"... vernichtet Lebenszeit ... "
Nun, es ist nicht so, dass ich diese Brillen im Laden aufgesetzt hab und nach einem schnellen Blick mich auf dem Absatz wieder Richtung Ausgang umgedreht habe.
Jede Variante wurde zwei bis drei Wochen getragen mit zwischendrin weiteren Anpassungsoptimierungen - weil man sich ja an das Neue erst gewöhnen müsse.
Dass sich die unterschiedlichen Glastypen "untenrum" unterschiedlich verhalten kenne ich, auch schon von früher und hab damit kein Problem.
Was ich aber bisher noch nie hatte, diese massive Einschränkung in der Ferne. An das kann ich mich nicht gewöhnen.
Zur Verdeutlichung: Abstand zur Wand 5 m. Zwei Objekte an dieser Wand mit einem Meter Entfernung. Blick, Kopfhaltung geradeaus im Beisein des Fachmanns. Linkes Objekt anvisiert - scharf. Ohne den Kopf zu bewegen das Rechte betrachtet - unscharf. (Beim Hoya-Glas waren Objekte von 20 cm Abstand aus derselben Entfernung unscharf.)
Wie bereits erwähnt, war Auto fahren damit - gelinde ausgedrückt - anspruchsvoll.
Dann gab es auf meiner Odyssee ja auch noch zwei andere Läden:
In einem Laden wollte Frau mir unbedingt modische Gestelle schmackhaft machen, mit Glashöhen um 20 mm. (Wahrscheinlich mussten die Ladenhüter weg, zumal ich kein Quasi-Franklin/Bifokalglas möchte, ich will/brauche schon etwas Höhe.)
Im anderen Laden hat mich der Mitarbeiter mit der neuen Brille vor diesen Video-Apparat gestellt, hat ein Bild von mir gemacht und lustige Punkte und Linien reingemalt - ohne vorher die Brille nach meinen anatomischen Gegebenheiten hin anzupassen. Auf meine Nachfrage folgte die Aussage – „Das machen wir dann, wenn sie die Brille abholen.“ :-/
Auch der sonstige Dialog vermittelte mir wenig Vertrauen.
Wegen dem alten, vor etwa 5 Jahren verstorbenen, nachfolgerlosen Optiker, in dessen ehemaligem Reich man nun Tee kaufen kann:
Auf der Papiertüte, in dem er die Brillen dem Kunden aushändigte standen die von mir genannten, handschriftlichen Angaben - leider nicht mehr.
Sei’s drum!
Mir ist klar, dass die Zeit Neuerungen hervorbringt, andernfalls müssten die Sehschwachen heute noch mit „Lesesteinen“ herumlaufen.
Nur die Neuerungen die ich bisher auf der Nase hatte waren alle im eigentlich unkritischen Fernbereich untauglich. Ich hatte nie das billigste Glas gewählt, kann aber auch leider keine Unsummen für diese Luxus/Premium/Individual/...-Gläser ausgeben. Stets das preisliche Mittelfeld/Medium, so wie auch in den hübschen Bildchen beschrieben, würde mir absolut reichen.
(Seinerzeit waren es auch nur mittelteure Gläser ohne sonstigen Schnickschnack.)
Um die Diskussion wieder etwas auf Spur zu bringen und nicht noch mehr an „Lebenszeit zu vernichten“:
Leider habe ich keine Möglichkeit die Angaben/ Versprechen von Optiker/Glashersteller messtechnisch-objektiv auf die gelieferte Ware zu übertragen um zu beweisen ob mir was Minderwertiges verkauft, oder anderweitig gemurkst wurde. Ich muss mich auf die Leute verlassen können. Ich hoffe, ich hab bisher einfach nur Pech gehabt.
Um dem Glück etwas auf die Sprünge zu helfen:
Ich bin nach wie vor an diesen „harten“ Gleitsichtglastypen interessiert und würde mich auch sonst über weitere hilfreiche Infos und auch ggf. kompetente wie hilfsbereite Optiker, bevorzugt Münchner Nordosten, freuen!
LG
Bastelwastel68