Optiker-Forum

Ich betreibe nun mal Blasphemie gegenüber dem traditionellen Teil meines Berufstands (also mich eingeschlossen):

Die Gläser werden schon so schlecht nicht sein, sonst würde der Herr Fielmann ja am Ast sägen auf dem er sitzt. Ich gehe so weit zu behaupten, dass sich heute niemand - erst recht Fielmann nicht - mehr erlauben kann ein schlechte Qualität anzubieten.
In meiner Zeit beim Filialisten hatten wir mal ein Kunststoffglas von dem offenbar die Entspiegelung durch das Durchschauen durchs Brillenglas runter fiel. Wir mussten es auf Anweisung der Geschäftsleitung bis zum bitteren Ende verkaufen (wohl um nicht auf dem längst bezahlten Lager sitzen zu bleiben) - dieses Glas hatte einen ganz heftigen Imageknick für meine Filiale zur Folge, denn Ärger über minderwertige Qualität hält immer sehr viel länger als die Freude am günstigen Preis.

brüllkupp hat geschrieben:sehe ich das richtig dass Fielmann bei den eigenen Gläsern für 82 Euro mehr gewinn macht ,als bei den zeiss Gläsern für 200 euro?

genauso isses! Ein anderes Beispiel (mal wieder mit Autos ): bei einem 7er BMW ist die Marge heute ca. 11%, d.h. bei einem 100.000 Euro-Auto "gewinnt" der BMW-Händler grade einmal 11.000 Euro. Das ist sehr wenig. Bei einem 20.000 Euro-Fiat ist die Gewinnspanne ca. 32%, d.h. dort bleiben dem Händler 6.400 Euro Gewinn. Wahnsinn, oder?
Je günstiger die Ware, umso höher ist meist der Gewinn. anderes Beispiel: eine Kilowattstunde wird durchschnittlich für 13,5Cent verkauft, kostet in der "Bereitstellung" (d.h. "Herstellung" inklusive "Transport" bis zum Endverbraucher) aber grade mal 0,5Cent. Ein Gewinn von irren 2700%!!!

Muss mal schnell was nachrechnen:

Wieviele Hamster brauche ich, um 1kWh a´€ 13,5 abzüglich 0,50 zu produzieren?

Ich hab da mal ne Idee...

Snipera hat geschrieben:Muss mal schnell was nachrechnen:

Wieviele Hamster brauche ich, um 1kWh a´€ 13,5 abzüglich 0,50 zu produzieren?

Ich hab da mal ne Idee...

Nicht Euro sondern CENT pro kWh!

ups, ok, also nochmals:
Wenn ich nun das Ergebnis mit den Hamster durch 10 teile, dann müsste es stimmen - oder muss ich die Hamster durch 10 teilen damit es stimmt?

Du musst den Hamster in 10 Teile teilen, frag mal Metzgermeister wies geht

benkhoff hat geschrieben: anderes Beispiel: eine Kilowattstunde wird durchschnittlich für 13,5Cent verkauft, kostet in der "Bereitstellung" (d.h. "Herstellung" inklusive "Transport" bis zum Endverbraucher) aber grade mal 0,5Cent. Ein Gewinn von irren 2700%!!!

na woher kommen denn diese Kenntnisse ?????

Wenn man keine Ahnung hat, sollte man besser dazu nix schreiben! Zum einen gibt es die kWh leider leider nicht mehr für 13,5 Cent. Zumindest nicht für den normalen Kunden. Bei der Industrie ist das anders.

Und dann kostet Herstellung und Transport 0,5 Cent ??? Woher kommt denn dieses Märchen ??? Vollkommener Quatsch !

nette Grüße

benkhoff hat geschrieben:

brüllkupp hat geschrieben:sehe ich das richtig dass Fielmann bei den eigenen Gläsern für 82 Euro mehr gewinn macht ,als bei den zeiss Gläsern für 200 euro?

genauso isses! Ein anderes Beispiel (mal wieder mit Autos ): bei einem 7er BMW ist die Marge heute ca. 11%, d.h. bei einem 100.000 Euro-Auto "gewinnt" der BMW-Händler grade einmal 11.000 Euro. Das ist sehr wenig. Bei einem 20.000 Euro-Fiat ist die Gewinnspanne ca. 32%, d.h. dort bleiben dem Händler 6.400 Euro Gewinn. Wahnsinn, oder?[ ... ]

