Brechungsindex und Sonnenbrillengläser

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B
Bigfoot
Beiträge: 7
Registriert: Montag 11. Juni 2007, 09:45

Brechungsindex und Sonnenbrillengläser

Beitrag von Bigfoot »

Hallo an alle Sachkundigen und Interessierten,

ich verfolge das Forum bereits einige Zeit als Lesender, was mir bei der Auswahl meiner aktuellen „Sehhilfe“ ziemlich geholfen hat. Dafür schon mal ein Dankeschön an den Initiator/Betreiber und vor allem die fachkundigen Aktiven!

Jetzt steht eine neue Sonnenbrille an. Es soll ein recht „sportliches“ Gestell mit stark gebogener Form (ca. Kurve 8 ) und Metallrahmen werden. Aufgrund des Rahmens muss in das Glas, ähnlich wie bei Nylor-Modellen, zumindest teilweise eine Nut gefräst werden.
Klar ist, das wird nur was mit speziellen Sportgläsern.
Ich möchte Kunststoffgläser, entspiegelt, gehärtet und polarisiert.

Mein Optiker hat mir hierfür Gläser von Hoya vorgeschlagen (BI=1,5, Tönung ca. 84 %), Stückpreis 150 €.
Der Preis dürfte ganz o.k. sein (oder?).

Meine Fragen betreffen den Brechungsindex der Gläser:
Wegen der starken Kurve und dem Ganz-Metallrahmen möchte mein Optiker Gläser mit einem Wert von 1,5 benutzen. Bei höherbrechenden Gläsern hat er Bedenken, dass sie evtl. auftretenden Belastungen/ Spannungen nicht gewachsen sein könnten.
Ich denke nun eher an das Mehr an „Durchblick“ höherbrechender Gläser.
  • 1. Spielt der Brechungsindex bei Sonnenbrillen möglicherweise keine so gravierende Rolle?
    2. Sind die Bedenken meines Optikers berechtigt?
    3. Ist evtl. ein anderer Hersteller (z.B. R+H) aus bestimmten Gründen zu bevorzugen?

Zur Komplettierung noch meine Werte:
......sph.........cyl........A.
R....+0,00.....-1,75.....8
L....+0,00.....-1,25.....169


Vielleicht sitzt ein Fachkundiger ja mit seinem W-Lan-Laptop im Schatten und mag mir rasch antworten. Wollte morgen mit meinem freundlichen Optiker telefonieren.

Bin sehr gespannt auf alle Hinweise.


Beste Grüße!
f
fogel
Beiträge: 219
Registriert: Donnerstag 3. August 2006, 23:47

Re: Brechungsindex und Sonnenbrillengläser

Beitrag von fogel »

Bigfoot hat geschrieben:Hallo an alle Sachkundigen und Interessierten,

ich verfolge das Forum bereits einige Zeit als Lesender, was mir bei der Auswahl meiner aktuellen „Sehhilfe“ ziemlich geholfen hat. Dafür schon mal ein Dankeschön an den Initiator/Betreiber und vor allem die fachkundigen Aktiven!

Jetzt steht eine neue Sonnenbrille an. Es soll ein recht „sportliches“ Gestell mit stark gebogener Form (ca. Kurve 8 ) und Metallrahmen werden. Aufgrund des Rahmens muss in das Glas, ähnlich wie bei Nylor-Modellen, zumindest teilweise eine Nut gefräst werden.
Klar ist, das wird nur was mit speziellen Sportgläsern.
Ich möchte Kunststoffgläser, entspiegelt, gehärtet und polarisiert.

Mein Optiker hat mir hierfür Gläser von Hoya vorgeschlagen (BI=1,5, Tönung ca. 84 %), Stückpreis 150 €.
Der Preis dürfte ganz o.k. sein (oder?).

Meine Fragen betreffen den Brechungsindex der Gläser:
Wegen der starken Kurve und dem Ganz-Metallrahmen möchte mein Optiker Gläser mit einem Wert von 1,5 benutzen. Bei höherbrechenden Gläsern hat er Bedenken, dass sie evtl. auftretenden Belastungen/ Spannungen nicht gewachsen sein könnten.
Ich denke nun eher an das Mehr an „Durchblick“ höherbrechender Gläser.
  • 1. Spielt der Brechungsindex bei Sonnenbrillen möglicherweise keine so gravierende Rolle?
    2. Sind die Bedenken meines Optikers berechtigt?
    3. Ist evtl. ein anderer Hersteller (z.B. R+H) aus bestimmten Gründen zu bevorzugen?

