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Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Samstag 6. April 2013, 17:25
von Oppicker
@tarik
Vielen Dank für die vermittelnden Worte.
Auf einem Foto von BulliM ist zu erkennen, dass er mittelprächtig hyperop ist. Da würde ich nicht unbedingt die allereinfachsten Gläser empfehlen, sondern mindestens die nächstbesseren. Kosten: 139 Euro/Paar ohne alles, auch ohne Refra oder Fassung.

Ob ich die Refra berechne oder nicht, hängt ein bisschen vom Gesamtwert des Auftrages ab (sofern sie überhaupt gemacht werden muss) und ob der Kunde schon öfter gekauft hat. Konsequent bin ich da nicht immer.

@BulliM

Dass Sie ALGII beziehen, muss ich überlesen haben. Sie bekommen leider keinen Cent extra für die Brille, sondern sollen alles aus Regelsätzen ansparen (allenfalls gibt es ein Darlehen, das Sie peu a peu zurückzahlen müssen). Da Sie anscheinend von mir zu weit weg wohnen, kann ich Ihnen auch nicht direkt helfen (Teilzahlung o.ä.), aber ich bin mir sicher, dass es auch an Ihrem Wohnort einen Kollegen gibt, der bei akzeptablen Gesamtkosten vielleicht ausnahmsweise Ratenzahlung akzeptiert. Es gibt auch eine Optikerkette, die Leasing anbietet. :wink:

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Samstag 6. April 2013, 18:00
von Metzgermeister
Ich glaub nur, das dem keiner mehr irgendetwas verkaufen möchte. Mit seinem Verhalten hat der Troll sicher auch Hausverbot im Kik:) :mrgreen:

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Samstag 6. April 2013, 18:19
von optikgutachter
@oppicker

Deinen Humor mag ich.... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Das Teuerste ist Leasing und Ratenzahlung zum Nulltarif, es sei denn,
man zählt so hohe Steuern, dass sich Leasing wieder lohnt, und/oder:
Beim "Nulltarif" ist die Verzinsung des Raten-Kredits natürlich schon VORHER im "Angebotspreis" deutlichst
eingerechnet worden. Im Gegensatz zum Kunden hält er sich der Anbieter für nicht blöd.
Und viele merken das nicht ... :wink: Denn es funktioniert ja !

Und (schon wieder :mrgreen: ) für alle Angebotssuchende:
"Schnaeppchenjaeger - Die natürliche Beute des Anbieters" -
http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... ik?start=4

Aber unser in Arbeit und Brot stehender ALG II - Empfänger :roll: will doch nur Nerven !

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Samstag 6. April 2013, 19:13
von tarik
Hallo Oppicker,

auch so eine Sache - der Laie kann sich zwar theoretisch vorab im Internet ein Glas aussuchen und dessen Preise vergleichen - aber ob das Glas für ihn geeignet ist? Hinzu kommt dann u.U. die Refra, deren Preis er nicht weiss - oder bei manchen Optikern eben auch nicht.

Bruchsal bzw. eine näher liegende Stadt könnte ich mir mal merken, für den Fall, mein Optiker gewinnt im Lotto. Oder für einen Ausflug und eine preisgünstige Zweitbrille. Aber bei mir ist die Refra bestimmt nicht so schnell erledigt. Überhaupt wollte ich ja mal über Linsen nachdenken.

Jetzt ist erst mal Samstagabend-Gemütlichkeit!

tarik

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Samstag 6. April 2013, 19:25
von Gopal
Ich biete Ratenzahlung an. Aber nicht an einen dahergelaufenen, schmarotzenden Idiotenasi!!!
Die können mir gestohlen bleiben.
Kann meine Porsches auch durch vernünftige Kunden finanzieren.
200% Aufschlag machens möglich.
@user: ging nur an den Billyboy

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Samstag 6. April 2013, 19:49
von wörterseh
tarik, Du kannst Dir vom Optiker eine Empfehlung geben lassen und hinterher im Netz überprüfen ob der Preis stimmt.

