Luxottica und Essilor fusionieren! Eure Meinung?

[Distel]

@vielleser
Nur mal diese Begriffe - essilor luxottica fusion - in eine Suchmaschine eingeben
http://www.manager-magazin.de/unternehm ... 30134.html
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/u ... 68894.html
....u.s.w.

[Vielleser]

Na ja, das sind die Zahlen für den Gesamtmarkt (weltweit? Europa?)
Dass man sowas auf den Wirtschaftsseiten erfährt, ist mir schon klar.
Deshalb hatte mich ja interessiert, wie die Anteile konkret bei den Optikerbetrieben hierzulande sind, mit denen die Endverbraucher zu tun haben (und ob Essilor bei denen in der Regel exklusiv oder zu einem nennenswerten Teil als eine von mehreren verarbeiteten Gläsermarken vertreten ist). Denn ich vermute doch mal stark, dass der für Essilor genannte Gläser-Gesamtmarktanteil von 40% der gemittelte Wert für Europa (oder noch darüber hinaus) ist.
Interessant wäre da doch zu wissen, wie groß der Anteil bei den hiesigen Optikgeschäften ist (und damit das Risiko, hierzulande mit denen konfrontiert zu werden und "nicht mehr an ihnen vorbeizukommen").

[Maria]

Interessant ist für mich insbesondere, dass ich in diesem Forum bei Endverbrauchern bisher keinerlei Tendenz erkenne, zu überlegen, beim Brillenkauf vielleicht zukünftig auf Produkte des Giganten zu verzichten - auch du, Brazzo, bist ja auf meine diesbezügliche Frage nicht eingegangen. Da hat wörterseh wohl recht, dass die allermeisten Kunden keinerlei Interesse an den Entwicklungen in der Augenoptik-Branche haben, Hauptsache billig.

Also ich lese kaum Wirtschaftsnachrichten und habe keinen Schimmer wer mit wem fusioniert und mache mir nicht die Probleme der Branchen zu eigen, da würde ich ja echt irre werden. Ich höre mir an, was mir die Fachleute empfehlen und entscheide dann. Wenn mir ne Fassung gefällt und solide wirkt, hinterfrage ich nicht noch wo die herkommt. Wenn der Händler mir einen Wein nahelegt, probiere ich den, wenn mich der Kartoffelfritze mit seinen alten Sorten zum Kauf verführt, dann probiere ich auch die mit Genuß und hinterfrage nicht was da vielleicht "faul" dran ist. Mit Hauptsache billig hat das überhaupt nichts zu tun (ist es auch nicht ) Als Kunde will ich doch nicht ständig das Elend der Welt reflektieren.
Und um zum Thema zurückzukommen, ich glaube der Standardbrillenkäufer will mit seiner Brille gut sehen und gut aussehen und damit hat es sich. Wenn dann noch dazukommt in Deutschland gefertigt, Kleinserie, seltenes Material,... dann frohlockt auch der ein oder andere, aber welcher Riese hinter den wohlklingenden Designernamen steht, ich kenne keinen Endverbraucher (außer jetzt TT), der davon einen Schimmer hat.
LG
Maria (die das Hauptsache billig nicht mehr hören kann)

[deephorst]

..

[GodEmperor]

.

[DI Michael Ponstein]

