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Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 16:15
von benkhoff
walter_e hat geschrieben:Derzeit gehe ich von einer für mich sinnvollen Zielrefraktion von +-0 aus.
die meisten Operateure versuchen dieses Ergebnis hinzubekommen. Und fast alle Katarakt OPs gelingen sehr gut.
Was nach Abheilung der OP und nach Ihrer Gewöhnungszeit für eine Refraktion/Augenwete ideal/richtig wären, läßt sich jetzt mur mutmaßen, und das wäre einfach unseriös. Auch wenn zB für Viele die Add. von 1,50 passt, muß das nicht auch für Sie passend sein.
Sich vorzustellen, wie das Sehergebnis zum Schluß mit der Brille sein wird, ist -glaube ich- die Krux in unserer Branche. Alles wäre viel einfacher, wenn der Kunde vor dem Kauf schon exakt simuliert bekäme, wie er mit welchem Glas sehen wird können. Da allerdings die Augen dafür viel zu individuell (ebenso die Sehansprüche), die Computer in ihrer Rechenleistung noch viel zu schwach und langsam, und wie teuer dürfte dann diese Dienstleistung ("Seh-Simulation") maximal sein? Aber wenn es technisch machbar und bezahlbar wäre und ein Markt dafür existiert, wird sowas irgendwann kommen.

nachtrag: die gläser für Ihre Sehansprüche gibt es, zB Zeiss officelens Typ "book"

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 19:07
von walter_e
@ brillentiger:

tja, wie breit sollen die Sehbereiche sein ? So breit wie möglich.
Wenn die Sehbereiche seitlich so eingeschränkt sind, warum nimmt man dann nicht gleich bifokale Gläser für 35 cm und 70 cm Entfernung und hat keine Einschränkung in der "Breite" ?
Ich bin in der Elektronik-Entwicklung tätig und habe dabei "öfter" mal eine Leiterplatte mit teilweise sehr kleinen Komponenten bzw. Strukturen zu tun. Das funktioniert jetzt nur, wenn ich über die Brille linse - das wird mit IOL nicht mehr funktionieren. Ich hoffe, diesen Fall mit einer (Einstärken-)Brille mit einer Stärke von vielleicht +5 dpt (evtl. mehr?) erschlagen zu können. Durch den Vergrößerungseffekt (gegenüber meiner derzeitigen Korrektur der Myopie) könnte das funktionieren, hoffe ich.

Auch Sie schreiben, Sie würden eher auf einen Zielwert von - 1 oder - 1,5 dpt zielen, was wäre konkret der Vorteil ?
Auch wenn ich mich z.B. mit einem Sehbereich von 0,4 bis 1 m einrichte, also einen Unterschied von 1,5 dpt zwischen Nah- und Zwischenbereich:
- bei Zielrefraktion 0 dpt brauche ich ein Glas mit einer Korrektur von +1 bis +2,5 dpt
- bei Zielrefraktion -1,5 dpt brauche ich ein Glas mit einer Korrektur von -0,5 bis +1,5 dpt

gibt es also einen Vorteil und wenn ja, wo ?
Achtung, Laienfrage - nicht schlagen: ist der Schliff im 2. Fall, mit einer Korrekturkurve durch den Nulldurchgang, nicht vielleicht sogar schwieriger ?

Walter

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 19:34
von starry_night
Gegenfrage: Würden Dir die zwei Bereiche (lesen und Bildschirm?) denn reichen? Oder möchtest Du auch die Tastatur und gegebenenfalls den Wandkalender scharf sehen? Bifo ist eine feine Sache, wenn es für Dich ausreicht, Dich im Wesentlichen in den zwei Bereichen zu bewegen.

Was die Elektronik-Bauteile angeht, ließe sich vielleicht auch mit einem Vergößerungsglas (mit Standfuß) was machen. Du hast ja sicher Kollegen, die nicht so kurzsichtig sind wie Du - wie handhaben die das denn?

