Optiker-Forum

Hallo zusammen,

eine Frage an die Experten hier. Bin absoluter Laie und hab seit letzter Woche meine erste Brille. Ich bin 48 Jahre und bei mir schlägt die Alterweitsichtigkeit zu. Außerdem habe ich eine Hornhautverkrümmung, wordurch für mich alles in der Ferne etwas unscharf ausschaut.

Folgende Werte hat der Optiker bei mir gemessen:

Fernbrille:
R: sph +0,00 / cyl -1,00 / A 160
L: sph +0,00 / cyl -1,00 / A 5

Lesebrille:
R: sph +1,50 / cyl -1,00 / A 160
L: sph +1,50 / cyl -1,00 / A 5

Jetzt habe ich folgendes Problem:
Mit der Fernbrille sehe ich in die Ferne gestochen scharf. Wirklich super.
ABER: Ich sehe die Armaturen im Auto völlig verschwommen. Ohne Brille sehe ich die ganz scharf. Ist natürlich etwas blöd beim Autofahren, wenn man den Tacho und das Navi nicht sieht.

Als ich das unserer Optikerin sagte, sagte diese: "Sie glaubt mir das nicht. Mit den Werten müsse ich die Armaturen scharf sehen"
Nachdem ich weiß was ich sehe, frage ich mich jetzt natürlich wo das Problem liegt?

Kann es sein, dass durch die Fernbrille die Schärfe im Nahbereich stark leidet?
Ohne Brille sehe ich erst ab ca. 30 cm unscharf. Mit Fernbrille ist ab ca. 70 cm alles unscharf.

Schöne Grüße,
Prinz Valium

Hallo Prinz,

bin zwar kein Fachmann, aber seit vielen Jahren Im Besitz einer Gleitsichtbrille. Ich vermute, das wird auch für Dich die Lösung der Probleme sein.

Ich kann aus eigener Erfahrung nur dazu raten, möglichst frühzeitig auf eine Gleitsichtbrille umzustellen. Das macht es einfacher. Je länger man wartet, um so schwieriger wird es.

Sprech doch Deinen Optiker mal darauf an.

nette Grüße

Hallo,
wie du selbst schreibst, hast du eine Hornhautverkrümmung. Ich versuche es mal zu erklären, wie du ohne Brille und mit Brille siehst.
Ohne Brille so deine Stärke für die Ferne, siehst du alle annähernd waagerechten Objektkanten/linien in der Ferne deutlich. alle annähernd senkrechten Objektkanten/linien siehst du in der Ferne undeutlich, sondern eher auf ca 1m deutlich. Deshalb hast du das Gefühl, dass du dein Amaturenbrett scharf siehst. Es ist aber nicht ganz scharf, nur du bist es nur so gewöhnt.
Mit der Fernbrille siehst du in der Ferne alle senkrechte und waagerechten, sowie alle Objektkanten/linien dazwischen scharf. Um jetzt die Amaturen scharf zu sehen, muss dein Auge auf diese Distanz scharf stellen, was du aber auf Grund des Alters nicht mehr so ohne weiteres kannst. Deshalb hast du eine Lesebrille bekommen. Die Fernbrille ist für die Ferne, die Lesebrille für die Nähe. Die Amaturen sind irgendwo dazwischen. Hier wäre eine Brille mit Gleitsichtgläsern angebracht, denn mit diesen kann man von Ferne bis Nähe alle Entfernungen deutlich sehen.

Ich hoffe, meine Erklärungen waren einigermaßen nachvollziehbare. Schriftlich ist so was immer schwer erklärbar. Schade, dass die Optikerin vor Ort nicht in der Lage war, den Sachverhalt zu erklären.

Gruß

Optidi

Vielen Dank für die Antworten!

Ich habe schon befürchtet, dass ich nicht um eine Gleitsichtbrille umhin komme.

Leider hat mich die Optikerin kaum beraten. Nachdem ich auch den ganzen tag am PC arbeite brauch ich vermutlich auch noch eine Arbeitsplatzbrille, oder? Die Gleitsicht ist vermutlich nicht optimal für arbeiten am PC, oder?