Meine Meinung dazu ist,
dass eine derartige Marktkonzentration auf zwei Unternehmen, die global arbeiten zwar nachvollziehbar ist, rein wirtschaftlich gesehen, aber katastrophal für den Wettbewerb im Kleinen wie im Großen.
Luxottica hat viele Markenlabels, die bei vielen Kollegen zu erwerben sind.
Diese Ware ist nicht geliehen, sondern muss in beträchtlicher Stückzahl gekauft werden. Das ist zum Teil sehr einseitig ausgerichtet. Allerdings wurden die bekannten Labels von Luxottica überall gut gekauft.
Seit einigen Jahren vertreibt allerdings Luxottica seine Ware auch über eigene Kanäle, und beharrt weiter auf Abnahmeverpflichtung. Das ist einseitig und ist eine Geschaftsgebaren, welches nicht auf Augenhöhe passiert.
Essilor spielt auf einer anderen Baustelle. Mit aggressiver Werbung hat sich das Unternehmen in den letzten Jahren in Deutschland bekannter gemacht. Allerdings hat Essilor nicht mit jedem der fast 12 Tausend Optiker eine vertragliche Vereinbarung. Rodenstock, Zeiss, RH, Optovision, Schneider, Wetzlich, Hoya uvm. sind da früher gewesen und haben eine partnerschaftliche Zusammenarbeit versucht.
Essilor hat ausserdem viele Glasunternehmen gekauft, um Verbindungen und Marktpositionen zu verbessern, was sicher auch gelungen ist.
Nun stehen wir vor einer Hochzeit zweiter prägnanter Unternehmen, deren Orientierung eindeutig ist. Marktmacht zu erhalten und zu konzentrieren. Das kann nicht im Sinne des Wettbewerbs sein. Und im Endeffekt wird sich daran nur leider nichts ändern. Denn die meisten Unternehmen sind in der Hand von Fondsgesellschaften und da interessiert nur Stückzahl und Umsatz. Nicht mehr und nicht weniger.
Was kann der einzelne tun? Der Käufer entscheidet, wer weiter stark wird. Zum Teil über den Preis angelockt, zum Teil über die Marke. Wir haben das Glück in Deutschland, dass es noch eine Vielzahl an Herstellern und Lieferanten gibt, die durchaus mit Design und Innovation gegen solche große Unternehmen agieren können. Es bleibt aber letztendlich das letzte Glied der Kette, welches entscheidet, ob dies weiter so bleibt. Weltweit gesehen, dürfte es anders aussehen. Dort haben beide Unternehmen eine beherrschende Stellung, weil keine attraktiven Gegner mehr vorhanden sind oder nie waren. Der deutsche Markt ist für beide Unternehmen zwar interessant, aber sie machen dort nur einen kleinen Bruchteil ihres Umsatzes aus. Demnach spielt es auch keine Rolle, ob sich eine gesamte Optikerschaft von beiden trennen würde. Das würde kurz weh tun, aber nicht mehr.

[Master]

Sehr gute Ausführung, bist halt ein DI
Was natürlich viele Endverbraucher nicht sehen können, ist die Tatsache,
dass solche Giganten eines Tages, uns inhabergeführten Fachgeschäften einfach
Bedingungen diktieren werden, die es schwer machen, weiter mit denen zu arbeiten.
Daher ist es gut die jetzige Situation genau zu analysieren, und die Weichen für seine
Zukunft zu stellen.
Längerfristig sind marktbeherrschende Unternehmen für die Verbraucher nicht gut,
egal in welcher Branche.

[ronja]

Hi,

ich halte es auch für bedenklich. Generell eigentlich habe ich Bedenken, wenn Großfirmen miteinander fusionieren.
Es muss nicht immer schlecht sein, aber in diesem Fall weis ich nicht was ich von halten soll.

Persönlich halte ich es im Bereich Brillengläser ganz einfach:
Ich gehe zu "meinem" Optiker. Er arbeitet mit RH zusammen.
Das ist für mich seit Jahren derzeit die einzige Wahl. Erstens komme ich wunderbar mit den Gläsern zurecht.
Zweitens unterstütze ich hier bei uns die Wirtschaft.

LG,
Ronja

[Saibaba]

Hallo ronja,
R&H gehört bereits zum Essilor-Konzern.
Is´leider so.

[ronja]

Hi,

stimmt. nichts destotrotz haben wir dadurch Arbeitsplätze am Ort.

Ach, egal was man kauft untersteht doch mittlerweile irgendeinem rießigen Konzern

LG,
Ronja

[vidi]

Hi,

stimmt. nichts destotrotz haben wir dadurch Arbeitsplätze am Ort.

Ach, egal was man kauft untersteht doch mittlerweile irgendeinem rießigen Konzern

Ist das eine Mischung aus riesig und rissig?