Liegt es an der erhöhten PD oder am Indivual-Schliff
Verfasst: Donnerstag 24. Juli 2014, 16:55
Hallo,
ich bin kurzsichtig mit R~-4, L~-5, jeweils ~-0,75 Ast, Visus 200%, brauche noch kein Gleitsicht und habe seit meiner Jugendzeit nur noch geringe Änderungen in der Sehstärke gehabt. Fangen wir bei der jüngeren Brillengeschichte an:
Die Brille #1 von 2006 hatte Kunststoffgläser von Zeiss mit 1,6er-Index und sphärischem Schliff. Die Brille hat nach knapp 2 Jahren in 2007 noch neue Gläser wegen Schichtablösung bekommen. Mit der Brille / der Refraktion war ich sehr zufrieden. Es war die erste Änderung in vielen Jahren, und auch nur um eine Vierteldioptrie oder so.
Nach den Daten der Brille #1 habe ich mir 2010 eine Sonnenbrille machen lassen (nennen wir sie #2), Stärken und PD wurden 1:1 übernommen. Die Gläser sind sphärisch und haben vermutlich Index 1,5. Diese Sonnenbrille benutzte ich immer noch und bin sehr zufrieden.
Ende 2010 brach ein Pad von Brille #1 weg, und ich brauchte schnell eine neue. Da die Refraktion keinen nennenswerten Unterschied zu #1 ergab, habe ich die Stärken, Winkel und PD von #1 und 2 übernehmen lassen. Dieses Mal habe ich Gläser von Zeiss mit 1,6 und asphärischem Schliff genommen. Mit der Brille hatte ich erhebliche Eingewöhnungsschwierigkeiten. Ich habe die Werte und Zentrierung nachmessen lassen, daran lag es nicht. Mit mehrfachen Änderungen an Neigungswinkel und Durchbiegung ging es schließlich, aber wehe, die Brille hatte einen Stoß abbekommen und saß schief (sowohl eine Seite 2 mm höher als die andere als auch ein Glas 2 mm näher am Auge waren dauerhaft störend). Als ich einmal auf Heimatbesuch die Brille ausnahmsweise bei Optiker von #1 richten ließ, meinte der, er rate bei kurzsichtigen Einstärkengläser grundsätzlich zu sphärischen Schliffen (allerdings hatte der damals normalerweise kein Zeiss und meine Gläser nur auf Wunsch bestellt). Warum, habe ich damals vergessen zu fragen.
Jetzt 2014 habe ich mir bei einem Optik am aktuellen Wohnort eine neue Brille machen lassen und mir das volle Programm gegönnt. Die neue Refraktion lag sehr nah an der alten (beide Winkel etwa 15° anders, R wanderte eine Achteldioptrie vom Sphärischen in den Zylinder). Sie lag auch sehr genau zwischen Tag- und Nachtwerten aus iScription. Von iScription-Gläsern wurde mir abgeraten (bei mir wohl wenig höhere Ordnungen zu korrigieren und allgemein eher schlechte Verträglichkeit bei Einstärkengläsern), aber wegen der Probleme mit Brille #3 und der Achteldioptrie zu Individual-Gläsern, die ich dann wieder in 1,6 nahm.
Ein weiterer Unterschied war die PD, die jetzt 3 mm höher als bei Brillen #1-3 (und eigentlich auch allen anderen Brillen der letzten 20 Jahre) war. Durch eine zu hohe Kopfdrehung kam erst auch eine starke Asymmetrie raus. Als ich sagte, ich hätte bislang immer nur symmetrische und kleinere Messungen gehabt, wurde nochmals gemessen. Jetzt war es symmetrisch, aber immer noch 3 mm mehr (zuhause habe ich mit Edding und Blick auf 100 m entfernten Punkt bzw. mit Spiegel L auf L und R auf R auch so hohe Werte rausbekommen).
Durch ein Versehen wurden die Gläser aber mit der asymmetrischen PD bestellt und eingeschliffen. Mit der Brille #4a bin ich auch nach mehreren Tagen nicht glücklich geworden (schiefes Raumgefühl, Augenschmerzen, Bewegungsunschärfe, Gefühl, mit einer zu schwachen Brille rumzulaufen). Bei der Überprüfung kam halt der o.g. Fehler raus. Bezogen auf die neue größere PD war das halt seitlich 1,5 mm falsch zentriert. Der Optiker sagte, das dürfe auf die Dauer nichts machen. Ich habe auch gefragt, ob es am Schliff liegen können, da war die Antwort, das solle die Verträglichkeit eher besser machen. Allerdings kam dann raus, das meine Brille viel zu tief zentriert war. Zeiss gibt wohl Hauptblickrichtung nach unten vor, und dann wurden wohl durch eine Softwarebug zeitweilig nochmals 4 mm abgezogen.
