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Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Sonntag 21. September 2014, 14:23
von BrilleBerlin
Ok, der Optikgutachter, der genau diese Reihenfolge "Gläser" - "Fassung" in seinen Beiträgen propagiert, ist schon mal raus. Das ist eine feine Methode, die ich auch anwende, wenn ich mich schlecht beraten fühle. Kann ja sein, daß es bei dieser Frage vernünftige Varianten gibt.
Wenn die Fragen "Sind Sie kurz- oder weitsichtig?" oder "wie alt ist die Brille?" als Anamnese durchgehen, dann gabs eine. Noch nie hat mich ein Optiker nach Krankheiten, Blutdruck oder Medikamenten gefragt. Wirklich noch nie. Und ich bin - Entschuldigung - nicht so dämlich, daß ich nicht merke, ob man mich sowas fragt oder nicht.
Ist ja schön, daß hier darüber aufgeklärt wird, daß es sowas geben sollte
Nächste gemeine Frage: handelt es sich beim ca. zweisekündigen Hinhalten einer Zeitung verbunden mit der Frage "Können Sie das lesen?" um die Prüfung der Akkomodationsfähigkeit?
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Sonntag 21. September 2014, 15:18
von wörterseh
...zu einer Anamnese gehören mehr Fragen als nach Medikamenten und Blutdruck. Die von Dir angegebenen einfachen Fragen gehören ebenfalls dazu...
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Sonntag 21. September 2014, 18:45
von optikgutachter
BrilleBerlin hat geschrieben:Ok, der Optikgutachter, der genau diese Reihenfolge "Gläser" - "Fassung" in seinen Beiträgen propagiert, ist schon mal raus. Das ist eine feine Methode, die ich auch anwende, wenn ich mich schlecht beraten fühle. Kann ja sein, daß es bei dieser Frage vernünftige Varianten gibt.
Wenn die Fragen "Sind Sie kurz- oder weitsichtig?" oder "wie alt ist die Brille?" als Anamnese durchgehen, dann gabs eine. Noch nie hat mich ein Optiker nach Krankheiten, Blutdruck oder Medikamenten gefragt. Wirklich noch nie. Und ich bin - Entschuldigung - nicht so dämlich, daß ich nicht merke, ob man mich sowas fragt oder nicht.
Ist ja schön, daß hier darüber aufgeklärt wird, daß es sowas geben sollte
Nächste gemeine Frage: handelt es sich beim ca. zweisekündigen Hinhalten einer Zeitung verbunden mit der Frage "Können Sie das lesen?" um die Prüfung der Akkomodationsfähigkeit?
Der og ist nicht so ganz raus.....
Es ist eine feine Methode nach den Regeln der Augenoptiker-Branche zu agieren.
Es ist "sogar" Vorschrift.......und ferner sei definitiv, also unmißverständlich klargestellt:
Ich propagiere nicht. Ich stelle Tatsachen fest.
Wenn jemand dagegen halten möchte: Hier ! Bitte.
Das zweisekündige Hinhalten einer Zeitung stellt übrigens fest, daß eine Prüfung auf die Akk.-Fähigkeit nicht stattfindet.
Gruß optikgut8er
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Sonntag 21. September 2014, 18:55
von BrilleBerlin
Dann, lieber Gutachter, wünsche ich Erfolg bei der Durchsetzung der sicher vernünftigen Regeln! Alltag ist das nicht. Und ich weigere mich weiter, ein "Guten Tag, wie gehts uns denn heute?" als "Anamnese" zu bezeichnen.
So, genug getrollt, mit meiner Brille bin ich ja zufrieden.
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 08:07
von Traumtänzerin
BrilleBerlin hat geschrieben:Wenn die Fragen "Sind Sie kurz- oder weitsichtig?"...
Bei minimalen Gläserstärken o.k. - ansonsten würde ich mir bei dieser Eingangsfrage gut überlegen, ob ich tatsächlich von diesem Optiker refraktioniert werden möchte...
(...zumal, wie wir hier schon öfter erfahren haben, gar nicht jeder Brillenträger weiß, ob er kurz- oder weitsichtig ist, also die Aussage des Kunden dem Optiker nicht unbedingt weiterhilft, es sei denn zum Ausloten von dessen Unwissenheit!)
