Iseikonische Gläser = Lösung für Konzentrationsprobleme, angespannte Augen und "Muskelkater" in der Stirn

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anisophilipp
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Iseikonische Gläser = Lösung für Konzentrationsprobleme, angespannte Augen und "Muskelkater" in der Stirn

Beitrag von anisophilipp »

Hallo,

(sorry langer text, obwohl ich ihn schon etwas gekürzt habe. Hab immerhin die entscheidenden Punkte hervorgehoben mit Bold oder italic-Schrift.)

ich habe vor einiger Zeit (ich glaube schon 2 Jahre oder so) eine Brille bekommen mit der ich noch nie so ganz glücklich war:

Sph Zyl Ach
R -3,00 -1,00 77
L -6,00 -0,50 173


nach 2 Jahren, wo ich versucht habe mich daran zu gewöhnen und zwischendurch mit Kontaktlinsen experimentiert habe, komme ich immer noch nicht wirklich mit meiner Brille zurecht. Manche Probleme sind zwar besser geworden mit der Zeit durch die Gewöhnung, aber es ist immer noch nicht optimal.
Also obwohl ich scharf sehe fühle ich mich in meiner räumlichen Orientierung etwas gestört, habe das Gefühl dass die Brille sich für meine Augen irgendwie "unbequem" anfühlt und die Augen irgendwie angespannt sind, mit der Zeit "Muskelkater" entwickeln und ich mich nicht mehr so gut konzentrieren kann. Das ist vor allem jetzt ein Problem, wo ich (nach Studium und längerer Arbeitssuche) endlich einen Job habe, in dem ich eigentlich 40 h pro Woche konzentriert als Programmierer arbeiten will.
Ich hatte noch Kontaktlinsen, die ich schon seit einiger Zeit nicht mehr benutzt hatte, weil mir das gepfrimel das in die Augen rein und rauszukommen und zu desinfizieren oft doch zu aufwändig war. Aber da ich jetzt eine 40 h Woche habe, wo ich mich gescheit konzentrieren können muss, hatte ich das Gefühl ich sollte jetzt dringend wieder Kontaktlinsen benutzen. Ich war davon überzeugt, dass der Stärkeunterschied zwischen linkem und rechtem Glas mein Hauptproblem war, und dass da nur Kontaktlinsen helfen. Da die allerdings schon älter waren und deshalb evtl. nicht mehr gut wollte ich mir neue Kontaktlinsen besorgen. Da ich wegen meinem neuen Job nach München umgezogen bin hatte ich einiges um die Ohren mit Wohnung finden, dann Umzug und co. Dadurch habe ich lange gebraucht endlich mal Zeit zu finden einen neuen Augenarzt und Optiker in München zu suchen.
Als dann endlich die sehnlichst erwarteten Termine bei einer neuen Augenärztin und ein paar Wochen später einer neuen Optikerin kam, war das leider eine ziemliche Enttäuschung. Die Augenärztin meinte (Stand: 1. Februar) ich darf zurzeit keine Kontaktlinsen benutzen, weil sie festgestellt hat, dass ich zu trockene Augen habe. (Vllt. im Frühjahr wieder wenn die Luft nicht mehr so trocken ist?)
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass beide (Augenärztin und Optikerin) das nicht so recht glauben, dass die Anisometropie mein (Haupt-)problem ist. Die Augenärtzin meinte ein Brillenglas sei 0,25 dpt zu stark, ich soll die falsche Stärke korrigieren lassen und gleichzeitig Augentropfen gegen trockene Augen nehmen. Vllt. würde es dadurch besser werden. Die Optikerin meinte dann aber nach ihrer Messung das Brillenglas sei ganz bestimmt nicht zu stark. Sie hat sogar an einem zweiten Termin vorsichtshalber nochmal ein zweites mal nachgemessen. Beim ersten Termin hat sie mein Brillengestell etwas zurechtgebogen. Sie meinte das war zu wackelig, je nachdem wie ich es aufsetzte stimmt die Zentrierung von meinen Gläsern nicht immer ganz. Das hat aber auch nicht so wirklich geholfen. Nach meinem ersten Termin bei der Optikerin habe ich zum ersten mal davon erfahren, dass es iseikonische Gläser gibt, die den Größenunterschied ausgleichen können. Als ich beim zweiten Termin nach iseikonischen Gläsern gefragt habe, hat die Optikerin mir das aber eher versucht auszureden. Da hätte man dann durch die dicken Gläser wieder mehr Probleme mit Farbsäumen und co. Außerdem hat sie einen Test gemacht wo sie meinte mein Gehirn hätte den Größenunterschied schon ganz gut ausgeglichen. Bei einem anderen Test ist mir noch aufgefallen, dass wenn ich auf eine vertikale Linie schaue, dann bilde ich mir etwas ein, dass der sich oberhalb und unterhalb von dem Punkt wo ich draufschaue etwas verdoppelt. Das war mir davor noch nie aufgefallen, weil ich das irgendwie unterbewusst ausgeblendet habe oder so. Also die Optikerin ist da nicht näher drauf eingegangen.
Aber was ich mir im Nachhinein selber zusammengereimt habe:
Als ich noch in Schwäbisch Gmünd gewohnt habe, hat ein anderer Optiker mal gemeint die unterschiedlichen Achsen vom Zylinder sind auch ein Problem. Zufällig bin ich mal bei Google über ein Bild gestoßen, wo gezeigt wurde wie die Bilder unterschiedliche verzerrt werden können durch unterschiedliche Zylinder auf beiden Augen. Ich glaub jetzt verstehe ich. Die vertikale Linie | wird auf einem Auge durch den Zylinder in die eine Richtung verzerrt \ und auf dem anderen Auge in eine andere Richtung / . Wenn man das übereinanderlegt entsteht ein leichtes X wenn man genau hinschaut.
Naja wie dem auch sei. Die Optikerin hörte sich nicht so begeistert an von den iseikonischen Gläsern. Sie kam stattdessen auf die Idee, dass ich vllt. schon so eine Art Gleitsichtbrille brauche. (Ich bin erst 30 Jahre alt.) Oder statt einer Gleitsichtbrille vielleicht zwei normale Brillen zum abwechselnd aufsetzen. Eine Schwächere für die Bildschirmarbeit und eine Stärkere für die Ferne. (Ich habe bisher jetzt noch keine neue Brille bestellt.)


