Optiker-Forum

Bei meiner ersten Kunststoffbrille hatte ich große Probleme mit Kratzern (so dass ich mir übergangsweise eine Billigbrille von Apollo besorgt habe, aber jetzt die Gläser in meinem alten Titan-Gestell austauschen lassen will). Daher ist für mich Härte und Schmutzunempfindlichkeit enorm wichtig und verspreche ich mir viel von den neuen Zeiss Duravision Platinum-Gläsern.

Mit welchem Preis muss ich dafür pro Einstärkenglas bei mäßiger Kurzsichtigkeit (etwa -2.25 sphärisch mit Zylinder -0.5 links und -2.5 sphärisch rechts) bei mittlerer Brechzahl 1.6 rechnen? Wie heisst dann das Glas? Gibt es das auch bei Online-Anbietern?

Vielen Dank für jede Hilfe!

dürfte so um 150-180 Euro pro Glas kosten und heisst in der einfachen version Einstärken 1.6.
Optimierte Versionen dürften ca. 200-220 und individuelle um 250-270 euro.

Nein, Onliner haben es nicht! (sagt Zeiss)

es ist das robusteste an oberfläche, welches zur zeit von zeiss geliefert wird.
kann im wesentlichen bestätigen, es hält eine menge aus und verschmutzt vor allem nicht so leicht.
und wenn schmutz drauf ist, geht er easy weg zu machen.
insofern eine gute entscheidung.

so isses! bisher noch keine Reklamation zum Beispiel wg. Ablösung der Schicht.
Zusätzlich ist die neue Entspiegelung nicht mehr so grünlich schimmernd, sondern leicht bläulich, was noch unauffälliger wirkt. Auch den Preisen, die Kollege Ponstein gennant hat kann ich voll zustimmen.

PS: Kratzer können aber weiterhin immer enstehen, selbst bei mineralischen Gläsern. Genau wie bei Autolacken, oder Ceranfeldern, DVDs usw

nbluemer hat geschrieben: Gibt es das auch bei Online-Anbietern?

Hä???

Du willst etwas qualitatives und fragst nach Online-Pfuschern? Das beisst sich gewaltig.

Vielen Dank für die Empfehlung und die Preisorientierung!

Mein Optiker arbeitet nicht mit Zeiss und will mir stattdessen ein Rodenstock Perfalit 1.6 Solitaire Protect Plus anbieten. Ist diese Beschichtung der Zeiss Duravision Platinum gleichwertig? Ist der Preis von 123 EUR (offenbar reduziert wegen meiner Standard-Korrekturwerte) pro Glas o.k.?

Kurz Antwort: Ja
Der Preis ist gut, und die Beschichtung von Rodenstock ist auch sehr gut.

aber nicht dasselbe... ist solitaire nicht leicht grünlich?

benkhoff hat geschrieben:aber nicht dasselbe... ist solitaire nicht leicht grünlich?

so ist es. duravision platinum ist mit einer 3 jährigen herstellergarantie ausgestattet, es ist die robusteste beschichtung bei rodenstock. sie hat ähnliche eigenschaften wie die zeiss d p, diese jedoch ist leicht bläulich violett restreflektierend und ich meine ein "muckesäckele" robuster.


"...." = a klöis bissele halt

Darf ich hier ganz kurz weitermachen, es geht mir auch um die Robustheit der Kunststoffgläser mit den beiden genannten Beschichtungen von Rodenstock bzw. Zeiss.

Zeiss behauptet ja in seiner Werbebroschüre, Duravision Platinum sei sogar um 35% härter als mineralisches Glas.
"und 35 % härter als entspiegelte mineralische Brillengläser von ZEISS"

Mein Optiker sagte aber bei meinem letzten Brillenkauf Ende 2015, so wie ich laut meiner Beschreibung mit der Brille umgehe, sei mineralisch nach wie vor die bessere Wahl.

