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Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 01:54
von Traumtänzerin
Ich habe in einem anderen Forum einen Beitrag gelesen, der mich nachdenklich gemacht hat: Die vier Jahre alten Gleitsichtgläser des Fragestellers haben unerklärliche Schlieren, die laut Aussage seines - wie er sagt, renommierten - Optikers nicht auf mechanische Abnutzung zurückzuführen sind.
Selbstverständlich besteht nach vier Jahren keine Garantie mehr, trotzdem möchte man natürlich gern wissen, woran es liegen. könnte. Der Optiker verwies seinen Kunden also an den Glashersteller - von diesem bekam der Kunde eine abweisende Antwort, wenn ich es richtig verstanden habe, mit dem Inhalt, dass die Garantie erloschen sei. Offenbar keinerlei Interesse, die Ursachen herauszufinden...
Ich habe die Aussagen hier im Forum, dass Mineralgläser nicht mehr zeitgemäß seien, immer kritiklos angenommen. Ich hatte früher, bis auf eine Ausnahme, immer MIneralglas und war damit sehr zufrieden, bin erst mit beginnender Alterssichtigkeit und der ersten GS-Brille auf Kunststoff umgestiegen - diesen Umstieg fand ich auch sinnvoll, weil nach den Aussagen, die ich hier gelesen habe, Gleitsichtgläser aus Mineralglas nicht mehr auf der Höhe der technischen Entwicklung sind.
Über ein Verfalldatum für Brillengläser habe ich mir bislang keine Gedanken gemacht - aber wenn ich bedenke, dass ich in den vergangenen Jahren einige tausend Euro für Brillen ausgegeben habe, wäre ich schon geschockt, wenn ich die Gläser auch ohne Stärkenänderung nach vier Jahren wegwerfen und durch neue ersetzen lassen müsste. Dann hätte ich doch vielleicht besser Mineralglas genommen, auch wenn es technisch nicht auf dem neuesten Stand ist! Ich habe dreißig Jahre alte Gläser in neue Fassungen umschleifen lassen und nutze sie noch immer als Lesebrille - und das ist die Haltbarkeit, die für mich bisher normal war bei Brillengläsern, die ich ordentlich behandelt habe!
Ich wüsste nun wirklich mal gerne von euch, ob ich damit rechnen muss, dass ich meine Brillen eventuell gar nicht bis zur nächsten Stärkenänderung nutzen kann?
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 06:21
von wörterseh
Tt, ganz ehrlich! Was soll diese Frage, die ist doch wohl nicht ernst gemeint?
Wenn doch:
Dann sollten wir uns dafür einsetzen, daß das Verfallsdatum von Brillengläsern quer über selbiges gestempelt wird ( ähnlich wie wir es von dem Stempel bei Eiern kennen)
Kennt eigentlich jemand das Verfallsdatum seiner Schuhe, seines Radios, seines Autos, seiner Fensterscheiben im Haus.....
Sorry, aber es gibt Fragen die stellen sich selbst in frage!
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 09:21
von prüflingsprüfer
Traumtänzerin hat geschrieben:...Gleitsichtgläser aus Mineralglas nicht mehr auf der Höhe der technischen Entwicklung sind...
Wenn man / frau vom Gewicht / Farbmöglichkeiten / etc. absieht, ist das m.E. Kwatsch, es gibt individualiserte mineralische Gleitsichtgläser
in zig Ausführungen und Varianten, also ich bestätige diese Aussage nicht.
Traumtänzerin hat geschrieben:...Ich habe dreißig Jahre alte Gläser in neue Fassungen umschleifen lassen und nutze sie noch immer als Lesebrille - und das ist die Haltbarkeit, die für mich bisher normal war bei Brillengläsern,....
Naja, die dreißig Jahre alten Hausschuhe / Bergstiefel / Gummistiefel gehen ja auch noch... Selbst der gelben Öljacke fehlt nix...

