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Hallo,
ich bin neu hier und habe eine Frage zu meiner vor kurzem erworbenen Brille.
Die Daten sind re:-4,25, li:-4,5, Zyl.-li:-0,25
Ich habe Gläser mit Brechungsindex 1,67 aus Kunststoff.
Die Gläser haben eine leichte Gelbfärbung, die sowohl das Farbsehen als auch die Helligkeit verändern. Bei den bisherigen Brillen mit einer geringeren Verdünnung war das nie der Fall und es stört mich. Der Optiker sagte, es läge am Brechungsindex von 1,67, da das verdichtete Material diese Färbung hervorruft.
Meine Frage ist, ob da die einzige Lösung ist, einen geringeren Brechungsindex zu wählen beim nächsten Mal.
1,67er haben normalerweise eine ganz leichte Grau-Blau-Tönung.
Gelblich ist mir noch nicht untergekommen.
Insofern nochmal -ohne Emotionen- den Optiker daraufhin ansprechen.
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
Wenn man die Gläser z.B. bei Tageslicht auf ein weißes Blatt Papier legt, dann filtern die Gläser UV-Licht. Das UV-Licht läßt weißes Papier aber noch weißer erscheinen als es bei UV-freier Beleuchtung wäre, so daß der von den Gläsern verdeckte Bereich gelblicher bzw. brauner aussieht als das weißer erscheinende Papier rundherum. Macht man das gleiche abends bei Glühlampenlicht, würden die Gläser farblos aussehen, weil keine Lichtanteile vorhanden sind, die herausgefiltert werden könnten.
Man kennt das Phänomen, wenn man mit einer UV-Lampe im Dunkeln herumleuchtet: weiße T-Shirts oder weißes Papier leuchtet dann sehr weiß (-> Fluoreszenz). Fällt bei weißem Papier bei Tageslicht nicht so auf, weil die Umgebung auch sehr hell ist, aber der Effekt ist trotzdem vorhanden.
Der UV-Schutz kann allerdings im Einzelfall auch beim Durchschauen als leichter Gelbstich wahrgenommen werden.
Die Frage wäre jetzt, ob es sich um "reines" 1.67er-Material handelt, oder ob der Hersteller vielleicht noch einen zusätzlichen UV- oder Blaufilter eingearbeitet hat. Vielleicht ist auch die Restreflexfarbe der Entpiegelung blau-violett? Auch das könnte beim Durchschauen einen leichten Gelbstich erzeugen bzw. verstärken.
Rate dreimal hintereinander richtig, und du wirst den Ruf eines Experten haben. (Laurence Johnston Peter (1919-90), amerik. Managementberater)
Guten morgen und danke für eure Antworten.
Es ist halt so, das mit Brille alles leicht dunkler ist und das die Farben verändert sind, weiß ist nicht mehr weiß, magenta mehr rot und der Himmel weniger blau. Da ich auch hobbymäßig male, ist das einfach suboptimal für mich.
Zum Thema Farbstich habe ich ein Foto beigefügt, wobei das ja je nach Bildschirmeinstellungen auch wieder anders aussieht.
Das Material ist bezeichnet mit AD, dann sind noch Stärke mit EI angegeben, Tönung mit FBL und Vergütung mit SHC.
IMG_20240709_101124k.jpg (223.28 KiB) 4102 mal betrachtet
Halte doch die Brille mal mit einigem Abstand über den weißen Untergrund und mach dann nochmal ein Foto, bitte. Für mich sieht das so aus wie zuvor beschrieben (Wirkung des UV-Filters).
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Lutz hat geschrieben: ↑Dienstag 9. Juli 2024, 10:40
Halte doch die Brille mal mit einigem Abstand über den weißen Untergrund und mach dann nochmal ein Foto, bitte. Für mich sieht das so aus wie zuvor beschrieben (Wirkung des UV-Filters).
Hier sieht es jetzt nicht verfärbt aus durch die Gläser. War das gemeint?
Genau - im zweiten Bild sieht man, daß das Glas eigentlich keine Filterwirkung aufweist bezüglich des sichtbaren Lichtspektrums (allenfalls eine ganz minimale Reduktion der Transmission). Im ersten Bild sieht man dementsprechend auch keine Filterwirkung im sichtbaren Bereich, sondern der UV-Filter im Glas macht die fluoreszierende Wirkung von UV-Licht auf diesem speziellen weißen Hintergrund (Papier?) sichtbar.
Wenn Du die erste Versuchsanordnung (Gläser flach auf dem Papier) nochmal aufbaust und dabei anstelle von Tageslicht dann Glühlampenlicht verwendest (in dem überhaupt kein UV-Licht vorhanden ist), werden die Gläser ebenfalls farblos aussehen.
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Lutz hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juli 2024, 00:33
Genau - im zweiten Bild sieht man, daß das Glas eigentlich keine Filterwirkung aufweist bezüglich des sichtbaren Lichtspektrums (allenfalls eine ganz minimale Reduktion der Transmission). Im ersten Bild sieht man dementsprechend auch keine Filterwirkung im sichtbaren Bereich, sondern der UV-Filter im Glas macht die fluoreszierende Wirkung von UV-Licht auf diesem speziellen weißen Hintergrund (Papier?) sichtbar.
