Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

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Christian123
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Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von Christian123 »

Hallo zusammen,
ich trage seit 40JAHREN eine Brille und hatte bislang nie Probleme. Mit -8,5/-1,00 2Grad und -6,25/-0,25 178Grad bin ich sicherlich kein einfacher Koandidat. Sehleistung bekomm ich 125% auf beiden Augen recht gut hin.

Nun das Problem nachdem ich von meinen kleinen Gestellen max. 45Breite auf ein Kunststoffrahmengestell umgestiegen bin (49er Breite). Bei beiden liegt der Mittelpunkt in etwa gleich. Der erste Versuch war Glas 1,7er material von Signet Armorlite Optic. Vorher hatte ich Essilor verbaut, wobei ich bei untereschiedlichen Hersteller nie einen Unterschied bemerken konnte. Die Brille wog mit 41 gramm über das Doppelt (20Gramm). Also Glas raus und 1,67er AS Kunststoff, da es die Brille fast um die Hälfte leichter machen sollte was mit 31Gramm voll verfehlt wurde.Aber es ist o.k.

Ich hatte bei beiden Gläsern schindelgefühl obwohl die Stärke gleich blieb. Dann hatte ich mich dran gewöhnt, wobei mich wegen des Gewichtes auf Kunststoff umgestiegen bin. Mit den Kunststoffgläser habe ich nach 5Tagen jedoch immer noch einen leichtes Schwindelgefühl, aber vor allem eine gefühlte unscharfe Sehleistung, insbesondere sobald ich den Durchblickspunkt nur um wenige cm Kopfbewegung verändere verzerrt das Bild. Schriftej wedreden breit und schmal gezerrt. Dieses Gefühl hatte ich bei Glasgläsern (Silikat) die ich bislang ausschließlich getragen habe noch nie. Auch das rechte schlechtere auge wirk gernell von der Sehkraft schlechter und die Randverzerrungen sind deutlich stärker.Nachmessungen ergaben exakt die Dioptrinwerte, wobei ich +4Grad statt der 178 und -179 statt der 2Grad von Augenarzt gemessen wurde. Sehleistung wieder 125%, gefühlte Sehleistung 80%. Laut Augenartzt ist alles bestens i.O. und ich solle mich an den Optiker wenden.

- 1.) Was ist die Ursache und ist das normal wenn man von Glas auf Kunststoff welchselt und wird irgendwann alles gut?
- 2.) Kann ich mit 1,74er Gläsern mehr verzerrtfreies sehen erwarten
- 3.) Ist die Abbildung mit 1,6er Gläser immer und spürbar besser (der eine sagt 1,74er ist besser, der andere sagt 1,6er wäre das optimum)
- 4.) Kann die Verzerrung etwas mit der Glasqualität zu tun haben
- 5.) Kann der Augendrehpkt. etwas damit zu tun haben. Dies sagte ein anderer Optiker, dass dies mal geprüft werden soll und sich sehr bedeckt bei allen Fragen gestellt wurden hielt
- 6.) was sagt der Abbe-Wert wirklich spürbar in der Praxis und theorie aus
- 7.) muss man als kunde immer selber die erfahrung machen oder gibt es pauschale aussagen. der optiker sagte zwar durch das AS etwas schwindelig sein kann aber von der besseren schärfe spüre ich nichts, im gegenteil!


Vielen Dank für eine neutrale Antwort, was man kritisch hinterfragen muss, da ich bislang nie gedanken machen musste, da ich mir aufsetzten könnte was ich wollte und immer stets gut gucken könnte.

Gruß Chris
f
feeeL

Re: Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von feeeL »

Moin Moin,

man kann in der Augenoptik wenig pauschal beantworten, aber was man sagen kann ist:

- es gibt Kunden, auch wenn es ganz wenige sind, die nun mal nicht mit aspährischen Gläsern ( das "AS" im Brillenglasname ) klar kommen - "aspähren Unverträglichkeit"
- richtig zentrierte aspährische Gläser sind von der Abbildung her besser, als spährische - sonst droht Visus "verlust"
- umso höher der Index ( 1,6 - 1,67 - 1,74 etc ), umso schlechter die Abbildung - sprich erhöhte Abbildungsfehler ( Abbe´sche Zahl )
- umso größer das gewählte Brillenglas, bzw. die größe der Fassung, umso höher die Abbildungsfehler - besonders am Rand bei Kurzsichtigen.

Zum Thema Augendrehpunkt: Es gibt eine Methode von Essilor womit der Augendrehpunkt im Brillenglas berücksichtigt wird ( Eyecode ), das sind dann individualisierte Brillengläser.

Ich hoffe ich konnte etwas helfen.


LG
Arne
T
Traumtänzerin
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Re: Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von Traumtänzerin »

Christian123 hat geschrieben: - 5.) Kann der Augendrehpkt. etwas damit zu tun haben. Dies sagte ein anderer Optiker, dass dies mal geprüft werden soll und sich sehr bedeckt bei allen Fragen gestellt wurden hielt
feeeL hat geschrieben: Zum Thema Augendrehpunkt: Es gibt eine Methode von Essilor womit der Augendrehpunkt im Brillenglas berücksichtigt wird ( Eyecode ), das sind dann individualisierte Brillengläser.
Auch mich würden genauere Informationen zum Thema Augendrehpunkt brennend interessieren. Es kommt nämlich manchmal so rüber, als wäre die Augendrehpunktgeschichte eine Spezialität von Essilor, und woanders wiederum liest es sich so, als gehöre die Berücksichtigung der Augendrehpunktforderung (wohl nicht bei jeder Brille, aber in bestimmten Fällen) zum Handwerkszeug eines jeden Optikers.

