuerlichen OP mit Entfernung der Sulcoflec, welche auch noch zusätzliche schwindelerregende Randstörungen in Form von Lichtbrechungen und Blendungen hervorruft, habe ich bemerkt, dass ich problemlos mit beiden Augen lesen kann, wenn ich über meine Fernbrille eine Einstärkenlesebrille setze. :?:
Links habe ich dann +0,5 und +1,5, rechts 0 und 1,5 DPT, liege damit also gut eine halbe DPT unter den gemessenen Werten, die mehrmals von Arzt und Optiker gemessen wurden und auch sicher korrekt sind. Ich bekomme keine Lesebrille mit den niedrigen Werten bis nächste Woche zum Ausprobieren mehr, weiss jetzt nicht, was Ursache ist, niedrige DPT oder zwei Gläser über einander?
Ich muss dazu sagen, dass ich schon vor OP und grauem Star nicht mehr mit angepassten Lesebrillen vom Optiker lesen konnte, seitdem sie eine DPT überschritten haben. Immer war Schwindel die Folge. Mit Einstärken Lesebrillen aus dem Kaufhaus kam ich aber hervorragend zurecht. Da beide Augen nur eine Differenz von 0,25 hatten, war dies nie ein Problem.

Nun meine Fragen:

Wieso bringt Korrektur auf 0 DPT mit Brille und mit Linse bei mir so unterschiedliche Ergebnisse? Was bewirkt den Schwindel mit der Linse? :(

Wieso kann ich mit den ausgemessenen Lesebrillen nicht lesen? Was bewirken zwei Gläser übereinander?

Meine Augen sind einwandfrei, Hornhaut, Netzhaut, Sehnerv, kein nennenswerter Astigmatismus ( 0-0,5, mal links mal rechts nach Tages Verfassung).
In zwei Schiel Ambulanzen keine Ergebnisse. Ich sehe rechts alles viel größer als links, konnte aber nicht objektiv nachgewiesen werden, rechts sehe ich minimal höher gesetzt als links, aber so wenig, dass man es nicht mit Prismengals korrigieren kann.
Auch wenn beide Augen auf 0 gesetzt sind, sehe ich rechts etwas größer, das war vorher mit Brille und kurzsichtigem Auge aber auch kein Problem. Ist es doch die Lichtstreuung der zweiten Linse? Ich sehe jetzt auch starke Nachbilder und helle und dunkle Flecken.
Kontaktlinsen kann ich wegen trockener, immer gereizt er Allergieaugen nicht tragen,habe trotzdem Tageslinien probiert, haben nicht die gleiche gute Wirkung wie Brillen. Brauche die Brillen auch, weil sie die Linsenrand Störungen aus dem Gesichtsfeld halten
Hat irgendjemand hier Antworten vor meiner OP nächste Woche?