gut8er, das mit den Angaben zur Ratenzahlung ohne Zinsen möchte ich so nicht stehen lassen. Es gibt genügend Kollegen, die es als soz. Verantwortung sehen so etwas anzubieten. Allerdings werben diese mit so etwas nicht. Wahrscheinlich beziehst Du Dich auf eine spez. Werbeaussage bei der das so ist, kenn ich nicht.
Wenn jemand gerade nicht viel zur Verfügung hat kann er seinen Optiker ruhig einmal auf die Möglichkeit einer Ratenzahlung ansprechen. Nicht jeder, aber doch einige sind für so etwas im Ausnahmefall offen.
LG

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Samstag 6. April 2013, 20:01
von tarik
Hallo wörterseh,

ja, so etwas geht schon, aber nur bei Optikern, die Glas und Refra getrennt berechnen. Das mit der Ratenzahlung könnte man theoretisch auch anders machen: Man weiss ja, dass man in gewissen Abständen eine neue Brille braucht und könnte sich ja täglich einen halben bis ganzen Euro auf die Seite legen ... fällt aber ungleich schwerer, als nach Kauf einen Ratenvertrag abzuzahlen. Zudem ist bei manchen Leuten eben schon ein halber Euro am Tag sehr viel!

tarik

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Sonntag 7. April 2013, 00:11
von Oppicker
optikgutachter hat geschrieben:@oppicker

Deinen Humor mag ich.... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:
Freut mich
optikgutachter hat geschrieben: Das Teuerste ist Leasing und Ratenzahlung zum Nulltarif, es sei denn, man zählt so hohe Steuern, dass sich Leasing wieder lohnt, und/oder:
Beim "Nulltarif" ist die Verzinsung des Raten-Kredits natürlich schon VORHER im "Angebotspreis" deutlichst eingerechnet worden. Im Gegensatz zum Kunden hält er sich der Anbieter für nicht blöd.
Und viele merken das nicht ... :wink: Denn es funktioniert ja !
1.) Tatsächlich müssen wir einen Aufschlag beim Leasing nehmen (war früher mal ohne!!, wurde aber abgemahnt), um nicht mit dem Bankrecht zu kollidieren. Bei mir liegt der Aufschlag bei 1 Euro, Kollegen nehmen i.d.R. mehr. Allerdings verlange ich bei Abholung der Brille eine Sonderzahlung von 33% des Kaufpreises. Das wiederum machen die Kollegen unserer Gruppe nicht unbedingt.
Am Ende des Leasingzeitraumes kann man die geleaste Brille dann zum Restwert erwerben. Restwert: 1 Euro.

Der Sinn der Sache liegt ja normalerweise darin, den Durchschnitts-Bon zu verbessern und Zusatzaufträge zu generieren. Bei ALGII- oder Sozialhilfefällen meldet sich halt meine soziale Ader und ich möchte irgendwie helfen. Dann "missbrauche" ich schon mal dieses Instrument zugunsten von Bedürftigen und hoffe, dass diese mir dann ebenso kostengünstig eine geiles Game programmieren :mrgreen:

2.) Bei großen Anschaffungen wie einem Auto gebe ich Dir recht. Aber bei einer Brille...!? Wenn ich eine Brille benötige, die nicht unter 500 Euro zu bekommen ist und ich diese 500 Euro weder haben noch mir leihen kann, dann stehe ich vor der Wahl, mir die Brille zu verkneifen und durch die alten Scherben zu gucken oder letztendlich - verteilt über 12 Raten zu je 45 Euro - 540 Euro zu zahlen (die Zahlen sind frei erfunden. So teuer ist das Leasen bei uns nicht, aber ich habe um die Uhrzeit keine Lust mehr aufs Rechnen)

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Sonntag 7. April 2013, 08:59
von wörterseh
Oppicker hat geschrieben:... und hoffe, dass diese mir dann ebenso kostengünstig eine geiles Game programmieren :mrgreen:
:lol: freu :lol: lach :lol:




Ich finde es wirklich gut, das es Kollegen gibt die den sozialen Aspekt unseres Beruf's noch nicht vergessen haben. Leider gibt es viele bei denen man ohne Kohle komplett abblitzt.