Ist noch "Pfenniggut".
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 09:28
von Phoenix
Wenn man es jetzt mal rein vom Material betrachtet hält eine Glasschale definitiv 5 Jahre täglich Backofen und Mikrowelle sowie Tierkühltruhe besser stand als eine Plastikschale.
Da die Glashersteller jetzt natürlich nicht wissen, ob du deine Brille mit in die Sauna genommen hast, oder auf der Mittelkonsole deines Autos im Hochsommer, oder ob sie einfach nur 4 Jahre in der Schublade lag können sie natürlich auch keine Aussage über die Ursache bestimmter Alterserscheinungen treffen, dann müssten sie ja alle Reklamationen akzeptieren, weil die meisten Menschen haben ja sowieso "nichts damit gemacht"
"Unerklärliche Schlieren" können auch alles Mögliche sein, Beschichtungsablösungen, Kratzer, Stärkenänderungen und laut Aussage seines Optikers sind es ja "mechanische Abnutzung"=Kratzer. Was soll dann der Glashersteller damit? Der Verfasst dann gerne n Brief, aber bringen tut das keinem was, außer vielleicht dem Optiker, weil ihm dann der Herr vielleicht endlich glaubt...
Wie hat denn der Herr über die Zeit seine Brille gepflegt? Immer mit staubfreiem Baumwoll- oder Mikrofasertuch? Die Brille vor dem "polieren" immer vorher von groben Schmutz befreit?
Jeder Optiker klärt über die richtige Pflege von Fassung und Gläsern auf, keiner würde sein Auto mit dicker Schmutzkruste "trockensauberreiben", aber die Brille wird gerne auch mit dem groben Pulli gereinigt und sich dann gewundert, dass das Material da nicht so lange "Widerstand" leisten kann.
Ich gehe bei dir stak davon aus, dass du deine Brillen sorgfältig behandelst und ich habe auch schon 5 Jahre alte und tägliche genutze Brillen mit Kunstoffgläsern gesehen, die sahen aus, als ob sie grade frisch hergestellt worden sind. Auf meine überraschte Reaktion sagte die Damen nur "Ich gehe mit meinen Sachen pfleglich um"
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 10:00
von Smutje
Traumtänzerin hat geschrieben: ........... Ich wüsste nun wirklich mal gerne von euch, ob ich damit rechnen muss, dass ich meine Brillen eventuell gar nicht bis zur nächsten Stärkenänderung nutzen kann?
Bei Kühlschränken, Mixern, Fernsehern und sonstigen elektr. Artikeln ist es ja bereits nachgewiesen, dass Komponenten eingebaut werden, die die Haltbarkeit des gesamten Teils erheblich mindern.
Bei Brillengläsern ist das Material - egal, ob Glas oder Kunststoff - im Prinzip unkaputtbar, jedoch reagiert das Material auf Gebrauch, eher auf Beobachtung. Ähnlich wie bei der Theorie der Elementarphysik reagieren Bestandteile auf Beobachtung (Theorie: Die Tatsache, dass bisher noch keine freien Quarks gemessen werden konnten, stellt eines der größten ungelösten Probleme der Teilchenphysik dar. Dieses als Confinement bekannte Phänomen ist eines der Millennium-Probleme (siehe Yang-Mills-Theorie). Es gibt zwar starke Hinweise darauf, dass die Theorie der starken Wechselwirkung, die Quantenchromodynamik (QCD), zu einem solchen Einschluss der Quarks führt, ein strenger mathematischer Beweis steht aber noch aus).
Man kann also sagen: je öfter man durch die Brillengläser schaut, desto stärker ist die Materialveränderung. Erhöht sich die Frequenz des Durchschauens, oder schaut man für verschiedene Entfernungen (Gleitsichtglas) durch die Materie, "verdichten" sich die Materialkomponenten und es kommt zu Schlierenbildungen. Bei Einstärkengläsern (für den Gebrauch in nur einer Entfernung) ist dieses Phänomen kaum messbar, aber allein die Messung führt bereits zur Wechselwirkung.
