Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

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benkhoff
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von benkhoff »

Anisotrop hat geschrieben:so wie ich mich mit dem Einkaufswagerl durch die Regalreihen im Supermarkt bewegt habe, so stelle ich mir die Wirkung psychedelischer Substanzen vor!
coool, billiger Rausch! :mrgreen:

aber ernsthaft: wenn Sie Sich nicht an Gleitsicht gewöhnen können, dann bleibt für Sie eben nur die Einstärkengläser-Variante. Möglichst vollkorrigert, lösen sich dann alle Ihre optischen Probleme in Luft auf.

Berichten Sie doch danach mal wieder, obs besser klappt. Alle Kollegen die ich so im Berufsleben kennengelernt habe (auch die bei großen Ketten arbeiten) wollen für Ihre Kunden Lösungen finden. Sie auch? Oder nur motzen?
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Oppicker
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Oppicker »

@Anisotrop

Ich weiß nicht, was Sie gelesen haben, aber ganz sicher kann sich ein Laie mit aus dem Netz gezogenen Infos, die zum Teil falsch sind oder falsch verstanden werden, bei einem relativ komplizierten Sachverhalt selbst schalu machen.
Ich versuche mal, das Problem ein bissel zu beleuchten. Wenn wir von korrekt platzierten Gleitsichtgläsern reden, mit denen Sie in die Ferne schauen, können Sie auch 10dpt Unterschied haben, ohne irgendwelche Einschränkungen hinnehmen zu müssen. Vor ihren Augen sitzt nämlich jeweils der sog. optische Mittelpunkt des Fernbereiches, bei dem es völlig wurscht ist, wie stark das Glas das Licht bricht.

Bewegen Sie aber die Augen nach innen und nach unten, um z.B. in 40cm Entfernung zu lesen, entsteht in dem Glas mit der höheren Stärke eine stärkere prismatische Wirkung als im anderen, schwächeren Glas. Das führt dann u.U. zu Unverträglichkeiten oder sogar Doppelsehen.
Um dem zu begegnen, kann man Gleitsichtgläser mit Slab-off-Schliffen bestellen, das ist ein sog. Höhenausgleichsprisma, das die Prismendifferenz zwischen rechtem und linkem Glas wieder aufhebt, wenn sie Nahentfernungen fokussieren. Es hat stets die Basislage 270°, also unten, und wird nur auf dem Glas verwendet, das weniger Minus- oder mehr Pluswirkung hat. Man sieht es auch nicht, abgesehen von etwas erhöhter Dicke.

Solche Gläser müssen perfekt angemessen, eingeschliffen und angepasst sein, sonst geht es auch mit diesen Gläsern ins Höschen. Aber sie sind bei relevanter Anisometropie Ihre einzige Chance, mit Mehrstärkenversorgung auszukommen, es sei denn, Sie zögen auch eine Kombination aus Kontaktlinse und Brille in Betracht.
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Anisotrop
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Anisotrop »

Das Problem, so wie ich glaube es verstanden zu habe:
Gleitsichtgläser sind vom Fern- bis zum Nahdurchblickpunkt ein mehr bis weniger guter Kompromiss, wobei im Zwischenbereich vor allem die Höhe der Addition sowie die Länge des Progressionskanals die Sehbedingungen stark beeinflussen.
Dazu kommt dass der Progressionskanal beim Zentrierkreuz (= Pupillenmitte = Fernwert…) beginnt sich (bei Zeiss) 6,0 mm darunter(!) der prismatische Nullpunkt befindet und je nach gewählter… Progressionslänge noch weiter darunter, im Inset (= Stabilisierte Zone…) des Nahbereichs endet.

Wenn nun Brillengläser links und rechts unterschiedliche Korrekturwerte haben, ergibt sich bei Mehrstärkengläsern, dass sowohl der Durchblickpunkt Ferne als auch der Durchblickpunkt Nähe systembedingt mehr oder weniger vom prismatischen Nullpunkt abweichen und somit die Blickrichtung des linken und rechten Auges unterschiedlich abgelenkt wird. Was wiederum (zumindest in der Vertikalen) mit einem slab-off Schliff ausgeglichen werden könnte.

