Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
O
Omikron
Beiträge: 42
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2009, 22:00

Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Omikron »

Hallo!

Ich habe folgendes Problem: Bei meiner Halbrandbrille mit Nylorfaden sind bei den neuen Gläsern (linkes/rechtes Glas) die Lagen der Rillen insbesondere an der Außenkante verschieden. Die Stärken der Gläser sind ähnlich. Beide Gläser haben eine Randstärke von etwa 3 mm. Bei dem einen Glas ist Rille ganz vorne an der vorderen Glaskante, so daß das Glas nach vorne nicht über den Rahmen hinausragt, beim anderen Glas in der Mitte bzw. sogar noch leicht nach hinten versetzt außermittig. Bei letzterem Glas sieht man dadurch den Glasrand vor dem Rahmen. Sollten bei handwerklich korrekter Ausführung nicht beide Rillen gleich verlaufen bzw. wieviel Unterschied ist zulässig?

VG Omikron
s
schorsch kluhnie
Beiträge: 172
Registriert: Freitag 19. Juni 2009, 10:59

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von schorsch kluhnie »

Könnte man ein Foto hier einstellen, dann tät ma sich leichter dir zu helfen.
O
Omikron
Beiträge: 42
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2009, 22:00

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Omikron »

Hallo!

Das geht nicht mehr, da ich nach viel hin und her, den Optiker bewegen konnte, ein Glas zu erneuern. Allerdings wurde mir der Verwurf gemacht, daß ich zu genau hinschaue. Nun habe ich eine Norm im Entwurf gefunden: pr DIN EN ISO 21987, die es mittlerweile auch in der Endfassung gibt. Darin steht, daß bei Halbrandlosfassungen Nuten und Rillen exakt positioniert werden sollten. Dies steht zwar im informativen Anhang und ist deshalb nicht rechtsverbindlich. Es ist aber aus meiner Sicht ein Hinweis darauf, wie solche Gläser einzufassen sind und das dies auch möglich ist.

Wie gesagt: ein Glas ist außen vertikal bündig mit der Fassung, bei dem anderen Glas steht die Kante 0,5-1,0 mm (Rahmen steht schräg gegenüber dem Glas) nach vorn heraus.

Nun mache ich mir Gedanken, ob ich nicht doch ein wenig zu genau die Sache betrachte.

VG Omikron
O
Oppicker
Beiträge: 2153
Registriert: Dienstag 19. September 2006, 11:16
Wohnort: 47829 Uerdingen

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Oppicker »

Nun habe ich eine Norm im Entwurf gefunden: pr DIN EN ISO 21987,...
Sie machen sich extra die Mühe und suchen sich einen Entwurf einer entsprechende DIN raus? :shock:
Respekt! Soviel Engagement findet man heute selten. Sie sind Techniker/in, oder?
Hoffentlich arbeiten Sie selbst auch so gewissenhaft!

Sie geben keine genauen Stärken der Gläser an. Wir wissen auch nicht, ob eine eventuelle "Hornhautverkrümmungskorrektion" die Gläser in ihrer Durchbiegung nicht doch unterschiedlich macht. Wir können nicht einschätzen, um wieviel die eine Rille zur anderen versetzt war, weil Sie kein Foto liefern und nicht zuletzt hat der Kollege das Glas anscheinend bereits ausgetauscht.
Sie meckern über "0,5-1,0 mm" Versatz. Wissen Sie das etwa nicht genauer???

Nun wollen Sie von uns wissen, ob Sie zu pingelig sind??

Ich halte das für sehr wahrscheinlich!
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
O
Omikron
Beiträge: 42
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2009, 22:00

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Omikron »

Hallo!

