Optiker-Forum

Hallo,
da ihr alle vor kurzem auf meine Fragen als Erstbrillenträger so geduldig geantwortet habt muss ich nun nochmal ein paar Fragen stellen.
Die neue Brille trage ich mittlerweile gar nicht so wenig und ungerne wie zuerst angenommen.
Ich war dann also heute zur Anpassung der formstabilen Linsen bei einer Optikerin ( auf Empfehlung, kleiner Optikerladen um die Ecke).
Da ich mit meiner Brille einfach immer das Gefühl hatte mein linkes Auge sei schwächer, hat sie sich beim Ausmessen der Werte wirklich lange damit beschäftigt und der Visus des Auge war nicht auf mehr als 0,9 zu kriegen.

Ach , ich gebe kurz die Werte meiner Erstbrille an:
R -1,75 -0,25 168
L -1,75 -0,25 114

Damit Visus links 0,9 rechts 1,0
Bin 32!

Nach langem probieren merkte sie, dass mein rechtes Auge ständig am akkomodieren war und mit -1,75 deutlich überkorrigiert, sie bekam einen Wert von -1,25 heraus, der Zylinder entfiel.

Beim linken Auge meinte sie würde was mehr im Argen liegen.
Vermutlich läge seit der Kindheit ein latentes Schielen vor, es habe sich ein zweites Sehzentrum gebildet, weshalb das Auge deutlich an Sehkraft verloren hätte.
Der Test ergab 1 Prisma (damit konnte ich sehr entspannt sehen), die Sehstärke blieb bei -1,75 ohne Zylinder

Sie würde aus ihrer Sicht eigentlich von Kontaktlinsen abraten, und zu einer Prismenbrille raten.
Sie könnte zwar Kontaktlinsen vertreten, meinte jedoch dass sich das linke Auge dann unter Umständen mehr und mehr ausschalten würde.
Was meint ihr dazu???

Ich sagte ihr dass ich gerne Linsen und Brille je nach Befinden sporadisch tragen möchte.

Sie meinte, sie könne die Prismenbrille in Verbindung mit den Linsen nur dann ruhigen Gewissens geben, wenn ich überwiegend die Brille tragen würde , und die Linsen nur zum Sport oder so.
Die Brille sei wirklich eine Dauerbrille, also trotz geringer Werte von Früh bis Spät draufzulassen.

Ist das aus euerer Sicht auch so?

Soll ich lieber die alten Brillenwerte lassen und mit Linsen kombinieren oder nun auf die Prismenbrille umsteigen?

Kann es sein, dass ich von dieser Brille dauerhaft abhängig werde.

Die Messung erschien mir äußerst genau und die Optikermeisterin wirklich kompetent und nicht nur am Gewinn orientiert.

Wie sehr würde sich das Glas mit -1,75 und einem Prisma zum anderen mit -1,25 ohne Prisma unterscheiden in der Dicke?

Die Optikerin meinte , bei der geringen Stärke müsste ich das Prisma nicht aufteilen.

Denkt ihr da auch so drüber?

Oder wäre es aufgeteilt irgenwie viel ästethischer?


Vielen Dank schonmal!






Ich

...ja so eine richtig gute Brille kann man schon mal als Droge bezeichnen!
Kommt ganz darauf an, wie Du eine Abhängigkeit definieren würdest. Ich empfinde die "Abhängigkeit" von meinem Schuhwerk z.B. gar nicht so schlimm! (aber trotzdem gehe ich im Sommer manchmal heimlich barfuß)

Was Du da von Deiner Optikerin berichtest, hört sich doch richtig gut an! Ich kann da nichts erkennen, was einen eventuellen Zweifel berechtigen würde. Ich denk Du hast mit ihr eine gute Wahl getroffen und kannst ihren Empfehlungen getrost vertrauen.
Die Dicke der Gläser wird sich bei Deinen Werten nur gering verändern.
LG

Moin Meli,
ja, vertraue Deiner Optikerin. Sicher darfst Du auch zwischendurch mal KL tragen, nur nicht dauerhaft.

