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Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 15:44
von Traumtänzerin
Ist doch sehr anschaulich erklärt, die Addition heißt schließlich Addition, weil sie den Wert darstellt, der zum Fernwert addiert wird (und nicht den absoluten Wert für die Nähe).

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 15:48
von Vielleser
Danke, TT! ;)

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 16:03
von brüllkupp
Ich kapier nicht wirklich irgendwas aber das ist ja auch egal.Im Tenor meine ich rauszulesen dass eine Gleitsichtbrille angesagt ist wenn ich mein Smartphone auch 35-40 cm vor den Augen scharf sehen möchte und keinen Kompromiss bezüglich der Fernsicht eingehen möchte
Liest hier nen Optiker aus dem raum Heidelberg mit?

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 16:10
von Vielleser
brüllkupp hat geschrieben:Im Tenor meine ich rauszulesen dass eine Gleitsichtbrille angesagt ist wenn ich mein Smartphone auch 35-40 cm vor den Augen scharf sehen möchte und keinen Kompromiss bezüglich der Fernsicht eingehen möchte
Würde sagen, das stimmt.

Was den Rest geht: Mal ganz unter uns von Optikerkunde zu Kunde: Du wirst es verstehen MÜSSEN, wenn du das, was der Optiker dann seinerseits erklären und evtl. als Alternativen vorschlagen wird, richtig nachvollziehen und beurteilen können willst. Ist aber eigentlich auch kein Hexenwerk.

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 16:15
von prüflingsprüfer
Liest hier nen Optiker aus dem raum Heidelberg mit?

evtl.
https://www.google.com/maps/d/viewer?mi ... ,28.081055

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 16:51
von Traumtänzerin
Brüllkupp, das mit dem Nicht-Kapieren kann ich nicht einfach so hinnehmen!

Ich erklärs dir noch mal in Pluszylinderschreibweise, beachte der Einfachheit halber bitte vorwiegend den ersten Wert:

Deine alte Brille hatte

Sph. -1,50 Cyl. +1,50 Achse: 98 Grad

Diese Brille war inzwischen zu schwach, um in der Ferne scharf zu sehen; in der Nähe und im Zwischenbereich konntest du hingegen gut damit sehen, du musstest nicht so viel akkommodieren und es fiel dir gar nicht auf, dass du schon ein wenig alterssichtig bist.


Dann die neuen Werte vom Augenarzt: Du bist ein wenig kurzsichtiger geworden, hast jetzt für die Ferne:

Sph. -2,0 Cyl. +0,75 Achse: 97 Grad (frag nun aber bitte nicht, warum nur noch halb so viel Zylinder! :wink: Deine Augen haben sich einfach verändert.)


Mit diesen Werten siehst du in der Ferne gut, du musst aber nun deutlich stärker akkommodieren, um auch in der Nähe und im mittleren Bereich scharf zu sehen. Das klappt wegen der leichten Alterssichtigkeit nicht mehr, deshalb hat dir der Augenarzt auch eine Nahkorrektion verschrieben, die sieht in Pluszylinderschreibweise so aus:

Sph. -1,50 Cyl. +0,75 Achse: 97 Grad


Das ist der absolute Wert der Nahkorrektion. Man könnte aber auch zur Fernkorrektion einfach eine Addition von 0,5 dazuschreiben:

Sph. -2,0 Cyl. +0,75 Achse: 97 Grad Add. 0,5 (und diese Add. Ist tatsächlich immer „plus“!)


Lies es dir noch mal in Ruhe durch, es ist für uns Kunden immer von Vorteil, wenn wir wissen, wovon der Optiker redet!

Und zu deiner anderen Frage:
brüllkupp hat geschrieben:Und wenn ich nun mit den Fern / Nahwerten zum Optiker gehe reichen die oder muss da noch was anderes gemessen werden ( dieser Zwischenwert? )...weil ich tu mich als ect mit diesen Sehtests schwer zu sagen was nun besser oder schlechter ist vor allem mit der Achse.
Weil es, soweit ich gesehen habe, keiner der Fachleute bisher beantwortet hat, wage ich mich nun mal aufs Eis: Für eine Gleitsichtbrille oder Bifokalbrille wird der Zwischenwert normalerweise nicht gemessen, es ist ja auch nicht ein einzelner Wert, sondern es geht "gleitend" von der Fernstärke in die Nahstärke über. Ich kann mir aber Sonderfälle vorstellen, z.B. eine Trifokalbrille mit besonderen Anforderungen für den Zwischenbereich oder vielleicht auch eine Office-Brille mit ganz speziellen Sehanforderungen (?), wo er explizit gemessen wird. Die Fachleute mögen mich gern korrigieren!