Allerdings sollte sich alle potenziellen Brillenkunden darüber im Klaren sein das die gute "billige" Brille eine reine Sozialleistung des Optikers ist. Auch wenn insgesamt, rein rechnerisch ein paar Euros über bleiben, ist doch der ganze Vorgang ein Verlustgeschäft, da Aufwand und Ertrag in keinem Verhältnis stehen. Ist leider so liebe Kunden, wenn es nicht die Kunden gäbe, die sich eine gute Brille leisten können, würde es auch keine billige Brille geben. Diese " Dummen" die viel Geld für ihren Sehbehelf bezahlen, finanzieren die billigen Brillen indirekt mit und leisten somit wiede ihren sozialen Beitrag für unsere Gesellschaft.
Wenn jeder anfängt zum billigsten Anbieter zu rennen, wird dieses soziale System sehr bald zusammenbrechen!
Dann ist es ganz schnell aus mit Billig!
LG
wörterseh

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Sonntag 7. April 2013, 10:57
von Oppicker
Voll korrekt.
Fast überall, wo mischkalkuliert wird, ist es so, dass die Billigschiene von denen mitfinanziert wird, die bereit sind, für "Marken", Pseudoinnovationen oder Modeschnickschnack Geld auszugeben.

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Montag 8. April 2013, 04:30
von wörterseh
Nur damit keine Missverständnisse entstehen:
Es ist nicht so, daß die Einen bei mir mehr bezahlen, damit die Anderen zu ihrer billigen Brille kommen!
Von dem, was der "normale" Brillenverkauf abwirft, kann ich leben; somit ist es mir überhaupt erst möglich, die "sozialen Projekte" anzugehen. Wenn ich nur noch billige Einkäufe hatte, müsste ich zusperren, der beliebte Spruch: "Kleinvieh macht auch Mist" greift hier nur sehr bedingt.
Jeder Brillenkunde, der bereit ist den normalen Preis zu bezahlen, unterstützt die Mitmenschen, die es sich gerade nicht leisten können!

Um meinen fetten Porsche muß ich mich also selber kümmern :wink: !
LG
wörterseh

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Montag 8. April 2013, 17:08
von DerGlasmacher
Es juckte mir jetzt in den Fingern, dazu muss ich was schreiben. Leider dauerte die Freischaltung etwas länger als gedacht.
Oppicker hat schon einen Teil verweggenommen, trotzdem nochmal meine Sicht.
Ich bin ausgebildeter Brillenoptikschleifer und arbeite bei einem der großen Brillenglashersteller in Deutschland.

Um dir, lieber BulliM und anderen Zweiflern, mal näher zu bringen, warum ein Stück „Plastik“ sooooooooo teuer ist, die folgenden Zeilen:

Das Stück „Plastik“ ist kein Plastik sondern hochwertiges Kunststoffmaterial. Die Abbildungsqualität durch „Plastik“ wäre denkbar schlecht, der Straßenverkehr damit lebensgefährlich. Das 1.5er Material ist zwar schon sehr lange auf dem Markt, aber auch hier wird immer noch weiterentwickelt. (es soll ja jetzt neuestens auch 1.76er geben). Diese Forschung muss mitbezahlt werden.
Einstärkengläser für 8.50€ werden auch nicht wie du behauptest gefräst, sondern in Fernost in Massenproduktion gegossen. Gleitsichtgläser (erst recht individualisierte) sind Einzelanfertigungen. Der Maschinenpark dafür ist auch immens teurer.
Dann muss auch die Forschung für immer neuere, bessere Gleitsichtglas-Designs bezahlt werden.
Hier werden genauso wie in anderen Bereichen (Pharma, Auto) Millionen in die Entwicklung gesteckt. Die Berechnung des Glases macht den Unterschied. Für individualisierte GS werden hochkomplexe Rechenprogramme geschrieben. Da sitzt niemand und tippt 2 Stunden auf der Tastatur rum und fertig ist das Programm. Ebenso müssen diese Berechnungen ständig überwacht und gepflegt werden. Auch das muss bezahlt werden. Manchmal habe ich das Gefühl, daß bei uns mehr EDV-Techniker arbeiten als Produktionsmitarbeiter.
Dann ist da auch noch die Veredelung. Auch hier wird ständig weiterentwickelt. Forschung=Kosten. Um die Gläser zu beschichten sind aufwändige und teure Anlagen nötig.
Und zuletzt geben die Glashersteller auf Markenprodukte noch eine Verträglichkeits-Garantie. Auch dies muss mit einkalkuliert werden.
Und zuallerletzt müssen wir, die Mitarbeiter hier in Deutschland, auch noch bezahlt werden.
In allen Schritten (Entwicklung, Herstellung, Veredelung, Vertrieb) ist ein Gleitsichtglas immer aufwändiger als ein Einstärkenglas.

Hinzu kommen, wie schon mehrfach geschrieben, die Kosten der Optiker, die ja auch nicht von Luft und Liebe( außer der Liebe zur Optik) leben können.

Und so kommt u.a. ein Preis von teils über1000€ für ein Paar Gleitsichtgläser der neuesten Generation mit einer top Beschichten zusammen.

Zusammenfassend:

Einstärkenglas für 8.50€: Massenproduktion in Fernost, wenn überhaupt vorhanden 10 Jahre alte Beschichtungstechnologie
Gleitsichtglas für 95€: Einzelanfertigung vermutlich in Fernost, mit 20 Jahre altem Design (was nicht schlecht sein muss), evtl.10 Jahre alte Beschichtungstechnologie.
Gleitsichtglas für ca. 1000€: Individuelle Einzelanfertigung in Deutschland, neuestes Design.

Mit besten Grüssen

DerGlasmacher

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Montag 8. April 2013, 17:31
von Snipera
@DerGlasmacher
Respekt für deine sachlichen und klaren Worte. Leider ist der Bul* jedoch nicht auf eine sachliche Erklärung aus, sondern auf etwas ganz anderes. Deshalb wäre es fast schade um die Zeit.

Warum fast? Weil interessierte Leser, die nichts mit der Branche zu tun haben, diese Rubrik lesen und hier eine Erklärung finden.

Denke, deiner Ausführung ist nichts hinzuzufügen. Ich würde mich freuen, öfters von dir lesen zu dürfen, wenn es um solche Themen geht!
Willkommen im Forum :-)

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Montag 8. April 2013, 19:32
von tarik
@ DerGlasmacher: Danke für die Infos!

Re: Gleitsichtbrille von Apollo - welche Gläser?

Verfasst: Montag 8. April 2013, 20:24
von LöweNRW
Snipera hat geschrieben: Warum fast? Weil interessierte Leser, die nichts mit der Branche zu tun haben, diese Rubrik lesen und hier eine Erklärung finden.
Ich hoffe, dass viele Interessierte, die nicht alle Hintergründe der spezialisierten Gläser kennen, solche Beiträge lesen und die Qualität der Gläser dann zu schätzen wissen. Die Billiggläser, wie von B.... hier zitiert, können logischer Weise nicht die Qualität bieten, wie die vom Glasmacher so deutlich beschriebenen...

Aber man sollte nicht vergessen - nicht jeder kann sich diese hochpreisigen Gläser leisten! Und da finde ich so Angebote wie Ratenzahlung schon sehr sozial. Selbst wenn ich mit meinen Gläsern zu höheren Preisen dazu beitrage... unbewußt... das sollten eventuell mehr Optiker anbieten.

nette Grüße und einen schönen Abend