Optiker-Forum

Hallo liebe Fories,

ich war am Freitag beim Augenarzt, weil ich der Meinung war, schlechter zu sehen. Bis zu dem Zwitpunkt - ich bin jetzt 21 Jahre alt - habe ich noch nie eine Brille oder Kontaktlinsen getragen. Das Ergebnis des Augenarztes ist: Linkes Auge (Sphäre -0,25 dpt; Zylinder -2,25 dpt; Achse 10°), rechtes Auge (Sphäre -0,25 dpt; Zylinder -1,25 dpt; Achse 160°).

Ich bin daraufhin zu Fielmann gegangen und habe mir verschiedene Brillengestelle angesehen. Nachdem ich mir drei Stück ausgesucht hatte, bin ich zu einer Verkäuferin gegangen. Da ich vorher noch nie eine Brille getragen hatte, war ich mir unsicher, ob ich sie richtig aufsetze. Die Verkäuferin schon daraufhin die Brille etwas höher und meinte, dass sie genau so sitzen muss. Allerdings war ich etwas skeptisch, da meine Wimpern nun an das Brillenglas kamen, der Nasenbügel den Bereich zwischen meinen Augenbrauen permanent berührte und ich mich dadurch stark in meiner Mimik eingeschränkt fühlte. Die Verkäuferin setzte mir alle drei Brillen so auf. Als ich meinte, dass ich mir nur schwer vorstellen kann, mich daran zu gewöhnen, meinte sie, dass ich dann lieber Kontaktlinsen tragen sollte. Sie nahm mir die Gestelle mehr oder minder weg und wir vereinbarten einen Termin zur Kontaktlinsenprobe.

Danach bin ich nochmal zu Apollo gegangen. Dort wiederum wurde mir gesagt, dass ich die Gestelle korrekt aufsetze und der Nasenbügel nicht die Stirne, das Gestell allgemein nicht die Augenbrauen berühren soll und auch, dass meine Wimpern nicht behindert werden dürfen. Vom Gefühl her würde ich sagen, dass das richtig ist, aber was stimmt den nun? Ich fühle mich total verunsichert..

Bei Apollo wiederum fand ich die Auswahl an Brillengestellen nicht ganz so toll. Leider stehen mir schmale Brillen, insbesondere die mit Metallrand und rahmenlose überhaupt nicht. Dadurch gehen meine Augen irgendwie "verloren" und meine markante Nase wird ungunstig betont. Allzu große Brillengläser oder Gestelle mit breitem Rahmen sehen aber auch nicht toll aus, weil ich ein recht zartes Gesicht habe und die Brille dann irgendwie zu "hart" wirkt.. Ich habe mir bei MrSpex nun vier Modelle, in der Hoffnung, dass sie mir stehen zur Ansicht bestellt. Verglasen lassen möchte ich sie dort aber nicht. Deshalb meine Frage: Kann ich mit einem (eigenen) Brillengestell zu einem Optiker gehen und mir dort Gläser einsetzen lassen? Oder wird das nicht gemacht? Wird die Brille bei dem Optiker, bei dem ich auch die Gläser einsetzen lasse, auch angepasst? Und kann man eine Kunstsoffbrille ohne Nasenbügel überhaupt sonderlich anpassen? Welche Werte müssen für die Gläser neben ben o.g. berücksichtigt werden?

Das ist alles Neuland für mich. Vielen Dank schon vorab!

Moin,
erst mal hallo in der Runde.
Nun, die Brille soll natürlich so sitzen, dass nicht von den Wimpern tuchiert wird. Denn dann müsstest Du sehr oft die Gläser reinigen.
Wenn Du partout bei einem Optiker Deiner Wahl nichts findest und woanders eine Fassung kaufst, die Dir steht, wird sicher der Optiker Deiner Wahl die Gläser dort einarbeiten können und auch wollen. Fragen musst Du halt vorher, welcher finanziellen Aufwand dahinter steht. Zwischen 20 bis 50 Euro dürfte realistisch sein.
Darin ist meist auch die Anpassung enthalten, aber kläre es!
Viel besser wäre es aber, wenn Du ihm das Modell, welches Du nun haben möchtest mitteilst und er dieses dann bestellt.
Dann wäre die Garantieleistung, da aus einer Hand für Dich einfacher zu handhaben.
Sonst ist die Garantie für die Gläser beim einen und für die Fassung beim anderen. Das gibt meist kuddelmuddel.

hallo Yola,

Yola hat geschrieben:Kann ich mit einem (eigenen) Brillengestell zu einem Optiker gehen und mir dort Gläser einsetzen lassen?

das können Sie durchaus, ist nicht "unüblich". Gegenfrage: was spricht dagegen, dort auch die Fassung zu kaufen? Nur der Preis? über den kann man verhandeln.

