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Selbsttönende Gläser und Anisometropie

Verfasst: Samstag 24. Januar 2015, 13:15
von isegrim
Hallo allerseits,

ich habe ein wenig zum Für und Wider von selbsttönenden Gläsern recherchiert. Dabei stieß ich auf eine Behauptung die, träfe sie zu, diese Option für mich sofort knicken würde.

Die Refraktions-Werte meiner beiden Augen unterscheiden sich deutlich (+3,0L und +0,25R). Bei selbsttönenden Gläsern hätte dies (angeblich) zur Folge, dass der Tönungsgrad der beiden Brillengläser zum einen spürbar unterschiedlich ist und zum anderen die Gläser unterschiedliche Zeiträume benötigen, um sich jeweils zu verdunkeln bzw. wieder zu erhellen.

Ist diese Problematik allgemein bekannt? Kann man bei stark unterschiedlichen Werten keine selbsttönenden Gläser tragen?

Bestätigt wird das ganze übrigens auf einer seriösen Seite aus Australien (wo man sich vermutlich mit allem, was mit Sonnenbrillen auch nur entfernt zu tun hat, gut auskennt):
A patient with anisometropia, where the right and left lenses are significantly different powers, will find the activation response and darkness of each lens will be different due to the different lens thickness.

This tint non-uniformity is not only aesthetically unpleasing, but has obvious impacts on the comfort of the patient.
http://www.mivision.com.au/the-role-pho ... ye-health/

Re: Selbsttönende Gläser und Anisometropie

Verfasst: Samstag 24. Januar 2015, 13:20
von Spezi
Unterschiedlicher Tönungsgrad :D : Das können wir bei Kunststoffgläsern, aufgrund der gleichmäßigen Tönungschicht, fast komplett, ausschließen!! :wink:

Re: Selbsttönende Gläser und Anisometropie

Verfasst: Samstag 24. Januar 2015, 13:22
von nixblicker
der genannte effekt trifft auf in Masse gefärbte gläser zu. bedeutet: an dicken stellen wird das glas dunkler, an dünnen stellen heller. Die modernen phototropen gläser sind allerdings "bedampft" so dass die eindunkelnde Schicht über die gesamte glasfläche gleichbleidend dick ist. Ein Unterschied ist damit nicht sichtbar.

Re: Selbsttönende Gläser und Anisometropie

Verfasst: Samstag 24. Januar 2015, 13:29
von Saibaba
Die unterschiedliche Einfärbung von phototropen Gläsern gibt nur bei mineralische Gläsern, da sie sich in der Glasmasse eintönen. Darum erscheinen die dünneren Bereiche eines Glases heller, als die der dickeren.
Bei phototropen Kunststoffgläsern existiert dieser Makel aber nicht, da sich die Phototropie in einer Beschichtung auf der Oberfläche befindet. Somit gibt es eine schöne, gleichmäßige Eintönung.
Oh, ich war zu spät.

Re: Selbsttönende Gläser und Anisometropie

Verfasst: Samstag 24. Januar 2015, 13:43
von benkhoff
Hier in Deutschland haben wir einen sehr hohen Standard erreicht. In vielen anderen Ländern kann man dagegen immer noch sehr schlechte Gläserqualitäten kaufen (zB in den USA noch verbreitet: Riesenbrillen mit nicht entspiegelten Silikatgläsern!), da kann das dann durchaus noch auftreten. :wink:

Re: Selbsttönende Gläser und Anisometropie

Verfasst: Samstag 24. Januar 2015, 18:06
von isegrim
Besten Dank in die Runde für die fachkundigen Antworten! Dann scheint es also aus dieser Richtung überhaupt keine Probleme zu geben. :D