Um nun den bei Anisometropie offenbar besonders wichtigen prismatischen Nullpunkt nicht (so wie bei meiner ersten Gleitsichtbrille…) quasi sinnlos in einem absurd grotesken Zwischenbereich zu vergeuden eine konkrete Frage:

Ist bei Exekutivgläsern die slab-off Option quasi Teil des Konzeptes und wenn ja - wer dimensioniert selbige? (Optiker oder Glashersteller…)

und grundsätzlich:
Wie viele Versuche sind legitim - respektive wer kommt für die Kosten auf… um bei (der ersten) Gleitsichtbrille (ich formuliere einmal: im Randbereich der gaußschen Verteilungskurve…) eventuell in einen brauchbaren Bereich zu kommen?

Falsche Zentrierung…
Falscher Dioptrienwert auf einem Auge
(nicht Vollkorrektion des schwächeren Auges verringert natürlich prismatische Abweichungen…)

bis hin zu diversen Optionen
also z.B. Varaiante mit langer versus kurzer Progressionszone…

und selbst wenn Geld überhaupt keine Rolle spielen sollte -
eventuell auch: Zweit- und Drittbrillenfrage:
woran soll man ***sich gewöhnen…***?
Anderst gefragt: Ist ein herumpöbeln bzw. steter Variantenwechsel nicht Verwirrung per se und somit ein sicherer Garant für Kopfweh?
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benkhoff
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von benkhoff »

Anisotrop hat geschrieben:Anderst gefragt: Ist ein herumpöbeln bzw. steter Variantenwechsel nicht Verwirrung per se und somit ein sicherer Garant für Kopfweh?
hello again,
sie meinten bestimmt "herumpröbeln", also ungezieltes ausprobieren von Möglichkeiten. Die führt natürlich zu Verwirrung und Sie werden Sich kaum an ein Konzept gewöhnen, wenn hin und her probiert wird. Also mal Gleitsichtbrillen, mal Bifokal oder Einstärkenbrillen (und jeweils nochmal mit oder ohne slab-off), usw... das bringt nichts.

Früher war es so, daß wenn man sich Gleitsichtbrillen gekauft hat, man mit dem Ergebnis leben musste, ob es nun "gut" oder "schlecht" ausfällt, sozusagen kaufte man die Katze im Sack! Heutzutage bieten gute Glashersteller eine sog. "Verträglichkeits-Garantie" an, wo ein kostenloser Umtausch der Gläser innerhalb 6 oder sogar bis zu 12 Monaten nach Kauf möglich ist (es gibt verschiedene Konzepte, je nach Hersteller), und es darauf hinausläuft, daß der Kunde wirklich zufrieden sein soll.

Generell ist Sehen ein sehr subjektiver, emotionaler Vorgang. Wie Kollege Oppicker schon beschrieb ist eine exakte Verarbeitung, ob nun Exekutivgläser oder Gleitsicht, Vorraussetzung, ebenso wie eine exakte Refraktion. Gegebenenfalls macht man mehrere Messungen und wichtig: viel Zeit mitnehmen, dem Optiker alle Bedenken mitteilen.

hier noch eine seriöse Seite mit Infos dazu: http://www.zeiss.de/vision-care/de_de/e ... hliff.html
Punkt 4 und 5 sind für Sie vielleicht besonders interessant.

mfG
benkhoff
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Anisotrop
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Anisotrop »

vom "herumpröbeln" - zum ***herumpöbeln***

Ich bin mir nicht einmal sicher ob das die Rechtschreibkorrektur oder eine Freudsche Assoziation war.
einerseits wird ab dem soundsovielsten 'deja vu' der lethargische Phlegmatiker unrund und andererseits ist das herumpröbeln zumindest in der Optik seit Ernst Abbe passe.

ich sehe also einmal mehr: 'Between the idea and the reality falls the shadow'
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Michel B.
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Michel B. »

Gehts hier noch um Augenoptik? Ich verstehe nämlich grad mal garnichts mehr....
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Robin
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Robin »