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 19:35
von walter_e
@ benkhoff:

ja, das wärs doch, vorher wissen wie es hinterher aussieht - wird wohl noch dauern.
Meine Motivation hier bei den Optikern nachzufragen ist ganz einfach die, Ihr habt die Operierten im Laden und versorgt die Leute mit Brillen, die zufrieden stellen sollen.
Ihr bekommt eher mit, ob die Kunden, die auf 0 dpt operiert sind, eher mit der Brillenversorgung und dem ganzen Drumherum zufrieden sind oder ob es die sind, die auf -2 dpt operiert sind.

Die Augenärzte bzw. Operateure bekommen die Probleme der Leute nicht so mit, habe ich den Eindruck, oder sie kümmert es nicht.

Der Glasvorschlag sieht schon mal sehr gut aus, Danke dafür - behalte ich mal im Auge.

Walter

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 19:39
von benkhoff
walter_e hat geschrieben:würden eher auf einen Zielwert von - 1 oder - 1,5 dpt zielen, was wäre konkret der Vorteil ?
Vorteil? hmmm, Nachteil:
Sie bräuchten dann zwingend eine Brille zum Autofahren, Laufen, allgemein Alles. Und in der Nähe bräuchten Sie dann zunächst keine, aber in drei Jahren zusätzlich dann doch eine Nahbrille. Oder dann eine Gleitsichtbrille und noch eine Lesebrille.

Ob das sinnvoll ist, ...? Wie schonmal geschrieben, es GIBT die für Sie passenden Gläser schon längst. Sie sind ja nicht der Erste mit solchen Sehansprüchen. :wink:

Die Breite der Sehkanäle hängt wesentlich von der Qualität des Glases ab und von der Addition (nicht nur). Zum Beispiel könen Sie bei vielen Glasherstellern zwischen office-Gläsern "von der Stange", oder optimierten, oder individualisierten WÄHLEN. Und je besser die gläser auf Sie abgestimmt sind, umso größer werden die Sehbereiche.

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 20:00
von walter_e
@ starry_night:

na ja, ich sags mal so: mit 35 cm und 70 cm ist lesen/Tastatur bzw. Monitor abgedeckt, zusätzlich ein großer Teil von Messgerätebedienung etc. Bevor ich mich mit erheblichen, seitlichen Unschärfen herumärgere . . .

Zur Standlupe: ist nicht so einfach, die Teile müssen auch bearbeitet werden, Messleitungen angelötet werden (Drahtdurchmesser 0,2mm), und so weiter.
Die Kollegen sind meist deutlich jünger und haben da noch wenig Probleme.

Walter

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 20:11
von walter_e
@ benkhoff:

genau da bin ich jetzt, Zielrefraktion 0 dpt, mit der Hoffnung evtl. im Auto, Freizeit auch ohne Brille auszukommen.
Für den Job werde ich ohne vernünftige Brillenversorgung sicher nicht auskommen, egal wie die endgültige Refraktion aussieht. Mit zusätzlicher Lesebrille habe ich auch keine Problem.

Ich will halt nur vermeiden, dass wenn ich nach der OP mit 0 dpt( +-x) beim Optiker aufschlage, der die Hände über dem Kopf zusammenschlägt und mir erklärt, dass für meine Ansprüche eine Refraktion von -2,25 dpt das Optimum gewesen wären. :shock:




Walter

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 20:16
von starry_night
benkhoff hat geschrieben:
walter_e hat geschrieben:würden eher auf einen Zielwert von - 1 oder - 1,5 dpt zielen, was wäre konkret der Vorteil ?
Vorteil? hmmm, Nachteil:
Sie bräuchten dann zwingend eine Brille zum Autofahren, Laufen, allgemein Alles. Und in der Nähe bräuchten Sie dann zunächst keine, aber in drei Jahren zusätzlich dann doch eine Nahbrille. Oder dann eine Gleitsichtbrille und noch eine Lesebrille.
Ich habe ja im anderen Thread schon geschrieben, dass ich es sehr angenehm finde, für die Ferne (autofahren, laufen, radeln etc.) keine Brille zu benötigen. Ist aber sicher auch eine Gewohnheitssache. Bei mir war das immer so gehandhabt (für die Ferne habe ich ja keine IOL, sondern Kontaktlinsen). Ob jemand, der jetzt stark kurzsichtig ist und es somit nicht anders kennt als draußen eine Brille zu benötigen, das anders empfindet, kann ich nicht sagen.

