Hallo Maiers,
erst einmal Lob für diesen gleich ausführlichen Bericht und die übersichtliche Darstellung. Das macht es doch gleich mal viel leichter darauf einzugehen
Kurzes Vorwort:
Sicherlich sind in der heutigen Zeit, in denen alles digitalisiert und computer-gesteuert wird, die altbekannten Methoden fast schon befremdlich, dennoch arbeiten wir in der Optik auf Grundlagen, die schon ein paar Jahrhunderte alt sind. Heutige Brillengläser nutzen noch immer die physikalischen Grundlagen wie vor einhundert Jahren! Und selbst die neuste und auch oftmals teuereste Technik nützt nichts, wenn der Mensch dahinter sie nicht richtig bedient. Das soll kurzgesagt heißen: auch wenn es sehr hochtechnisierte Geräte gibt, die Probleme beim Sehen feststellen, muss man erst einmal darauf kommen, dass ein Problem exisiert.
Maiers hat geschrieben:- Es bestehe grundsätzlich bei Gleitsichtgläsern die Problematik, die Puppillendistanz beim Blick in die Nähe zu ermitteln. Die früher angewandte Methode durch Blick in einen in der Nähe liegenden Spiegel auf welchem sich ein Kreuz befinde, sei ungenau.
Wie schon oben beschrieben, ist diese Methode vielleicht nicht die genauste, weil sie ja teils noch per Hand gemacht wird, dennoch ist sie die einfachste und schnellste Methode um überhaupt erstmal festzustellen, dass ein Problem bei der Konvergenz in der Nähe vorhanden ist.
Maiers hat geschrieben:-Es bestehe ferner bei der Ermittlung der Puppillendistanz beim Blick in die Nähe (OHNE Brille, also ohne Korrektur) die Problematik, daß die Nahkonvergenz eine andere sei, als wenn man die Sehstärke bereits korrigiert habe (also MIT Brille daher mit Korrektur)
Ohne jetzt den konkreten wisschenschaftlichen Stand der Technik zu kennen, behaupte ich, dass es momentan auch kein Gerät gibt, dass
vorab die richtige Konvergenz mit der gewünschten Glaskorrektor ermitteln kann. Soll heißen: wenn ich nicht das Brillenglasdesign zum messen der Konvergenz verwende, dass auch "später" als richtiges Brillenglas verwendet wird, kann ich niemals 100% die passende Konvergenz dazu ermitteln. In dem Falle heißt es wirklich probieren und studieren.
Dafür sind ja auch die Verträglichkeitsgarantien der Hersteller da. Wenn ich mit einem Gleitsichtglas, dass einen Standard-Inset von 2.5mm habe, aber dieser zu groß oder zu klein für den Träger ausfällt, müsste ich eben zu einem Glas wechseln, dass dem gewünschten Inset näher kommt.
Beispiel Firma Zeiss:
Das "beste" (relativ) Glas, das auf Standard-Parameter der Bevölkerung aufgebaut ist, ist das "Gradal GT2 3D". Bei diesem Glas gibt es automatisch eine Verträglichkeitsgarantie. Sollte ein Kunde zum Beispiel eine Nahkonvergenz haben, bei denen sich der Inset bei fast 0mm bewegt, dann kann ich auf das Glas "Gradal Individual (FrameFit)" innerhalb der Verträglichkeitsgarantie wechseln. Es entsteht zwar ein Aufpreis, dieser hält sich jedoch in Grenzen und der Augenoptiker selbst kann auf Kulanz handeln und den Austausch kostenlos vornehmen.
Dies ist aber nur ein Beispiel mit der Firma Zeiss, es gilt natürlich auch für andere Hersteller!
Maiers hat geschrieben:-Als einziger Glashersteller habe die Firma SEIKO Optical auf der Optikermesse im Januar 2010 ein optisches Messsystem vorgestellt, wo man genau diese Nahkonvergenz mit allen Parametern unter den richtigen Voraussetzungen prüfen kann. Das Gerät muß wohl sehr teuer sein und ist daher und auch aufgrund des kurzen Zeitraumes nur bei wenigen "SEIKO-Optikern" verfügbar.
Ich werde mich die kommende Woche mal auf die Suche nach Information zu diesem Gerät machen. In Anbetracht meiner obrigen Aufzählung, kann ich mir es einfach nicht vorstellen, dass ein "Gerät" das zukünftige Glas imitieren kann.
Maiers hat geschrieben:Fragen:
-Gibt es auch andere Hersteller (Zeiss, Rodenstock, Hoya, Essilor.....) die computer/videounterstützte Messgeräte zur Verfügung stellen, um genau die geschilderte Problematik (Pupillendistanz, Nahkonvergenz, binokulares Sehen) beim Blick in die Nähe/Zwischenbereich zu erkennen und falls ja, wie nennt sich das Gerät.
Wie auch schon oben beschrieben, ist mir noch kein Gerät bekannt. Muss aber auch zugeben, dass mein Besuch auf der letzten Opti 2010 (die größte, deutsche Augenoptikermesse in München, jährlich im Januar) unerwünschter Weise nur sehr kurz war. Daher konnte ich mir dazu nur sehr wenige Impressionen einfangen.