Wäre toll, wenn das mal jemand so erklären könnte, dass Chris und ich das kapieren!
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herrdelling
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Re: Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von herrdelling »

Traumtänzerin hat geschrieben:
Auch mich würden genauere Informationen zum Thema Augendrehpunkt brennend interessieren. Es kommt nämlich manchmal so rüber, als wäre die Augendrehpunktgeschichte eine Spezialität von Essilor, und woanders wiederum liest es sich so, als gehöre die Berücksichtigung der Augendrehpunktforderung (wohl nicht bei jeder Brille, aber in bestimmten Fällen) zum Handwerkszeug eines jeden Optikers.
Essilor meint, den Augendrehpunkt, einen theoretischen, geometrischen Ort im Augeninneren, mittels eines technischen Gerätes bestimmen zu können, und fertigt dann auf Grundlage dieser ermittelten Werte ein individuelles Korrektionsglas.
Man mag es glauben, oder auch nicht..... Wer heilt, hat halt Recht :wink: :wink:
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vidi
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Re: Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von vidi »

Traumtänzerin hat geschrieben: Auch mich würden genauere Informationen zum Thema Augendrehpunkt brennend interessieren. Es kommt nämlich manchmal so rüber, als wäre die Augendrehpunktgeschichte eine Spezialität von Essilor, und woanders wiederum liest es sich so, als gehöre die Berücksichtigung der Augendrehpunktforderung (wohl nicht bei jeder Brille, aber in bestimmten Fällen) zum Handwerkszeug eines jeden Optikers.

Wäre toll, wenn das mal jemand so erklären könnte, dass Chris und ich das kapieren!
Das kann ich gerne mal machen. Da die Lage des Augendrehpunktes früher nicht genau bestimmt werden konnte, wurde dafür ein durchschnittlicher Wert festgelegt. Damit lag man schon ganz gut. Aber seitdem Essilor den Augendrehpunkt exakt ermitteln kann, können nochmals optimierte Brillengläser angeboten werden.
Die Augendrehpunktforderung kann also auch ohne die eyecode-Messung eingehalten werden. Nur mit der eyecode ist alles noch ein wenig genauer (sagt jedenfalls Essilor 8) ).
Gruß
Vidi

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Lutz
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Re: Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von Lutz »

Ergänzung zu Vidi:

Ein asphärisches Brillenglas ist a) dünner und hat b) bessere Abbildungseigenschaften als ein nicht-asphärisches Brillenglas. Letzteres gilt für das Brillenglas als solches und läßt das Zusammenspiel mit dem Auge dahinter erst einmal außen vor.
Ein solches Brillenglas muß nach Augendrehpunktforderung zentriert werden, da ansonsten die Abbildungsleistung stark abnimmt. Das bedeutet, daß die optische Achse des Brillenglases (also eine Linie, die beide Flächen des Glases senkrecht durchstößt), durch den Augendrehpunkt verläuft. Dies ist ohne aufwendige Gerätschaften möglich! Man weiß dabei, in welcher Richtung der Drehpunkt liegt, nicht aber, in welchem Abstand zum Brillenglas.

Mit den speziellen Meßgeräten z.B. von Essilor oder auch r+h oder anderen Herstellern wird hingegen die genaue* Lage des Augendrehpunkts berechnet, so daß die Abbildungseigenschaften für verschiedene Blickrichtungen durch individuell berechnete und geschliffene Brillengläser zusätzlich verbessert werden können. Hier wird also zusätzlich das Zusammenwirken von Brillenglas und Auge berücksichtigt.

Die Abbé'sche Zahl gibt ein Hinweis auf zu erwartende Farbsäume beim Blick außerhalb des Zentrums des Brillenglases. Hier gilt: je höher, desto besser; bei Werten unter 40 kann es im Einzelfall schon mal störend bemerkbar sein. Hängt aber auch von der individuellen Empfindlichkeit ab.

Im allgemeinen haben Gläser mit höherer Brechzahl auch eine niedrigere Abbé'sche Zahl.


* Darüber, wie "genau" so etwas tatsächlich möglich ist, kann man durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Weicht ein Auge diesbezülich vom allgemeinen Durchschnittswert ab, kann dies aber sicherlich feststellbar und für die Optimierung auch verwertbar sein.
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wörterseh
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Re: Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von wörterseh »

Verstehe ich das richtig, daß ihr gerade einen Beitrag diskutiert der am 18. 02. versehentlich doppelt eingestellt wurde?
:shock:
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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Lutz
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Re: Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von Lutz »

wörterseh hat geschrieben:Verstehe ich das richtig, daß ihr gerade einen Beitrag diskutiert der am 18. 02. versehentlich doppelt eingestellt wurde?
:shock:
Ja.

:)

Bzw. eine sich daraus ergebende Frage. Also eigentlich mehr "Jein"...
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Traumtänzerin
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Re: Trotz identischer Werte Probleme mit Gläser. Ursache?

Beitrag von Traumtänzerin »

wörterseh hat geschrieben:Verstehe ich das richtig, daß ihr gerade einen Beitrag diskutiert der am 18. 02. versehentlich doppelt eingestellt wurde?
:shock:
Und wenn schon, ich finde, allein wegen der großartigen Erklärungen zum Augendrehpunkt hat es sich gelohnt! Ein dickes Dankeschön vor allem an Vidi und Lutz!
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