Brille #4b hat also die gleiche Stärke wie 4a, die gleiche höhere PD symmetrisch verteilt und eine Höhenzentrierung, die wirklich dem entspricht, wo ich geradeaus durchgucke. Diese Brille habe ich jetzt seit zwei Tagen und bin noch nicht so richtig glücklich.
1. Beim ersten Aufsetzen gab es einige Sekunden lang ein Gefühl, zu schielen, aber im Gegensatz zu 4a symmetrisch. Das wiederholt sich auch jetzt noch, wenn ich die Brille zwischendurch ganz abgesetzt hatte, ist aber weniger stark und schneller vorbei.
2. So richtig entspannt ist das Gucken nicht, und nachmittags tun mir die Augenmuskeln etwas weh.
3. Positiv ist ein etwas besseres nicht-Brille-Gefühl, wie mit Kontaktlinsen, negativ ist eine gewisse periphere Unschärfe. Ebenso habe ich immer noch eine gewisse Bewegungsunschärfe, d.h. wenn ich meine Auge schnell umherschweifen lasse, ist es wie mit einer etwas zu schwachen Brille.
4. Auch wenn ich konzentriert auf etwas gucke (z.B. einen Jahresplaner, der 5 m von meinem Schreibtisch hängt), ist es erstmal nur erträglich scharf, und ich muß mich konzentrieren, damit ich die kleinen Schriften erkenne, die ich mit Brille #3 ohne Konzentration erkennen konnte. Monaural ist die Schärfe R (wo sich die Stärke minimal geändert hat) mit #3 und 4b etwa gleich, L ist sie mit #4b etwas schlechter, obwohl die Stärke exakt gleich geblieben ist.
Unterschiede zwischen den Brillen:
- Bei Brille #4 sitzen die Gläser ca. 3 mm näher am Auge als bei #3 (Brillen 1 und 2 sind eher wie 3, vielleicht nicht ganz so weit weg).
- Brille #4 ist noch gerade als #3 (allerdings macht das ganz außen vielleicht 1 - 2 mm Durchbiegung aus)
- Der Anstellwinkel ist etwa gleich gering (8-10°?)
- Brille 4 hat 3 mm PD mehr
- Brille 4 hat Individual, 3 hat asphärisch, 1 und 2 sphärisch, wobei 2 als einzige 1,5er-Glas hat (alle sind Kunststoff)
- Bei Brille #3 führt bereits leichtes Verschieben zu Doppelsehen, bei Brille 4 muß ich mehr verschieben, um doppelt zu sehen, und auch das geht nach ein paar Sekunden wieder in einen normalen Seheindruck zurück (also eigentlich ein Indiz, daß die Zentrierung beim Individual-Glas nicht so kritisch ist wie beim asphärischen)
- Mit Brille #1 konnte ich trotz fehlenden Pads und 3 mm Asymmetrie gut gucken, bei Brille #3 wäre sowas gar nicht gegangen.
Fragen:
A Ist es plausibel, daß die PD in 8 Jahren um 3 mm zugenommen hat, obwohl sie vorher sehr lange konstant war? (ich habe in den 8 Jahren vielleicht 2 kg zugenommen)
B Oder hat man früher anders gemessen (z.B. bei Fokussierung im Nahbereich) oder systematisch ein paar mm abgezogen?
C Unter der Annahme, daß die neue PD richtig ist und auch so in die Brille geschliffen werden sollte, wie lange sollte ich brauchen, um mich daran zu gewöhnen?
D Kann die periphäre- und Bewegungsunschärfe daher kommen, dass sich mein Auge an die Fehler des asphärischen Glases gewöhnt hat und dies wegkompensiert? (allerdings habe ich keinerlei Usmtellungsproblem zwischen Brillen 1 -3 , solange Brille 3 gerade sitzt)
E Wenn das so ist, wie lange brauche ich wohl, um mich an Brille 4 zu gewöhnen?
F Oder erkauft sich der Individual-Schliff den angeblich größeren Sehbereich mit Kompromissen in der Mitte?