Anisotrop hat geschrieben:...
Dazu kommt dass der Progressionskanal beim Zentrierkreuz (= Pupillenmitte = Fernwert…) beginnt sich (bei Zeiss) 6,0 mm darunter(!) der prismatische Nullpunkt befindet und je nach gewählter… Progressionslänge noch weiter darunter, im Inset (= Stabilisierte Zone…) des Nahbereichs endet.
...
Nur als kleiner Tipp:
auch bei Einstärkengläsern befindet sich der optische Mittelpunkt (und damit der "prismatische Nullpunkt") je nach Vorneigung der Brillenfassung ca. 5-6 mm unterhalb des Durchblickpunktes für die Nullblickrichtung (= Zentrierkreuz für Gleitsichtgläser) (Stichwort "Augendrehpunktsforderung!"). Das funktioniert in der Regel problemlos - genauso wie die entsprechend zentrierten Gleitsichtgläser (ohne Slab-Off).

Seltsamer weise gibt es normalerweise erst bei Anisometropien weit jenseits der 4 dpt Probleme mit Gleitsichtgläsern (in der Theorie müsste dies bereits ab 2 dpt der Fall sein!). Wenn ich mir dann noch die diversen anderen Beiträge, die sie bereits zu "anderen" Fragen eingestellt haben, durchlese, muss ich feststellen, das die geschilderten Probleme weder mit einer Anisometropie von 3 dpt noch mit einer entsprechenden Aniseikonie in Einklang zu bringen sind.

Es muss hier also definitiv noch andere Ursachen geben. Insoweit wäre es mit Sicherheit sinnvoll, hier einmal genau aufzulisten, mit welchen Brillen (soweit möglich mit allen Daten!) sie welche Probleme hatten (ohne ihre Schlussfolgerungen zu den Ursachen gleich mit einzubringen!! - an der Anisometropie dürfte es wohl kaum (alleine) liegen!).
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Anisotrop
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Anisotrop »

ad kleiner Tip - Einerseits: (Kapitel grau ist alle Theorie)
Die Augendrehpunktforderung ist erfüllt, wenn die optische Achse des Brillenglases durch Z´ des Auges geht.
Diese Zentrierforderung ist eine rein geometrische Forderung!
Wo jemand durch die Brillengläser schaut, welche Kopf- und Körperhaltung jemand hat interessieren nicht!

Jede Anisometropie kann bei der Zentrierung nach der Augendrehpunktforderung Probleme machen da unterschiedliche prismatische Nebenwirkungen beim Blick durch den Hauptdurchblickpunkt der Brillengläser entstehen.
Die Augendrehpunktforderung und die Bezugspunktforderung lassen sich gemeinsam erfüllen,
wenn der Winkel zwischen der Null- und Hauptblickrichtung dem der Vorneigung entspricht.
usw. usf.

Andererseits - um nicht falsch verstanden zu werden:
Ich bin mir natürlich bewusst dass ich ein kompletter optischer Laie bin und möchte auch ganz sicher nicht das Rad neue erfinden.
Ich weiß auch nicht in wie weit folgender Vergleich zulässig ist, aber zur Veranschaulichung (- so wie ich glaube die Problematik verstanden zu haben) möchte ich eine Dioptrie Sehstärkendifferenz zwischen linken und rechtem Auge mit einem cm Längendifferenz zwischen linken und rechtem Bein vergleichen.
Davon ausgehend:
Bei 0,5 cm [bzw. 0,5 dpt] links rechts Differenz merkt man es als Betroffener vielleicht gar nicht.
Bei 1,0-1,5 cm Beinlängendifferenz kann man eventuell mit Schuheinlagen beim kürzeren Bein herumtricksen… aber bei größeren Differenzen wird man wohl um einen speziellen Schuh (der natürlich neben ästhetischen auch noch andere Nachteile hat) nicht herumkommen weil er letztendlich das kleinere Übel ist.
Anders formuliert: man kann natürlich auch mit größeren Beinlängendifferenzen stehen und gehen usw. aber ich denke man muss nicht Medizin studiert haben oder jahrzehntelange praktische Erfahrung haben um davon auszugehen, dass z.B. ständiger Beckenschiefstand früher oder später zu Hüft- Wirbelsäulen- u. sonstigen… vermeidbaren[!] Schäden und Beeinträchtigungen führen wird!
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Robin
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Robin »