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 17:34
von benkhoff
Vielleser hat geschrieben:Man könnte fast meinen, die 40 cm werden so verfochten, weil das dann bei der Gleitsichtglasherstellung die Addition so niedrig wie möglich hält, damit man sich beim EINSCHLEIFEN nicht allzusehr verkünsteln muss, um keine Kundenbeschwerden wegen zu schmaler Progressionszone zu riskieren ... ;)
hmmm, Quatsch... ich "frug" mich halt nur, wer so kurze Ärmchen hat :lol: :lol: :lol:
Gleitsichtgläser muss man immer 100%ig exakt einschleifen.


"Also sind die Nahwerte mit -0,75 , -0,75 eventuell doch korrekt?..weil hier jemand schrieb dass *Nah * immer + sein muss?"
Nahwerte können auch "Minus" sein, wenn Sie zB recht hohe Minuswerte in der Ferne haben

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 17:38
von LöweNRW
Hi Brüllkupp,

die Erklärungen von Traumtänzerin fand ich schon sehr gut. Ich hoffe, dass sie dir auch weiterhelfen... :wink:

Aber... es wurde wieder ein Fachausdruck verwendet, bei dem ich annehme, dass der dir nix sagt. Denn nach deinen bisherigen Äußerungen schliesse ich auf wenig Kenntniss im Bereich der Optik. Aber da bist du sicher nicht alleine... :wink:

Akkommodieren... das ist die Fähigkeit unserer im Auge eingebauten Linse, sich auf verschiedene Entfernungen einzustellen. Du kennst das vielleicht von einem Fernglas. Da musst du die passende Schärfe je nach Entfernung einstellen. Unser Auge kann das zum Glück automatisch. Bis zu einem gewissen Alter... da fängt dann die Altersichtigkeit an und sehr nahe Objekte, Schriften können nicht mehr scharf gestellt werden. Das ist dann der Zeitpunkt, wo sich der 'Normalsichtige' eine Lesebrille anschaffen muss. Wir als 'Fehlsichtige' könnten zwar auch eine Lesebrille nutzen, aber wir müssten dann ja dauernd die Brille wechseln. Eher unproduktiv...

Dafür gibts dann zum Glück Gleitsichtbrillen, die zudem den Vorteil haben, dass du auch im Zwischenbereich - also zwischen Ferne und Leseentfernung noch akzeptabel sehen kannst.

Aber... auch das ist nur eine Sehhilfe und wird dir die ursprüngliche Sehfähigkeit wie in jungen Jahren leider nicht völlig ersetzen können.

nette Grüße :)

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 18:59
von Vielleser
benkhoff hat geschrieben: hmmm, Quatsch... ich "frug" mich halt nur, wer so kurze Ärmchen hat :lol: :lol: :lol:
Wer liest schon immer mit dem ausgestreckten Arm? :lol: Da wär ja für die Zukunft keine "Sicherheitsmarge" mehr ... Zu kurz werden die Arme ja irgendwann eh wieder von allein. Ist doch außerdem praktisch, wenn man BEI BEDARF was auch mal GENAUER betrachten kann (wozu man gemeinhin das Objekt auch schon mal ein bisschen "dichter" vors Auge holen muss, wenn das, was bei 40 cm möglich ist, nicht ausreicht). Und dieser Bedarf kann sich eben ja nach Einzelfall auch mal öfters einstellen. 32-35 statt 40 cm Mindestabstand können da schon einen Unterschied ausmachen.
Und überhaupt ... siehe Hinweis auf die in Frankreich nicht ganz seltenen Gepflogenhweiten. Viel scheint also von dem abzuhängen, was als "üblich" gilt.
Und deshalb halte ICH nun wiederum das Mantra von den 40 cm in dieser absoluten Form für "Quatsch". Wie sagt Ihr Orangeroten doch immer? Jedes Auge ist anders. Logischerweise dann auch das, was das Auge leisten können muss.
Analphabeten und Bildungsferne merken vielleicht bis in sehr hohe Alter nicht, dass sie "alterssichtig" sind. :mrgreen: :mrgreen:
benkhoff hat geschrieben:Gleitsichtgläser muss man immer 100%ig exakt einschleifen.
Stimmt. Aber ist das tendenziell bei geringeren oder bei höheren Additionen leichter, so dass der Kunde vorhersehbar SPONTAN zufrieden ist? :wink:

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 19:12
von brüllkupp
ich denke ich habe es soweit kapiert

Alte Brille
Sph. Zyl.
Rechtes Auge +0,00 -1,50 8 Grad

neue Brille
Rechtes Auge -1.25 -0.75 7 Grad

Nahbereich
-0,75/-0,75

das heißt dass beim Nahbereich +0,5 dazukommt.Soweit so gut

Nun wird es dann so sein dass ich mit den Nahwerten -0,75/-0,75 ungefähr so sehe wei mit den alten Werten der alten brille:0,00/-1,50?

Ich habe gerade nochmal gemessen wie ich so das Handy halte...also das sind 30-33 cm ...und das ist mit der neuen unscharf und mit der alten scharf
Weil ich habe noch die Überlegung mir einfach für zuhause eine Brille mit den alten Werten machen zu lassen daher auch meine Frage ob dann besser -0,75/-0,75 oder 0,00/-1,50
Weil das geld für eine Gleitsichtbrille habe ich im Moment nicht
Habt ihr eigentlich eine Erlärung warum die normalen asphärischen zeiss Gläser am rand nun nicht oder kaum verzerren aber die Individual verzerrt haben?

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 19:28
von benkhoff
brüllkupp hat geschrieben:Habt ihr eigentlich eine Erlärung warum die normalen asphärischen zeiss Gläser am rand nun nicht oder kaum verzerren aber die Individual verzerrt haben?
das wäre ein "Stochern im Nebel", weil die Ursachen vielfältig sein können: von der nicht ganz passenden Zentrierung, nicht ganz passende Stärken, über Herstellungs- und Materialfehler, usw und so fort...
Natürlich haben Gleitsichtgläser IMMER zwei Felder die unscharf sind (zur Nase hin unten und nach außen unten), selbst bei den modernsten Gläsern. Dort sind diese Felder zwar sehr, sehr klein (viele Kunden spüren die dann gar nicht mehr), aber immer noch da.
Einstärkengläser haben, wie der Name schon verrät, eine Stärke über der gesamten Fläche. Da verzerrt nix, außer, wenn die Stärken nicht stimmen.

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 19:41
von brüllkupp
die Individual welche ich hatte waren ja Einstärkengläser und wenn ich den Kopf bewegt habe wurde gerade Linien zum Rand hin krumm sodass mir richtig übel wurde
was ich auch noch bemerke dass ich mit der Neuen Brille einen höheren Kontrast wahrnehme...fast schon zu arg irgendwie

Re: Frage wegen Nah/Fern Stärke

Verfasst: Dienstag 16. Dezember 2014, 22:52
von Traumtänzerin
brüllkupp hat geschrieben:
Nun wird es dann so sein dass ich mit den Nahwerten -0,75/-0,75 ungefähr so sehe wei mit den alten Werten der alten brille:0,00/-1,50?

Ich habe gerade nochmal gemessen wie ich so das Handy halte...also das sind 30-33 cm ...und das ist mit der neuen unscharf und mit der alten scharf
Weil ich habe noch die Überlegung mir einfach für zuhause eine Brille mit den alten Werten machen zu lassen daher auch meine Frage ob dann besser -0,75/-0,75 oder 0,00/-1,50
Das kannst du am einfachsten herausfinden, wenn du zu einem Optiker gehst und dir die Werte in die Messbrille einsetzen lässt - und dann nicht nur den "Kleinen Prinz" liest oder was immer der Optiker dir vorlegt, sondern es auch mal mit deinem Handy ausprobierst; und wenn du dich hobbymäßig mit irgendetwas besonders Kleinem, Knifflligen beschäftigst, solltest du ruhig davon auch etwas mit zum Optiker nehmen und testen, wie du dabei mit den Gläserstärken klar kommst.