@BrilleBerlin: Ich nehme an, du hast hier das Stilmittel der Übertreibung genutzt und die Frage ist dir nicht wirklich gestellt worden?

Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 08:33
von optikgutachter
BrilleBerlin hat geschrieben:Dann, lieber Gutachter, wünsche ich Erfolg bei der Durchsetzung der sicher vernünftigen Regeln!
Alltag ist das nicht.
Doch, das ist der Alltag. So unterscheidet sich der gute Optiker vom Schnellverkäufer.
Und ich prüfe das.
BrilleBerlin hat geschrieben:Und ich weigere mich weiter, ein "Guten Tag, wie gehts uns denn heute?" als "Anamnese" zu bezeichnen.
So, genug getrollt, mit meiner Brille bin ich ja zufrieden.
Dann troll Dich !
Spässle gemacht.
Gruß optikgut8er
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 09:37
von benkhoff
BrilleBerlin hat geschrieben:Wollen wir hier mal eine Umfrage starten, wieviele Kunden beim Optiker eine Art Anamnese erlebt haben?
die Kunden, die gut und umfassend beraten und beglückt wurden, meckern nur selten.
Auf deutsch: es tummeln sich in Foren wie diesen meist nur die Kunden, die irgendwelche Probleme haben, und eher nicht die, die glücklich sind. Daher würde solch eine Umfrage im Internet IMMER ein falsches Ergebniss liefern.
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 10:01
von sachsenmeisterin
Traumtänzerin hat geschrieben:BrilleBerlin hat geschrieben:Wenn die Fragen "Sind Sie kurz- oder weitsichtig?"...
Bei minimalen Gläserstärken o.k. - ansonsten würde ich mir bei dieser Eingangsfrage gut überlegen, ob ich tatsächlich von diesem Optiker refraktioniert werden möchte...
Naja, die Frage als Eingangsfrage zur Refraktion wäre schon ein bißchen peinlich, aber sie wird doch öfter gestellt, als Du Dir vielleicht vorstellen kannst. Wie oft haben wir Kunden im Laden, "nur mal zum gucken, ob sie was finden", in den meisten Fällen ohne Brille auf der Nase, und da gehört es dann schon zur Beratung zu wissen, ob kurz- oder weitsichtig. Denn, auch wenn Du Dir das vielleicht nicht vorstellen kannst, liebe TT (da fehlt Dir dann bei allem theoretischen Wissen der "Genuß" des augenoptischen Alltags), es laufen Menschen ohne Korrektion durchs Leben mit Visus weit unter 0.5, die die Brille "ja bloß mal zum Fernsehen oder so, nicht für immer " brauchen.
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 10:12
von Traumtänzerin
sachsenmeisterin hat geschrieben:Traumtänzerin hat geschrieben:BrilleBerlin hat geschrieben:Wenn die Fragen "Sind Sie kurz- oder weitsichtig?"...
Bei minimalen Gläserstärken o.k. - ansonsten würde ich mir bei dieser Eingangsfrage gut überlegen, ob ich tatsächlich von diesem Optiker refraktioniert werden möchte...
Naja, die Frage als Eingangsfrage zur Refraktion wäre schon ein bißchen peinlich, aber sie wird doch öfter gestellt, als Du Dir vielleicht vorstellen kannst. Wie oft haben wir Kunden im Laden, "nur mal zum gucken, ob sie was finden", in den meisten Fällen ohne Brille auf der Nase, und da gehört es dann schon zur Beratung zu wissen, ob kurz- oder weitsichtig. Denn, auch wenn Du Dir das vielleicht nicht vorstellen kannst, liebe TT (da fehlt Dir dann bei allem theoretischen Wissen der "Genuß" des augenoptischen Alltags), es laufen Menschen ohne Korrektion durchs Leben mit Visus weit unter 0.5, die die Brille "ja bloß mal zum Fernsehen oder so, nicht für immer " brauchen.
O.K., das leuchtet mir ein, habe ich ja auch viele Jahre lang so gemacht! Ich dachte nur an die Kunden mit Brille auf der Nase... - aber in den von dir genannten Fällen ist die Frage natürlich angebracht!
