Vorbemerkung:
• Ich lege Wert auf die Tatsache, daß hiermit ein Überblick für den Laien als Endverbaucher gegeben werden soll
• Sie sollen erkennen, welche Argumente für und gegen eine Fertigbrille sprechen.
• Alle Aussagen werden gemäß meiner Vereidigung neutral und unabhängig getätigt.
• Sie stellen keinerlei Aussagen jedweder juristischer Art dar.
• Auch wenn es manchem Augenoptiker nicht gefallen sollte: Diese Erläuterungen sind branchenneutral abgefasst.
Fertiglesebrillen – Sinn und Zweck
Fertigbrillen sind grundsätzlich für die kurzfristige Nutzung (bis max. 20 Minuten infolge Gewöhnungseffekt)
als Ersatz für eine individuell angepasste Brille vorgesehen.
Die Stärkenbereiche sind bei Fertigbrillen beiderseits immer gleich und liegen i.d.R. im Bereiche
von +0,75 dpt. bis +3,50 dpt. (=Sammelnde Wirkung des einfallenden Lichtes).
Sinngemäße Nutzungen wie z.B.
• „mal die Speisekarte lesen“ oder
• „das Programm der Waschmaschine mal einzustellen“
sind i.d.R. nicht problembehaftet, sofern Sie
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Komplikationen beim Gebrauch von Fertiglese-Brillen
Was der Laie jedoch nicht ahnt -oder direkt feststellen kann- sind mögliche Komplikationen vielfältiger Art bei längerer Nutzung.
Sofern der Endverbraucher nicht relativ früh schon bemerkt, daß sich bei der Nutzung zwar ein besseres Sehen in der Nähe einstellt,
aber irgendwann ist es doch nicht so ideal, - von den Erscheinungen: Kopfschmerzen, Doppelbild-Sehen etc. ganz zu schweigen- ,
so kommen sehr häufig unbemerkt weitere Problematiken hinzu.
Es fragt/sagt sich der Nutzer zunächst immer gerne:
• "Ich kann ja (jetzt) wieder gut sehen, was soll den da nicht stimmen ?"
• "Der Optiker will mir bestimmt nur eine teurere Brille verkaufen.....“
Hiermit sei klargestellt:
Dieses hat zunächst auch so den Anschein, denn die eigentlichen Probleme treten zumeist erst später auf.
Das Fertiglese-Brillen-Problem: Ein reeller Fall
Eine Dame bekam von ihrem Augenarzt gesagt, Sie benötige nunmehr eine leichte Korrektur für die Nähe,
und die Stärke von bds. +1,00 dpt. wäre ausreichend.
• Sie solle es zunächst (!) mit eine Fertiglesebrille probieren.
• So kaufte sie sich eine und alles war wieder bestens.
• Und auch danach - wenn die bisherige Fertigbrille zu schwach geworden war-
kaufte sie sich eben eine in der nächsthöheren Wirkung.
Irgenwann war das Sehen aber egal mit welcher Fertigbrille nicht mehr zufriedenstellend, und sie lies sich von dem "Optiker ihres Vertrauens" untersuchen.
Die nachfolgend beschriebenen Änderungen erfolgten so langsam, daß dieses über Jahre hinweg nicht auffiel
(Sie gehen ja nicht gut sehend abends ins Bett und am nächsten morgen sehen Sie alles extrem schlechter...).
Anmerkung des Sachverständigen hierzu:
Dieser klassische Fall beeinhaltet gleich mehrere Komplikationen und eignet sich somit hervorragend zu Verdeutlichung.
(Wohlgemerkt: Dieses ist für den Laien geschrieben.)
Es gibt jedoch noch eine Vielzahl von weiteren Komplikationen, die an dieser Stelle nicht aufgeführt sind.
Hier festgestellter Folgezustand infolge dauerhafter Nutzung von Fertiglesebrillen:
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schon lange nicht mehr hätte getragen werden dürfen.
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Hornhautverkümmung unterblieb vollständig (und ist mit einer Fertigbrille auch nicht zu korrigieren).
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schlechter sehenden Auges.
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unterdrückt, sodaß das räumliche Sehen (Entfernungsabschätzung) allmählich verloren ging.
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auf ihren Augenabstand abgestimmt war, musste Sie hiermit ferner (auch unbemerkt)
künstlich schielen um ein einheitliches Bild zu erhalten.
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Brillengläser erforderlich wurden, um u.a. das schlechtere Auge erst einmal wieder an das
Sehen heranzuführen.
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Feststellungen:
Bei einer kurzfristigen Nutzungsdauer -von bis zu max. 20 Minuten täglich- können
Fertiglesebrillen als Ersatz für eine reguläre Lesebrille sinnvoll sein.
Vorteil:
• Fertiglesebrillen kosten nur "ein paar" Euro
Nachteil:
• In den meisten Fällen haben sich Ihre Augen jedoch an die Gegebenheiten der Fertigbrille anzupassen und nicht -wie gewollt- umgekehrt
• Dieses birgt vorab nicht abzuschätzende Risiken
Reguläre Korrektionsbrillen hingegen richten sich nach ihren Augen, da sie auf ihren persönlichen, individuellen Bedarf hin gefertigt werden.
Vorteil:
• Es entfallen die dauerhaften Anstregungen für Ihre Augen
• Ihre Leistungsfähigkeit steigt
Nachteil:
• Dieser Aufwand von Prüfung, Messung, Abstimmung und Anfertigung kostet selbstverständlich mehr
Fazit:
Selbstverständlich kommt eine gewisse Anzahl von Personen ohne weitere Auffälligkeiten mit Fertigbrillen problemlos zurecht.
Und "natürlich" gehört jeder passionierte Fertigbrillenträger "immer" zu dieser Gruppe...
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Falls er aber doch nicht dazu gehören sollte, erfährt er -wenn überhaupt, erst oftmals nach Jahren-
nach einer entsprechenden Überprüfung seiner Sehfähigkeiten, daß sein Sehen schon lange
erheblich verbessert sein könnte und ferner seine Müdigkeitserscheinungen nicht auf
eine Arbeitsüberlastung zurückzuführen sind, sondern auf eine von ihm unbemerkte
Überanstrengung seiner Augen.
![Idea :idea:](./images/smilies/icon_idea.gif)
durch den "Augenoptiker ihres Vertrauens" zu Ihrer eigenen Sicherheit und Ihrem Wohlbefinden
in Erwägung gezogen werden sollte, so werde ich als vereidigter Sachverständiger demnächst deutlich weniger zu tun haben.
Dieses stellt keine Werbung für den Berufsstand der Augenoptiker dar,
jedoch ist diese Berufsgruppe ihr einzig hierfür möglicher und zuständiger Ansprechpartner.
Weiteres unter: http://www.optikgutachter.de/index.php/ ... tigbrillen