vogt hat geschrieben:01af hat geschrieben:Das hat mit Glas oder Kunststoff nichts zu tun. Die Dicke des Glases hängt von der Stärke (Dioptrienzahl) und dem Brechungsindex ab. Bei gegebener Stärke ist es umso dünner, je höher der Brechungsindex ist.
O mann, du hast nicht wirklich Ahnung ...
Immer noch mehr als du.
Aber tatsächlich habe ich noch ein Kriterium zu erwähnen vergessen, welches die Dicke eines Brillenglases beeinflußt: den Durchmesser natürlich. Je größer, desto dicker. Deswegen wird Brillenträgern mit hohen Stärken häufig empfohlen, Fassungen zu wählen, die kleinere Linsendurchmesser erfordern. Ich hätte obige Aussage also so formulieren müssen: "Bei gegebener Stärke
und gegebenem Durchmesser ist es umso dünner, je höher der Brechungsindex ist."
vogt hat geschrieben:... geh mal zum Optiker und laß dir [Mineral-]glas und Kunststoffgläser der gleichen Stärke und mit dem gleichen Brechungsindex zeigen.
Ich würde sagen, genau das solltest du vielleicht einmal tun.
vogt hat geschrieben:01af hat geschrieben:Ein niedriger Brechungsindex wäre 1,5, ein hoher ist 1,6 bis 1,7, ein extrem hoher wäre 1,9. Das gilt für Mineralglas und Kunststoff gleichermaßen. Kunststoff ist allerdings erheblich leichter.
Der höchste derzeit erhältliche Index bei Kunststoff ist 1,74 ...
Danke für diese Ergänzung. Deswegen bleibt's trotzdem dabei, daß die bei Brillengläsern gebräuchlichen Klassifikationen der Brechungsindizes als "niedrig" (um 1,5), "höher" (um 1,6) und "hoch" (um 1,7) für Mineralglas und Kunststoff gleichermaßen gelten. Und daß Linsen aus verschiedenen optischen Materialien bei gleichem Durchmesser, gleicher Brechkraft und gleichem Brechungsindex auch gleiche Dicke aufweisen (außer natürlich, wenn man künstlich unterschiedlich viel zusätzliche Dicke hinzufügt, etwa zum Zwecke des Dickenausgleichs zwischen verschieden starken Gläsern). Oder halt, da fällt mir noch ein Detail ein: Wie groß ist eigentlich die Mindestdicke eines Brillenglases (also die Randdicke bei Plus- bzw. die Mittendicke bei Minus-Gläsern)? Ist die unterschiedlich bei den verschiedenen Materialien? Wenn ja, dann wäre das der einzige Faktor, denn ich mir vorstellen kann, bei bei unterschiedlichen Materialien zu unterschiedlichen Dicken der Linsen bei gleichem Durchmesser, Brechkraft und Brechungsindex führen könnte. Aber "vogt" scheint das auch nicht zu wissen ... sonst hätte er's ja erklärt.
Extrem hohe Indizes über 1,74 gibt's also nur für Mineralglas. Schön. Damit ist meine Aussage, ein Index von 1,9 wäre für Kunststoff "extrem hoch", rein logisch noch lange nicht falsch -- eher im Gegenteil. Soweit ich weiß, sind aber auch Mineralgläser mit so hohen Indizes heutzutage, wo alle Welt nur noch Kunststoffgläser will, ohnehin ungebräuchlich geworden, weil sie -- wie ich bereits sagte -- zwar dünn, aber trotzdem sauschwer sind und daher trotz hohen Preises für die meisten Anwender keinen Vorteil hinsichtlich des Tragekomforts bieten. Ausnahmen mögen die Regel bestätigen.
Oder gibt's hier einen Optiker, der öfter Mineralgläser mit Brechungsindizes von 1,8 oder 1,9 verkauft? Wenn ja, an wen?
vogt hat geschrieben:... bei Glas 1,9 ...
Sag ich ja.
vogt hat geschrieben:... vielleicht solltest du dein Halbwissen vervollständigen ...
Habe ich hiermit getan.
Oppicker hat geschrieben:Ich habe mir das spaßeshalber mal rechnen lassen für die o. a. Lesebrillenstärke in Durchm. 65 mm: Da haben wir bei einem 1,74 doppelt asph. Glas bei meinem Lieferant eine Mittendicke von 5,8 mm. Beim 1,67 biasph. wären es 6,3 mm. Macht also doch noch etwas aus ...
Na toll. Das ist ein halber Millimeter, oder etwa 10 %. Ob das im Alltag einen nennenswerten Unterschied macht? Die stärkere Dispersion des höherbrechenden Materials hast du aber, wie üblich, nicht erwähnt. Wie dem auch sei -- daß das höherbrechende Glas ein wenig dünner sein wird, haben wir doch alle auch schon vorher gewußt. Interessant wäre gewesen, ob es einen Unterschied der Mittendicken zwischen asphärischem, doppelt asphärischem und sphärischem Schliff bei ein und demselben Material gäbe. Wenn ich einmal raten darf: Nein, es gibt keinen ... oder allenfalls ein paar hunderstel Millimeter. Schließlich kann der Schliff nicht die physikalischen Gesetze der Strahlenoptik außer Kraft setzen.
Nr.5 lebt hat geschrieben:Mit der neuen Brille muss ich immer erst den Punkt suchen, wa es wirklich scharf ist, sobald ich ein paar Grad vom Mittelpunkt abweiche -- egal in welche Richtung -- fängt es an, unscharf zu werden.
Falsch. Asphärische Gläser bieten ein größeres nutzbares Sehfeld und sind überhaupt ganz toll. Kannst du weiter oben selber nachlesen.
Daß ich nicht lache ...
-- Olaf