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Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 20:14
von wörterseh
Ei, wie man es macht, macht man's falsch! Erst rufen die Endverbraucher nach Transparenz und wettern gegen 'versteckte Kosten' und dann so eine Antwort... :? :lol: :wink:

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 20:17
von Brazzo
wörterseh hat geschrieben:Ei, wie man es macht, macht man's falsch! Erst rufen die Endverbraucher nach Transparenz und wettern gegen 'versteckte Kosten' und dann so eine Antwort... :? :lol: :wink:
Ich war nicht unter den Rufenden ;-)

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 20:51
von wörterseh
Brazzo, aber mal nachgedacht...
Ist es nicht vielleicht doch besser, wenn Dir ein Optiker ganz offen seine Kalkulation darstellt!?
Dieses ganze Verschleiern führt doch nur dazu, daß Arbeit überhaupt keine Wertschätzung mehr erfährt. Unser aller Arbeit (auch Deine) ist etwas wert, darauf dürfen wir stolz sein, daß können wir ruhig zeigen!

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 21:14
von Brazzo
wörterseh hat geschrieben:Brazzo, aber mal nachgedacht...
Ist es nicht vielleicht doch besser, wenn Dir ein Optiker ganz offen seine Kalkulation darstellt!?
Dieses ganze Verschleiern führt doch nur dazu, daß Arbeit überhaupt keine Wertschätzung mehr erfährt. Unser aller Arbeit (auch Deine) ist etwas wert, darauf dürfen wir stolz sein, daß können wir ruhig zeigen!
Ich kann deine Meinung absolut nachvollziehen, vor allem den Aspekt der Wertschätzung!

Bei mir ist es halt so, dass ich seit Kindesbein Brillenträger bin und somit so aufgewachsen bin, dass die Refraktion "nichts kostet", sprich in Gläser- und Gestellpreis einkalkuliert war. Das hat sich doch sehr fest in mein Gehirn gebrannt, das ist alles.

Davon abgesehen: Als Laie glaube ich, dass es als Optiker schwierig ist heutzutage, die Refraktionskosten in Rechnung zu stellen. Ich denke viele Kunden erschrecken da und können oder wollen nicht verstehen, dass diese Arbeit bezahlt werden muss. Transparenz hin oder her, ich glaube es ist für Optiker einfacher diese Dienstleistung in den Brillenpreis einzurechnen.

Aber - wie gesagt - bin nur interessierter, brillenbegeisterter Laie. :-)

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Donnerstag 15. Oktober 2015, 23:16
von Distel
Brazzo hat geschrieben: ich glaube es ist für Optiker einfacher diese Dienstleistung in den Brillenpreis einzurechnen.
Argumente sind für beide Verfahren zu finden.
Für die Käufer von mehreren Brillen ist eine separate Berechnung in jedem Fall von Vorteil. :wink:

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 08:43
von Saibaba
Früher haben die gesetzlichen Kassen für die Refraktion, wenn auch einen bescheidenen Obulus, aber immerhin etwas gezahlt. Das hat natürlich jeder Optiker abgerechnet. Das betraf übrigens noch viele andere Positionen. Daher konnte leicht der Eindruck entstehen, daß der Optiker viele Dinge ohne, oder gegen geringe Berechnung machte. Das hat sich tief in die Gehirne der Kunden eingebrannt.

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 09:10
von benkhoff
Saibaba hat geschrieben:Früher haben die gesetzlichen Kassen für die Refraktion, wenn auch einen bescheidenen Obulus, aber immerhin etwas gezahlt. Das hat natürlich jeder Optiker abgerechnet. Das betraf übrigens noch viele andere Positionen. Daher konnte leicht der Eindruck entstehen, daß der Optiker viele Dinge ohne, oder gegen geringe Berechnung machte. Das hat sich tief in die Gehirne der Kunden eingebrannt.
völlig richtig! Dadurch ist heutzutage auch noch ein Großteil der Bevölkerung der Meinung, das Medizin nichts kosten darf. Die Ärzte (vor allem in den Kliniken), das Pflegepersonal, die Krankenschwestern, usw werden allesamt unterbezahlt und m.M. nach stark ausgebeutet. Dies stört aber Niemanden, Keinen interessiert das!
Und auch in der Augenoptik soll möglichst alles kostenlos sein, dafür aber von höchster Qualität. Das dies natürlich völlig unrealistisch ist, und nicht funktioniert, ist auch klar.