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 11:30
von BrilleBerlin
Letzter Troll - Rest,ich kanns mir nicht verkneifen, sorry:
kann ja sein, daß hier die Créme de la Créme der Optikerzunft postet, welchenach allen Regeln der Kunst handelt. Liebe Leute, glaubt mir, das alltägliche Geschàft ist ein völlig anderes. Von all dem, was ich als absoluter Laie hier gelesen habe, sind das Geschichten von nem andern Stern. Also das geht eigentlich immer so:
1. Suchen se sich mal ne Fassung raus.
2. Die steht Ihnen wie angegossen!
3. Zum Lesen oder für die Ferne? Setzen se sich mal dahin.
Dann kommt ein uraltes Buchstabenteil zum Einsatz, welches krumm neben einem Schrank hängt.
4. Das besser oder das besser? Wennmans nicht gleich weiß: Konzentrieren Sie sich mal!
5. Passt, besser wirds nicht. Das Beste ist eine individuelle Gleitsichtbrille, kostet zwar so 800 für die Gläser, ab das isses.
6. Fassung kostet 250, Gläser 800, dafür kriegen Sie als Bonus noch die xyz- Schicht.
7. Das der Optiker natürlich von seiner Arbeit leben muß, ist dem beklopptesten Kunden klar. Genannt kriegt er nur den Preis für Fassung und Gläser. Klar, auch bei einer Salami sind die Lohnkosten eingepreist, aber da sind die Margen auch geringer.
8. "Ich kann nicht richtig lesen mit den Gleitsichtgläsern, muß immer nur nach unten schielen!" " Was denken Sie denn, eine Gleitsichtbrille ist immer ein Kompromiss. Hatte ich Ihnen das nicht gesagt?"
Nochmal: Anamnese? Trallala und Hoppsassa! Ich bezweifle nicht,dass Ihr hier das alle macht. Ich habs noch nie erlebt und auch niemand den ich kenne.
Ich habe einen tollen Optiker nach langer Zeit gefunden, der in seiner unglauichen Rumpelkammer gute Brillen fertigt und verkauft. Solange der praktiziert, gehe ich da hin und feilsche nicht mit ihm um 3,50.
Ich hab hier als Laie viel gelernt, aber bitte tut nicht so, als ob die Standards der Kunst die Regel wären.es ist albern.Und bei den Ketten kommts nur drauf an, an wen man gerät, ich wage die Vermutung daß dort die fachliche Quote ähnlich ist wie in kleineren Geschäften.
Übrigens hat mir mein Rumpelkammeroptiker immer die Garantiekarte und die Gläsertüten auf den Tisch geschmissen, ich denke, der käme nicht auf die Idee, das anders zu machen.
Ich habe allergrößte Hochachtung vor Eurem Beruf, aber Ihr solltet mal darüber nachdenken, warum fast die Hälfte der Fragen sich um Echtheit von Gläsern drehen. Leider ist es durchaus so, daß Optiker nur einen geringfügig besseren Ruf haben als Gebrauchtwagenhändler. Macht was, das ist unberechtigt und nicht nötig.
Entschuldigung für die nochmalige Trollerei!
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 11:48
von optikgutachter
Lieber Troll,
das alles ist schon seit Jahren veröffentlicht.
http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... er?start=2
Gruß vom ollen optikgut8er
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 12:25
von benkhoff
BrilleBerlin hat geschrieben:warum fast die Hälfte der Fragen sich um Echtheit von Gläsern drehen.
das hat in letzter Zeit wirklich stark zugenommen... ich kann mir nicht erklären, warum. Vielleicht
wegen der ewigen Preisdrückerei können sich nur noch durch diese "Schummelei"/"Betrug" manche durchbringen...? Wenn man bedenkt, daß es Gleitsichtbrillen auch schon für 79,90 gibt, und diese dann in der Werbung mit echten Gleitsichtbrillen (die auch echte 1.000 Euro kosten) gleichgestellt werden, könnte man anmerken, daß es für diese Entwicklung immmer Zwei geben muß. "Der Verbraucher
will besch***en werden", hört man dann von Juristen.
BrilleBerlin hat geschrieben:Leider ist es durchaus so, daß Optiker nur einen geringfügig besseren Ruf haben als Gebrauchtwagenhändler.
na
dem möchte ich doch stark widersprechen. Außerdem sind nicht alle Gebrauchtwagenhändler schlecht, es gibt auch sehr gute.