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 10:11
von Snipera
Kurzum:
mineralische Gläser haben nach wie vor seine Berechtigung (in manchen Bereichen sogar vorgeschrieben)
Es gibt ja breeits ein Verfallsdatum: Das ist das Ende der Garantie / Gewährleistungfrist.
Ein Verfallsdatum bzw. Garantie/Gewährleistungszeitraum sagt ja im Grunde das gleiche aus:
Die ordnungsmässige Funktion des Produktes wird bis zu diesem Zeitpunkt gewährleistet / garantiert.
(mechanische Schäden natürlich ausgenommen)
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 10:16
von prüflingsprüfer
wörterseh hat geschrieben:Sorry, aber es gibt Fragen die stellen sich selbst in frage!
achja, wollte ich nur bestätigen...
Danke TT für die Beschäftigung - ja ich weiß, wir müssen nicht antworten, erst recht nicht, bevor wir uns ärgern...
Ich finde es echt putzig, mit was du dich alles beschäftigst - scheinst echt nicht ausgelastet zu sein..

Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 11:17
von brettacher
So abwegig finde ich die Frage nicht.
Bei den LotuTec-Gläsern in meiner GS-Brille gibt offensichtlich, trotz minimalster Nutzung, die Beschichtung schon auf. Die Gläser sind gerade mal ein gutes Jahr alt. Das äussert sich darin, dass die Gläser extrem schnell verschmutzen (viel schneller als bei meiner Einstärken-Brille mit einer "normalen" Beschichtung; deren genauen Typ müsste ich nochmal nachschauen). Ausserdem lassen sie sich nicht mehr, wie Anfangs, mit dem vom Optiker empfohlenen Mikrofasertuch säubern, sondern es bleibt ein Schmierfilm, der lustige Blendeffekte erzeugt, wenn man in eine Lichtquelle schaut. Die Einstärken-Brille bekomme ich mit dem gleichen Tuch problemlos sauber.
Letztlich ist es egal, weil ich wegen der GS-Gläser kein Fass mehr aufmachen werde. Dazu benutze ich sie einfach zu wenig. Aber eine gescheite Beschichtung sieht anders aus. Und da die Beschichtung integraler Bestandteil der Gläser ist, kann ich bei meinen GS-Gläsern nur feststellen, dass die eine extrem kurze Halbwertszeit haben.
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 11:32
von Spezi
Ja ja, mein Audi hat nach zwei Jahren gerostet und das juckte den Hersteller auch nicht - ich war ja Schuld und nicht die Lackunreinheit, die Welt ist schlecht!!!!!

Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 11:38
von herrdelling
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 11:50
von Traumtänzerin
Wörterseh, die Frage war sehr wohl ernst gemeint!
Und um es noch einmal klarzustellen: der Fragesteller dort sagte, dass es laut Aussage seines Optikers KEINE Folgen mechanischer Beanspruchung seien!
Ich finde es logisch, Dinge, die ich auf Grund ihres hochwertigen Materials und ihrer guten Verarbeitung schätze, viele Jahre lang zu verwenden – bei Bergstiefeln könnte ich mir das ohne weiteres vorstellen, wenn ich in den Bergen herumkraxeln würde… - das ist meine Art, Nachhaltigkeit zu leben. Ich verwende z.B. auch ein etliche Jahre altes Handy, auch wenn alle in meiner Umgebung längst ein Smartphone haben.
Es geht mir nicht um Garantieleistungen – aber wenn ich weiß, dass ich damit rechnen muss, dass Kunstststoffbrillengläser nur ca. vier Jahre lang voll nutzbar sind, dann nehme ich doch beim nächsten Brillenkauf keine Gläser für fünfhundert Euro pro Stück, sondern eher für vierhundert Euro pro Paar oder ich frage nach Mineralglas! Schließlich bin ich nicht mehr in einem Alter, in dem ich mich auf eine rechtzeitige Stärkenänderung verlassen kann.
