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erst mal vielen Dank für die rasche Freischaltung.
Zu meiner Person:
Ich bin Kurzsichtig und habe auf beiden Augen etwa -6,5 Dioptrien, dazu Hornhautverkrümmung etc. pp., also das volle Programm.
Ich habe etwa 15 Jahren lang weiche Kontaktlinsen getragen, bis ich sie plötzlich nicht mehr vertragen habe.
Ich habe verschieden Sorten weicher Linsen probiert, Ortho-K-Linsen, harte Linsen, Tropfen, ---- alles mehr oder weniger erfolglos.
Eine Brille muss also wieder her.
Zu meinem "Problem":
Bisher war mir das Aussehn meiner "Zu-Hause-Brille" egal. Aber jetzt, wo ich sie täglich tragen will, stört es mich doch, dass meine aktuellen Gläser die Augen so stark verkleinern, dass die Leute an meinem Gesicht vorbeigucken können, wenn sie mir in die Augen sehen.
Mein Fragen:
1.) Welche Gläser kann ich wählen, damit der Effekt nicht mehr so deutlich wird? Die teuersten von Apollo-Optik haben leider auch diesen Effekt.
2.) Welche Gestellgröße/-art empfiehlt sich für mich?
3.) Bisher muss ich immer warten, bis die Brille fertig ist, um zu sehen, wie "schlimm" der Effekt - also quasi Glas-Roulette spielen. Kann ein Optiker sowas nicht auch in etwa mal "simulieren"? Also anhand von Beispielgläsern zeigen, welche Glasdicke etc. entsehen würde? Vielleicht haben sich meine bisherigen Optiker auch einfach nicht die Zeit genommen/nehmen wollen...
an dem Verkleinerungseffekt lässt sich leider fast gar nichts ändern, das ist ganz einfach Physik, und wenn du dir die Zeit nimmst, mal hier im Forum zu stöbern, findest du sogar die Formel dazu!
Du kannst natürlich eine Fassung wählen, bei der die Gläser so klein ausfallen, dass man tatsächlich nicht an deinem Gesicht vorbeischauen kann, die müssten dann aber SEHR klein sein und es ist fraglich, ob dir so etwas steht. Es gibt natürlich auch, als Kompromiss sozusagen, Fassungen, bei denen die Gläser relativ klein sind, ohne dass die ganze Fassung schmal oder klein wirkt - ein guter Optiker wird dich entsprechend beraten - der Angestellte einer Optikerkette wird dazu in den meisten Fällen weder die Zeit noch den entsprechenden Ehrgeiz und das nötige Hintergrundwissen haben (Ausnahmen bestätigen die Regel).
Auch wenn sich der Effekt nicht vermeiden lässt - ich finde, gerade bei höheren Stärken wirken Gläser mit einem höheren Brechungsindex - 1,6 oder 1,67 - und einer hochwertigen Vergütung immer gefälliger als einfache, billige Gläser, wie du sie vielleicht in deiner Zu-Hause-Brille hast.
Ein gut ausgerüsteter Optiker kann dir, wenn er will, einiges demonstrieren, um dir die Entscheidung zu erleichtern. Er kann dir die zu erwartende Randdicke auch ganz genau ausrechnen. Aber dazu können dir die Fachleute hier viel Genaueres erzählen.
Was das Vorbeischauen an deinem Gesicht angeht, solltest du vielleicht auch deine eigene Einstellung überdenken - was ist eigentlich so schlimm daran?
"Nicht jeder der träumen und tanzen kann ist ein TRAUMTÄNZER "... (c) by Klaus Nerlich
I want it all, I want it all, I want it all - and I want it NOW! (und wenn das nicht klappt: Time is on my side...)
Aus eigener Erfahrung mit noch höheren Werten: meinem Lebensgefährten ist es noch nie aufgefallen dass die Gläser die Augen verkleinern. Er ist kein brillenträger, aus irgendeinem Grund habe ich dieses verkleinern letzt mal angesprochen.
Seine Reaktion: was meinst du eigentlich? Dann habe ich es ihm gezeigt, und erst dann ist ihm das bewusst aufgefallen.
Und so wird es vielen gehen. Am ehesten haben noch Brillenträger ein Problem damit, den anderen fällt das meist nicht auf.
Lasse dich davon nicht so sehr verunsichern, dies würde man auch an einer gewissen Unsicherheit merken.
Suche dir dich einfach eine schöne Brille aus, die die dicke der Gläser noch etwas verstecken kann - Kunststofffassung. Ich habe bei meinen Brillen auch die Variante gewählt, dass die Ränder der Gläser poliert werden. Dann fallen die noch weniger auf wie ich finde. Das ist aber geschmackssache, es gibt auch Leute, die damit Probleme beim Sehen haben. Würde sich aber auch schnell wieder mattieren lassen.
Hallo Tommes,
ich versuche mich kurz und knapp zu halten.
1.) um den Verkleinerungs-Effekt zu minimieren solltest du dich für höchstberechende Gläser entscheiden. Brechzahl 1.67 , 1.74 oder 1.76
weitehin solltest du darauf auchten das die Glasrückfläche so dicht wie möglich am Auge sitzt ohne natürlich die Wimpern zu berühren.