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 09:30
von starry_night
Distel hat geschrieben:
Brazzo hat geschrieben: ich glaube es ist für Optiker einfacher diese Dienstleistung in den Brillenpreis einzurechnen.
Argumente sind für beide Verfahren zu finden.
Für die Käufer von mehreren Brillen ist eine separate Berechnung in jedem Fall von Vorteil. :wink:
Genauso für Fälle, bei denen keine Refraktion nötig ist.

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 09:57
von Robin
Brazzo hat geschrieben: Bei mir ist es halt so, dass ich seit Kindesbein Brillenträger bin und somit so aufgewachsen bin, dass die Refraktion "nichts kostet", sprich in Gläser- und Gestellpreis einkalkuliert war. Das hat sich doch sehr fest in mein Gehirn gebrannt, das ist alles.

Davon abgesehen: Als Laie glaube ich, dass es als Optiker schwierig ist heutzutage, die Refraktionskosten in Rechnung zu stellen. Ich denke viele Kunden erschrecken da und können oder wollen nicht verstehen, dass diese Arbeit bezahlt werden muss. Transparenz hin oder her, ich glaube es ist für Optiker einfacher diese Dienstleistung in den Brillenpreis einzurechnen.

Aber - wie gesagt - bin nur interessierter, brillenbegeisterter Laie. :-)
Man kann natürlich alle möglichen Dienstleistungen (Richten, Pads, Refraktion, Anpassung etc.) in den Kaufpreis der Brillen einrechnen. Da jedoch einige Marktteilnehmer (I-Net) praktisch keine Dienstleistungen erbringen (können!) und dann diesen Kostenvorteil auch noch missbrauchen, um den "Wettbewerb" zu diffamieren, wären wir schlecht beraten, wenn wir zu viele unserer Dienstleistungen über den Verkaufspreis der Brille finanzieren - die wird dann nämlich in den Augen einiger Verbraucher einfach zu teuer und wir werden dann ggf. sogar als Abzocker beschimpft (passiert hier immre wieder).

Wesentlich sinnvoller wäre es da, wirklich alle Dienstleistungen einzeln zu berechnen (macht ihr Klemptner, wenn er ein neues Waschbecken liefert, doch auch!). Diejenigen, die heute noch meinen, Brillen für einen Schnäppchenpreis woher auch immer bekommen zu haben (natürlich ohne die eigentlich notwendigen Dienstleistungen), würden dann hinterher draufzahlen und für die anderen würde es vermutlich dadurch günstiger werden, da sie nicht mehr die Dienstleistungen für diese Schmarotzer mitfinanzieren müssten. Das Problem ist einzig und alleine, das es für den Verbraucher während der Umstellung unübersichtlich würde (bis er sich daran gewöhnt hat).

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 10:55
von Oppicker
Das ist doch "mein" uraltes Thema. Wie lange wettere ich nicht schon gegen die Intransparenz und "Verflatraterei" von allem, sogar bei Werkverträgen. Der Wettbewerb macht es möglich, aber wir drehen das Rad der Zeit nicht zurück.
Gegen diese "Komplettpreise" bin ich aber nicht nur wegen der Intransparenz, sondern auch deshalb, weil der "schnelle" Kunde den "Unentschlossenen" mitfinanziert. Ich als Wenigtelefonierer habe für meinen Teil wenig Lust, z.B. bei den Mobilfunkkosten über meine Flatrate permanentes Surfen und Telefonieren mitzufinanzieren. Wer bei mir nach 20 min. ein Auftrag vergeben hat, finanziert diejenigen mit, die 3 Anläufe und stundenlange Beratung brauchen, bis sie nur mal eine Fassung ausgewählt haben.
@brazzo
Vordergründig ist es für den Verbraucher ein Vorteil, "all inclusive" kaufen zu können. Aber ich versprechen Ihnen, dass jeder, der kalkulieren kann, seinen Schnitt machen wird und auch machen muss, weil er sonst nicht überlebt. Wenn Sie es lieber sehen, dass die Kosten für eine Refraktion, die durchaus bei Problemfällen mal eine halbe Stunde oder mehr dauern kann, eingepreist würden, sparen Sie sich gegenüber einer Einzelaufstellung garantiert keinen Cent. Denn Sie müssen bedenken, dass ja in dem Moment, in dem es Usus wäre, jeden einzelnen Posten aufzulisten, die Preise für die Fassungen und Gläser drastisch (wir sind vorzugsweise DIENSTLEISTER!) sinken könnten und auch müssten.