Smutje, deine Ausführungen klingen für mich sehr beruhigend! Wenn ich vier Brillen im Wechsel nutze, dann beträgt die Durchblickshäufigkeit ja nur ein Viertel der normalen Durchblickshäufigkeit , d.h. die Gläser müssten viermal so lange halten. Und wenn ich die Brille konsequent immer dann abnehme, wenn es nichts zu sehen gibt, könnte ich die Lebensdauer der Gläser noch weiter erhöhen! Mein Wochenende ist gerettet!
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 12:06
von prüflingsprüfer
... und diese blöden beschichteten Pfannen halten auch keine Jahrzehnte, obwohl doch das Teflon oder so
soooo toll sein soll.
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 12:13
von Phoenix
Wenn nichts an Teflon haftet, wieso haftet es an der Pfanne?
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 12:37
von vidi
@TT
Wir wissen nicht, welche Glasqualität der besagte Mensch in der Brille hat.
Wir wissen nicht, wie er die Brille pflegt.
Wir wissen nicht, welchen Beruf er hat.
Wir wissen nicht, wie mit der Brille umgegangen wurde.
Wir wissen nicht, wie diese "Schlieren" aussehen.
Daraus kann ich nicht auf die Haltbarkeit von Brillengläsern schließen. Es sind alles nur Mutmaßungen und Spekulationen.
Du glaubst gar nicht, was ich schon alles in Foren gelesen habe.
Nachtrag:
Ich habe den Beitrag gefunden und gelesen. Das hört sich für mich an, als wenn die Gläser mit getränkten Brillen-Putztüchern geputzt worden wären, die raffen die besten Gläser hin.
Re: Verfalldatum für Brillengläser?
Verfasst: Samstag 31. Mai 2014, 14:20
von Smutje
brettacher hat geschrieben:So abwegig finde ich die Frage nicht.
Bei den LotuTec-Gläsern in meiner GS-Brille gibt offensichtlich, trotz minimalster Nutzung, die Beschichtung schon auf. Die Gläser sind gerade mal ein gutes Jahr alt. Das äussert sich darin, dass die Gläser extrem schnell verschmutzen (viel schneller als bei meiner Einstärken-Brille mit einer "normalen" Beschichtung; deren genauen Typ müsste ich nochmal nachschauen). Ausserdem lassen sie sich nicht mehr, wie Anfangs, mit dem vom Optiker empfohlenen Mikrofasertuch säubern, sondern es bleibt ein Schmierfilm, der lustige Blendeffekte erzeugt, wenn man in eine Lichtquelle schaut. Die Einstärken-Brille bekomme ich mit dem gleichen Tuch problemlos sauber.
Letztlich ist es egal, weil ich wegen der GS-Gläser kein Fass mehr aufmachen werde. Dazu benutze ich sie einfach zu wenig. Aber eine gescheite Beschichtung sieht anders aus. Und da die Beschichtung integraler Bestandteil der Gläser ist, kann ich bei meinen GS-Gläsern nur feststellen, dass die eine extrem kurze Halbwertszeit haben.
Hört sich eher so an, als säße ein Schmutzfilm am Glasrand, also dort wo man zum Reinigen nicht ausreichend drankommt. Beim Putzen mit dem -hoffentlich sauberen Mikrofasertuch- wird nun ein Teil des Schmutzes aufgenommen und dann über das Glas verteilt. Typisch dann der Schmierfilm mit den Blendeffekten. Lass die Brille mal beim Optiker professionell reinigen (z.B. Ultraschall) und das Geschmiere hat ein Ende. LotuTec ist leider auch kein geschützter Begriff, auch schlechte Beschichtungen werden mit diesem Attribut verkauft und es ist nicht das, was man sich darunter vorstellt