Sicher. Aber da bleibt die Kohle eben woanders hängen. Erinnert sich noch jemand hieran? Mir wäre nicht bewusst, dass die Preise für Brillengläser seitdem signifikant runtergegangen wären. Sicherlich, Forschung und Entwicklung kosten einen Haufen Geld, aber das einzelne Brillenglas ist nicht wirklich teuer in der Herstellung.

brettacher hat geschrieben:

benkhoff hat geschrieben:

brüllkupp hat geschrieben:sehe ich das richtig dass Fielmann bei den eigenen Gläsern für 82 Euro mehr gewinn macht ,als bei den zeiss Gläsern für 200 euro?

genauso isses! Ein anderes Beispiel (mal wieder mit Autos ): bei einem 7er BMW ist die Marge heute ca. 11%, d.h. bei einem 100.000 Euro-Auto "gewinnt" der BMW-Händler grade einmal 11.000 Euro. Das ist sehr wenig. Bei einem 20.000 Euro-Fiat ist die Gewinnspanne ca. 32%, d.h. dort bleiben dem Händler 6.400 Euro Gewinn. Wahnsinn, oder?[ ... ]

Sicher. Aber da bleibt die Kohle eben woanders hängen. Erinnert sich noch jemand hieran? Mir wäre nicht bewusst, dass die Preise für Brillengläser seitdem signifikant runtergegangen wären. Sicherlich, Forschung und Entwicklung kosten einen Haufen Geld, aber das einzelne Brillenglas ist nicht wirklich teuer in der Herstellung.

Wenns nur nach den Herstellungskosten ginge müssten Autos, IPhones, Computersoftware, Bücher, und was-weiß-ich-noch-alles
erheblich billiger sein. Aber so kann man eben nicht rechnen. Und außerdem sind Brillengläser nur Halbfertigprodukte! Sie bedürfen noch der fachgerechten Verarbeitung.

@Löwe: es ist so, wie ich es schreib. Die Daten hab ich vor einem Jahr von einem Kunden gehört, der ist Manager bei eon in der Elfenbein-Etage... die größten "Unkosten", die die Stromerzeuger-Konzerne haben, sind die Personal-Gehälter.

@brettacher: dies ist eine typische Masche der EU-Diktatoren, um Geld aus diversen Branchen herauszupressen. Es läuft IMMER nach diesem Schema ab: es werden zB den Toiletten-Hersteller gedroht, man würde in der Presse behaupten, die Preise der Toiletten-Hersteller wären untereinander abgesprochen. Beweise werden NIE geliefert, Prozesse werden NIE geführt. Allein der Image-Verlust durch solch einen Prozess WÄRE aber zu teuer für die jeweiligen Branchen. Dann zahlt man lieber das entsprechende Erpressungs-Geld, dessen Höhe übrigens nie durch einen Richter festgelegt wird, sondern sich an der Höhe des Branchen, und Firmenumsatzes orientiert. Dann wird irgendeine Firma als "Kronzeuge" ausgesucht, die dann alles bestätigen sollen, wie es behauptet wird, und der "Kronzeuge" bekommt dann einen Nachlass zur Strafe oder ganz Straferlass...(nett um die Konkurrenz in den Ruin zu treiben, oder?)
Die Toiletten-Branche hat übrigens wesentlich mehr gezahlt, als die Glashersteller.

Der ganze Vorgang riecht stark nach mafiöser Erpressungs-Methode, ist aber per EU-Gesetz legalisiert worden, und man nennt es nun Steuer-Nachzahlung...

hier nur mal ein paar Fälle, die ich mir damals rausgesucht habe:

2002: 4 Gipsplatten-Hersteller 478 Millionen Euro
2005: "eine Reihe" von Herstellern von Industrieplastiksäckchen 291 Mio
2005: italienische Rohtabak-Verarbeiter bloß 56 Millionen
2006: 4 Acrylglas-Hersteller 345 Mio
2006: 7 Chemie-Unternehmen 388 Mio
2006: 5 Gummi-Hersteller 519 Mio
2007: 4 Aufzugs-Hersteller 992 Millionen Euro (!!!)
2007: Telefonica (weils Telefon in Spanien 15% teuer ist wie im EU-Durchschnitt) 151,9 Mio
2007: 3 Brauereien (Heineken, Grolsch, Bavaria) 274 Mio
2010: 17 Spannstahl-Produzenten 518 Mio
2010: 5 Brillenglas-Hersteller und der ZVA 115 Mio (sind ja billig weggekommen)
2010: 11 Airlines Luftfracht 800 Mio
2010: 17 Toiletten/Keramik-Hersteller 622 Mio
2010: 5 asiatische Hersteller von Flachbildschirmen 649 Millionen Euro

noch Fragen??