Aber wie gesagt, drehen wir LEIDER das Rad der Zeit nicht zurück. Nur glauben Sie bitte keine Sekunde, dass Sie preiswerter wegkommen, nur weil der Kostenfaktor Refraktion nicht explizit auf der Rechnung steht.

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 12:11
von vidi
Oppicker hat geschrieben: Aber wie gesagt, drehen wir LEIDER das Rad der Zeit nicht zurück. Nur glauben Sie bitte keine Sekunde, dass Sie preiswerter wegkommen, nur weil der Kostenfaktor Refraktion nicht explizit auf der Rechnung steht.
Das gilt natürlich enbenso für Angebote wie : "Fassung 1 €" oder "Fassung geschenkt" oder "1 Glas geschenkt".
Der Endpreis würde der Gleiche sein... :shock:
Nur weil etwas nicht auf der Rechnung steht, heißt es noch lange nicht, dass es nicht berechnet wird.

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 13:13
von Robin
Oppicker hat geschrieben:Das ist doch "mein" uraltes Thema.
...
Auch wenn es eigentlich egal ist: das ist weder mein noch dein Thema. Was meinst du wohl, warum Manfred Leo Müller bereits in den späten 80ern (also weit vor "unserer" Zeit) versucht hat, die HKKB durchzusetzen? Nur die Gerichte waren da ganz anderer Meinung ......

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 14:29
von Master
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Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 15:31
von Oppicker
Robin hat geschrieben:
Oppicker hat geschrieben:Das ist doch "mein" uraltes Thema.
...
Auch wenn es eigentlich egal ist: das ist weder mein noch dein Thema. Was meinst du wohl, warum Manfred Leo Müller bereits in den späten 80ern (also weit vor "unserer" Zeit) versucht hat, die HKKB durchzusetzen? Nur die Gerichte waren da ganz anderer Meinung ......
Is ja gut, ich beanspruche ja weder die Urheberschaft noch verlange ich Tantiemen. Ich wollte nur zum Ausdruck bringen, dass es eines der Themen ist, bei denen ich mich besonders engagiere und auch echauffiere.
Natürlich kann ich immer nur im Kleinen etwas tun (bin ja schließlich keiner Innung angeschlossen) :roll:

Ich ärgere mich aber darüber, dass selbst unter Kollegen diese Kostenverschleierei Zustimmung findet. Klar..., man kann nicht wie beim Schach mit Stoppuhr an/Stoppuhr aus Beratungszeit berechnen, aber bei einem Rechtsanwalt und bei der Verbraucherberatung geht es doch auch!

Man müsste wirklich mal hier im öffentlichen Teil ein Preisbeispiel einstellen, wie es aussehen könnte, wenn man dem Kunden eine Einzelpostenrechnung aufmacht.

NUR FIKTIVES BEISPIEL

Fassung aus Spritzguss..............................................................15,90 Euro,
Gläser aus Kunststoff, Superentspiegelung, Hartschicht, Lotoseffekt.........39,90 Euro
Augenglasbestimmung (Ferne)......................................................16,00 Euro
Einarbeiten der Gläser, Vorausrichtung d. Fassung...............................12,00 Euro
Beratungszeit und Abgabe insg. 18 Minuten (berechnet 20 Minuten)...........30,00 Euro

Gesamtpreis..........................................................................113,80 Euro

Re: Handwerkliche Stundenverrechnungssätze

Verfasst: Freitag 16. Oktober 2015, 15:39
von ronja
Den Endpreis nehme ich gerne :mrgreen:

Wegen mir steht das so drauf, warum auch nicht. Weis ich wie ich dran bin.