Zur Komplettierung noch meine Werte:
......sph.........cyl........A.
R....+0,00.....-1,75.....8
L....+0,00.....-1,25.....169


Vielleicht sitzt ein Fachkundiger ja mit seinem W-Lan-Laptop im Schatten und mag mir rasch antworten. Wollte morgen mit meinem freundlichen Optiker telefonieren.

Bin sehr gespannt auf alle Hinweise.


Beste Grüße!
Ein hoher Brechungsindex verschlechtert generell die Abbildungsqualität. Bei deinen Werten ist ein höherer Index absolut unnötig .. deine Gläser werden egal bei welcher Basiskurve und Scheibengrösse stets nur etwa 2 mm dick sein, da horizontal keine Wirkung im Glas steckt.

Höherbrechende Kunststoffgläer sind generell stabiler .. keine Ahung was dein Optiker da geritten hat.

R+H haben bei Sportgläsern einen besseren Ruf, auch Rodenstock liefert überzeugende Qualität .. natürlich bringt das nur etwas, wenn dein Optiker Parameter wie Fassungsscheibenwinkel ermittelt.
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B
Bigfoot
Beiträge: 7
Registriert: Montag 11. Juni 2007, 09:45

Beitrag von Bigfoot »

Habe heute eine doppelte Hiobsbotschaft von meinem Optiker bekommen:

1. In das von mir bevorzugte Gestell können keine polarisierenden Sportgläser eingearbeitet werden. Grund: Die bei diesem Gestell (von Fossil) notwendigerweise einzufräsende Rille (Flachfacette ?) kann wegen der in das Kunststoffglas eingeklebten Polarisationsfolie nicht eingearbeitet werden.

2. Selbst bei Verzicht auf den polarisierenden Effekt ist kein Glas in der von mir gewählten Farbe (rauchgrau) zu bekommen. Die rauchgrauen sind (Ironie des Schicksals) ausschließlich für polarisierende Gläser "reserviert".

Der Optiker beteuert, verschiedene Hersteller angefragt zu haben, aber die Herstellung der Pol.-Gläser ist bei allen gleich.

Weiß jemand von den Fachkundigen Rat oder bleibt mir in der Tat nur, nach einem anderen Gestell zu suchen?


Beste Grüße!
B
Bischoff30
Beiträge: 191
Registriert: Freitag 11. Mai 2007, 23:02
Wohnort: Vejle, Daenemark
Kontaktdaten:

Beitrag von Bischoff30 »

1. Kurve 8 für Sonnenbrillengläser ganz "bescheiden"
2. Seit wann gibt es spezielle Gläser von Hoya dafür ????


Polarisierte Gläser für Korrektionsgläser in gebogener Form sind nur von Rodenstock erhältlich.

Perfalit 1,59 Sport Polarized. Paarpreis liegt bei 379 €.

Es müssen auf alle Fälle spezielle Gläser sein, die für gebogene Fassungen berchnet werden müssen, damit die Achse des Auges mit der des Glases wieder zusammen fallen. Einfach "Kurve 8" funktioniert NICHT !

Flachere Form wählen (Höchstens Kurve 6) und eine schöne Fassung aus leichtem Kunststoff (Adidas oder Oakley) und du wirst viel Freude an der Brille haben !
B
Bigfoot
Beiträge: 7
Registriert: Montag 11. Juni 2007, 09:45

"Stand der Technik"???

Beitrag von Bigfoot »

Zuerst einmal danke für die bisherigen Antworten.

Habe mich letztlich für eine andere Fassung (auch von Fossil: Atlantic Sea, glaub´ ich) entschieden.
Lt. Optiker sind Gläser von Hoya drin (Kunststoff, 1,6er, polarisiert) mit 8er Kurve.
Hoya scheint da also doch was zu haben, ob nun 8er oder 6er Kurve ist mir als Kundem letztlich nicht wichtig, Hauptsache es passt.