Benkhoff, wieso bräuchte Walter erst in drei Jahren eine Nahbrille? Die Akkomodation ist doch nach Katarakt-OP futsch.

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 20:43
von Eberhard Luckas
Moin,

welch IOL-Linsen hat er denn drin? Monofokal oder Multifokal?

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Montag 1. Februar 2016, 21:22
von walter_e
noch gar keine. Die OP liegt noch in der Zukunft. Ich versuche nur vor der OP zu klären mit welcher Zielrefraktion die für mich optimale Brillenversorgung möglich ist.

Walter

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 09:54
von starry_night
Ich dachte, die Entscheidung für Monofokal war schon fix?

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 10:24
von benkhoff
moin Forum,
@starrynight:
starry_night hat geschrieben:Benkhoff, wieso bräuchte Walter erst in drei Jahren eine Nahbrille? Die Akkomodation ist doch nach Katarakt-OP futsch.
weil bei "Zielwert" -1,00 oder -1,50dpt zunächst ein Sehen in der Nähe möglich ist.
Generell operieren die Augenärzte bei einer Katarkt-OP immer möglichst auf Ferne +/- 0,00dpt. Alles andere machen die nur auf ausdrücklichen Wunsch und mit noch weniger Garantie als sonst... :wink:

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 10:45
von vidi
benkhoff hat geschrieben:moin Forum,
@starrynight:
starry_night hat geschrieben:Benkhoff, wieso bräuchte Walter erst in drei Jahren eine Nahbrille? Die Akkomodation ist doch nach Katarakt-OP futsch.
weil bei "Zielwert" -1,00 oder -1,50dpt zunächst ein Sehen in der Nähe möglich ist.
Generell operieren die Augenärzte bei einer Katarkt-OP immer möglichst auf Ferne +/- 0,00dpt. Alles andere machen die nur auf ausdrücklichen Wunsch und mit noch weniger Garantie als sonst... :wink:
Wobei ich es bisher nur äußerst selten erlebt habe, dass wirklich 0,00 rauskommt.
Meine Erfahrung: Meistens heißt es dann nach der OP sie brauchen jetzt nur noch eine Lesebrille und wenn man auf die Verordnung vom Arzt schaut sieht man auf einem Blick, dass das nicht stimmt. Da stehen dann Zylinder von bis zu 1dpt (manchmal auch mehr) und es gibt Anisometropien von >0,5 dpt.

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 11:20
von Robin
Robin hat geschrieben:Die optischen Grenzen ergeben sich aus ihren Sehanforderungen und dem damit technisch machbaren. Aber da hier niemand das Ergebniss ihrer OP vorhersehen kann ist das wohl im Moment kaum interessant!

Viel wichtiger wäre es, nicht nur ihre Sehanforderungen und Sehaufgaben sonder auch ihre bisherigen Sehgewohnheiten und Fehlsichtigkeiten zu kennen. Also am Besten ab zu ihrem bishreigen Augenoptiker, der Sie und Ihre Augen und bisherigen Fehlsichtigkeiten kennt, hingehen und dort die Frage der "Zielfehlsichtigkeit" diskutieren! Dieser Kollege kann mit ihnen alles wichtige (das ihr zukünftiger Operateur anscheinend komplett vergessen hat) mittels Meßbrille ausprobieren und demonstrieren!

Re: maximale/sinnvolle Addition für Officebrille

Verfasst: Dienstag 2. Februar 2016, 11:26
von walter_e
ja, Monofokal sind gesetzt. Multifokal sind mir zu unsicher, da empfehlen selbst die Hersteller teilweise nur die OP an Patienten mit nicht zu hohen Erwartungen an die Sehqualität.

Dass das Ergebnis nicht bei 0,0 dpt liegen wird, ist schon klar, aber diese Unsicherheit besteht ja grundsätzlich unabhängig davon, welche Zielrefraktion man erreichen wird.
Ich gehe nicht davon aus, postoperativ auch in der Ferne ohne Brille optimal sehen zu können, aber die Versorgung dafür wird günstiger sein als die Officebrille.


Walter