Yola hat geschrieben:Wird die Brille bei dem Optiker, bei dem ich auch die Gläser einsetzen lasse, auch angepasst?

immer, spätestens bei Abholung

Yola hat geschrieben:Und kann man eine Kunstsoffbrille ohne Nasenbügel überhaupt sonderlich anpassen?

klar, aber wie bei jedem Handwerk gilt: nicht Jeder kann es! Bei den grossen Filial-Ketten arbeiten immer öfter angelernte Verkaufs-Profis, und dafür weniger handwerklich ausgebildete Optiker.

Wichtig ist, das Sie einen kompetenten Optiker finde, bei dem Sie Sich gut aufgehoben und gut beraten fühlen. Egal ob Kette oder "kleiner" Optiker. Wie es bei den Ketten laufen kann, haben Sie ja leider schon erlebt. Und das so eine Online-Firma gar keine bis Null Beratung und Kompetenz bieten kann, ist wohl klar.
Mein Tip: geben Sie auch mal den "Kleinen" eine Chance, probieren Sie mehrere Fassungen durch die Ihnen gefallen. Dann finden Sie garantiert das Gestell, was richtig gut zu Ihnen passt. Auch wenn die dann mehr kostet als im Netz. Allgemein kauft man doch dort, wo man gut beraten wird.

Ich darf anmerken, daß eine Kunststoff-Fassung i.d.R. (auch beim Könner) nur eingeschränkt nachzuarbeiten ist.
(Ferner muss geklärt werden, ob dieses bei der Fassung überhaupt möglich ist.
Wenn die Oberfläche statt einer Politur nur eine Lackierung aufweist -ist halt billiger in der Herstellung-, dann war´s das schon.)

Auch hat mir mal ein Jurist glaubhaft versichert, daß die Haftung bei spanabhebender Nachbearbeitung auf den Ausführenden übergehen könnte.

Ich würde also mal vorher nachfragen, welcher Kollege sich hierzu bereit erklärt,
bzw. ob das ggf. gewünschte Modell überhaupt sinnvoll nachbearbeitet werden kann.

Gruß optikgut8er

Wirklich tolle Idee..
Ich kaufe im Internet meine Schuhe...bleibt jedem selbst überlassen.
Sie drücken...ich lasse sie dann in einem Schuhgeschäft vor Ort nachbearbeiten!
Ist doch super fair!?

Gabriele Umlauf hat geschrieben:Wirklich tolle Idee..
Ich kaufe im Internet meine Schuhe...bleibt jedem selbst überlassen.
Sie drücken...ich lasse sie dann in einem Schuhgeschäft vor Ort nachbearbeiten!
Ist doch super fair!?

Dem bleibt nichts mehr hinzuzufügen!!

LG Linserich

Ich habe mal jemanden sagen hören (kann auch sein, daß ich das bei einem solchen "Großen" gehört habe - aber das weiß ich jetzt nicht mehr so genau.), daß die großen Filialisten mit den 'günstigeren' Fassungen am meisten Gewinn erzielen...ist aber wahrscheinlich nur eine Behauptung. Aber wenn dem so wäre, dann würde ich mich lieber für etwas anders entscheiden!
LG

DI Michael Ponstein hat geschrieben: Dann wäre die Garantieleistung, da aus einer Hand für Dich einfacher zu handhaben.
Sonst ist die Garantie für die Gläser beim einen und für die Fassung beim anderen. Das gibt meist kuddelmuddel.

DAS wäre für mich eigentlich das überzeugendste Argument... aber auch die anderen Argumente sind natürlich zutreffend.

Der Vergleich mit den Schuhen passt nicht so ganz... es soll ja eventuell die Fassung im Internet gekauft werden und nicht die ganze Brille.