Meine Fragen:

1) Wenn ich doch unbedingt iseikonische Gläser mal ausprobieren will. Wo finde ich in München einen Optiker*in, der/die sich wirklich gut damit auskennt? Ich habe gelesen, dass sowas eher selten angepasst wird. Deshalb mache ich mir Sorgen, dass ein Optiker mir da irgendwie einen Blödsinn andreht. Weil er nicht zugeben will, dass er iseikonische Gläser noch nie angepasst hat, und da keine Übung hat oder sich gar nicht damit auskennt.

2) Iseikonische Brillengläser sind ja angeblich sehr dick. Aber was wenn ich sage für die Arbeit ist mir die Kosmetik von meiner Brille völlig egal? Ich will mich nur optimal konzentrieren können ohne Probleme mit den Augen. In meiner Freizeit kann ich notfalls immer noch meine normale nicht iseikonische Brille aufsetzen. (Da stört meine Brille zwar auch, aber da muss ich vllt. nicht so Leistungsfähig sein und kann etwas Anstrengung für die Augen aushalten.) Geht das dann? Oder sind die dicken Gläser trotzdem problematisch wegen dem Gewicht? Dass die Brille nachher schief sitzt, weil ein Glas viel schwerer ist.

3) Kann man neben der unterschiedlichen Stärke der Brillengläser auch irgendwie die unterschiedliche Achse vom Zylinder ausgleichen mit iseikonischen Gläsern?