Wie in JEDEM Beruf. Was machen Sie denn so beruflich, BrilleBerlin?
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 13:35
von Saibaba
Wir Optiker rangierten vor der Zeit des "augenoptischen Wildwuchses" in Berufsrankings immer ganz oben in der Gunst der Kunden. Es gab eine überschaubare Anzahl von Glaslieferanten und der Kunde hatte die Gläser in seiner Brille, die auf der Rechnung standen.
Dann kam der grosse Optiker aus HH und machte alles billiger. Nun konnte er natürlich keine Nulltarifgläser von Zeiss aus dem Standardprogramm anbieten, dann hätte er draufgezahlt, sondern es gab die damaligen "Kassengläser" von Busch, die zur Zeissgruppe gehörten und deshalb hieß es:"Aus dem Hause Zeiss." Kleine Trickserei , die dem Preiskampf geschuldet war.
Heutzutage ist alles völlig unüberschaubar geworden und durch den Preiskampf der Billiganbieter, stationär und im Internet, ist es völlig logisch, das sich die Fragen der, zusätzlich "schlaugegoogelten," Endverbraucher um die Echtheit der Gläser drehen. Mit qualitativ hochwertiger Augenoptik, so wie wir Kollegen hier im Forum sie verstehen, hat das alles nichts mehr zu tun.
Ein Gruppe von raffgierigen Billigheimern hat die Seriosität einer ganzen Berufsgruppe zertstört, bzw. ist dabei sie zu zerstören.

Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 14:13
von wörterseh
Saibaba hat geschrieben:Wir Optiker rangierten vor der Zeit des "augenoptischen Wildwuchses" in Berufsrankings immer ganz oben in der Gunst der Kunden. Es gab eine überschaubare Anzahl von Glaslieferanten und der Kunde hatte die Gläser in seiner Brille, die auf der Rechnung standen. ...
Dann kam der grosse Optiker aus HH und machte alles billiger. Nun konnte er natürlich keine Nulltarifgläser von Zeiss aus dem Standardprogramm anbieten, dann hätte er draufgezahlt, ...
Ein Gruppe von raffgierigen Billigheimern hat die Seriosität einer ganzen Berufsgruppe zertstört, bzw. ist dabei sie zu zerstören.

Viele der Optikkunden haben sich eine solche Entwicklung damals nicht vorstellen können. Viele haben die großen Filialisten als modernen Segen gesehen. Und jetzt?! Jetzt bemerkt man, daß man dort oft billiges Material für gutes Geld angedreht bekommt. Das dort viel übertrieben und getrixt wird. Jetzt wird vielen klar, daß die Warnungen von damals berechtigt waren.
An all das sollte man denken, wenn man heutzutage die Online Shops in den Himmel lobt. Auch diese Entwicklung wird uns letztlich nichts Gutes bringen!
Re: Glaserkennung und Refraktion
Verfasst: Montag 22. September 2014, 14:51
von Snipera
Auch darf nicht vergessen werden, dass leider manche lieber auf angelernte Kräfte, anstatt auf Fachkräfte setzen. (Je grösser das Filialnetz, um so wahrscheinlicher und in Einkaufszentren mit den Öffnungszeiten ist eine Fachkraft wenn, dann nur in der Kernzeit finanzierbar)
Und dass auch bei den traditionellen nicht jeder Kollege auf dem gleichen Niveau schwimmt ist auch bekannt. Leider honoriert der Kunde fachliche Leistung nicht immer, denn wenn es wäre, so würden alle "Trickser" bald vom Markt verschwinden.
Leider ist das Gegentei der Fall, da die Kunden meist sich nur am Preis, aber nicht an der Leistung orientieren.
Daher kann es sein, dass es wirklich unglücklich bei dir verlaufen ist, aber ich kann dir versichern, dass es noch genügend Kollegen gibt, die den Beruf auch leben und seriös und gewissenhaft ausüben.
Aber aus Fairness: Auch ich bin keine Maschine und manchmal kann auch bei mir etwas unglücklich verlaufen. Wichtig ist: Durch Reden kommen die Leute zusammen.