Michel B. hat geschrieben:Du musst den Hamster in 10 Teile teilen, frag mal Metzgermeister wies geht

Hamster ess ich nicht

Effektiver wäre es aber den Hamster THC-haltigen Rauch schnuppern zu lassen, denn dann läuft er langsamer, ihm ist es egal das er läuft und er lebt zufrieden und glücklich vor sich hin.

benkhoff hat geschrieben:@Löwe: es ist so, wie ich es schreib. Die Daten hab ich vor einem Jahr von einem Kunden gehört, der ist Manager bei eon in der Elfenbein-Etage... die größten "Unkosten", die die Stromerzeuger-Konzerne haben, sind die Personal-Gehälter.

Hallo benkhoff,

es ist NICHT so wie Sie geschrieben haben. Ich war 30 Jahre in der Energiewirtschaft tätig und habe selbst Strompreise kalkuliert. ICH weiß wovon ich schreibe.
Schauen Sie sich doch mal die Internetseiten der Stadtwerke Haltern an. Dort finden Sie unter Netzbetreiber die Kosten für den Transport, und die Kosten für die Konzessionsabgabe an Ihre Stadt. Beim Vertrieb der Stadtwerke Haltern finden Sie weitere Kosten - Stromsteuer, EEG-Umlage etc.

Die Kosten, die der Stromvertrieb selbst in Grenzen beeinflussen kann, haben einen Anteil von ca. 30 % am gesamten Strompreis.
Erstaunlich auch, dass Sie offensichtlich den Strompreis, den Sie selbst bezahlen müssen, gar nicht kennen. Für Privathaushalte wird der demnächst gut 28 Cent betragen. Scheint Sie als gut verdienender Optiker aber offensichtlich nicht weiter zu interessieren.

Darüber hinaus finde ich Ihre Ansichten zur Kartellaufsicht und auch zum Weltmarkt schon sehr bemerkenswert. Mehr möchte ich dazu nicht schreiben...

nette Grüße

Es sind die Zahlen, die mir von einem eon-Manager vor einem Jahr genannt wurden. Der Herr ist mir namentlich bekannt und arbeitet aber immer noch dort.
Was ich für einen Vertrag mit welchem Stromanbieter habe, können Sie nicht wissen. Und die Zahlen, die öffentlich genannt werden, sind so vertrauenswürdig, wie Ihre Untertänigkeit. Also veräppeln Sie mich nicht.

Dann nennen sie uns doch mal "Ihre" Zahlen. Also Verkaufspreis für den Normal-Kunden sind 28Cent. Wie hoch ist die Gewinnspanne?

PS: ich verdiene nur deswegen "gut", weil ich sehr hart und viel arbeite und meine zufriedenen Kunden immer wieder kommen

Tz... ich kann mir denken. wieviel ein Manager im Energiesektor von der Zusammensetzung des Strompreises weiß... aus eigener Erfahrung.

Und Ihr Vertrag - mit welchem Anbieter auch immer - wird von den von Ihnen genannten Werten weit entfernt sein - aber Ihr Strompreis scheint Sie weniger zu interessieren als Strafzahlungen bei Kartellverstößen.

Die genannten gut 28 Cent werden im RWE versorgten Bereich ab März berechnet. Wie hoch da nun die Gewinnspanne ist, kann ich nicht mehr beurteilen, da ich seit 2 Jahren aus dem Geschäft bin. Zudem würde mich IHRE Gewinnspanne auch sehr interessieren !!


P.S. ich werde sicher nicht wieder kommen...

was issn jetzt los.Ich soll ne Brille von einem hamster kaufen welcher in der EU Toilettendeckel produziert??