Ich finde auch dass sich das richtig gut anhört !
Die Frau (Meisterin) ist mir sympathisch

Wie gesagt, ich zweifle nicht an der Optikerin, die hats wirklich 100 % draufgehabt, und war dazu noch sehr charismatisch
ist sofort zu meiner Lieblingsoptikerin avanciert!

Leider versteht man nur als Laie selbst die besten Erklärungen nicht immer gleich sofort. Und Fragen ergeben sich meistens erst später, wenn man dann schon daheim ist!

Ich habe nun 8 Tage Zeit, bis meine Kontaktlinsen da sind, um mich für oder gegen die Schielbrille zu entscheiden.

Variante 1:
Entweder ich trage also dann die harten Linsen tagsüber und dazwischen ab und an die ganz normale Fernbrille .
Was die Optikerin verantworten könnte...und mir ganz gut zusagen würde

Variante 2:
Oder ich lasse die Brille mit dem Prisma anfertigen und trage diese durchgehend, bis auf wenige Ausnahmen bei denen ich kurzzeitig Linsen benutze.
Wozu meine Optikerin behutsam aber eindeutig geraten hat und womit ich sicher auch leben könnte...



Nun meine wenigen Fragen:

Wozu würdet ihr denn raten?

1. Wenn ich mich gegen die Prismabrille entscheide, ist dann tatsächlich damit zu rechnen, dass das linke Auge weiter an Sehleistung abbaut?

2. Wenn ich mich für die Prismabrille entscheide, und dann nach der Eingewöhnung die Linsen doch etwas häufiger benutze als mit der Optikerin besprochen, was würde das bewirken? Verstehe nicht genau, wo da das Problem liegt?

3. Wenn ich die Prismabrille wie nach Vereinbarung durchgehend trage, ist dann zu erwarten dass sich das faule Auge evtl. sogar leicht verbessert oder zumindest nicht verschlechtert?

4. Wird es nach der Eingewöhnung der Brille mit Prisma evtl. unangenehm wenn man diese dann ab und an ablässt, ich meine sieht man dann vielleicht leichte Doppeltbilder oder so?

Tschuldigung für diese vielen Fragen.

Moin Meli,

egal, wie Dich entscheidest, Dein faules Auge wird sich nicht mehr verschlechtern, wenn Du auch nur zeitweise die optimale, sprich Prismenkorrektion , trägst.
Allerdings ist es möglich, dass eben dieses Auge eine bessere Sehschärfe erzielt unter prismatischer Korrektion, wenn diese mehr getragen wird als die KL.
Also die beste Variante: Mehrzeitlich die Prismenbrille und in der Freizeit die KL tragen.

Meli81 hat geschrieben:Nun meine wenigen Fragen:

Naja, die meisten hat Deine (mir vertrauenswürdig erscheinende) Optikerin doch schon beantwortet.

4. Wird es nach der Eingewöhnung der Brille mit Prisma evtl. unangenehm wenn man diese dann ab und an ablässt, ich meine sieht man dann vielleicht leichte Doppeltbilder oder so?

Ist zwar nicht auszuschließen aber bei dem geringen Prisma eher unwahrscheinlich. Ich würde dem Rat der Optikerin folgen, bessere Auskünfte wirst Du im Forum nicht finden.

Also, jetzt weiß ich Bescheid !


Trotzdem ist nun noch eine Frage aufgetreten.

Die Lieblingsoptikerin hat ja einen etwas anderen wert ermittelt, nämlich rechts 0,5 dioptrien weniger als in meiner jetzigen Brille und sie hat auf beiden Seiten den geringen Zylinder -0,25 rausgenommen.

Die neuen Werte sind also nun

links -1,75 und rechts -1,25 (und eben eine Prismadioptrie links)

Meine Optikerin meinte das rechte Auge sei um 0,5 überkorrigiert gewesen. Es sei wohl ein Akkomoationswunder, und würde deshalb gierig nach mehr Dioptrien verlangen als es eigentlich bräuchte.

Ich habe mich zunächst über diese "Verbesserung" gefreut und dachte den Wert will ich jetzt mal ausprobieren und habe mir Tageslinsen in der Stärke gekauft und jetzt paar Tage ausprobiert.

