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Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Montag 12. November 2012, 22:48
von Brako
Hallo,

nach über 30 Jahren mit Einstärkenbrille - bin jetzt fast 42 Jahre alt - bekomme ich jetzt meine erste Gleitsichtbrille mit folgenden Werten:
Ferne:
Rechts: -0.5 (spär.), +0,0 (zyl.) Achse 0°
Links: +1.75 (spär.), -4,0 (zyl.) Achse 5°
Nähe:
Rechts: +0.75 (spär.), +0,0 (zyl.) Achse 0°
Links: +3,0 (spär.), -4,0 (zyl.) Achse 5°

Ich sitze beruflich viel am PC (2x 19Zoll Monitor im 4:3-Format) und habe dabei meist auch noch meine Notizen oder Datenblätter vor mir. Da ich außerdem noch einige Zeit in Meetings verbringe, bei denen oft ein Beamer benutzt wird und ich mir parallel Aufzeichnungen machen muss, wäre meine erste Wahl keine reine PC-Arbeitsplatzbrille, sondern eben eine Gleitsichtbrille, um beide Anwendungen abdecken zu können.
Da meine Addition für den Lesebereich mit +1.25 noch recht gering ist, sagte man mir, dass eine Gleitsichtbrille da noch funktionieren könnte, im Laufe der Jahre bei größerer Addition dann aber wohl eine Gleitsichtbrille und Arbeitspltzbrille nötig werden wird.
Man hat mir als Gleitsichtgläser die Hoya Summit CD True Form mit 1.6er Brechungsindex empfohlen, ein anderer Optiker empfahl dagegen die Hoya Summit Pro True Form. Die Aussagen, ob ein kurzer oder langer Übergangsbereich nun für mich sinnvoll ist, gehen anscheinend stark auseinander, interessanterweise jeweils mit annähernd ähnlicher Argumentation bezüglich der PC-Nutzung.
Andere Optiker haben mit Hinweis auf die intensive PC-Nutzung teurere Individualgläser verschiedener Hersteller (Essilor, Hoya, Zeiss, ...) empfohlen; die Empfehler der Hoya Summit Pro/CD True Form halten die teueren Gläser nicht für notwendig und argumentieren damit, dass ich als Gleitsichteinsteiger mit relativ geringer Addition ja in Zukunft noch etwas drauflegen können sollte -> Sprich der nutzbare Übergangsbereich wird bei höherer Addition automatisch enger und dann sollte man dafür dann später die teueren Individualgläser einsetzen.
Hört sich für mich erst einmal ganz vernünftig an, für hilfreiche Kommentare wäre ich euch allen sehr dankbar.

Mit freundlichen Grüßen,
Brako.

Re: Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 00:54
von optido
Hallo Brako

Wie sind deine bisherigen Fernwerte ?
Wie ist die Entfernung Monitor - Auge.
Wie kommst du momentan mit deiner Fernbrille am Monitor zurecht

Re: Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 10:24
von vidi
Bei dir bietet sich auch das Essilor Varilux Starter an. Es ist gerade für diese geringe Addition gemacht und auch preislich sehr interessant.

Re: Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 11:26
von Brako
Hallo optido,
optido hat geschrieben: Wie sind deine bisherigen Fernwerte ?
Wie ist die Entfernung Monitor - Auge.
Wie kommst du momentan mit deiner Fernbrille am Monitor zurecht
Meine bisherigen Werte waren für die Ferne leicht anders:
Rechts: -0.25, -0.5, Achse 168°
hier meinte der Augenarzt, dass die Hornhautkrümmung und die Achse aber so gering sind, dass man das auch wie eben jetzt in der aktuellen Verordnung einfacher lösen kann und es bei einer Gleitsichtbrille verträglicher sei, wenn man die Achse auf 0° setzen kann. Im direkten Vergleich konnte ich auch wirklich nicht sagen, welche Werte nun besser sind, das ergab nur marginale Unterschiede ohne eine wirkliche Präferenz meinerseits für eine der beiden Wertkombinationen.
Links: +1.5, -4.0, Achse 2°

Habe gestern auch die aktuelle Verordnung noch bei einem Optiker nachmessen lassen und dort kam man zum gleichen Ergebnis, obwohl dort die Präferenz gewesen wäre, die Änderungen evtl. etwas zurückzunehmen, da ich mich dann nicht auch noch an neue Werte für die Fernsicht gewöhnen müsste, sondern "nur" an die Gleitsicht.

Entfernung zu den beiden 19"-Monitoren würde ich auf etwa 60cm schätzen, das geht mit Fermbrille oder auch ohne, wobei die Präferenz die Brille abzusetzen im letzten halben Jahr zugenommen hat.
Am Laptop mit einer Entfernung von etwa 40cm nehme ich die Fernbrille in letzter Zeit meist ab.
Nachteil, wenn ich die Fernbrille nicht trage, ist natürlich, dass das ohnehin schwache linke Auge kaum noch aktiv eingebunden wird, weshalb ich da jetzt auf jeden Fall was für den Nahbereich tun muss.