@Oppicker:
Folgendes möchte ich dazu klarstellen: Was technisch nicht geht, kann ich auch nicht verlangen. Deshalb zielt meine Frage eigentlich dahin, wieviel Toleranz muß ich dem Optiker einräumen. Immerhin bin ich vorher noch bei einem anderen Optiker gewesen, der mir bestätigt hat, daß die Ausführung nicht unbedingt den üblichen Standards entspricht. Und was sind diese Standards? Im Zweifelsfall prallen Kunde und Optiker aufeinander. Dies wünsche ich mir ausdrücklich nicht oder wünschen sich das die Optiker? Glücklich ist dann der Kunde, bei dem der Optiker ohne große Umstände den Streitpunkt behebt.

Ja, ich bin Techniker und komme aus der Metallbranche. Bei uns wird auf wenige hunderstel mm gearbeitet. Eine solche Forderung ist ohne jeden Zweifel beim Einarbeiten von Brillengläsern übertrieben. Unterschiede, die man mit bloßem Auge sehen kann und die besonders auffallen sollten aber meiner Meinung nach nicht sein.

VG Omikron
Benutzeravatar
prüflingsprüfer
Beiträge: 10000
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 09:09
Wohnort: Bayrisch-Schwaben
Kontaktdaten:

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von prüflingsprüfer »

Na wenn doch das Glas ausgetauscht wurde, ist doch jetzt alles gut, oder ?
Und ob das "alte" Glas gut oder weniger gut eingearbeitet worden war, läßt sich jetzt
eh nicht mehr feststellen.
Nächstes Mal gehen Sie bitte zu einem öffentlich bestellt und vereidigtem Sachverständigen
der Augenoptik und fragen den um seine Meinung und nicht zu einem "Kollegen",
nur der ö.b.u.v. Sachverständige kann ihnen eine Auskunft geben, der Rest sind
irgendwelche Meinungen.

Zum Thema Genauigkeit: was da Sachverständige der Metallbranche erzählen -
da bin ich lieber Optiker.
O
Omikron
Beiträge: 42
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2009, 22:00

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Omikron »

Hallo Prüflingsprüfer!

Meine Devise ist Leben und Leben lassen. Das bedeutet, daß ich bereit bin für ordentliche Leistung auch mehr auszugeben, weshalb ich beim Brillenkauf auch nicht auf Schnäppchenjagd gehe. Es kann nicht beste Leistung zum niedrigsten Preis geben. Das ist überall so. Und in der Metallbranche, insbesondere dem Maschinenbau ist es so, daß eine Maschine oder Getriebe großen Schaden nehmen kann, wenn Toleranzlagen, Passungsvorgaben nicht eingehalten werden. Dann gibt es die Szenarien, die Sie ansprechen. Der Schaden ist außerdem meistens viel größer als die Kosten der Teile, die diesen Schaden verursacht haben.

Insofern wäre ich dann auch gerne Optiker, da der Schaden, den ein Optiker maximal erzeugen kann im Bereich dessen liegt, was die ursprüngliche Herstellung gekostet hat.

VG Omikron
A
Andre-J.
Beiträge: 38
Registriert: Donnerstag 6. Dezember 2007, 15:47

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Andre-J. »

Hallo,

ich bin Optiker und Betriebswirt und arbeite in einem Prüfinstitut das sich unter anderem mit optischen und physikalischen Prüfungen von Brillen aller Art beschäftigt.
Ich stimme zu, dass Brillen stets einwandfrei und korrekt angefertigt werden müssen; auch was die Rillentiefe und -lage angeht.

Leider kann ja die Brille nicht mehr begutachtet werden aber, so ein Zitat wie von Omikron, finde ich, kann man so nicht stehenlassen:

Insofern wäre ich dann auch gerne Optiker, da der Schaden, den ein Optiker maximal erzeugen kann im Bereich dessen liegt, was die ursprüngliche Herstellung gekostet hat.

Immerhin können durch falsch angepasste bzw. falsch angefertigte Brillen ernsthaft gesundheitliche Folgen entstehen, die meiner Meinung nach in keinem Verhältnis zu den Herstellungskosten stehen.
Einem Techniker hätte ich schon zugetraut, dass er sich mit der mangelhaften Brille an eine Stelle wendet, die im genau sagt was Sache ist.

