Optiker-Forum

Hallo zusammen,

ich trage seit einigen Jahren eine Brille (Kurzsichtig). Die 1. Brille war mit -1,5dpt auf beiden Augen. Keine Hornhautverkrümmung o.ä.
Vor 2 Monaten habe ich eine neue Brille bekommen, da sich meine Sehkraft verschlechtert hat. Die neuen Werte -1,75dpt und -2,00dpt.

Mit der alten Brille ist mir gar nicht aufgefallen, dass meine Augen unterschiedliche Sehstärken haben, wenn ich die Brille nicht aufhatte sah ich natürlich schlechter, aber es fiel wie gesagt nicht auf.
Seitdem ich die neue Brille habe, sehe ich deutlich schärfer (klar) und auch deutlich angenehmer. Wenn ich die Brille jetzt jedoch absetze, fällt mir die unterschiedliche Sehstärke der Augen jedoch deutlich auf. Es fühlt sich regelrecht unangenehm an.

Mein Optiker meinte beim Messen der Sehstärke, er geht mit den dpt-Werten nicht zu hoch, weil sich die Augen sonst daran gewöhnen/anpassen und man "süchtig nach mehr Sehschärfe" wird Ich frage mich aber nun, wenn sich die Augen anpassen, warum macht man dann Brillen mit unterschiedlicher Sehstärke.

Könnte man auch statt -1,75 und -2,00 eine Brille tragen mit -2,00 auf beiden Augen um so das "bessere" Auge auf das Niveau des schlechteren zu ziehen?

nein das ist totaler Unsinn

unterschiedliche Augen, unterschiedliche Stärken

Nein, wenn die Stärke, die Dir Dein Optiker gegeben hat, keine VOLLKORREKTION ist (also die Stärke, die Du eigentlich zum ultimativen Scharfsehen benötigen würdest), dann bist Du mit der neuen Brille noch leicht (rest-)kurzsichtig.

In manchen Fällen ist es sinnvoll, so zu verfahren. Allerdings muss dann die Restkurzsichtigkeit auf beiden Augen unbedingt gleich sein, denn sonst entsteht auf dem einen Auge ein schärferes Bild als auf dem andern, was dazu führen könnte, dass sich das Gehirn auf das Auge mit dem besseren Bild konzentriert und damit das räumliche Sehvermögen (3D-Sehen, Stereoskopie) reduziert ist.
Eine RestKURZsichtigkeit kann nämlich das Auge nicht ausgleichen!

Würde man auf beiden Augen eine subjektiv zu hohe Stärke geben (z.B. -2,0 und -2,25), dann entstünde eine RestWEITsichtigkeit, die das Auge im Gegensatz zur Kurzsichtigkeit aber durch Anspannen der Augenlinse ausgleichen kann, was natürlich auf Dauer anstrengt, die Umgewöhnung auf die neue Brille erschwert und womöglich die Brille unverträglich macht.

Das alles ist nun zugunsten einer besseren Verständlichkeit etwas vereinfacht formuliert und in Wirklichkeit recht kompliziert. Jedenfalls hat Dein Optiker sicher das Richtige getan, zumal Du ja mit der neuen Brille scharf siehst. Und warum sollten denn auch unbedingt die Stärken recht und links identisch sein? Das ist sogar der Ausnahmefall in unserem Beruf.

Ralf94 hat geschrieben: Könnte man auch statt -1,75 und -2,00 eine Brille tragen mit -2,00 auf beiden Augen um so das "bessere" Auge auf das Niveau des schlechteren zu ziehen?

Mit einem Brillenglas wir aus einem fehlsichten Auge ein "künstlich rechtsichtiges" Auge gemacht.
Beide Auge natürlich sollen auf die gleiche Distanz scharf eingestellt werden, die absolute Ferne = Unendlich.
Durch die Akkomodation können beide Augen dann gemeinsam in dem näheren Bereich scharf sehen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Akkommodation_%28Auge%29

Ihre Überlegung wäre für ein angenehmes Sehen kontraproduktiv.

um etwas die Angst zu nehmen: Es ist absolut die AUSNAHME wenn man auf beiden Augen die gleiche Stärke hat. Unterschiedlich ist also NORMAL.
ansonsten kann ich mich meine Vorrednern nur anschließen. Künstlich schlechter machen damit die Zahlen schöner aussehen, ist total sinnlos.

Vielen Dank für die kompetenten Antworten!

Wer würde denn extra künstlich seine Sehstärke auf einem Auge verschlechtern nur damit die Zahlen besser aussehen?
Solange beide Augen funktionioeren würde ich Sehtraining Übungen machen. Ich bin leider viel zu viel vor dem Bildschirm und merke wie dadurch meine
Weitsicht schlechter wird. Durch bestimmte übungen kann man seine Augenmuskeln wenigstens ein wenig verbessern.

ich war letztlich in München und war da gezwungen, enorme Mengen an Augustinerbräu (spez. "Edelstoff") zu trinken.
Jetzt mal ohne Quatsch: nach ein paar dieser Bierchen ist mir meine (Alters=) weitsichtigkeit überhaupt nicht mehr aufgefallen. Hab ja früher nicht dran geglaubt, ist aber wirklich so.

Smutje hat geschrieben:ich war letztlich in München und war da gezwungen, enorme Mengen an Augustinerbräu (spez. "Edelstoff") zu trinken.
Jetzt mal ohne Quatsch: nach ein paar dieser Bierchen ist mir meine (Alters=) weitsichtigkeit überhaupt nicht mehr aufgefallen. Hab ja früher nicht dran geglaubt, ist aber wirklich so.

Bei sehr großem Genuss, klappt das auch bei Kurzsichtigkeit - man verkürzt ja die Entfernung zum Boden!!!

Dann kann man nur empfehlen, genug Reserve zu Hause zu haben !!

Smutje hat geschrieben:ich war letztlich in München und war da gezwungen, enorme Mengen an Augustinerbräu (spez. "Edelstoff") zu trinken.
Jetzt mal ohne Quatsch: nach ein paar dieser Bierchen ist mir meine (Alters=) weitsichtigkeit überhaupt nicht mehr aufgefallen. Hab ja früher nicht dran geglaubt, ist aber wirklich so.

Und wirkt nachweislich besser als jedes "Sehtraining"