OK, wenn Sie alles besser wissen und keine sachdienlichen Informationen rüberkommen .......
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Robin
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Robin »

Robin hat geschrieben:wie wäre es zur Abwechslung einfach mal mit einer vollständigen Schilderung von dem was war und wo das Problem mit welcher Brille ist? Und natürlich einer konkreten Frage! Dann könnte es auch brauchbare Antworten geben! Wenn Sie 90% der wichtigen Fakten verschweigen können auch nur unbrauchbare Antworten kommen!
....
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Anisotrop
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Anisotrop »

Bezugnehmend auf das Rodenstock Patent DE 102006030204 A1
Zitat:***Die Erfindung bricht mit der herkömmlichen Vorgehensweise. Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, statt der Differenz der Refraktionsfehler und der astigmatischen Fehler die Differenz der prismatischen Wirkungen zu minimieren.
[…]
Überaschenderweise hat sich herausgestellt, daß trotz einer solchen Verschlechterung der Abbildungsqualität des durch das jeweilige Brillenglas erzeugten Bildes, das binokulare Sehen und somit die Verträglichkeit und Akzeptanz des Brillenglaspaares erheblich verbessert werden.***

Weiss eventuell jemand ob von dieser Heranngehensweise etwas in der Praxis berücksichtigt wird - und falls ja – wie?

meine direkte Anfrage an Rodenstock wurde wie folgt beantwortet:
***Wir geben generell keine Infos wo welche Patente Verwendung finden, Patentumsetzungen sind Firmengeheimnisse.***
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benkhoff
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von benkhoff »

ehrlich gesagt: ich kenne das Patent... nicht, arbeite auch nicht mit Rodenstock zusammen. Es hört sich aber nach Minderung des Visus des besseren Auges an (Deprivation). Dadurch fällt das Zusammenspiel leichter, aber man hat insgesamt ein etwas schlechteren Visus.
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Robin
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Robin »

Grob vereinfacht: lege ich bei der Konstruktion mehr wert auf einen geringen astigmatischen Fehler oder auf ähnliche prismatische Fehler in den peripheren Bereichen der Gleitsichtgläser. Beides hat etwas für sich und ist nur bedingt kompatibel miteinander - auf gut deutsch: 2 sich widersprechende Anforderungen für die Konstruktion von Gleitsichtgläsern! Welches Grundkonzept bei welchem Brillenträger besser funktioniert bleibt die Frage aller Fragen. Im Zweifelsfall kann man das nur durch ausprobieren herausbekommen.

Das Problem dabei : die fehlenden Informationen der jeweiligen Glashersteller über die Konstruktionsdetails!

Beides hat aber relativ wenig mit den Problemen einer Anisometropie zu tun. Am besten einfach endlich mal die Probleme schildern, die Sie mit ihren Brillen haben!!!!!! So wie Sie derzeit vorgehen, werden Sie nie vernünftige Antworten zu Ihren Sehproblemen erhalten!

Aus Ihren Beiträgen und Ihrem Nick geht bisher nur hervor, das Sie wohl meinen, eine Anisometropie zu haben und eine Fernbrille mit zu schwachen Gläsern tragen bzw. bereits das Zeiss Digital bzw. Individual getragen haben (wobei die genannten Additionen nicht so richtig zusammen passen!/weitere Angaben fehlen leider!). Welche Stärken diese ganzen Brillen hatten bleibt genauso unklar wie die Frage, welche Probleme Sie mit den jeweiliegen Brillen hatten, welche Stärken die alten, zu schwachen Brillen hatten, wie diese ganzen Brillen zentriert waren, wie alt Sie sind, weclhe Ergebnis bei der Refraktion ermittelt wurde und und und und .....
Kaffeesatzlesen ist nicht gerade unsere Stärke - also endlich her mit den Fakten!
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Anisotrop
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Anisotrop »