Wenn Du die erste Versuchsanordnung (Gläser flach auf dem Papier) nochmal aufbaust und dabei anstelle von Tageslicht dann Glühlampenlicht verwendest (in dem überhaupt kein UV-Licht vorhanden ist), werden die Gläser ebenfalls farblos aussehen.
Ok, danke für die Erklärung, dann weiß ich jetzt woran es liegt. Ändert nichts an dem Problem das ich damit habe, aber ich bin nun schlauer
Was jetzt noch sein könnte, ist, daß Du den UV-Filter als leichte Tönung wahrnimmst. Bei manchen Menschen ist das so, bei anderen nicht. Ich selber denke, wenn ich die Gläser mit UV-Filter absetze, oha, sieht jetzt aber alles etwas weißer aus. Beim Tragen der Brille habe ich nicht den Eindruck, daß da irgendeine Tönung stört.
Oder/Aber:
Eigentlich haben alle Gläser mit einem Index von 1.6 an aufwärts einen UV-Filter integriert. Wenn die Entspiegelung einen blauen oder blau-violetten Restreflex hat, könnte es daran liegen, daß Du jetzt einen Gelbstich bemerkst, der bei vorherigen Gläsern nicht vorhanden war.
Da müßte man jetzt mal den Namen der Beschichtung kennen...
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Lutz hat geschrieben: ↑Mittwoch 10. Juli 2024, 17:42
Was jetzt noch sein könnte, ist, daß Du den UV-Filter als leichte Tönung wahrnimmst. Bei manchen Menschen ist das so, bei anderen nicht. Ich selber denke, wenn ich die Gläser mit UV-Filter absetze, oha, sieht jetzt aber alles etwas weißer aus. Beim Tragen der Brille habe ich nicht den Eindruck, daß da irgendeine Tönung stört.
Oder/Aber:
Eigentlich haben alle Gläser mit einem Index von 1.6 an aufwärts einen UV-Filter integriert. Wenn die Entspiegelung einen blauen oder blau-violetten Restreflex hat, könnte es daran liegen, daß Du jetzt einen Gelbstich bemerkst, der bei vorherigen Gläsern nicht vorhanden war.
Da müßte man jetzt mal den Namen der Beschichtung kennen...
Es ist so wie du im ersten Absatz beschrieben hast. Ein blau-violetter Reflex ist nicht zu erkennen. Zum Material hatte ich schon alles angeben, was auf dem Lieferschein steht, mehr Infos habe ich nicht. Hier nochmal: Das Material ist bezeichnet mit AD, dann sind noch Stärke mit EI angegeben, Tönung mit FBL und Vergütung mit SHC
AD = Index 1,67 asphärisch
EI = Einstärken
FBL = Farblos
SHC = Superentspiegel, hartbeschichtet, Cleanschicht
Die Gläser müssen nicht so aussehen. Du bist doch unzufrieden, dann nutz doch die Zufriedenheitsgarantie von Fielmann.
Bei Rodenstock kenn ich dass so nicht, bei Hoya auch nicht und von Zeiss hab ich keine Ahnung. Sollen die doch mal nen anderen Hersteller versuchen.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011
also ich habe Gläser von Rodenstock und genau das gleiche Phänomen wie Lutz beschrieben hat. Von daher frage ich mich, was die Zufriedenheitsgarantie jetzt ändern würde für den Threadersteller.
Nur dass mich das jetzt nicht stört, da ich das bei Zeiss, R&H und Essilor alles ebenfalls schon gehabt habe.
Danke für eure Beiträge. Ich habe ja vom Optiker auch die Rückmeldung erhalten, dass ein anderes Material nichts daran ändern würde, deshalb werde ich es wohl so wie es ist hinnehmen.
Ich frage mich aber immer noch, ob es keine Lösung gibt, ohne dieses Phänomen der gelblichen Färbung. Außer weniger verdünnte Gläser. So dass ich bei der nächste Brille wieder farblose Gläser haben könnte.
Hatte ich auch gerade die Tage erstmals und dachte, das wäre ein Versehen. Optovision 1.67, richtig deftig getönt. Vor einiger Zeit wurden die 1.5er zu unschönen Ausreißern, was die Transmission betrifft. Die 1.67 waren dagegen richtig klar. Das ändert sich offenbar gerade. Die als Ersatz von Visall gelieferten waren zumindest etwas heller aber auch nicht so hell wie früher bzw. Lagergläser. Z.Z. ist man wohl mit 1.6 tendenziell auf der sichereren Bank. Solange, bis auch da Billig-Schrott die bisherigen Produkte ersetzt. M.E. wird die Entwicklung von BWLern vorangetrieben, die Sparpotential sehen.
Den Sales-Droiden ist auch nichts zu blöd, das Ganze als großen Vorteil darzustellen. "Aber das böse UV-Licht... die Erblindungsgefahr...!!1" (Nicht-Brillenträger sind quasi schon blind, wissen es nur noch nicht) Es hat ja niemand was gegen die Option, aber solche Zwänge sind einfach zum Kotzen. Gleichzeitig schafft man nach und nach die transparentesten verfügbaren Materialien ab: Mineral 1.5/1.6. Wäre zumindest für manche eine Alternative.