Bin für jeden Kommentar dankbar!
ich bin kurzsichtig mit R~-4, L~-5, jeweils ~-0,75 Ast, Visus 200%, brauche noch kein Gleitsicht und habe seit meiner Jugendzeit nur noch geringe Änderungen in der Sehstärke gehabt. Fangen wir bei der jüngeren Brillengeschichte an:
Die Brille #1 von 2006 hatte Kunststoffgläser von Zeiss mit 1,6er-Index und sphärischem Schliff. Die Brille hat nach knapp 2 Jahren in 2007 noch neue Gläser wegen Schichtablösung bekommen. Mit der Brille / der Refraktion war ich sehr zufrieden. Es war die erste Änderung in vielen Jahren, und auch nur um eine Vierteldioptrie oder so.
Nach den Daten der Brille #1 habe ich mir 2010 eine Sonnenbrille machen lassen (nennen wir sie #2), Stärken und PD wurden 1:1 übernommen. Die Gläser sind sphärisch und haben vermutlich Index 1,5. Diese Sonnenbrille benutzte ich immer noch und bin sehr zufrieden.
Ende 2010 brach ein Pad von Brille #1 weg, und ich brauchte schnell eine neue. Da die Refraktion keinen nennenswerten Unterschied zu #1 ergab, habe ich die Stärken, Winkel und PD von #1 und 2 übernehmen lassen. Dieses Mal habe ich Gläser von Zeiss mit 1,6 und asphärischem Schliff genommen. Mit der Brille hatte ich erhebliche Eingewöhnungsschwierigkeiten. Ich habe die Werte und Zentrierung nachmessen lassen, daran lag es nicht. Mit mehrfachen Änderungen an Neigungswinkel und Durchbiegung ging es schließlich, aber wehe, die Brille hatte einen Stoß abbekommen und saß schief (sowohl eine Seite 2 mm höher als die andere als auch ein Glas 2 mm näher am Auge waren dauerhaft störend). Als ich einmal auf Heimatbesuch die Brille ausnahmsweise bei Optiker von #1 richten ließ, meinte der, er rate bei kurzsichtigen Einstärkengläser grundsätzlich zu sphärischen Schliffen (allerdings hatte der damals normalerweise kein Zeiss und meine Gläser nur auf Wunsch bestellt). Warum, habe ich damals vergessen zu fragen.
Jetzt 2014 habe ich mir bei einem Optik am aktuellen Wohnort eine neue Brille machen lassen und mir das volle Programm gegönnt. Die neue Refraktion lag sehr nah an der alten (beide Winkel etwa 15° anders, R wanderte eine Achteldioptrie vom Sphärischen in den Zylinder). Sie lag auch sehr genau zwischen Tag- und Nachtwerten aus iScription. Von iScription-Gläsern wurde mir abgeraten (bei mir wohl wenig höhere Ordnungen zu korrigieren und allgemein eher schlechte Verträglichkeit bei Einstärkengläsern), aber wegen der Probleme mit Brille #3 und der Achteldioptrie zu Individual-Gläsern, die ich dann wieder in 1,6 nahm.
Ein weiterer Unterschied war die PD, die jetzt 3 mm höher als bei Brillen #1-3 (und eigentlich auch allen anderen Brillen der letzten 20 Jahre) war. Durch eine zu hohe Kopfdrehung kam erst auch eine starke Asymmetrie raus. Als ich sagte, ich hätte bislang immer nur symmetrische und kleinere Messungen gehabt, wurde nochmals gemessen. Jetzt war es symmetrisch, aber immer noch 3 mm mehr (zuhause habe ich mit Edding und Blick auf 100 m entfernten Punkt bzw. mit Spiegel L auf L und R auf R auch so hohe Werte rausbekommen).
Durch ein Versehen wurden die Gläser aber mit der asymmetrischen PD bestellt und eingeschliffen. Mit der Brille #4a bin ich auch nach mehreren Tagen nicht glücklich geworden (schiefes Raumgefühl, Augenschmerzen, Bewegungsunschärfe, Gefühl, mit einer zu schwachen Brille rumzulaufen). Bei der Überprüfung kam halt der o.g. Fehler raus. Bezogen auf die neue größere PD war das halt seitlich 1,5 mm falsch zentriert. Der Optiker sagte, das dürfe auf die Dauer nichts machen. Ich habe auch gefragt, ob es am Schliff liegen können, da war die Antwort, das solle die Verträglichkeit eher besser machen. Allerdings kam dann raus, das meine Brille viel zu tief zentriert war. Zeiss gibt wohl Hauptblickrichtung nach unten vor, und dann wurden wohl durch eine Softwarebug zeitweilig nochmals 4 mm abgezogen.