Gruß,
Brako.

Re: Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 11:28
von Brako
Hallo vidi,
vidi hat geschrieben:Bei dir bietet sich auch das Essilor Varilux Starter an. Es ist gerade für diese geringe Addition gemacht und auch preislich sehr interessant.
schön zu hören, dass es also nicht unbedingt eine "High-End"-Lösung sein muss.

Gruß,
Brako.

Re: Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 12:45
von Ulrich Mößlang
und die gibt es von vielen Firmen, dein Optiker hat bestimmt welche.

Re: Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Dienstag 13. November 2012, 15:12
von Luigi Vercotti
Hallo,
für die Verträglichkeit der Gleitsichtbrille sollte der Zylinderwert genau ermittelt werden. die Achse auch. Für die Veträglichkeit einer Gleitsichtbrille ist die richtige Achse wichtig. Das mit den 0 Grad solltest Du vergessen: Verträglich ist was stimmt!

Mein Tipp: Teste doch mal einen etwas niedrigeren Nahwert. Wenn Du damit zurechtkommst, verbessert es die Verträglichkeit am PC deutlich!

Gruß
Luigi

Re: Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Mittwoch 14. November 2012, 10:09
von optimalsehen
Brako hat geschrieben:H[...]hier meinte der Augenarzt, dass die Hornhautkrümmung und die Achse aber so gering sind, dass man das auch wie eben jetzt in der aktuellen Verordnung einfacher lösen kann und es bei einer Gleitsichtbrille verträglicher sei, wenn man die Achse auf 0° setzen kann. Im direkten Vergleich konnte ich auch wirklich nicht sagen, welche Werte nun besser sind, das ergab nur marginale Unterschiede ohne eine wirkliche Präferenz meinerseits für eine der beiden Wertkombinationen.[...]
Und da wundert man sich, dass eine Gleitsichtbrille nicht verträglich ist oder die Eingewöhnung ewig dauert.
Der Pate der weißen Zunft sollte sich mit den Dingen beschäftigen, die er gelernt hat und nicht mit der Arbeit des Optikers.
Moderne Gleitsichtgläser, auch wenn sie "Starter" heißen, sind Präzisionsobjekte, die genauestens vermessen und angepasst gehören. Eine verdrehte Achse oder ein zu große/ kleiner Zylinderwert haben da nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Sehfelder des GS und auf dessen Verträglichkeit. Auch ein zu hoher Nahzusatz wirkt sich sehr negativ aus.
Die Idee eine Zylinder von 4,0 dpt um 5 ° zu verdrehen grenzt schon fast an Körperverletzung!

Daher auch mein Tipp: lass die Werte vom Optiker Deines Vertrauens noch einmal genau feststellen, vorallem den Nahzusatz und entscheide Dich dann für das richtige Glas. Bitte nicht vergessen, das Essilor "Starter" ist ein hervorragendes Einstiegsglas, aber nicht mit Billigscherben aus Fernost zu vergleichen, auch wenn der Preis vielleicht ähnlich ist.

Grüße

Re: Höhe des Übergangsbereiches bei einer Gleitsichtbrille

Verfasst: Mittwoch 14. November 2012, 22:20
von Brako
Hi optimalsehen,
optimalsehen hat geschrieben: ...
Moderne Gleitsichtgläser, auch wenn sie "Starter" heißen, sind Präzisionsobjekte, die genauestens vermessen und angepasst gehören. Eine verdrehte Achse oder ein zu große/ kleiner Zylinderwert haben da nicht unerhebliche Auswirkungen auf die Sehfelder des GS und auf dessen Verträglichkeit. Auch ein zu hoher Nahzusatz wirkt sich sehr negativ aus.
Die Idee eine Zylinder von 4,0 dpt um 5 ° zu verdrehen grenzt schon fast an Körperverletzung!
...
Da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt. Bei der "Vereinfachung" der Achse handelt es sich um das rechte Auge, also jenes mit -0.5, +0.0, 0° und vormals -0.25, -0.75, 168° und nicht um das linke mit dem -4.0 Zylinder.
Habe jetzt eine Brille bestellt mit HOYA Summit CD True Form Gläsern.
Der Optiker hat sich ordentlich Zeit genommen und alles noch mal neu ermittelt und mit mir die Werte bestätigt und meinte anschließend, das der Augenarzt einen ordentlichen Job gemacht hätte. Im direkten Vergleich mit meinen aktuellen Gläsern hatte ich auch einen besseren Seheindruck, sodass ich da recht zuversichtlich bin.

Vielen Dank an alle für eure Hilfe,
Brako