Re: Probleme mit binokularem Lesen nach Katarakt OP

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 16:06
von Distel
psychoauge hat geschrieben:Vor einem Jahr wurde mir im rechten Auge eine AMO Monofokallinse eingesetzt. Das Ergebnis war eine Sehstärke von -0,75 DPT. Da ich am linken Auge +0,75 altersweitsichtig bin, gab es dadurch grosse Probleme. Ich konnte nur mit dem kurzsichtigen Auge lesen mit einer Lesebrille von 1 DPT, das linke Auge wurde vom Gehirn ausgeblendet. Lesen mit beiden Augen war nicht möglich, rasender Druck und Kopfschmerzen waren die Folge bei beiden aus korrigierten Augen. Fernsicht war möglich, indem ich das kurzsichtige Auge mittels Brille auf 0 setzte und das linke, weitsichtige unkorrigiert ließ. Das Sehen wirkte natürlich, mir war nicht schwindlig, ich konnte wegen der zwei verschiedenen Augen aber nicht über die Brille sehen, musste dauernd Brillen wechseln, arbeiten war so nicht möglich. :cry:
Im Oktober ließ ich mir deswegen und wegen unglaublicher Linsenrandstörungen eine Add on Linse, eine Sulcoflec zusätzlich ins rechte Auge implantieren, welches dadurch auf 0 gesetzt wurde. Im Gegensatz zur Korrektur mit der Brille war das Ergebnis schlecht. Ich sehe nach wie vor scharf, aber irgendwie wie mit einem Weichzeichner. Ich hatte Probleme etwas zu fixieren, die Buchstaben sind scharf aber nicht so gestochen scharf wie vorher. Obwohl ich 160% Fernsicht habe, kann ich nicht so gut Schilder lesen wie vorher. Mir war plötzlich nur mehr komisch, schwindlig. Ich setzte nun auch das linke Auge mittels Brille auf 0, dies war zu Beginn ganz furchtbar. Obwohl nur 0,75 DPT stark, platzte mein Kopf fast durch die Korrektur des linken Auges. :roll: Trotz Kopfschmerzen, Druck zwischen den Augen behielt ich sie auf, und so nach zwei Monaten wurde es besser, aber es fühlt sich nach wie vor nicht so natürlich an wie vorher, immer ist so ein leichter Schwindel vorhanden. Wenn ich die Brille zu Beginn abnahm, hatte ich wieder Kopfschmerzen und Mond und Sterne, also nur ganz weit entferntes, sah ich plötzlich doppelt und konnte es auch minutenlang nicht mehr zusammen führen.
Am Schlimmsten war aber, dass ich plötzlich nicht mehr lesen konnte. Ausgemessen wurden rechts 2,25 und links 3 DPT. Da ich nicht so nahe lese, ließ ich eine Brille mit 2 und 2,75 anfertigen. Ich konnte sie nur wenige Sekunden aufgehalten, der Druck im Kopf war enorm, mir wurde sofort kotzübel. Irgendwie bewegten sich die Ränder, die Schriften. Ich bastelte mir dann noch eine Brille mit 2 und 2,5 und bekam damit am PC eine Augen Muskel Lähmung. Optiker und Augenarzt waren überfordert...ich müsse die Brille tragen...absolut unmöglich. Ausblenden vom linken Auge ging auch nichtmehr, da die Augen jetzt zu ähnlich sind von der Stärke her. Jetzt, eine Woche vor einer neuerlichen OP mit Entfernung der Sulcoflec, welche auch noch zusätzliche schwindelerregende Randstörungen in Form von Lichtbrechungen und Blendungen hervorruft, habe ich bemerkt, dass ich problemlos mit beiden Augen lesen kann, wenn ich über meine Fernbrille eine Einstärkenlesebrille setze. :?:
Links habe ich dann +0,5 und +1,5, rechts 0 und 1,5 DPT, liege damit also gut eine halbe DPT unter den gemessenen Werten, die mehrmals von Arzt und Optiker gemessen wurden und auch sicher korrekt sind. Ich bekomme keine Lesebrille mit den niedrigen Werten bis nächste Woche zum Ausprobieren mehr, weiss jetzt nicht, was Ursache ist, niedrige DPT oder zwei Gläser über einander?
Ich muss dazu sagen, dass ich schon vor OP und grauem Star nicht mehr mit angepassten Lesebrillen vom Optiker lesen konnte, seitdem sie eine DPT überschritten haben. Immer war Schwindel die Folge. Mit Einstärken Lesebrillen aus dem Kaufhaus kam ich aber hervorragend zurecht. Da beide Augen nur eine Differenz von 0,25 hatten, war dies nie ein Problem.

Nun meine Fragen:

Wieso bringt Korrektur auf 0 DPT mit Brille und mit Linse bei mir so unterschiedliche Ergebnisse? Was bewirkt den Schwindel mit der Linse? :(

Wieso kann ich mit den ausgemessenen Lesebrillen nicht lesen? Was bewirken zwei Gläser übereinander?

