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Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 12:44
von fips
Hallo, ich habe beim Optiker ein Brille in Auftrag gegeben. Jetzt bin ich mir unsicher, ob er mir nicht unnötige oder überteuerte Merkmale verkauft hat. Ich habe eine funktionelle Einäugigkeit, und mir zu einer Gleitsichtbrille raten lassen. Ich arbeite den ganzen Tag am Computer, und es ist meine erste Gleitsichtbrille. Während der Messung wurden nie Extrakosten für die Beschichtung erwähnt. Nun bin ich etwas überrascht, dass die Beschichtung mit über 100 Euro pro Glas zu Buche schlägt, wo ich vorher das Gefühl hatte die Beschichtung sei serienmäßig im Glas vorhanden und im Preis inbegriffen.

Es handelt sich um ein Gleitsichtglas HP selective der Firma Rupp+Hubrach mit Nanoperl-Beschichtung. Das Glas für etwas über 180 € und zusätzlich die teure Beschichtung, die ja leider auch für das zweite sehr günstige Glas fällig wird (Das Glas kostet nicht mal ein fünftel der Beschichtung.

Ich habe 1,25 Dioptrien Fernsichtausgleich und den gleichen Wert zylindrisch, dazu add 1 für die Nahsicht. Ich bin Grafiker, und arbeite den ganzen Tag am Computer. Ist da eine Gleitsichtbrille ungünstig?

Was ich etwas unangenehm finde ist, dass ich mich etwas überrumpelt fühle, da der Optiker zuerst nur von den Billiggläsern für etwas über 60 Euro redete und mir später das Gleitsichtglas für ungefähr 160€ empfohlen hat. Die Beschichtung hatte ich gar nicht auf dem Zettel und schon wurde sie mir verkauft - ohne Nennung des Preises, der war auf dem kleinen Auftrag aufgeführt, den ich ohne Brille nicht bequem lesen konnte, außerdem ging zum Ende alles sehr schnell. Nun ja was soll ich sagen: Ein sehr freundlicher, geschickt verkaufender Optiker. Er hatte mir eine Kollektion mit Brillen über das Wochenende überlassen, wegen diesem Vertrauensvorschuss war ich dann auch sehr "vertrauensselig" beim Verkaufsgespräch.

Jetzt würde ich gerne wissen, ob die Preise und auch die Beratung doch in Ordnung gehen, und mein verspätetes Misstrauen unangebracht ist.

Vielen Dank im Voraus

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 13:36
von vidi
Naja, wir waren nicht dabei. Ich verkaufe jedenfalls anders, bei mir weiß der Kunde sofort was die Brille kostet.
Ich hätte auch zu einer speziellen Brille für die PC-Arbeit geraten.

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 13:52
von fips
Hallo vidi,

vielen Dank für Deine Einschätzung. Hm, die Brille ist ja nun bestellt, mit Verträglichkeitsgarantie. Falls das Nahfeld bei der PC-Arbeit stören sollte, durch verbogene Linien, würde das unter die Verträglichkeitsgarantie fallen?

Bis ich meine andere Brille verlor/verlegte, trug ich mich schon mit dem Gedanken noch eine Lesebrille zu besorgen, in so fern ist das mit der Gleitsichtbrille ja nicht ganz abseitig, oder? Sind die Preise denn üblich? Was kosten die Vergütungen der Gläser denn sonst, z.B. ohne Nanoperl, also nur Superentspiegelung und Kratzfestigkeit, sowie UV? Kunststoffgläser wollte ich sowieso haben.

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 14:07
von Gopal
Für ne gute Entspiegelung mit Zipp und Zapp, so wie Du das hast, ist der Preis völlig ok.
Ohne Nanoperl hätt sich da wahrscheinlich nicht viel getan.

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 14:43
von fips
Ok, dann gehe ich mal davon aus, dass das so weit ok ist. Ich habe seit Jahren keine neue Brille bekommen und noch nie eine Gleitsichtbrille. Ich nehme mal an, dass damals die Preise noch anders waren und Gleitsichtgläser scheinen ja zu recht sehr teuer zu sein. Ist das HP selective von R&H denn preislich eher günstig, z.B. gegenüber xfree etc.?

So hoffe ich mal, dass ich mit der Brille am PC-Arbeitsplatz auch klar komme. Für das Gestell werden allerdings relativ schmale Gläser verarbeitet.