Wenn sich jemand schon Normen beschafft und angebliche Mängel ausfindig zu machen, der führt sowieso nix gutes im Schilde....
Und eins steht auch fest: Der Dumme ist dabei IMMER der Optiker.....
O
Omikron
Beiträge: 42
Registriert: Donnerstag 19. Februar 2009, 22:00

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Omikron »

Hallo!

Da muß ich wiedersprechen. Ich bin keineswegs darauf aus, Ärger auszulösen. Auch handele ich eher nach dem normalen Menschenverstand. Das hat in diesem Fall bedeutet, daß ich ohne eine Forderung nach Nachbesserung an den Optiker herangetreten bin, um mich mit ihm darüber zu unterhalten, ob diese Abweichung zulässig ist. Dabei sind unterschiedliche Meinungen aufgetreten, insbesondere da bei meinen bisherigen Brillen in den letzten 20 Jahren dieses Problem nicht aufgetreten ist und ich auch bei den vorangegangen Brillen nie etwas reklamiert habe. Da ich neben meiner Sicht auch durchaus Verständnis habe für den Optiker und beide Sichten nicht zur Deckung zu bringen sind, habe ich mir diese Norm einmal durchgelesen. Eine Sache kann aus meiner subjektiven Sicht nicht in Ordnung sein, objektiv betrachtet aber schon, wenn Maßstäbe der alltäglichen Praxis darin Eingang finden. Dann ist es an mir, meine Vorstellungen zu korrigieren. In diesem Fall kann ich auch keine Nachbesserung verlangen.

VG Omikron
Benutzeravatar
Onkel Bob
Beiträge: 2588
Registriert: Donnerstag 4. Februar 2010, 16:56
Wohnort: Köln, schönste Stadt Deutschlands...;-)
Kontaktdaten:

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Onkel Bob »

oh-wei... :shock: ...was geht denn hier ab?

hab mir diesen fred jetzt mal aufmerksam durchgelesen und muss aus dem ersten (bauch-)gefühl themenstarter omikron recht geben... :wink: ...und ich bin ja auch optiker.

auch ich bin ja (woanders) kunde und möchte doch für meine paar kinkerlinge eine entsprechende leistung bekommen. ob das in der autowerkstatt, friseur oder bei der nasa ist... :wink:

jetzt mal ohne das betreffende 'corpus delicti' gesehen zu haben führt nicht jeder kunde der einen berechtigten einwand vorbringt was böses im schilde...wobei die betonung auf berechtigt liegt! und ob der kunde aus dem metallerszene-, holzindustrie oder von einem anderen bewohnbaren planeten kommt spielt doch keine geige :!:

und da der betreffende kollege das glas austauscht dürfte die sache ja hiermit erledigt sein...wobei ich mich schon frage WIE man(n) unterschiedliche rillenverläufe hinbekommt... :wink:

meint ein nachdenklicher
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...
Benutzeravatar
prüflingsprüfer
Beiträge: 10000
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 09:09
Wohnort: Bayrisch-Schwaben
Kontaktdaten:

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von prüflingsprüfer »

Hallo Onkel Bob,

das kann ich dir schon sagen - bei der Erstfertigung ging ein Glas zu Bruch ,
das Ersatzglas wurde eingearbeitet, wobei einfach "geschlafen" wurde -
es wurde nicht hingeschaut,wie das andere Glas gerillt worden war.

Was lernen wir daraus?
Der Mist läuft einfach einem hinterher !
Benutzeravatar
Onkel Bob
Beiträge: 2588
Registriert: Donnerstag 4. Februar 2010, 16:56
Wohnort: Köln, schönste Stadt Deutschlands...;-)
Kontaktdaten:

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Onkel Bob »

moin pp... :wink:

ja, da hasste recht. sowas kann mal passieren... :wink: ...aber wie schon weiter oben getextet: der betreffende kollege hat ja seinen 'lapsus' wohl eingesehen und die sache wieder gerade gebogen.