Aber auch ich als Kunde kann nur dazu raten, einen guten Optiker aufzusuchen und dort alles aus einer Hand zu erhalten. Und dazu gehört auch die Refraktion/Korrekturbestimmung. Denn auch bei Letzterem ist der Optiker die erste Wahl !

nette Grüße und viel Erfolg

Fänd ich richtig cool, praktisch das Gegenteil vom üblichen Beratungsdiebstahl: Kunde bestellt beim Onliner mehrere Fassungen zur Auswahl, geht mit diesen zum Optiker vor Ort und lässt sich beraten, welche für ihn am geeignetsten ist, der Optiker bestellt die Fassung und fertigt die Brille und der Onliner bekommt seine Ansichtsexemplare zurück!

Traumtänzerin hat geschrieben:Fänd ich richtig cool, praktisch das Gegenteil vom üblichen Beratungsdiebstahl: Kunde bestellt beim Onliner mehrere Fassungen zur Auswahl, geht mit diesen zum Optiker vor Ort und lässt sich beraten, welche für ihn am geeignetsten ist, der Optiker bestellt die Fassung und fertigt die Brille und der Onliner bekommt seine Ansichtsexemplare zurück!

Das ist ja mal eine "interessante" Variante.

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten

Dagegen die Fassung auch bei dem Optiker zu kaufen, bei dem ich auch die Gläser einsetzen lasse, spricht nichts. Ich sah das Problem bisher nur in der kleineren Auswahl - ich kann dem Optiker ja schlecht sagen "Bestellen Sie bitte die Gestelle x, y und z, weil die mir gut gefallen" und zum Schluss passt kein einziges. Da hätte ich ein schlechtes Gewissen. Deswegen dachte ich, dass ich mir ein paar Gestelle zur Anprobe bei MrSpex bestelle, da die eine große Auswahl haben und ich sehen kann, welches Gestell am besten passt und ich die Gestelle auch kostenlos zurückschicken kann. Die Möglichkeit mir das Gestell dann über den Optiker vor Ort zu bestellen, ist eine gute Idee - insbesondere hinsichtlich der unterschiedlichen Ansprechpartner im Garantiefall. Daran habe ich überhaupt nicht gedacht

Den Vergleich mit den Schuhen finde ich ziemlich unpassend. Ich erwarte ja überhaupt nicht, dass das umsonst gemacht wird. Es hätte ja sein können, dass Optiker das grds. nicht machen, um späteren Ärger z.B. weil beim Anpassen etwas kaputt gegangen ist o.ä. zu umgehen. Und ich bestelle mir ja auch nicht die gesamte Brille im Internet und erwarte von einem Optiker vor Ort, dass er mir das kostenlos anpasst. Ich finde den Vergleich an sich schon ungeeignet - wenn ein Schuh irgendwo drückt und man möchte ihn behalten, geht man zum Schuster und nicht ins nächste Schuhgeschäft . Und für diese Leistung zahlt der Kunde auch

Es geht mir im Übrigen auch gar nicht darum, ein möglichst günstiges Modell zu ergattern. Ich frage mich auch, wie man das aus meinem Beitrag ableiten kann. Ich will ein Gestell, das zu mir passt und angenehm zu tragen ist. Sollte diese Voraussetzungen ein günstiges Modell erfüllen, dann nehme ich eben dieses. Ich werde mir aber nicht des Preises wegen ein Gestell auf die Nase hocken, dass mir nicht passt. Würde es mir allein auf den Preis ankommen, würde ich die gesamte Brille online bestellen. Meinen finanziellen Mitteln als Studentin, die sich durch einen Minijob finanziert, sind zwar auch Grenzen gesetzt, aber ich bin auch nicht so dumm, an der falschen Stelle sparen zu wollen.

Eine Frage habe ich noch: Warum sollte der Optiker im Vergleich zum Augenarzt bei der Refraktion/Korrekturbestimmung die erste Wahl sein? Berichtigt mich, wenn ich falsch liege, aber welche Mittel- und Helferchen hat der Optiker, die der Augenarzt nicht hat? Ich bin der Meinung - angesichts dessen, dass ich vorher nie eine Brille getragen habe und gewisse Erkrankungen abgeklärt gehören - der Augenarzt in diesem Fall die erste Wahl war.