2.) um die Randdicke gering zu halten, gilt so klein wie möglich. bei einem Kunsttsoffgestell kann man die Randdicke mehr verstecken als bei einem Metall oder sogar Randlosmodell.
3.) viele Augenoptiker haben ein Glasdickenberechnungsprogramm mit 3D Animation und können dir bis auf den Zehntel Millimeter die Glasdicke ausrechnen und demonstrieren.
Ich halte eine maximale Glasranddicke von unter 4 mm für realistisch und bezahlbar.
Verzeihung, aber der Verkleinerungseffekt wird nur und ausschließlich
durch einen geringeren Abstand Brillenglas-Auge positiv beeinflusst.
Die "negative Eigenvergrößerung" wird nicht durch den Brechungsindex reduziert,
da werden die Gläser "nur" dünner (und es sieht besser aus).
(Alles für den Laien erklärt.)
Gruß optikgut8er
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
optikgutachter hat geschrieben:Verzeihung, aber der Verkleinerungseffekt wird nur und ausschließlich
durch einen geringeren Abstand Brillenglas-Auge positiv beeinflusst.
Die "negative Eigenvergrößerung" wird nicht durch den Brechungsindex reduziert,
da werden die Gläser "nur" dünner (und es sieht besser aus).
(Alles für den Laien erklärt.)
Gruß optikgut8er
wo er recht hat, hat er recht.
Ggf. ändern sich die sogenannten "Myopenringe" durch geringere Randdicken, aber dies hat nix mit dem
Verkleinerungseffekt an sich zu tun....
Traumtänzerin hat geschrieben:Danke, dass ihr es geradegerückt und mir damit erspart habt, eurem Kollegen zu widersprechen (macht sich nicht so gut bei Laien)!
Beweist aber viel Sachverstand eines Laien, den man sich mit persönlichem Interesse erarbeiten kann!
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
Also um die Mittendicke eines Brillenglases und damit die Eigenvergrößerung bzw. Eigenverkleinerung eines Brillenglases zu senken, spielt die Höhe der Brechzahl sehr wohl eine Rolle.
Höhere Brechzahl = geringere Mittendicke = geringere Eigenvergrößerung bzw. Eigenverkleinerung
Hallo Tommes,
zu der von Dir angesprochenen Frage hat Traumtänzerin schon eine passende Antwort erteilt Details siehe http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f ... 0&start=15.
Dort gibt es einen Beitrag von mir, der die Möglichkeiten beschreibt wie man die Auffälligkeit einer starken Minuswirkung minimieren kann. Wie aber schon von Kollegenseite beschrieben bringen höhere Brechzahlen hier keine Verbesserung und der Abstand der Gläser zu den Augen lässt sich nur sehr wenig beeinflussen, denn in der Regel wird man die Brille ohnehin so nahe wie möglich an den Augen sitzen haben.
Viel Erfolg beim Kauf der passendsten Brille wünscht:
optiIRL
dermoelli hat geschrieben:Also um die Mittendicke eines Brillenglases und damit die Eigenvergrößerung bzw. Eigenverkleinerung eines Brillenglases zu senken, spielt die Höhe der Brechzahl sehr wohl eine Rolle.
Höhere Brechzahl = geringere Mittendicke = geringere Eigenvergrößerung bzw. Eigenverkleinerung
Na dann nimm doch mal Deine Formelsammlung und rechne diesen Fall mal durch!
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
dermoelli hat geschrieben:Also um die Mittendicke eines Brillenglases und damit die Eigenvergrößerung bzw. Eigenverkleinerung eines Brillenglases zu senken, spielt die Höhe der Brechzahl sehr wohl eine Rolle.
Höhere Brechzahl = geringere Mittendicke = geringere Eigenvergrößerung bzw. Eigenverkleinerung
Die Mittendicke eines Minusglases beeinflusst die Verkleinerung in der Praxis NICHT denn: die Glashersteller machen die Mittendicke so dünn wie es die mechanischen Eigenschaften des jeweiligen Materiales erlauben --> dünner geht nicht und ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher ob für eine geringere Verkleinerung nicht eine größere Mittendicke erforderlich wäre, und wer will das schon? Denn das heißt gleichzeitig wieder mehr Randdicke.
optiIRL hat geschrieben:... und ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher ob für eine geringere Verkleinerung nicht eine größere Mittendicke erforderlich wäre, und wer will das schon? Denn das heißt gleichzeitig wieder mehr Randdicke.
...würde ich mal so behaupten.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
dermoelli hat geschrieben:Also um die Mittendicke eines Brillenglases und damit die Eigenvergrößerung bzw. Eigenverkleinerung eines Brillenglases zu senken, spielt die Höhe der Brechzahl sehr wohl eine Rolle.
Höhere Brechzahl = geringere Mittendicke = geringere Eigenvergrößerung bzw. Eigenverkleinerung
Bei Plus natürlich, bei Minus nicht wirklich. Die Mittendicke ist bei Minus-Menisken fast konstant (zwischen 0,8 und 1,2mm, je nach Meterial und Hersteller), deswegen nimmt sie auch keinen merklichen Einfluss auf die Eigenvergrößerung.
Des Menschen Leben gleicht der Brille. Man macht viel durch. -- Heinz Erhardt
staatl. gepr. Augenoptiker und Augenoptikermeister FFA München 2011