ente gut - alles gut

meint
onkel bob
...es ist nicht so wie du denkst...
Benutzeravatar
benkhoff
Beiträge: 10606
Registriert: Mittwoch 27. Mai 2009, 10:26
Wohnort: Ruhrpott, NRW, Deutschland, Europa, Erde, Milchstrasse
Kontaktdaten:

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von benkhoff »

hallo alle zusammen,

also im grunde hat omikron aber völlig Recht. Er hat für sein gutes Geld auch eine gute Arbeit erwartet. Und zwei Gläser (egal ob eins rein sphärisch und das andere dagegen torisch ist) sollte ein gut ausgebildeter Optiker schon gleichmäßig rillen können. Natürlich gibt es auch Toleranzen, es ist schließlich Handarbeit, aber wenn eine Rille an der Vorderkante liegt und die andere Rille mittig, dann ist es peinlich wenn dies nicht bei der Endkontrolle bemerkt, und einfach dem Kunden ausgehändigt wird!
Ich finde es auch ganz schön dreist, dem Kunden zu sagen, es hätte "zu genau hingeschaut" (und ihn als Pedanten hinzustellen). Peinlich, peinlich!
Wir akzeptieren ja auch keine unterschiedlichen Spaltmaße bei neuen Autos, oder doch?

Aber schlußendlich wurde das Problem ja gelöst, indem kostenlos ein neues Glas mit seitengleicher Rille eingebaut wurde.

der benkhoff
Navy-Crews do it anytime and anywhere! Über aller Welt Gewässer, sind Marineflieger besser!
"Freiheit und Glück!" - PP Zahl
http://www.brillenbenkhoff.de
https://www.youtube.com/watch?v=qtLfYXNzh6Y
O
Oppicker
Beiträge: 2153
Registriert: Dienstag 19. September 2006, 11:16
Wohnort: 47829 Uerdingen

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Oppicker »

Wer mich kennt, weiß, dass ich dem Murks nicht das Wort rede.
Aber über was unterhalten wir uns hier eigentlich?
Die Rille ist meist ca. 0.8 mm breit, folglich ist der Versatz noch nicht einmal Fadenbreite. Da ja meist maschinell gerillt wird, denke ich sowieso, dass sich die Durchbiegungen der Gläser unterscheiden.
Selbst wenn man noch nachvollziehen kann, dass sich pingeligere Naturen daran stoßen..., aber dass sich einer hinsetzt und die Mühe macht und DIN-Normen heraussucht, ob rechtsverbindlich oder nicht, finde ich über alle Maße lächerlich, aber für manche Leute typisch.
Prompt hatte ich ja auch mit meinem heiteren Beruferaten Recht.

Ich hatte mal einen ähnlich gelagerten Fall, da stieß sich der Kunde daran, dass der Faden in der Mitte des Ober- und Unterrandes näher an der Hinterkante des (Minus-)Glases lag und an den Seiten dagegen näher an der Vorderkante.
Er wollte ums Verrecken nicht einsehen, dass man die Rille möglichst gerade fräst, weil der gespannte Faden ja auch eine Gerade darstellt.
Wir haben ihm dann kostenlos neue Gläser gemacht, die Rille parallel zur (krummen) Vorderfläche gerillt, wodurch es ihm mehrmals wöchentlich den Faden aus der Nut gezogen hat, bis schließlich ein fallendes Glas zersprang.
Natürlich waren daran auch wir schuld. Eine neuerliche Reklamation habe ich abgelehnt.
Wir haben ihn nie wieder gesehen. So furchtbar traurig bin ich komischerweise darüber nicht.
Manchmal gibt es im Leben einfach nicht genug Steine (Forrest Gump)
O
Oberprüfer
Beiträge: 355
Registriert: Mittwoch 2. Juli 2008, 09:11
Wohnort: Freistaat Bayern

Re: Gleichmäßigkeit der Rillung bei Brillengläsern

Beitrag von Oberprüfer »

Kurz: es gibt keine Din oder Ral für eine Abweichung.
nichts ist härter als die Wahrheit
Antworten