Optiker-Forum

Hallo,

auf der Suche nach einer Lösung für mein Brillenproblem bin ich auf euer nettes Forum gestoßen. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Ich habe mir im Februar eine neue Brille zugelegt. Die vorherige stammt von Misterspex und trotz der vielen Vorurteile war ich sehr zufrieden damit. Probleme beim Sehen hatte ich nicht. Die Gläser hatten folgende Werte:

Sphäre Cylinder Achse
R +2,75 -1,5 14°
L +3,25 -1,5 164°

Da die Gläser und das Gestell aber einige Gebrauchsspuren hatten, sollte eine neue her. Ich habe mich diesmal für einen örtlichen Optiker entschieden. Ich wurde direkt vor einen Phoropter (wieder was gelernt) gesetzt und es wurden etwas abweichende, neue Werte ermittelt.

R +3,00 -1,25 30°
L +3,25 -1,5 160°

Leider hatte ich mit der neuen Brille ziemliche Pobleme. Ich bin als Elektroingenieur tätig und erstelle als solcher ganztägig Schaltpläne am Computer. Das ist ohnehin schon recht anstrengend für die Augen. Mit der neuen Brille waren meine Augen am Ende eines Arbeitstages aber so angespannt und haben gebrannt, dass ich sie danach eine halbe Stunde zu machen und ausruhen musste. Es fiel mir irgendwie schwer auf den Bildschirm zu schauen, denn es war nicht ganz scharf. In meiner Freizeit, wenn ich also nicht derart lang auf relativ kleine Sachen schauen muss, habe ich aber kaum Probleme und kann auch nicht sagen, dass es unscharf wäre.

Beim Optiker schlug man eine erneute Überprüfung mit ausgeruhten Augen vor. Ich wurde diesmal von einer anderen Mitarbeiterin bedient und zuerst vor ein Autorefraktometer gesetzt. Am Phoropter wurden sehr viele Einstellungen probiert. In vielen Fällen konnte ich keinerlei Unterschiede feststellen. Ich habe meine Augen dabei bewusst zwischenzeitlich ausgeruht und ganz entspannt geschaut, um das Ergebnis nicht zu verfälschen. Schließlich wurde festgestellt, dass das linke Auge unterkorrigiert sei. Es wurde ein neues Glas eingesetzt.

L +3,75 -1,50 160°

Es ist geringfügig besser, aber nach mehr als 2 Wochen kann ich immernoch keine Gewöhnung feststellen. Ich erwische mich weiterhin mehrmals täglich, wie ich die Brille absetze und meine Augen reibe. Die einzig verbleibende Lösung des Optikers wäre es, wieder exakt die Werte meiner alten Brille einzusetzen. Allerdings sagte man mir, dass das keine optimale Lösung sei, da ich eine bessere Sehfähigkeit erreichen könne. Zufälligerweise war ich vor 3 Wochen, als die neue Brille zur Änderung war, beim Betriebsarzt, der ebenfalls einen kurzen Sehtest durchführte. Er stellte fest, dass ich mit der alten Brille 100% und 80% Sehfähigkeit erreiche. Wie kann es sein, dass ich mit der alten, offensichtlich nicht ganz optimalen Brille keine Probleme habe, während die aufwändig neu bestimmten Werte schmerzende Augen verursachen. Gibt es eine Lösung?

Ich bitte vielmals um eure Hilfe


Viele Grüße

Oliver

Verrätst du uns dein augenblickliches Alter ?
Wie alt ist die vorherige Brille ?

Das kann durchaus was mit Akkomodationsfähigkeit deiner Augen zu tun haben,
mit einem gewissen ACA-Quotienten, mit der Glasart (ist es exakt dieselbe geblieben ?)
Zentrierung, HSA, Vorneigung, Inklination, undundundundund....

Eine Aussage kann hier zu deinen Feststellungen leider nicht getroffen werden,
-alles wäre nur Kaffeesatzleserei-
aber weil du ja solche Schmerzen hast
(wie du schreibst: "...während die aufwändig neu bestimmten Werte schmerzende Augen verursachen..."),
solltest du auf jeden Fall nochmal zu deinem Optikern gehen, nur der kann dir wirklich helfen,
evtl. kommst du einfach mit den alten Werten lieber / besser zurecht.