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 15:02
von benkhoff
hallo Fips,

die Preise von R&H sind durchaus moderat, es gibt vergleichbare Produkte, die kosten locker 50% mehr... Sie zahlen also nicht für den "Namen"! Zu den Beschichtungen: die sind m.M. nach unverzichtbar, denn ansonsten: zerkratzen die Gläser schon nach kurzer Zeit, und Sie haben garkeine Chance wirklich "klar" zu sehen, denn Sie hätten dauernd störende Reflexe im Blickfeld. "ENTspiegeln" und "Haltbarkeit" sind die zwei wichtigsten Merkmale solcher Beschichtungen. Dazu kommt noch, daß die Oberfläche durch die Nanobeschichtung äußerst robust versiegelt ist, und zB Regen einfach ab perlt. Darüber hinaus verschmutzen diese Gläser nicht so schnell. Sie sehen, alles Vorteile (die Ihr Optiker nicht großartig erklärt hat, weil er sie wohl als selbstverständlich ansieht). Einziger Nachteil: es kostet was. Aber wie gesagt, nicht allzuviel.

mfG benkhoff

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 15:04
von Lachenmaier
Hallo fips,
da ich auch R+H Prudukte anbiete hier mal stichpunktartig Antworten:
* das Selective ist ein gutes Standard Gleitsicht, das Xfree ist davon quasi eine bessere Variante, es gibt aber auch noch das Anateo und das Ysis beispielsweise
* wenn du die Brille rein zum Arbeiten brauchts, wäre meiner Meinung nach ein Raum-Bildschirmarbeitsplatz-PC-Glas besser geeignet
* die Verträglichkeitsgarantie beinhaltet auch einen Wechsel in ein o.g. Glas, wie z.B. das Selective Office
* ich nenne meinen Kunden immer Tutto-Komplett-Preise.
Auch wenn ein direkter Preisvergleich immer schwierig, und hier auch im Forum eher verpönt ist, da der Preis von vielen Faktoren
(Personal, Auswahl, Lage, Gerätschaften, u.s.w.) abhängt, mach ich´s in dem Fall trotzdem, da ich identische Produkte anbiete.
Bei mir gibt´s das HP Selective Nanoperl für 250,--/Glas, für die von dir genannten 280,-- gibt´s bei mir das HP Selective Xfree.
Preis Ausgleichsglas ca. 80,--
Noch eins:
Falls du gesetzlich Versichert bist, wurdest du darauf hingewiesen, dass es bei funktioneller Einäugugkeit Anspruch auf Kassenleistung gibt,
allerding benötigst du dann ein Rezept eines Augenarztes. Zuschuss wäre ungefähr 60,-- bis 80,--.
(Hinweis an Forum: Bitte, bitte keine erneute Diskussion anfangen, bzgl. Anspruch durch die GKV, haben wir mehr oder minder durch. DANKE :D :D :D ).

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 15:32
von fips
Vielen Dank für eure Antworten, jetzt fühle ich mich nicht mehr so über den Tisch gezogen, denke aber, dass die Information Grafiker sinnvoll gewesen wäre, ich hatte nur gesagt, dass ich den ganzen Tag am PC arbeite. Der Komplettpreis wurde mir ja genannt, nur die Zusammensetzung nicht ausreichend erklärt, und in meinem positiven Gefühl zu dem Optiker hatte ich Adam Riese komplett ausgeblendet, mich wohl über den (in meinen Augen) hohen Preis gewundert, der wohl tatsächlich gar nicht so hoch ist. Auf die Kassenleistung wurde ich auch aufmerksam gemacht und hatte die Kassenkarte mit. Das hat die Brille unter die 500€ Marke gebracht.

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 16:02
von sachsenmeisterin
Ohne Arztverordnung? Nur mit Kassenkarte? Wie das?

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 16:14
von fips
Keine Ahnung, Techniker Krankenkasse?

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Dienstag 9. Oktober 2012, 22:43
von Spezi
Gute Krankenkasse, guter Optiker, gutes Gleitsichtglas und eine saugute Vergütung der Preis stimmt auch und bei der Addition 1,00 sollte es eigentlich auch noch am PC gut funktionieren.

Ansonsten bei Berufen an großen Bildschirmen und aufgetreten Problemen mit der Allroundgleitsichtbrille - wäre bei dieser Addition, zusätzlich eine reine Lesebrille für die Arbeit am PC meine erste Empfehlung.

Viel Spaß mit der neuen Brille!!!

Re: Zu erwartende Kosten, Gleitsichtbrille sinnvoll?

Verfasst: Mittwoch 10. Oktober 2012, 11:26
von DI Michael Ponstein
sofern eine funktionelle einäugigkeit vorliegt, diese ärztlich bestätigt wird, Formmuster 8 kann zu lasten der GKV hier TK Kosten beantragt bzw. der Festbetrag zu Brillengläser abgerechnet werden. Grundvorraussetzung ist allerdings die augenärztliche Verordnung. Ohne die geht nix.
Ansonsten zahlt man eben alles privat selbst. Ist auch ne Möglichkeit!