Welche gläser für stark weitsichtig

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xiaowei
Beiträge: 14
Registriert: Mittwoch 27. September 2006, 19:24

Beitrag von xiaowei »

Oppicker hat geschrieben:
Mit Plangläsern kannst du keine Vergrösserung erreichen
Und da war ich mir sooo sicher, dass ich das Gegenteil gelernt habe. Ich erinnere mich auch noch, dass in diesem Zusammenhang der Lehrer als Beispiel dafür anführte, dass im Wasser der Grund näher erscheint. Nehmen wir ein Hallenbad. Das Wasser ist im Prinzip ja eine planparallele Platte mit z.B. 1,20m Dicke.
Naja, manche Dinge sollte man ja eigentlich nicht vergessen, aber dieser Lehrstoff ist für mich nun schon 24 Jahre alt.
@xiaowei
'tschuldigung, ich habe mich geirrt. Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil. ;-)

(Aber nachlesen tu ich das trotzdem :-D)
Kein Problem! : Wenn man etwas mehr in die Theorie der "dicken" Linse eingeht, spielen für die Vergrösserung eines Objekts hinter einer Linse die Abstände zu den Hauptebenen und die Brennweite eine Rolle. "Dicke" Linsen mit endlicher Mittendicke haben Hauptebenen ausserhalb der Linsenscheitel, wodurch die effektiven Abstände zum Objekt noch grösser werden können und eine zusätzliche Vergrösserung bewirken können.

Auch wenn ich noch keine solche Brille in der Hand hatte, diese "Schlemmer"-Brillen können keine reinen (dünne oder auch dicke) Menisken sein, das sind wohl schon ordentliche Glasbausteine mit optischer Wirkung, schon aufgrund der "Umkehrung des Lichtwegs", wenn das Auge so stark verzerrt erscheint, sieht HarPe, solange er die Gläser trägt, selbst auch alles nur undeutlich.

Zum Schwimmbad: Diese "Hebung" der Objekte unter Wasser ist erstmal nur eine Änderung des mittleren Winkels entsprechend dem Brechungsgesetz, der hypothetische "Sehstrahl" vom Objekt kommt unter einerem flacheren Winkel aus der Oberfläche, dadurch erscheint das Objekt weniger tief, aber erstmal noch nicht grösser. Dieser Effekt wirkt in der Tat aber wie auch eine *Verkürzung" des Abstands zum Objekt um einen bestimmten Bruchteil der Dicke des Mediums mit n <> 1. Das ist im Schwimmbad ein merklicher Effekt, aber nicht bei der Brille, weil die Verhältnisse ganz anders sind: Vielleicht wirkt ein Objekt unter 5m Wasser nur wie unter z.b: 3 Meter Luft (die genaue Formel muss ich jetzt auch nachschlagen), wenn ich dann vom 1m über dem Wasser schaue, tritt eine Verkürzung von (1+3)/(1+5)=4/6 also um immerhin 1/1.5 auf, was wie eine Vergrösserung von 1.5 in Bezug auf diesen Standpunkt erscheint. Wenn ich mir dagegen ein Auge aus 500 mm Abstand ansehe und eine Planplatte von 10 mm im Strahlengang habe (Das wäre schon eine recht dicker Meniskus!), dann ist die Verkürzung vielleicht 505/510 = 0.99, also nicht merklich! Jetzt klar!?

XW
O
Oppicker
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Beitrag von Oppicker »

Kurz und knapp: Ihr habt recht.
Oh Mann, als ich das Buch in der Hand hatte, beschlich mich wieder so ein unangenehmes Gefühl in der Magengegend.
Und ich merkte, dass ich doch so einige Details im Laufe der Jahre schlicht vergessen hatte.
Apropos: Wann habt ihr zum letzten Mal eine Ptosis-Stütze angelötet, einen Barometer auf Höhe eingestellt und Immersionsöl verkauft??

Ach, waren das noch Zeiten, als man von Kunden mit "Herr Doktor" angeredet wurde. :-D
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
R
Ryckchen
Beiträge: 6
Registriert: Montag 16. Oktober 2006, 13:28

Beitrag von Ryckchen »

Das klingt ja alles sehr interessant, aber richtig schlauer bin ich jetzt nicht, also heißt das, das die Vergrößerungswirkung nicht wegzubekommen ist, egal wie dünn die Gläser werden?
O
Oppicker
Beiträge: 2163
Registriert: Dienstag 19. September 2006, 11:16
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Beitrag von Oppicker »

Nein, ich hatte nur die falsche Ursache beschrieben.
Wenn du die Gläser möglichst dünn erwirbst, ist auch dein Auge nicht so sehr vergrößert.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
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