Robin hat geschrieben:...also endlich her mit den Fakten!
Ich fürchte die Fakten würde man mir hier nicht glauben.
Ich weiß auch nicht wie ich die ständige(!) Diskrepanz zwischen der Optiker Welt und mir formulieren soll.

kurz angedeutet:
wer heutzutage nach mineralischen Gleitsicht- um nicht zu sagen nach mineralischen Nahbereichsgläsern fragt wird offenbar bestenfalls als schrulliger Sonderling wahrgenommen.

meine erste individuelle(!) Gleitsichtbrille (Add 2,0 dpt) war so spektakulär verkorkst, dass ich in Sachen Mehrstärkenbrille für mich nur mehr eine Bifokal Variante als eventuelle Möglichkeit in Erwägung gezogen habe.
aber wer heutzutage z.B. nach möglichst bildsprungfreien Bifokalgläsern fragt (Stichwort: mineralisch verschmolzenes Nahteilsegment >28mm um nicht zu sagen >25mm...) wird offenbar nicht einmal mehr ignoriert.

Hintergrund meiner Frage nach dem Rodenstock Patent war, dass meine zweite individuelle Gleitsichtbrille (bei gleicher Addition) geradezu unvorstellbar besser als die erste war, aber andererseits mein visusschwächeres Auge ca. eine Dioptrie unterkorrigiert hat.
Als ich den Optiker darauf angesprochen habe, wurde mir (ohne das ich danach gefragt habe...) kurzerhand der Kaufpreis rückerstattet.

Fakt ist das ich einiges gelernt habe.
- insbesonders das Gleitsichtgläser bei Anisometropie alles andere als eine triviale Angelegenheit sind.
und zwar auch dann, wenn einem Fach- und Meisteroptiker ins Gesicht sagen, dass das überhaupt kein Problem sei!
und für den Fall, dass der derzeitige Frust zum Thema Gleitsichtbrille bei mir irgendwann wieder kleiner als meine Neugierde sein sollte, noch einmal ganz allgemein gefragt:

Was sollte man unbedingt berücksichtigen/vermeiden?
wäre eine filigrane Lunor Advantage als Fassung überhaupt zu empfehlen?
oder sollte man sogar aufgrund der Tatsache, dass sich bei dieser Fassung so ziemlich alles mit bloßen Fingern verbiegen lässt probieren Vorneigung, Fassungsscheibenwinkel oder sonstwas zu optimieren?

meine Werte sind in etwa:

rechts: -4,25 cyl. 0,25 Achse ? Visus 1,0
links: -7,25 cyl. 0,5 Achse 90 bis 110 Visus 0,8
PD ca. 70mm
Add 2,0 dpt
Fassung: Zeiss STMS 56-18 oder Lunor Avantage
R
Robin
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Re: Gleitsichtgläser bei Anisometropie...

Beitrag von Robin »

Grundsätzlich gibt es heutzutage leider das Problem, das die Glashersteller einfach Stückzahlen machen wollen / müssen.

Da weit über 90% der Gläser mittlerweile aus Kunststoff sind, gibt es praktisch keine Neuentwicklungen bei mineralischen Gläsern mehr und alte Ausführungen laufen irgendwann einfach aus. Ähnliches gilt für Bifokalgläser: da bei Mehrstärkengläsern fast nur noch Gleitsicht verkauft wird schrumpft die Auswahl bei Bifos mittlereile rapide zusammen. Damit einher geht, das einige der ganz jungen Augenoptiker schon gar nicht mehr wissen, wie Mineral oder Bifo zu verarbeiten sind. Da hilft nur ain Augenoptiker jenseits der 50 - der kennt beides noch aus dem FF.

Und da wir ja gerade das Thema "Geld zurück" in einem anderen Thread hatten: ihre Schilderung war jetzt ja geradezu ein Paradebeispiel dafür, wie unsinnig so etwas ist: wenn ich den Text richtig verstanden habe, haben sie gerade die Brille, die am besten funktionierte auf diese Art wieder entfernt - warum bleibt mit ein Rätsel! Auch wenn diese Brille vielleicht noch nicht perfekt war, hätte man darauf aufbauen können ....
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