Optiker-Forum

Schönen guten Abend in die Runde,

ich hatte eine alte Brille, die zwar aufgrund der Glasgläser und des breiten Nasenstegs ständig rutschte, mit der ich aber sehr gut gucken konnte.

Die Werte der Brille waren:

R -9,5 -1,00 40 Grad
L -9,75 -0,50 120 Grad

Nun ließ ich mir in einem inhabergeführten Geschäft eine neue Brille anfertigen. Zunächst hat der Optiker mit einem Gerät von Zeiss (Autorefraktor) die Sehstärke gemessen. Herauskam, dass meine Werte sich verbessert haben. Ich war überrascht, da ich mit der alten Brille perfekt gucken konnte. Danach hat der Optiker mit einem Gerät manuell recht lange die Werte ausgemessen.

Herausgekommen sind folgende Werte:

R -9,00 -1,00 Ach: 59
L -9,00 -0,75 Ach: 130

Der Optiker meinte, es könnte eine Weile dauern, bis ich mich daran gewöhnen würde. Zu Hause stellte ich schon fest, dass ich damit nicht so scharf und komfortabel gucken kann wie mit der alten Brille. Da ich mit der Brille oft zum Optiker muss, um diese richten zu lassen (sie ist von Silhouette und leider recht empfindlich), sprach ich mein Problem an: Die Optikerin meinte, das sei eine Frage der Gewöhnung.

Nun waren wir zwischenzeitlich im Kurzurlaub: Beim Radfahren konnte ich die Straßenschilder erst ganz spät erkennen, während Mann (auch Brillenträger) und Kind (brillenlos) die Namen problemlos entziffern konnten. Ich setzte dann meine alte Brille auf und das Radfahren machte wieder Freude, weil ich alle Schilder problemlos lesen konnte. Ich war am Dienstag wieder beim Optiker und sprach mein Problem an: Die Optikerin meinte, das könne daran liegen, dass mein Mann und mein Kind nicht so kurzsichtig seien wie ich es bin. Folglich dürfte ich mich nicht an dem Niveau messen, auf welchem die beiden sehen. Wobei sie anschließend noch meinte, dass das der Unterschied in den Werten auch ursächlich sein kann.

Nun habe ich für Anfang September einen Termin beim Chef, der eine Überprüfungs-Refraktion vornehmen soll.

Meine Frage: Ich weiß, dass die Sehkraft Schwankungen unterworfen sind. Wie viele Dioptrien "Unschärfe" muss ich als Kundin hinnehmen? Beim Verkauf der Brille meinte der Optiker, dass es eine Verträglichkeitsgarantie gäbe. Würden neue Gläser darunter fallen?

Schon jetzt vielen Dank und viele Grüße

A.

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Der Brillenwert allein ist nicht aussagekräftig, es muss immer das System Auge und Brille betrachtet werden.

Der sogenannte Hornhautscheitelabstand (HSA) gibt den Abstand zwischen Auge, genauer der Hornhaut des Auges und Brillenglas an.
Ein paar Millimeter Unterschied beim HSA haben ganz entscheidende Auswirkungen auf das System.
Die gemessenen Brillenwerte müssen bei Stärken in dieser Größenordnung immer auf den HSA der gewählten Brillenfassung umgerechnet werden.

Wenn vor die fertige Brille testweise beiderseits schwache Minusgläser vorgehalten werden und die Sicht verbessert sich in der Ferne, dann hat die Umrechnung nicht geklappt.

Würde ich genau so einschätzen.

natürlich hat jeder Mensch eine individuell verschiedene Sehkraft. Aber "brillenlose" Menschen haben dabei nicht immer die bessere Sehkraft, ebenso könnten Brillenträger eine bessere Sehkraft haben, wenn die Brille perfekt eingestellt ist.

Die Veränderung der Werte ist nicht stark, es kann also am Sitz der Brille liegen. Manche Kunden berichten davon, daß es mit der neuen Sehstärke nach ein paar Tagen regelrecht "klick" gemacht hat, und dann alles superscharf war. Es kann allerdings auch sein, daß die Werte noch nicht ganz passen.
Der Kollege wird aber mit Sicherheit eine gute Lösung für Sie finden.

Herzlichen Dank für die hilfreichen Antworten. Nun bin ich schlauer.

Ich möchte nur ein kurzes Update geben:

Eine zweimalige Überprüfung der Werte hat ergeben, dass die Achse statt 59 Grad 39 Grad betragen muss. Nun kriege ich ein neues Glas, und dann werde ich hoffentlich scharf sehen können:)

Viele Grüße

A.

Anjali hat geschrieben:
Ich setzte dann meine alte Brille auf und das Radfahren machte wieder Freude, weil ich alle Schilder problemlos lesen konnte. Ich war am Dienstag wieder beim Optiker und sprach mein Problem an: Die Optikerin meinte, das könne daran liegen, dass mein Mann und mein Kind nicht so kurzsichtig seien wie ich es bin. Folglich dürfte ich mich nicht an dem Niveau messen, auf welchem die beiden sehen. Wobei sie anschließend noch meinte, dass das der Unterschied in den Werten auch ursächlich sein kann.

Da wäre ich ja schon etwas pikiert, denn an dem Niveau der alten Brille darf man ja wohl schon messen.

Ich drück die Daumen, dass es mit den neuen Werten klappt.

Schönes Wochenende
Maria