Der "Umgang" sieht wie folgt aus (2 Beispiele):
a) Bei Bergwanderungen nehme ich einfach den nächstbesten "Stofffetzen" (Taschentuch bzw. Hemdzipfel) und ich rubble damit die Schweißtropfen weg.
b) Bei Holzarbeit verfahre ich mit abgelagertem Holzstaub genauso.
Mit meinen mineralischen Gläsern hatte ich dabei noch nie ein Problem.

Ich gehe davon aus, dass mein Optiker, der mich bisher immer gut beraten hat, keinen totalen Unsinn erzählte, aber irgendwie passt es nicht zur Werbeaussage von Zeiss. Aber das ist halt eine Werbeaussage. Wie ist die Meinung dazu von den Optikern hier im Forum?

Bei mir steht demnächst eine neue Gleitsichtbrille an, ich kann natürlich weiterhin bei mineralisch bleiben, bei Kunststoff wären aber die Optionen bezüglich phototroper Eigenschaften besser. Die Robustheit gegen Verkratzen hat aber eindeutig Vorrang.

epof

epof hat geschrieben: Zeiss behauptet ja in seiner Werbebroschüre, Duravision Platinum sei sogar um 35% härter als mineralisches Glas.
"und 35 % härter als entspiegelte mineralische Brillengläser von ZEISS"

@ epof
Sie zitierten zwar richtig, aber Ihr vorangestellter Rückschluss ist unvollständig.
Zeiss bezieht sich auf ENTSPIEGELTE mineralische Gläser. Das Grundmaterial der mineralischen Gläser ist zwar härter, als das der organischen Brillengläser, aber die Entspiegelung nicht.

Ein integriertes System aus neun ultradünnen Schichten, die durch ionengestützte Aufdampfung verdichtet werden, ergibt eine Brillenglas-Oberfläche, die dreimal härter ist als die Oberfläche herkömmlich veredelter ZEISS Kunststoffbrillengläser und 35 % härter als entspiegelte mineralische Brillengläser von ZEISS.
https://www.zeiss.de/vision-care/de_de/ ... tinum.html

Ach ja, mit einer sorgsamen Behandlung Ihrer Brillengläser sind organische Brillengläser kein Problem.
Nie trocken putzen! ...immer den Staub und eventuelle Anhaftungen mit Wasser abspülen, dann erst putzen.

Danke für die schnelle Antwort, da liegt also der Trick .
Das heißt also, ich bleibe bei unverändertem Umgang besser bei mineralisch.

epof

epof hat geschrieben:Danke für die schnelle Antwort, da liegt also der Trick .
Das heißt also, ich bleibe bei unverändertem Umgang besser bei mineralisch.

epof

Distel hat geschrieben:Ach ja, mit einer sorgsamen Behandlung Ihrer Brillengläser sind organische Brillengläser kein Problem.
Nie trocken putzen! ...immer den Staub und eventuelle Anhaftungen mit Wasser abspülen, dann erst putzen.

Ihre Antwort und meine Ergänzung bezüglich der Pflege hatten sich überschnitten.
Seit die Duravision Platinum auf den Markt gekommen, nutze ich sie selbst in div. Brillen.
Den Einsatz bei der Gartenarbeit, Radtouren, Wanderungen, Campingtouren mit Zelt, Wassersport....
haben diese Brillen bestens überstanden.... letztlich dank meiner guten Behandlung.

Distel hat geschrieben:Nie trocken putzen! ...immer den Staub und eventuelle Anhaftungen mit Wasser abspülen, dann erst putzen.

Genau das werde ich aber definitiv nicht einhalten. Wenn mir der salzige Schweiß auf die Gläser tropfte und dadurch mit der Zeit zu viele Schlieren vorhanden sind, dann wird wie gesagt mit dem nächstbesten Fetzen drübergeputzt und diese Gewohnheit werde ich auch nicht mehr ändern. Ich habe es nunmehr an über 1000 Bergtagen so gemacht, das kriegt man auch mit bestem Willen nicht mehr abgeändert .