4) Bin ich vllt. doch auf dem falschen Weg. Haben meine Augenärztin und Optikerin vllt. doch recht, dass die unterschiedliche Bildgröße nicht mein Hauptproblem ist? Und dass ich eher eine zweite schwächere Brille extra für die Arbeit am Bildschirm, mehr Augentropfen gegen trockene Augen und vllt. ein stabileres Brillengestell für eine bessere Zentrierung der Gläser brauche? Und dass man meine Probleme vllt. doch ohne iseikonische Gläser lösen kann? (Augentropfen probier ich gerade schon ein bisschen. Die helfen vielleicht ein bisschen aber lösen immer noch nicht das Hauptproblem glaube ich.) Immerhin habe ich noch das Glück sehr flexible Arbeitszeiten zu haben, dass ich im Prinzip beliebig Pausen machen könnte um Entspannungsübungen für die Augen zu machen oder so. Allerdings sollte ich trotz Pausen insgesamt am Ende der Woche natürlich noch irgendwie auf 40 h Arbeit kommen.

Viele Grüße und Danke im Voraus
Philipp Schoch
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optikgutachter
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Re: Iseikonische Gläser = Lösung für Konzentrationsprobleme, angespannte Augen und "Muskelkater" in der Stirn

Beitrag von optikgutachter »

anisophilipp hat geschrieben: Meine Fragen:

1) Wenn ich doch unbedingt iseikonische Gläser mal ausprobieren will. Wo finde ich in München einen Optiker*in, der/die sich wirklich gut damit auskennt? Ich habe gelesen, dass sowas eher selten angepasst wird. Deshalb mache ich mir Sorgen, dass ein Optiker mir da irgendwie einen Blödsinn andreht. Weil er nicht zugeben will, dass er iseikonische Gläser noch nie angepasst hat, und da keine Übung hat oder sich gar nicht damit auskennt.

Dazu müsste sich dann ein Kollege aus München selber melden......

2) Iseikonische Brillengläser sind ja angeblich sehr dick. Aber was wenn ich sage für die Arbeit ist mir die Kosmetik von meiner Brille völlig egal? Ich will mich nur optimal konzentrieren können ohne Probleme mit den Augen. In meiner Freizeit kann ich notfalls immer noch meine normale nicht iseikonische Brille aufsetzen. (Da stört meine Brille zwar auch, aber da muss ich vllt. nicht so Leistungsfähig sein und kann etwas Anstrengung für die Augen aushalten.) Geht das dann? Oder sind die dicken Gläser trotzdem problematisch wegen dem Gewicht? Dass die Brille nachher schief sitzt, weil ein Glas viel schwerer ist.

Gewicht + Dicke: Das kann man vorher ausrechen bzw. berechnen lassen.

3) Kann man neben der unterschiedlichen Stärke der Brillengläser auch irgendwie die unterschiedliche Achse vom Zylinder ausgleichen mit iseikonischen Gläsern?

Definitiv: Nein.
Die korrekte Achse der Hornhautverkrümmung ist eine einzuhaltende Vorgabe.
Sonst bringt das "nix".


4) Bin ich vllt. doch auf dem falschen Weg. Haben meine Augenärztin und Optikerin vllt. doch recht, dass die unterschiedliche Bildgröße nicht mein Hauptproblem ist? .............

Durchaus möglich bis wahrscheinlich.
Ferner muss man die vorliegenden komplexen Wechselwirkungen der hier beschriebenen (u.a. physikalischen) Problematik kennen.
In Ermangelung notwendiger Untersuchungen sind zielführende Aussagen über das Internet explizit nicht möglich.


Viele Grüße und Danke im Voraus
Philipp Schoch
Gern geschehen.
Met kölschem Jruss
"OG"
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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anisophilipp
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Re: Iseikonische Gläser = Lösung für Konzentrationsprobleme, angespannte Augen und "Muskelkater" in der Stirn

Beitrag von anisophilipp »

Danke für die antwort.