Meine Augen sind einwandfrei, Hornhaut, Netzhaut, Sehnerv, kein nennenswerter Astigmatismus ( 0-0,5, mal links mal rechts nach Tages Verfassung).
In zwei Schiel Ambulanzen keine Ergebnisse. Ich sehe rechts alles viel größer als links, konnte aber nicht objektiv nachgewiesen werden, rechts sehe ich minimal höher gesetzt als links, aber so wenig, dass man es nicht mit Prismengals korrigieren kann.
Auch wenn beide Augen auf 0 gesetzt sind, sehe ich rechts etwas größer, das war vorher mit Brille und kurzsichtigem Auge aber auch kein Problem. Ist es doch die Lichtstreuung der zweiten Linse? Ich sehe jetzt auch starke Nachbilder und helle und dunkle Flecken.
Kontaktlinsen kann ich wegen trockener, immer gereizt er Allergieaugen nicht tragen,habe trotzdem Tageslinien probiert, haben nicht die gleiche gute Wirkung wie Brillen. Brauche die Brillen auch, weil sie die Linsenrand Störungen aus dem Gesichtsfeld halten
Hat irgendjemand hier Antworten vor meiner OP nächste Woche?
Was sollen wir hier dazu sagen? :roll:
Vor Ort konnten Ihre Beobachtungen nicht zugeordnet werden und Sie unterziehen sich kurzfristig einer weiteren OP.
Ich gehe davon aus, wenn Sie eine Einwilligung zu so einem Eingriff geben, dass man Sie umfassend aufklärt.
Dort würde ich so lange nachfragen bis es verstanden ist, ansonsten wäre ich mit der Einwilligung zurückhaltend.

Re: Probleme mit binokularem Lesen nach Katarakt OP

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 16:20
von Robin
Vorsichtig ausgedrückt halte ich es für äußerst problematisch, ein bis dahin offensichtlich emmetropes (= rechtsichtiges) bzw. hyperopes (= weit- bzw. übersichtiges) Auge durch eine OP im Endergebnis künstlich myop (kurzsichtig) zu machen. Die daraus möglicherweise (und hier konkret) resultierenden Probleme sind weder vorhersehbar noch hinterher so einfach korrigierbar. Da wir hier aber keine Möglichkeit haben, die Reaktionen des Augenpaares im Rahmen einer Augenprüfung mitzuerleben ist ein konkrete Empfehlung über das Netz praktisch unmöglich. Das müssen Sie sich schon auf das Können und die Erfahrung ihres Operateurs (?) und ihres Augenoptikers vor Ort verlassen.

Re: Probleme mit binokularem Lesen nach Katarakt OP

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 19:14
von psychoauge
Meine erste Operateurin hat gegen meinen ausdrücklichen Wunsch das Auge kurzsichtig operiert. Ich habe sie aber auch zum ersten Mal während der OP gesehen. :evil: Der zweite Operateur weiß nicht, warum ich Probleme mit dem Fixieren und dem Schwindel habe seit Implantation der Add on. Die Entfernung erfolgt auf meinen Wunsch, weil das Sehen mit der Brille besser und natürlicher war als mit der Zweitlinse.

Meine konkrete Frage hier: wirken zwei Brillengläser übereinander anders als ein Glas mit den gleichen DPT wie beide zusammen? Was ändert sich am Auge?
Was ist der Unterschied in der Wirkungsweise einer Brille und einer Linse?
Welche Probleme können sich durch zwei Linsen übereinander ergeben?

Wie gesagt, weder mein Operateur noch mein Augenarzt können dazu etwas sagen. :!:

Re: Probleme mit binokularem Lesen nach Katarakt OP

Verfasst: Donnerstag 21. Januar 2016, 19:24
von psychoauge
Ach ja...ich war schon bei drei Optikern, habe schon zig Brillen zu Hause. Die messen nur noch mal die Sehstärke und wenn die Brillen danach nicht passen-Pech. Sonst wird nichts ausprobiert oder angesehen.

Re: Probleme mit binokularem Lesen nach Katarakt OP

Verfasst: Freitag 22. Januar 2016, 09:27
von prüflingsprüfer
psychoauge hat geschrieben:Ach ja...ich war schon bei drei Optikern, habe schon zig Brillen zu Hause. Die messen nur noch mal die Sehstärke und wenn die Brillen danach nicht passen-Pech. Sonst wird nichts ausprobiert oder angesehen.
Dann wirst du den Vierten (evtl. auch den Fünften) auch ausprobieren müssen, aber erzähl ihm auch bitte wahrheitsgemäß die komplette Vorgeschichte dazu,
dann wird das klappen.