Optiker-Forum

Hallo,

ich bin relativ stark kurzsichtig mit folgenden Werten:
R -2,75 -2.00 10
L -4,25 - 1,75 165

Ich bin 46 Jahre alt, und es mehren sich die Probleme beim Lesen. Ich habe aber das Gefühl, dass die jetzige Brille gegen meine Kurzsichtigkeit das Problem noch verschärft, denn ganz nahe Dinge kann ich ohne Brille besser erkennen als mit. Auch habe ich schon mehrere Lesebrillen aus der Drogerie ausprobiert (ich weiss, die Dinger taugen eigentlich nichts) aber da kann ich gar nichts mehr erkennen, und schon gar nicht besser lesen. Ich habe deshalb meine Zweifel ob eine Gleitsichtbrille hier wirklich helfen würde, denn wenn es wirklich schon Altersweitsichtigkeit wäre, dann würde ich ja zumindest mit einer Lesebrille mehr erkennen könne, oder?

ja, schon... ...aber natürlich auch NUR mit einer lesebrille die für DEINE äugelchen ausgelegt ist

moin wodsl,

am besten du wanderst mal zu einem fähigen opticus in deiner nähe und trägst mit fester stimme und ensprechender körperhaltung dein begehr vor... ...ggf lässt dich ja besagter opticus mal durch eine messbrille schauen und dir wird ein licht aufgehen...

gutes gelingen wünscht
onkel bob

mit den werten wirst du keine Drogerielesehilfe finden, die etwas taugt und wie der bob schon sagt, mit einem guten Fachmann oder fachmännin wirst du fündig.

Hallo allerseits

warum erklärt ihr ihm das Problem nicht sachkundig? Ihr habt ja völlig recht mit euren Aussagen. Aber nach meinen Erfahrungen ist der aufgeklärte Kunde der verständige Kunde.

Hi wodsl,

dann versuch ich das mal als Laie. Dass dir diese Billiglesehilfen nix nützen ist völlig normal. Die sind alle im Plusbereich. Bei deinem Alter benötigst du eventuell eine Addition von 1,0 im Nahsehbereich und bei deinen Fern-Werten bist du dann immer noch gut im Minusbereich.

Also folge dem Rat der Optiker und suche einen guten Optiker auf - frag deine Freunde/Bekannten/Kollegen danach - und du wirst nachher gut sehen können. Sowohl in der Ferne als auch in der Nähe.

LG - der Löwe

das Problem ist hier wohl, das es sich eben nicht um eine "Altersweitsichtigkeit" sondern um eine Kurzsichtigkeit in Kombination mit einer Stabsichtigkeit ("Hornhautverkrümmung") und einer Alterssichtigkeit (also Myopie, Astigmatismus und Presbyopie) handelt. Da helfen nun einmal keine Lesehilfen vom Grabbeltisch!

wodsl hat geschrieben:Ich habe deshalb meine Zweifel ob eine Gleitsichtbrille hier wirklich helfen würde, denn wenn es wirklich schon Altersweitsichtigkeit wäre, dann würde ich ja zumindest mit einer Lesebrille mehr erkennen könne, oder?

"Die" Lesebrille für alle gibt es nicht! Eine Fertiglesehilfe aus dem Drogeriemarkt nützt, wenn überhaupt, nur jemandem, der vorher normalsichtig war!

Die Lesebrille, die du brauchst, geht, wie schon meine Vorredner sinngemäß sagten, von den Werten aus, die du für die Ferne brauchst. Wenn du z.B. durch eine Brille schaust, die um eine Dioptrie niedrigere Minuswerte hat als deine aktuellen Gläser, dann ist das so ähnlich, wie wenn ein Normalsichtiger durch eine Drogeriemarkt-Brille (oder eine vom Optiker) mit +1dpt schauen würde.

Hallo,

anders erklärt. Ich habe das gleiche Problem. Ich bin kurzsichtig und trage, seit ich 12 bin, eine Fernbrille. Bei der Leseentfernung muß das Auge jetzt extrem akkomodieren, also die Linse auf kurze Entfernung umstellen. Dabei muß dann auch die Fernbrille kompensiert werden. Das geht mit zunehmendem Alter dann immer schwerer, zumindest die Kompensation der Fernbrille. Ohne Brille werden wir Kurzsichtigen wahrscheinlich immer lesen können. Wir müssen jetzt also für den Nahbereich eine Brille mit weniger hohen Fernwerten haben, um noch in den "Verstellbereich" der Augen zu kommen.
Die Fertiglesebrillen haben Werte für Weitsichtige, die ohne Brille nicht lesen können, aber in der Ferne keine Probleme haben.
Dafür wird dann in der Gleitsichtbrille im oberen Bereich der normale Wert der Fernbrille genommen und nach unten hin soweit abgeschwächt, daß das Lesen wieder funktioniert. Allerdings werden die Bereiche seitlich eingeschränkt, je nach Qualität der Gläser. Ich habe bisher noch keine mir angenehme Gleitsichtbrille gefunden.

Gruß
Rainer

vielen Dank für die Antworten, die sehr hilfreich sind. Dann ist das Problem, also keine Altersweitsichtigkeit sondern ich benötige für den Nahbereich einfach eine Brille mit nicht so starken Werten als sie für den Fernbereich eigentlich notwendig ist oder halt eine Gleitsichbrille mit nicht ganz so starken Minuswerten für den Nahbereich.

Wenn ich es richtig verstanden habe, werde ich also eine klassische Lesebrille oder eine Gleitsichbrille mit + Werten für den Nahbereich und - Werten für den Fernbereich wahrscheinlich nie benötigen?

Zumindest bis sie an einem Grauen Star operiert werden wohl kaum!

Der Grund für solche Verwirrungen ist diese blöde Falschbezeichnung "AltersWEITsichtigkeit".
Das "weit" hat da drin garnix zu suchen.
Dieser Käse scheint sich durchzusetzen, man liest und hört das immer öfter... auch in den Medien, sogar von Kollegen.

Alterssichtigkeit und Weitsichtigkeit mögen gelegentlich ähnliche Konsequenzen haben, sind aber komplett unabhängig voneinander und haben deswegen auch unterschiedliche Namen.

Wenn Sie mit ihrer Fernbrille nicht mehr vernünftig in der Nähe sehen (und die Stärke stimmt) dann sind Sie Alterssichtig, oder hübscher "Presbyop".