.. und damit bin ich hier am Ende der Ratschläge.

Ich bin 27 Jahre alt. Meine vorherige Brille hat nun fast 3 Jahre auf dem Buckel. Übermäßig alt ist sie damit aber nicht, würde ich meinen.

Zur Glasart kann ich nur sagen, dass es sich wiederum um Kunststoffgläser mit einem Brechungsindex von 1,6 handelt. Mit den anderen Begriffen - du wirst es schon geahnt haben - kann ich leider nichts anfangen.

Ich bin nun geneigt, mir einen anderen Optiker zu suchen, denn bei dem jetzigen kann man mir scheinbar nicht mehr helfen. Worauf sollte ich in meinem Fall bei der Wahl des Optikers achten? Ich denke da z.B. an einen Optiker, der mit einer Prüfbrille arbeitet.

prüflingsprüfer hat geschrieben:evtl. kommst du einfach mit den alten Werten lieber / besser zurecht.

das wäre auch mein Tip... es kann durchaus sein, daß die neuen Werte objektiv "besser" sind, aber nicht subjektiv. Das Sehen ist halt sehr diffizil. Daher m.M. nach zurück zu den alten Werten. Das Sehen mit Brille muß angenehm sein.

Wie der Optiker/Augenarzt die Werte ermittelt ist letztenendes Nebensache, manche messen mit einer Prüfbrille (was antiquiert aussieht, aber nicht ist!), einige mit einem elektronischen "Refraktometer", die meisten mit einem mechanischen oder elektr. Phoropter (das Ding kennen Sie ja schon). Im Endeffekt ist das Ergebnis, die fertige Brille, maßgebend. Denn ob die Messung und das Ergebnis "gut" wird, hängt im Grunde nicht von der Ausrüstung ab, sondern vom Können des Optikers/Arztes. Das kann man leider nicht "vorhersehen", und auch die Bewertungen im Internet sind nicht wirklich aussagekräfitg (da oft gefaked)...
Und zu den Internet-"Brillen": das ist Glückssache, ob die "funktionieren"

Treten diese Probleme tatsächlich nur im Zusammenhang mit dem Arbeiten am Bildschirm, also stundenlang immer in einer fixen Entfernung von (überschlägig) etwas mehr als Armes Länge, auf?

Wie wäre es, die Brille mal testweise am Wochenende zu tragen und dabei konsequent auf Tätigkeiten in der Nähe zu verzichten (nicht als Lösung des Problems, sondern zum Troubleshooting)? Evtl. wäre auch mal ein Gang zum Augenarzt angezeigt.

Wurde von deinem Optiker mal die Zentrierung der alten und der neuen Brille überprüft.
Ggf. kann man hier eine Ursache finden.

benkhoff hat geschrieben:Wie der Optiker/Augenarzt die Werte ermittelt ist letztenendes Nebensache, manche messen mit einer Prüfbrille (was antiquiert aussieht, aber nicht ist!)

Ich habe gelesen, dass die Prüfbrille häufig sogar die beste Wahl ist. Ich kann mir vorstellen, dass sie es auch in meinem Fall ist. Immerhin kann ich damit auf der Entfernung probieren, die mir Probleme bereitet.

isegrim hat geschrieben:Treten diese Probleme tatsächlich nur im Zusammenhang mit dem Arbeiten am Bildschirm, also stundenlang immer in einer fixen Entfernung von (überschlägig) etwas mehr als Armes Länge, auf?

Wie wäre es, die Brille mal testweise am Wochenende zu tragen und dabei konsequent auf Tätigkeiten in der Nähe zu verzichten (nicht als Lösung des Problems, sondern zum Troubleshooting)? Evtl. wäre auch mal ein Gang zum Augenarzt angezeigt.

Ja, die Probleme treten hauptsächlich am Bildschirm auf. Am Wochenende mache ich kaum etwas am Computer und meine Augen erholen sich dann langsam. Ich habe mir durch das tägliche Tragen eine Besserung erhofft aber nach fast 3 Wochen ist davon leider nichts zu merken.

vidi hat geschrieben:Wurde von deinem Optiker mal die Zentrierung der alten und der neuen Brille überprüft.
Ggf. kann man hier eine Ursache finden.