Deshalb bleibe ich besser bei mineralisch. Ich hatte halt leider irrtümlicher Weise gehofft, die neuesten und besten Beschichtungen der Kunststoffgläser könnenn das ab.

epof

Hallo epof

man sollte aber auch für sich entscheiden, wie hoch das Risiko sein kann, dass man sich mit einem Spitter des mineralischen Glases das Auge so verletzt, dass es nicht mehr zuretten ist. Mit viel Pech erwischt es gleich beide Augen.
Was dann für Kosten auf einen zukommen, da sind Brillengläser dagegen eine geringe Investition.
Was meinen Sie, wie gerne ein Erblindeter lernen würde wie man Gläser richtig pflegt.

Gruß

Optidi

optidi hat geschrieben:..man sollte aber auch für sich entscheiden, wie hoch das Risiko sein kann, dass man sich mit einem Spitter des mineralischen Glases das Auge so verletzt, dass es nicht mehr zuretten ist.

Dieses Risiko ordne ich in einer Höhe ein (zumindest für mich), dass man vergleichsweise vorher mit dem Autofahren aufhören muss, weil man hier mit einer garantiert höheren Wahrscheinlichkeit potenziell gleich in der Kiste liegt.

Es hängt natürlich auch von den üblichen Aktivitäten ab, die man an den Tag legt. Dass man mit mineralischen Gläsern z.B. keine Ballsportarten ausüben sollte, versteht sich natürlich von selbst.

Aber wie soll ich bei Bergwanderungen die ordnungsgemäße Pflege durchführen, wenn ich etwa jede halbe Stunde salzigen Schweiß abwischen muss? Die Option "vorher nass drüberspülen" ist da einfach nicht drin. Die Umstellung auf die Verwendung eines Mikrofasertuches könnte ich mir ja irgendwie noch vorstellen, aber "nie trocken putzen" geht einfach nicht.

Weil auch die Investition angesprochen wurde. Die phototropen Gleitsichtgläser von Rodenstock (ich meine, es waren Rodenstock Multigression 2) kosteten mich zuletzt vor 3 Jahren nach der Star-OP 429 EUR pro Stück. Kämen die Duravision Platinum bzw. das Rodenstock-Äquivalent hier nochmals teurer als die mineralischen Gläser? Ich möchte auf alle Fälle wieder Gleitsichtgläser mit einem Sichtbereich wie früher haben und keine Billigware mit eingeschränktem Sichtfeld. Die Dioptrien-Werte sind mit -1.25 und -1.5 (mit jeweils ca. 0.5 Zylinder) jedenfalls unkritisch.

Aus den 429 EUR sind zwischenzeitlich sicherlich schon 450 EUR geworden und wenn Kunststoffgläser nochmals eine Ecke mehr kosten sollten, ist für mich das Ende der Fahnenstange erreicht. Bei einem vierstelligen Preis für beide Gläser verzichte ich dann lieber ganz auf Gleitsicht, zumal ich bei abgesetzter Brille sehr gut lesen kann.

Sorry, wenn ich dann gleich noch eine Frage nachschiebe, die hier im Forum garantiert schon an anderer Stelle beantwortet wurde. Könnte man bei phototropen Kunststoffgläsern diese einzeln nachkaufen, wenn man eines verkratzt hat, oder ist hier mit einer zu großen Farbabweichung zu rechnen? Bei den mineralischen Gläsern hatte ich diese Vorgehensweise (Staroperationen mit 1 Jahr Abstand) durchgezogen und es war bei beiden Einzelkäufen kein Farbunterschied zu erkennen. Wenn man immer doppelt kaufen muss, dann ist für mich das Thema Gleitsicht mit Kunststoffgläsern wohl endgültig beendet.

epof