Habe aber gemerkt dass ich mit dem geringeren Wert rechts und auch insgesamt nun wesentlich schlechter sehe als mit dem alten Wert in der Brille und möchte nun gerne dass meine Optikerin doch den alten Wert von -1,75 für die neue Brille verwendet.

Könnte man sie darum bitten oder würde sie das dann so auffassen als ob ich ihre ermittelten Werte anzweifle?
Das möchte ich nicht, denn sie hat wirklich toll refraktioniert.

Würde eine Optikerin denn so eine einäugige "Überkorrektion" den überhaupt verantworten können?

Meli81 hat geschrieben:Würde eine Optikerin denn so eine einäugige "Überkorrektion" den überhaupt verantworten können?

Achtung, Scherz:
Nein, natürlich nicht. Deine Optikerin macht sich gerne das Leben schwer und refraktioniert absichtlich falsch, damit du möglichst oft
zu ihr in den Laden kommst... Außerdem erzählst du vielen Leuten, wie schwierig die Eingewöhnung in die neue Brille ist und das schafft auch
gans viel Vertrauen....
Scherz aus


Also, jetzt habe bitte das Vertrauen in das Können deiner Optikerin und die gemeinsam ermittelten Werte und folge ihrem Rat...

Wie schon geschrieben, du wirst keine besseren Antworten hier im Forum finden...

Moin,
noch eine Anmerkung: die gefundene Korrektion ist eine Einheit, sph, cyl und Prisma gehören zusammen. Mit jedem Auge alleine könnten geringfügig andere Wirkungen vorliegen.

Wer sagt denn, dass die Sicht mit den Kontaktlinsen genauso wie mit der Brille ist?

Nein nein, das wurde falsch aufgefasst, ich habe größtes Vertrauen in meine Optikerin.

Diese Werte wurden ja für die Kontaktlinsen gemessen ( die ich dann ja eh nur selten tragen soll) und sind ja durch meine Angaben entstanden, also habe wenn dann schon ich das verbockt!
Also gehe ich davon aus , das dann auch der seheindruck den ich dann mit diesen harten Linsen haben werde, relativ gleich sein wird wie der seheindruck mit den weichen linsen in der gleichen stärke, oder?
Da ich aber mit diesem sehen eine sehr große verschlechterung zum sehen mit meiner erstbrille festgestellt habe, und ich diese Erstbrille wie gesagt sehr angenehm finde und sie auch ganztags gerne und ohne Beschwerden trage, frage ich mich halt nur, warum man die dann ändern sollte.
Der Wert war ja schon fertig ermittelt als die Optikerin dann die pdptr noch dazugegeben hat.
Und ich hatte nicht mit der Testbrille die Gelegenheit gehabt mit diesem Wert mal aus dem Fenster zu sehen oder irgendwo in die weite, da es ja rein um die Kontaktlinsenanpassung ging.

Naja, das führt jetzt zu nix.

Wenn ich mir am Freitag ein Brillengestell dort ausgesucht habe, und dann diese Brille in Auftrag gebe, dann hatte ich eigentlich vor, die Optikerin darum zu bitten mich einfach noch mal durch die Testbrille schauen zu lassen, und die auch mal paar Minuten auf mich wirken lassen.
Und sollte ich dann das Gefühl haben, dass die Sehschärfe einfach nicht optimal ist oder halt schlechter wie bei der anderen Brille, dann dürfte ich doch vielleicht meine Optikerin bitten, ob sie mir nicht einfach mal rechts ein um 0,25 dptr. stärkeres glas zum vorhalten geben kann, damit ich direkt vergleichen kann, wie sich das dann unter prismatischer "Verstärkung" so auswirkt.
Ich denke man könnte doch sagen dass es eine gewisse "Messtoleranz" gibt, die dann nichts mit falsch gemessen oder so zu tun hat, sondern einfach nur mit der jeweiligen Tagesform des Kunden!
Und da dürfte sich dann auch niemand in seiner Kompetenz untergraben fühlen.
Dass sie es besser weiß , das weiß ich schon, und deshalb hat es nichts mit Vetrauen zu tun, denn wenn dies fehlen würde , dann würde ich wohl auch nicht mein Kind dort hinschicken wollen...

Moin,

diesem Vorhaben ist nichts entgegenzusetzen.