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Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 09:31
von prüflingsprüfer
Puma hat geschrieben:Daneben finde ich es aber auch vorteilhaft, das eine oder andere nochmal in Ruhe nachlesen zu können.
Stimmt, die allerallermeisten Fragen wurden hier schon mehrfach beantwortet -
viele machen sich aber leider auch nicht die Arbeit im Archiv zu stöbern.
Sie halten ihre eigene Frage für die einzigartigste und ungewöhnlichste überhaupt.
Ja, wir machen es freiwillig.
Ja, es kostet uns unsere Zeit.
Ja, es ärgert mich bisweilen, immer und immer wieder die gleichen Fragen zu beantworten.
Ja, ich antworte weiter.
@uli und palmi
ja, ich bin eher der Gute (bisweilen).
Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 18:09
von Puma
Nochmal zum eigentlichen Thema:
Gibt es auch eine Möglichkeit, die einfache Entspiegelung von der mittleren Entspiegelung optisch zu unterscheiden? (Habe übrigens auch schon im Archiv nachgeschaut und weiß von daher, daß es auch einen bläulichen Schimmer gibt, aber leider weiß ich nicht, ob dieser nur für die einfache oder auch für die mittlere Entspiegelung typisch ist.)
Auch würde mich einmal interessieren, ob es möglich ist, den Brechungsindex im Nachhinein zu bestimmen. Müßte mittels eines Sphärometers funktionieren, oder? (Wenn ich die Beiträge im Archiv richtig interpretiert habe.)
Würde mich über eine Rückmeldung freuen.
Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 18:20
von vidi
Entspiegelungen kann man so erkennen: Umso geringer der Restreflex desto besser ist die Entspiegelung.
Ein bißchen Übung ist dabei aber hilfreiech.
Theoretisch könnte man den den Bechungsindex errechnen, man muss nur die Gullstrand-Formel nach n(Brillenglas) umstellen, die Mittendicke messen, dann die Radien von Vorder und Rückfläche ermitteln, in Dioptrien umrechnen und in die Formel einfügen.
Das ist bei einem sphärischen Glas einfach, sollte es ein torisches Glas sein muss man die Radien der Hauptschnitte ermitteln.
Ja, könnte klappen

Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 18:27
von Puma
vidi hat geschrieben:Entspiegelungen kann man so erkennen: Umso geringer der Restreflex desto besser ist die Entspiegelung.
Ein bißchen Übung ist dabei aber hilfreiech.
Theoretisch könnte man den den Bechungsindex errechnen, man muss nur die Gullstrand-Formel nach n(Brillenglas) umstellen, die Mittendicke messen, dann die Radien von Vorder und Rückfläche ermitteln, in Dioptrien umrechnen und in die Formel einfügen.
Das ist bei einem sphärischen Glas einfach, sollte es ein torisches Glas sein muss man die Radien der Hauptschnitte ermitteln.
Ja, könnte klappen


Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 18:29
von vidi
Was ist denn daran unklar?

Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 18:38
von benkhoff
zur Erkennung der jeweiligen Entspiegelung ist einfach Erfahrung vonnöten. Manche Hersteller nennen ihre ETs "Multi-entspiegelt" oder "mehrfachentspiegelt", aber in Wahrheit sind es eher einfache ETs...
Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 18:42
von vidi
Es sind eben keine geschützten Begriffe.
Das gleiche gilt für Hartlack, Härtung oder Lotuseffekt oder HiTech-Kunststoff usw.
Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 19:24
von palmi
Der Restreflex ist leider nicht mehr genau ausschlaggebend dafür, um welche Entspiegelung es sich handelt. Ein geschultes Auge sieht ihn sicherlich eher, als ein Laie. Aber nur weil eine hochwertige Superentspiegelung einen grünlichen Restreflex hat, sind alle grünen Restreflexe von einer Superentspiegelung. Die "billig-Produktionen" wenden einen einfachen Trick an und erzeugen einen grünlichen Restreflex, ohne die Wirkung einer vollwertigen Superentspiegelung zu erreichen.
Nicht jedes grüne Auto ist ein Polizeiwagen
Sobald mehr als eine Wellenlänge ausgelöscht wird, kann man Mehrfach-ET dazu sagen. Es ist wirklich schwierig den genauen Unterschied im Nachhinein zu finden.
Puma hat geschrieben:Auch würde mich einmal interessieren, ob es möglich ist, den Brechungsindex im Nachhinein zu bestimmen. Müßte mittels eines Sphärometers funktionieren, oder? (Wenn ich die Beiträge im Archiv richtig interpretiert habe.)
vidi hat es eigentlich kurz und treffend gesagt. Ein
Sphärometer funktioniert bei einer reinen sphärischen (Teil einer Kugel) Fläche des Brillenglases. Oftmals haben wir aber Sphärotorische Brillengläser. Das heißt: eine Hornhautverkrümmung wird mit dem Brillenglas korrigiert. Dadurch ist die Vorder- und/oder Rückfläche des Brillenglases nicht 100% einer Kugel nachempfunden.
Theoretisch ließe sich zwar trotzdem noch der Brechungsindex mit dem Sphärometer ermitteln, das ist aber eher theoretisch, da bereits ein Zehntel Milimeter Fehlmessung den Brechungsindex verändern würde, der annehmbar wäre. (einfach gesagt: die Unterscheidung von Brechungsindex 1,49; 1,50; 1,54; 1,56; 1,61 ist mit einem Sphärometer nicht 100% genau machbar)
Re: Erkenntnisse aus vorhandenen Brillengläsern
Verfasst: Freitag 10. September 2010, 19:28
von Puma
Oh, das ist alles doch ein wenig komplizierter, als ich zunächst gedacht habe.
Vielen Dank an alle.