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Problem mit der Gleitsichtbrille

Verfasst: Montag 12. März 2007, 19:24
von Johannes W.
Habe nun schon die zweite Gleitsichtbrille - kam mit der ersten (von einem guten Fachgeschäft hergestellten, allerdings mit einem Prisma linksseitig) nicht zurecht. Ein neuer Versuch bei einem anderen Optiker, der mir die besten Gläser (breitester Ausschnitt ca. 400,-- € pro Glas) einsetzte.(Rodenstock Impression)

Nun habe ich wieder folgende Probleme:

1. Im Nahbereich, d.h. z.B. in der Küche zu hantieren, schneller Wechsel von Objekten macht mich soz. "wirr" im Kopf. Ich habe das Gefühl, den "Blickwinkel" zu verlieren und bekomme Spannungsgefühle im Nacken u. im Kopfbereich. Außerdem das Gefühl, ich müsse ständig die Augen auswischen, weil ein Schleier darüber liegt.

2. Wenn ich jemanden, der mir genau gegenüber steht (gleiche Augenhöhe) anschaue, sehe ich sein Gesicht verschwommen - ich muß also den Kopf heben.

3. Ich sehe sehr gut und scharf in die Ferne (wenn ich die Augen ruhen lassen kann, ebenfalls kann ich gut lesen

4. Ich habe das Gefühl, das Mittelteil der Brille ist zu eng. Außerdem sehe ich wohl im 0,.50 - 1,50 m-Bereich ohne Brille noch gut und vor allem ist dies ein weites Blickfeld.

5. Gibt es Menschen, die eine Gleitsichtbrille nicht vertragen?

6. Wäre eine bi-focal-Brille sinnvoll. Was ist ist dann mit dem Nahbereich?
Man sagte mir, der wäre nicht scharf. Ich kann dies nicht glauben, denn alle!!! Menschen, die so eine Brille tragen, sehen anscheinend gut damit und zwar in jeglichem Bereich (Ich habe schon viele danach gefragt)
Das sind zwei konträre Aussagen.

7. Ich bin ziemlich fertig mit den Nerven, denn 2 Brillen im Wechsel aufzuziehen, geht gar nicht in meinem Beruf (Erzieherin), da ich ständig die Augen sozusagen "überall haben muß" .

8. Kontaktlinsen (ich bin jedoch schon 55 Jahre), Laser-OP,
was soll ich nur tun? Ich erbitte ganz dringend Ihren Rat - fühle mich von meinen Augen gemobbt!

9. Vor allem beim linken Auge (dem bei der 1. Brille ein Prisma verpasst wurde), habe ich ständig das Gefühl im äußeren Augenwinkel wäre ein Fremdkörper bzw. eine Wimper zusammengeklebt (sprachliche Versuche, das Gefühl auszudrücken) o h n e Brille ist dieses Gefühl kaum, bzw. gar nicht vorhanden.


Werte Sph cyl A Add dm PD
R -0,75 -1,50 172gr 2,25 65 36,1mm
L -0,25 -1,75 23gr 2,25 65 35,4mm

Vorneigung 12gr Fassungsscheibenwinkel 9gr HSA

Verfasst: Dienstag 13. März 2007, 13:25
von Oppicker
Auch wenn die Versuche, das Sehgefühl zu beschreiben, fast rührend sind, kann man auf die Distanz nur mutmaßen, woran das liegen mag.
Was mich irritiert: Wieso hat man bei der letzten Brille ein Prisma gegeben?
Liegt eine Schielstellung vor?
Zu Punkt 2) Logisch! Wenn jemand in der Nähe steht, muss ich auch den Glasbereich für "Nähe" benützen. Und der liegt eben etwas weiter unten im Glas.
Zu Punkt 3) Ein Hinweis auf vermutlich richtige Glaswerte. Vermutlich deshalb, weil noch ein gewisses Restrisiko besteht, dass für "scharf" gehalten wird, was tatsächlich nicht scharf ist.
Zu Punkt 4) Ich kenne die Impression-Gläser nicht. Ich weiß nur, dass nicht alles gut ist, was teuer ist. Evtl. Umtauschmöglichkeiten nützen (wir geben unseren Kunden eine Tauschoption bei Unverträglichkeit). Evtl. Gläser mal prüfen lassen, denn da gibt es durchaus auch Fertigungsfehler.
Zu Punkt 5) Natürlich! Gerade bei denen, "die ihre Augen überall haben müssen". Trotzdem muss ich
zu Punkt 6) sagen, dass die Aussage zwar missverstanden wurde, aber richtig gemeint war. Bifokal heißt Zweistärken. Man kann bei Leuten so ab Mitte/Ende 50 (nach Statistik) altersbedingt mit dem Lesefensterchen nur noch einen konkrete Entfernungsbereich abdecken. Entweder man bezieht die Stärke des Leseteils auf PC-Entfernung o.ä., dann kann ich den Faden nicht ohne weiteres einfädeln, oder man bezieht ihn für Handarbeiten im Sinne von Knibbelkram, dann kann ich damit nicht bequem vor´m PC sitzen. Eine Lösung für solche Altersklassen wäre evtl. noch das Trifokalglas, das ein Zusatzfensterchen für Zwischenbereiche aufweist.
Wenn ihre Brillenwerte so stimmen, haben Sie eine sog. "Hornhautverkrümmung", die, wenn Sie keine Brille aufhaben, auch nicht korrigiert ist. Folglich ist es unmöglich, dass Sie ohne Brille in der Nähe "noch gut" sehen. Jedenfalls ginge es erheblich besser. Wenn nicht mit Gleitsicht, dann eben mit Bifos.
Ich würde auch die Aussagen Ihrer Bekannten über die Qualität des Sehens seeeeehr mit Vorsicht genießen.
Zu Punkt 8 ) Ein seriöser Arzt würde und müsste Ihnen davon abraten.

Einen Rat kann ich angesichts der vielen Unklarheiten nicht geben, aber würde empfehlen, vorerst die Gläser mal zurückzugeben, bzw. mal zur Prüfung einschicken zu lassen und derweil beim Augenarzt mal einen Augencheck machen zu lassen ("Fremdkörper" im äußeren Augenwinkel)