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Brille / Keratokonus.

Verfasst: Donnerstag 3. April 2014, 11:48
von alexblnneu
Hallo , hat hier jemand zufälligerweise eine Empfehlung für eine Optiker in Berlin , der sich auch mit Keratokonus ein wenig auskennt oder auch allgemeine Tipps/Erfahrungen ob eine Brille mir etwas weiterhelfen kann:

Ich hasse - kleiner kann ich es nicht sagen ;) - Kontaktlinsen und wollte nun einmal schauen, ob eine Brille wenigstens eine Verbesserung bringen könnte.

Oder werde ich da sofort wieder "rausgeworfen" und zum Augenarzt komplimentiert , wenn mein rechte Keratokunsauge vermessen wird.

MfG

Re: Brille / Keratokonus.

Verfasst: Donnerstag 3. April 2014, 11:55
von nixblicker
ein keratokonus fällt unter den Begriff "irregulärer Astigmatismus" und kann normalerweise nur schwerlich mit einer Brille Zufriedenstellend korrigiert werden. Hinzu kommt, dass die Linse ja auch verhindern soll, dass der Kk sich verschlimmert.

Re: Brille / Keratokonus.

Verfasst: Freitag 4. April 2014, 09:05
von optikgutachter
Mit ein Kontaktlinse bist Du auf jeden Fall besser korrigiert.
Ein Brillenglas kann i.d.R. nur einen Teil der benötigten Sehschärfe wieder "herstellen"
(infolge der unregelmäßigkeit Deiner Hornhaut bei einem Keratokonus).


Zur Erläuterung (laienhaft ausgedrückt):
Da gibt es einen "Knubbel" auf Deiner Hornhaut, welcher eine sozusagen zweite Abbildung in Deinem Auge erzeugt.
Zu messen und zu korrigieren geht aber immer nur nach der Gesamtwirkung, sodaß schon bei der Messung einer Brillenglasstärke
stark unterschiedliche Werte bei gleicher Sehleistung (in Prozent / Was kann ich an Feinheiten erkennen ?) herauskommen.
Niemand kann Dir sagen, welche Stärke auf Dauer eine durchschnittlich "gute" Sehleistung erbringt.

Eine Kontaktlinse hingegen überdeckt den gesamten Bereich Deiner Hornhaut und egalisiert sozusagen den Keratokonus.
Zwischen KL und Hornhaut befindet sich dann Tränenflüssigkeit,
sodaß der "Knubbel" keine zusätzliche Abbildungsstörung/Verzeichnung in Auge mehr erzeugen kann.

Problematisch wird´s dann bei Kontaktlinsen-Unverträglichkeit.
Eine gute bis sehr gute Sehleistung ist ja leider nur hiermit zu erreichen.

Zusammenfassung ("Wat wollen mir damit denn sagen ?")
Optimal in der Korrektur sind beim Keratokonus nur Kontaktlinsen. Eine Brille kann diese Abbildungsqualität bzw. Sehleistung i.d.R. gar nicht erreichen.
Bist Du zwingend darauf angewiesen nur Brille zu tragen, so bespreche dieses mit dem Augenoptiker Deines Vertrauens in Rücksprache mit dem diagnostizierendem Augenarzt.
Du musst Dir aber bewusst sein, daß neben schlechterem Sehen i.d.R. auch sehr häufig neue Brillengläser erforderlich sind.
Es ist also richtig, daß der seriös arbeitende Augenoptiker zunächst Kontaktlinsen empfiehlt und nur bei Unverträglichkeit von KL
zur Anfertigung einer Brille als "Erstbrille" rät. (Eine Brille sollte man allerdings als Notbehelf -auch bei Kontaktlinsen- immer haben.)


Gruß aus köln
optikgut8er

Re: Brille / Keratokonus.

Verfasst: Donnerstag 10. April 2014, 20:03
von alexblnneu
vielen Dank für die Antworten,

mein Keratokonus ist mittlerweile - bin knapp 40 Jahre - zum Stillstand gekommen und hoffe das bleibt jetzt auch dabei und verschlechtert sich nicht weiter.
Habe aber ein regelrechte Abneigung gegen Kontaklinsen, komme damit nicht klar , auch nach längerer Eingewöhnungszeit.

Ich bin nun absoluter "optischer" Laie, aber wenn ich z. Bsp mit dem Keratokonusauge durch ein Fernglas schaue, ist alles ziemlich scharf.
Wieso kann ein Fernglas das ausgleichen ? Und diese ganzen Messlinsen , die man bei Augenarzt vors Auge "geklappt" bekommt, da ist es ähnlich . Alles deutlich besser und scharf. Aber laut Auskunft des Augenarztes bringt eine Brille nichts.

Das verstehe ich nicht.

Re: Brille / Keratokonus.

Verfasst: Donnerstag 10. April 2014, 21:55
von Eberhard Luckas
Moin,
das Fernglas hat : 8-fache Vergrößerung? Bei Visus 0,1 steigt der Visus mit dem Fernglas auf 0,8.