Bei der zweiten Augenprüfung wurde auch meine alte Brille nochmals im Refraktometer vermessen. Die Optikerin sagte mir, dass die Pupillendistanz der Brille um 2mm von meiner ebenfalls am Refraktometer bestimmten Distanz abweicht. An dieser Stelle frage ich mich aber, wie bei der ersten Prüfung meine aktuelle Pupillendistanz bestimmt wurde. Der andere Mitarbeiter setzte mich nach Messung meiner alten Brille direkt an den Phoropter.

Hallo!
Wann waren Sie das letzte Mal beim Augenarzt? Ist von der medizinischen Seite alles OK? Es kann sein, das Sie trotz des Jugendlichen Alters eventuell zu den Jungpresbiopen gehören und in der Nähe evt. andere Werte benötigen.

Dann wäre es noch interessant zu erfahren, was für Gläser Sie genau haben. Ist es ein Kuntstoffglas 1,6 mit asphärischem Schliff (es wird dadurch flacher), wurde eine Mittendickenreduktion gemacht oder ist es ein "normales" Kunststoffgläser aus dem 1,6 Material?
Sind die Gläser der alten Brille und der neuen Brille vom selben Hersteller?

Ich habe selber die Erfahrung gemacht, das ich mit asphärischem geschliffenen 1,67 Kunststoffgläsern von einem günstigen Angebot nicht so ein angenehmes stressfreies sehen habe wie mit einem Markenglas.

Vielleicht liegt es auch daran.

Liebe Grüße Claudia

ClaudiaS hat geschrieben: Wann waren Sie das letzte Mal beim Augenarzt? Ist von der medizinischen Seite alles OK? Es kann sein, das Sie trotz des Jugendlichen Alters eventuell zu den Jungpresbiopen gehören und in der Nähe evt. andere Werte benötigen.

Und genau dafür würde dann ja auch die nicht ganz unerhebliche Weitsichtigkeit sprechen, die den neuen Messungen zu Folge sogar noch etwas stärker geworden ist. Weitsichtigkeit zieht den Zeitpunkt, an dem sich die Presbyopie bemerkbar macht, nach vorne. Hinzu kommt, dass der Threadersteller am Bildschirm über längere Zeiträume Zeichnungen von Schaltplänen betrachtet, also viele Details und wohl auch ungewöhnlich kleine Schrift.

Möglicherweise ist also eine Gleitsichtbrille bzw. eine Office-Brille angesagt.

isegrim hat geschrieben:

ClaudiaS hat geschrieben: Wann waren Sie das letzte Mal beim Augenarzt? Ist von der medizinischen Seite alles OK? Es kann sein, das Sie trotz des Jugendlichen Alters eventuell zu den Jungpresbiopen gehören und in der Nähe evt. andere Werte benötigen.

Und genau dafür würde dann ja auch die nicht ganz unerhebliche Weitsichtigkeit sprechen, die den neuen Messungen zu Folge sogar noch etwas stärker geworden ist. Weitsichtigkeit zieht den Zeitpunkt, an dem sich die Presbyopie bemerkbar macht, nach vorne. Hinzu kommt, dass der Threadersteller am Bildschirm über längere Zeiträume Zeichnungen von Schaltplänen betrachtet, also viele Details und wohl auch ungewöhnlich kleine Schrift.

Möglicherweise ist also eine Gleitsichtbrille bzw. eine Office-Brille angesagt.

Das verstehe ich jetzt allerdings nicht. Eine fortgeschrittene Weitsichtigkeit würde das Sehen im Nahbereich erschweren, also auch am Bildschirm. Die neuen, höheren Werte sollen das korrigieren, so dass ich am Bildschirm nochmals besser sehen müsste. Warum sehe ich aber mit den alten, geringeren Werten besser?

Moin,

ich habe einen Verdacht: die Brille von Mr. Spex war falsch zentriert. (Das wurde ja schon bestätigt.) Aber zufällig in der Weise, dass eine sog. Esophorie, die Du vielleicht hast, damit teilweise korrigiert wurde, denn Deine Symptome sprechen für ein Innenschielen. Dabei ist es vor allem beim Nahsehen und PC problematisch.

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten. Kennt hier jemand ganz zufälligerweise einen sehr guten Optiker im Raum Nordthüringen?