Wollte die Brille heute froher Erwartung in Empfang nehmen, aber ...

bei beiden Gläsern ist von vorn die Facette oben und unten deutlich über mehr als 50 % der Glasbreite zu sehen. D.h., das getönte Glas schließt nicht bündig mit der (umlaufenden) Fassung ab, sondern es ist eine minimale hellere Vertiefung. Heller, weil vermutlich beim Schleifen der Facette ja die oberen Schichten, also auch die Tönung mit weggeschliffen werden müssen.
Schaut man die Brille von vorn an, sind diese Bereiche deutlich zu sehen.
Ich gebe zu, dass ist eher ein ästhetisches als ein optisches Problem. Aber ein sehr ärgerliches!!!

Der Optiker sagt, alles sei korrekt gearbeitet und das gehe nun mal nicht anders. Selbst wenn er neue Gläser einarbeiten würde, sähe allesgenau so aus.
Ich kann mir das kaum vorstellen, da ich so etwas bei meinen bisherigen Brillen, auch Sport- und Sonnenbrillen, noch nie hatte.

Ist das wirklich "Stand der Technik" und des Optiker-Handwerks???

Beste Grüße!
H
Henning Spreu
Beiträge: 24
Registriert: Donnerstag 15. September 2005, 12:01
Wohnort: Karlsruhe

Beitrag von Henning Spreu »

Hallo Bigfoot,

ob die Verglasung "ordentlich" ist kann ich aus der Ferne nicht sagen, da ich die besaget Fassung nicht kenne.
Überstehende Glasränder sind manchmal unvermeidbar. Sollten sofern möglich aber eher dem dem Auge zugewand sein.
Vielleicht ist es dir möglich ein Bild der verglasten Fassung zu senden.

Zu den Brillengläsern ist zu sagen, dass es sehrwohl höherbrechende, polarisierende, graue, bruchsichere Brillengläser gibt. Hier arbeite ich gerne mit der Firma Oakley zusammen, die auch Fremdfabrikate verglast (und das sehr ordentlich). Doch um diese Brillengläser anbieten zu können muss der Kollege Oakley-Händler sein. Nylorbrillen sind jedoch auch hier für Polarisierende Gläser gänzlich ungeeignet.
Aber auch Metallfassungen halte ich für nicht zweckmässig, wenn es darum gehr eine Sportbrille mit geringem Verletzungsrisiko herzustellen.

Ober ging es bei der Bruchsicherheit der Brillengläser bei dir nicht um das Verletzungsrisiko sondern um mögliche Behandlungsfehler z.B. durch fallen lassen?

MFG

Henning
B
Bigfoot
Beiträge: 7
Registriert: Montag 11. Juni 2007, 09:45

Beitrag von Bigfoot »

Kurzer Zwischenbericht,

nachdem ich beim Optiker die Annahme verweigerte, bekam ich 1 Stunde später einen Anruf vom Chef des Ladens.
Sein Vorschlag: Wenn ich noch ein wenig Zeit hätte (1 Woche), würde er neue Gläser bestellen und noch einmal einarbeiten. Auf meine Frage, ob er denn einschätzt, dass sich dabei die sichtbaren Facetten vermeiden ließen war seine Antwort: es ist wegen der starken Biegung der Gläser sicher nicht einfach, aber er denkt schon.

Fazit: Ich bin gespannt auf das Ergebnis und habe mein Vertrauen in die handwerklichen Fähigkeiten des "Optikers um die Ecke" noch nicht ganz verloren. Aber warten wir den nächsten Abholtermin ab ...

Grüße Bigfoot
B
Bigfoot
Beiträge: 7
Registriert: Montag 11. Juni 2007, 09:45

Ich hab´sie ...

Beitrag von Bigfoot »

So, endlich hab´ ich sie!

Die "zweite Runde" hat zu einem wesentlich besseren und akzeptablen Ergebnis geführt.

Folgende Gläser wurden eingesetzt:

Hoya / HL 1.6 / PSG75 / HARD-HVA / BC 6.00

Frage an die Fachleute:
Ist das ein "Eyas"-Kunststoffglas mit "Hi-Vision Aqua"-Beschichtung oder was bedeuten die Abkürzungen?

Danke schon mal für die Antworten!

Bigfoot
(der sich so langsam auf den Korsika-Urlaub vorbereitet - freu!!!) :D :D :D
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