Schöne Grüße,
Prinz Valium

Wenn Dich Deine Optikerin da kaum beraten hat... ist es vielleicht nicht die beste Wahl.

Hatte leider aus so Erfahrungen.

Ich empfehle, im diesem Forum viel lesen... sich informieren... da kann man dann besser beurteilen, ob man beim gewählten Optiker gut aufgehoben ist.

nette Grüße

Hallo,

ja, du wirst nicht an einer Gleitsichtbrille vorbei kommen. Solltest du dich für Gläser neuerer Technik entscheiden, kann es sein, dass du damit auch ganz gut am PC zurecht kommst. Wenn das beim Arbeiten am Computer nicht optimal sein, dann kannst du dir immer noch eine Arbeitsplatzbrille machen lassen.
Einen guten Optiker erkennt man an einer vollständigen Bedarfsanalyse und der Aufklärung über den Nutzen der verschiedenen Produkte.
Ach ja, die Fern- und die Nahbrille kann man sehr gut noch verwenden. Die Fernbrille zum TV-Sehen in bequemer Haltung. Die Lesebrille für das Lesen im Bett. Hier stößt man mit den Gleitsichtgläsern an die Grenzen.

Gruß

Optidi

PS: Es wird in diesem Forum oft auf inhabergeführte Betriebe hingewiesen. Ich arbeite für einen kleinen Filialbetrieb mit 25 Filialen. Bei uns ist im Beratungsgespräch auch die Bedarfsanalyse das A und O, wie es bei den Kollegen hier im Forum der Fall ist.

optidi hat geschrieben:
PS: Es wird in diesem Forum oft auf inhabergeführte Betriebe hingewiesen. Ich arbeite für einen kleinen Filialbetrieb mit 25 Filialen. Bei uns ist im Beratungsgespräch die Bedarfsanalyse das A und O.

Man kann es schon nicht mehr lesen.
Ich habe auch so gedacht. Leider ein Fehler, zwei Nachbesserungen erfolglos.
Die kochen auch nur mit Wasser.

Ich würde fast meinen, dass die Reklamationsquote bei den Ketten geringer ist.

Wenn ich zum Privatoptiker gehe bin ich meist der einzige Kunde. Ein anderer in meiner Nähe hat jetzt dicht gemacht. War ein alt eingeführter Laden.

optimax hat geschrieben:

optidi hat geschrieben:
PS: Es wird in diesem Forum oft auf inhabergeführte Betriebe hingewiesen. Ich arbeite für einen kleinen Filialbetrieb mit 25 Filialen. Bei uns ist im Beratungsgespräch die Bedarfsanalyse das A und O.

Man kann es schon nicht mehr lesen.
Ich habe auch so gedacht. Leider ein Fehler, zwei Nachbesserungen erfolglos.
Die kochen auch nur mit Wasser.

Ich würde fast meinen, dass die Reklamationsquote bei den Ketten geringer ist.

Wenn ich zum Privatoptiker gehe bin ich meist der einzige Kunde. Ein anderer in meiner Nähe hat jetzt dicht gemacht. War ein alt eingeführter Laden.

Was bringt diese Aussage dem TS?

Bedarfsanalyse klingt gut. Das hätte ich gebrauchen können.
Aber wenn ich es richtig verstehe, sind die Fern- und Lesebrille nicht umsonst. Auch wenn ich mit eine Gleitsicht zulege kann ich die Brillen noch verwenden. Fernbrille, vielleicht neben Autofahren auch zum Mountainbiken? Obwohl, dann seh ich vermutlich auch mein Outdoor-Navi am Radllenker nur unscharf. Aber Fernsehen und Kino geht vielleicht mit Fernbrille. Aber wenn ich eine Gleitsicht habe, nehme ich vermutlich nicht extra noch die Fernbrille mit. Ich glaub fast, dass die Fernbrille ein Fehlkauf war. Die Lesebrille kann ich aber vermutlich noch gebrauchen.
Naja, wie gesagt. Eine gute Bedarfsanalyse hätte mir wohl viel Geld gespart.