Brille #4b hat also die gleiche Stärke wie 4a, die gleiche höhere PD symmetrisch verteilt und eine Höhenzentrierung, die wirklich dem entspricht, wo ich geradeaus durchgucke. Diese Brille habe ich jetzt seit zwei Tagen und bin noch nicht so richtig glücklich.
1. Beim ersten Aufsetzen gab es einige Sekunden lang ein Gefühl, zu schielen, aber im Gegensatz zu 4a symmetrisch. Das wiederholt sich auch jetzt noch, wenn ich die Brille zwischendurch ganz abgesetzt hatte, ist aber weniger stark und schneller vorbei.
2. So richtig entspannt ist das Gucken nicht, und nachmittags tun mir die Augenmuskeln etwas weh.
3. Positiv ist ein etwas besseres nicht-Brille-Gefühl, wie mit Kontaktlinsen, negativ ist eine gewisse periphere Unschärfe. Ebenso habe ich immer noch eine gewisse Bewegungsunschärfe, d.h. wenn ich meine Auge schnell umherschweifen lasse, ist es wie mit einer etwas zu schwachen Brille.
4. Auch wenn ich konzentriert auf etwas gucke (z.B. einen Jahresplaner, der 5 m von meinem Schreibtisch hängt), ist es erstmal nur erträglich scharf, und ich muß mich konzentrieren, damit ich die kleinen Schriften erkenne, die ich mit Brille #3 ohne Konzentration erkennen konnte. Monaural ist die Schärfe R (wo sich die Stärke minimal geändert hat) mit #3 und 4b etwa gleich, L ist sie mit #4b etwas schlechter, obwohl die Stärke exakt gleich geblieben ist.
Unterschiede zwischen den Brillen:
- Bei Brille #4 sitzen die Gläser ca. 3 mm näher am Auge als bei #3 (Brillen 1 und 2 sind eher wie 3, vielleicht nicht ganz so weit weg).
- Brille #4 ist noch gerade als #3 (allerdings macht das ganz außen vielleicht 1 - 2 mm Durchbiegung aus)
- Der Anstellwinkel ist etwa gleich gering (8-10°?)
- Brille 4 hat 3 mm PD mehr
- Brille 4 hat Individual, 3 hat asphärisch, 1 und 2 sphärisch, wobei 2 als einzige 1,5er-Glas hat (alle sind Kunststoff)
- Bei Brille #3 führt bereits leichtes Verschieben zu Doppelsehen, bei Brille 4 muß ich mehr verschieben, um doppelt zu sehen, und auch das geht nach ein paar Sekunden wieder in einen normalen Seheindruck zurück (also eigentlich ein Indiz, daß die Zentrierung beim Individual-Glas nicht so kritisch ist wie beim asphärischen)
- Mit Brille #1 konnte ich trotz fehlenden Pads und 3 mm Asymmetrie gut gucken, bei Brille #3 wäre sowas gar nicht gegangen.
Fragen:
A Ist es plausibel, daß die PD in 8 Jahren um 3 mm zugenommen hat, obwohl sie vorher sehr lange konstant war? (ich habe in den 8 Jahren vielleicht 2 kg zugenommen)
B Oder hat man früher anders gemessen (z.B. bei Fokussierung im Nahbereich) oder systematisch ein paar mm abgezogen?
C Unter der Annahme, daß die neue PD richtig ist und auch so in die Brille geschliffen werden sollte, wie lange sollte ich brauchen, um mich daran zu gewöhnen?
D Kann die periphäre- und Bewegungsunschärfe daher kommen, dass sich mein Auge an die Fehler des asphärischen Glases gewöhnt hat und dies wegkompensiert? (allerdings habe ich keinerlei Usmtellungsproblem zwischen Brillen 1 -3 , solange Brille 3 gerade sitzt)
E Wenn das so ist, wie lange brauche ich wohl, um mich an Brille 4 zu gewöhnen?
F Oder erkauft sich der Individual-Schliff den angeblich größeren Sehbereich mit Kompromissen in der Mitte?
Bin für jeden Kommentar dankbar!