Stellt sich die Frage wie ich jetzt weiter mache. Ich habe manchmal das Gefühl mit meiner aktuellen Brille halt ich es nicht mehr lange aus. Interessanterweise hat mir heute am Samstag die Muskulatur vor allem um das linke Auge herum fast noch mehr weh getan als unter der Woche. Obwohl man doch denken müsste, dass vor allem die Bildschirmarbeit eine Belastung für die Augen ist. Aber anscheinend können andere Beschäftigungen wie Wäsche aufhängen und co. genauso anstrengend sein für die Augen wie am Computer arbeiten mit meiner Brille. Gut vllt. sind das auch Nachwirkungen, weil ich am Abend zuvor noch zu lange in den Bildschirm reingeschaut habe. Und morgens noch auf dem Handy rumgetippt. Naja wie dem auch sei.

Ich habe jetzt ein paar Ideen/Vorschläge was ich ausprobieren könnte.

1) Vorschlag von einem Kollegen von mir: zu Fielmann gehen und eine der günstigsten Brillen kaufen, die es gibt. Falls bei meiner seitherigen Brille irgendwie die Zentrierung von den Gläsern falsch ausgemessen wurde. Dann müsste die neue Brille ja angenehmer sein. (Es sei denn die von Fielmann machen es auch wieder falsch.) Wenn die Fielmann Brille angenehmer wäre, dann wüsste ich also was das Problem war. Wenn nicht, dann hab ich auch nicht so viel Geld rausgeschmissen, da es bei Fielmann angeblich auch extrem günstige Brillen unter 50 Euro oder so geben soll. Außerdem hätte ich dann immerhin eine Ersatzbrille, falls die andere mal kaputt geht. Sodass es nicht komplett rausgeschmissenes Geld wäre.

2) Dem Vorschlag von meiner Optikerin folgen und für die Bildschirmarbeit auf eine schwächere Brille wechseln. Allerdings fällt es mir schwer das zu glauben, dass das mein Problem sein soll. Da ich wie gesagt manchmal das Gefühl habe, dass meine Brille nicht nur am Bildschirm anstrengend ist. Ich glaube wenn das nicht hilft, dann war meine Optikerin auch mir ihrem Latein am Ende.

3) Meine Idee: einen Optiker suchen, der gescheite Iseikonische Gläser machen kann. Oder sonst irgendwie etwas gegen den Bildgrößen-Unterschied unternehmen kann. Dafür halt Notfalls alle äußeren kosmetischen Gesichtspunkte außer acht lassen und auch alle finanziellen Gesichtspunkte außer acht lassen. (Bin jetzt immerhin kein armer Student mehr. Und brauche eine gescheite Brille um konzentriert Arbeiten zu können.) Hauptsache die Brille ist optimal angepasst für optimal angenehmes beidäugiges Sehen für meine Augen.

4) Hoffen, dass meine Augenärztin mir bei meinem nächsten Termin nächste Woche jetzt doch erlaubt Kontaktlinsen zu tragen. Allerdings weiß ich nicht wie lange ich die am Tag tragen darf. Wenn man dann nach ein paar Stunden doch wieder auf die Brille zurückwechseln muss, weil die Augen zu trocken sind oder so. Dann wird es wahrscheinlich umso unangenehmer für die Augen sich wieder auf die Brille umzustellen, wenn sie sich zwischendruch an die Kontaktlinsen gewöhnt haben. Außerdem müsste ich dann immer das ganze Desinfektionszeug und Aufbewahrungszeug und co. für die Kontaktlinsen in die Arbeit mitnehmen um die zwischendurch rausmachen zu können. Wäre vllt. auch bisschen umständlich. Aber gut das würde ich notfalls wohl schon irgendwie hinbekommen.

5) Lasern lassen. Wobei ich nicht weiß, ob da die trockenen Augen nicht auch ein Problem sind. Ich denke das sollte ich vllt. als letztes nach den anderen Optionen ausprobieren. Weil das kann man am schwersten wieder "zurückgeben", falls es nacher irgendwie nicht passt.

Na gut vllt. frage ich mal meine Augenärztin nächste Woche, welche von den 5 Optionen sie als erstes empfehlen würde.
Ich hoffe es meldet sich noch irgendein Kollege aus München, der sich mit Anisometropie und iseikonischen Gläsern auskennt.

Gruß aus Bayern von schwäbischem Einwanderer :D
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