Sagt mal, benutzt ihr das Forum als Werbeplattform?
Warum macht ihr die Kollegen schlecht? Jeder von uns hat sein Spezialgebiet und überall gibt es mal Differenzen, aber deshalb sind doch die inhabergeführten Betriebe nicht alle schlecht. Wir (ich) behaupten ja auch nicht dass alle Filialbetriebe schlechtes Personal haben. Wenn ihr so weiter macht muß ich allerdings meine bisherige Haltung dazu nochmals überdenken. 25 Filialen das heißt doch Einkaufsgruppe Opticland! Dafür steht aber die Werbung " ein Glas geschenkt" oder 24% Rabatt zu Weihnachten usw. .
Als erstes fällt mir dazu die Fa. M..t ein!
Kalle

Hallo Prinz Valium,
Das bei Menschen die bisher keine Brille getragen haben, zunächst erst mal keine Gleitsichtgläser empfohlen werden, kann ich gut verstehen. Ein "ungeübtes" Augenpaar dem erstmals das Sehen mit einer Astigmatismus-Korrektur möglich gemacht wird, sollte sich daran zunächst einmal gewöhnen. Wenn diese Gewöhnungszeit abgeschlossen ist, dann wird auch die Gleitsichtbrille wesentlich besser vertragen. Zur Lösung des Problems empfehlen sich Brillengläser, die für Jung-Presbyope, eine Stärkenzunahme im unteren Glasbereich von 0,75dpt haben. Es sind noch keine Gleitsichtgläser, aber damit lassen sich alle Dinge im näheren Bereich (Autotacho) recht gut erkennen. Die Lesebrille würde ich auch zum Arbeiten am PC probieren. Fazit: Neue Gläser für die Fernbrille und die Lesebrille so wie sie ist, behalten. Auch bei der später folgenden Gleitsichtbrille leistet sie noch gute Dienste wenn man einfach mal ganz bequem ein Buch lesen will.
Kalle

optidi hat geschrieben:...Ohne Brille so deine Stärke für die Ferne, siehst du alle annähernd waagerechten Objektkanten/linien in der Ferne deutlich. alle annähernd senkrechten Objektkanten/linien siehst du in der Ferne undeutlich, sondern eher auf ca 1m deutlich. ...

Hab das gerade mal ausprobiert mit dem Haus gegenüber. Ich habe eher den umgekehrten Eindruck. Alle Waagrechten Linien sind extrem unscharf und die senkrechten Linien sind scharf. Kann das sein? Aber eigentlich egal

Oh ja, Stärkenachse und deren Wirkung unterscheiden sich um 90°. Das hau ich immer mal durcheinander. Deine Beobachtung stimmt. Wichtig war mir nur darzustellen, wie du siehst und es war für dich irgenwie nachvollziehbar.

Gruß

Optidi

Noch mal Danke für die Infos.
Ich werde wohl demnächst zum Optiker im Nachbarort gehen und mir eine Gleitsichtbrille besorgen. Seit ich mit der Fernbrille so scharf sehe, will ich auch in den anderen Bereichen so sehen. Falls die Arbeit am PC mit der Gleitsicht nicht so hinhaut, werd ich mir dann wohl noch ne Arbeitsplatzbrille besorgen. Zumindest die kann man dann ja auch als Werbungskosten absetzen

Füre die Arbeitsplatzbrille gibt es noch weitergehende Regelungen.
In der Bildschirmarbeitsplatz-Verordnung ist festgelegt, dass der Arbeitgeber unter anderem dir auch deine PC-Brille bezahlen zumindest aber bezuschussen muss. In dieser Verordnung sind auch noch andere Sachen geregelt, z. B. wie der Arbeitsplatz auszusehen hat und dass der Arbeitgeber die Untersuchung der Augen und der Sehvermögens veranlassen muss.

Schau mal hier:
http://www.uni-kiel.de/verw/zv/personal ... rdnung.htm