Zu kleineren Optikern werde ich auch noch gehen. Da ich erst Freitag beim Augenarzt war und samstags zwei größere Filialen aufgesucht hatte, war dafür noch keine Zeit. Ich habe mir schon ein paar Adressen aufgeschrieben, aber sollte hier jemand einen guten Optiker in Leipzig empfehlen können - nur zu, da bin ich offen und freue mich!

Liebe Grüße,
Yola

Da habe ich wohl verstanden was ich falsch verstehen wollte, sorry.
Was der Optiker anderes hat? Eine diesbezüglich deutlich bessere Ausbildung und mehr Erfahrung auf diesem Gebiet!
LG

zur thematik augenprüfung beim optikermeister oder augenarzt gibt es aus meiner erfahrung noch zu sagen, dass mittlerweile fast 90% der augenärzte eine sog. objektive prüfung vornehmen. das bedeutet, meist wird mittels eines computerartigen systems eine stärke ohne befragung durchgeführt. das reicht dem arzt aus medizinischer sicht.
wird eine brillenprüfung verlangt, sozusagen mit garantieleistung des arztes, gehen diese meist dazu über, das als individuelle gesundheitsleistung zu verkaufen.
daher war der wink des kollegen, besser gleich zum optiker bestimmt nicht falsch gemeint.
auch hier gilt, brille aus einer hand, ist für garantieansprüche meist einfacher zu handhaben.

in diesem sinne, gutes gelingen.

Ich kenne mich auf dem Gebiet überhaupt nicht aus und lasse mich gerne belehren

Meine Untersuchung bestand aus verschiedenen Teilschritten: Zunächst habe ich mir jeweils ein Auge zuhalten und von einem Plakat an der Wand Zahlen vorlesen müssen. Danach wurde ein Gerät eingesetzt, dass mir ein Bild zeigt und die Schärfe gewechselt hat (zumindest sah das für mich so aus..) und automatisch irgendwelche Werte gemessen hat. Darauf wurde ich befragt, welche konkreten Probleme ich habe (in meinem Fall Schmerzen über dem linken Auge verbunden mit starker Migräne und "Schatten" beim Sehen). Als nächstes wurden mir meine Messergebnisse gesagt und ich musste durch ein anderes Gerät schauen, dass die Linsen(?) gewechselt hat. Ich sollte dann sagen, wann ich die Zahlen auf dem roten und grünen Hintergrund besser sehe (viele Versuche) und danach dann nochmal der Versuch mit dem Plakat und den Zahlen an der Wand. Dann hat er nach Erkrankungen etc. in meiner Familie gefragt und anschließend hat er mit einem hellen Licht und einem Was-Auch-Immer "Kristall" in meine Augen geleuchtet. Zuzahlen musste ich nichts. Falls das noch wichtig ist: Die Untersuchung wurde morgens gemacht. Ich habe vorher nicht gelesen, TV geschaut oder am PC gesessen.
Meine Antwort/Frage sollte eben nicht so provokant sein, wie sie vielleicht rüber kam. Wenn das der Fall ist, dann tut es mir leid.

Ich danke euch jedenfalls für die Beiträge und sollte jemand einen guten Optiker empfehlen können, würde ich mich sehr freuen.

Liebe Grüße,
Yola

Da du keinerlei Erfahrung mit Brillen und Optikern hast, möchte ich dir noch einmal ganz klar sagen: Das Erlebnis im ersten Laden ist keinesfalls repräsentativ, auch nicht für die betreffende Kette; die Dame, die dich beraten hat, war vermutliche keine Optikerin, sondern eine angelernte Kraft (mit "Verkäuferin" hast du es intuitiv schon ganz treffend ausgedrückt), denn selbst als Augenoptikfachverkäuferin hätte sie mehr Ahnung haben müssen - sogar ich als absoluter Laie (allerdings langjährige Brillenträgerin) hätte dich da besser beraten können! Vielleicht waren die Fassungen ja wirklich nicht für dich geeignet, saßen einfach nicht an der richtigen Stelle in deinem Gesicht - aber das dann als gottgegeben hinzunehmen, keine alternativen Fassungen anzubieten und stattdessen auf Kontaktlinsen als einzige Möglichkeit zu verweisen, ist schon ein starkes Stück!