Schwindel mit Brille

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brillenloser
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Schwindel mit Brille

Beitrag von brillenloser »

Ich bin auf beiden Augen weitsichtig, links deutlich mehr als rechts. Das rechte Auge ist dominant. Ich kann in der Ferne problemlos sehen, habe aber Probleme beim Lesen und vor allem am Bildschirmarbeitsplatz mit Text. Bis 2015 konnte ich ohne Brille noch alles erkennen, aber es gab mehrmals im Jahr Phasen, in denen die Muskulatur im Bereich der Augenbrauen völlig überanstrengt war.
Deshalb war ich 2015 das erste Mal beim Augenarzt und es wurden folgende Werte bestimmt:

Ferne-R: Sph +1.00, Zyl -0.25, Achse 75
Ferne-L: Sph +2.00, Zyl -0.50, Achse 55

Diese Werte übernahm der Optiker 1:1 für eine "Fernbrille", obwohl ich schon damals einen Bildschirmarbeitsplatz erwähnte. Diese Brille trage ich bis heute, obwohl ich nach ~2 Stunden Textarbeit am PC (70cm Monitorentfernung) starke Schwindelprobleme habe. Ich muss die Brille dann absetzen und der Schwindel lässt schnell nach, nur die Überanstrengung im Bereich der Augenbrauen kehrt dann zurück.

2017 startete ich den nächsten Versuch bei einem anderen Augenarzt. Diesem fiel auf, dass ich nicht genug schielen könne, wenn man einen Stift mittig auf meine Nase zuführte. Die ermittelten Werte waren:

Ferne-R: Sph +1.25, Zyl -0.25, Achse 75
Ferne-L: Sph +3.00, Zyl -0.75, Achse 70

Mit diesen Werten ließ ich bei einem Optikermeister nacheinander zwei Brillen anfertigen. Bei der zweiten ließ er die Korrektur für die Hornhautverkrümmung weg.
Mit beiden Brillen hatte ich noch stärkeren Schwindel, so dass ich diese nach der mehrmonatigen Testphase zurückgab und erst einmal die Brille von 2015 nicht wieder aufsetzte.

2022 wurden die Augen dann scheinbar wieder schlechter, so dass ich mir die Brille von 2015 wieder angewöhnte. Ein halbes Jahr später, vom Schwindel geplagt, ging ich zu Augenarzt Nr. 3 und erhielt dort folgende Werte:

R: Sph +0.75, Zyl leer, Achse leer
L: Sph +2.25, Zyl -1.00, Achse 65

Weil bei beiden anderen Ärzten meine Augen getropft wurden, sprach ich das an. Verwundert darüber (weil man das angeblich nur bei Kindern macht), tropfte man auch dort meine Augen und ermittelte sehr überrascht folgende Werte:

R: Sph +2.25, Zyl -0.25, Achse 102 Grad A
L: Sph +4.00, Zyl -0.75, Achse 62 Grad A

Weil die Abschlussmessung sehr gehetzt war, habe ich damit dann erst einmal keine Brille bestellt. Was mir aber in Erinnerung blieb, dass die Ärztin meinte, ich würde leicht schielen und wieso das als Kind nicht korrigiert wurde. Das war mir neu! Sie schickte mich zur Sehschule. Dort wurde nur mit einem Stift geprüft und nichts festgestellt. Ja, was denn nun?

Den Ärztemarathon wollte ich erst einmal beenden und habe mich dann in Facebook-Gruppen umgehört, welche Optikermeister hier den besten Ruf hatten. Beim ersten (warb auf der Homepage speziell mit Prismenbestimmung und erklärte, warum man deshalb den Kopf schräg hält). Dort machte ich einen kostenpflichtigen Termin und bereits beim Sehtest bei der Übung mit den beiden eckigen Klammern [ o ] hatte ich das Problem, dass die rechte Klammer deutlich weniger Kontrast hatte und während die obere Kante bündig mit der der linken Klammer war, war die untere, rechte Ecke etwas höher. Sie schaffte es nicht, beide Klammern abzugleichen und gab dann geknickt auf. Es gab keine Werte, keine neue Brille, aber ich musste auch nichts bezahlen.

Dann machte ich den nächsten Termin bei jemanden, der mit 140 Euro schon etwas mehr aufrief, aber zunächst einen sehr kompetenten Eindruck machte und sogar die eckigen Klammern [ o ] gut angleichen konnte.
Aber er wollte mir partout keine einzelne Bildschirmarbeitsplatzbrille verkaufen, sondern auch eine Gleitsichtbrille für immer. Das Problem war aber, dass seine Fernwerte für mich unerträglich waren. Ohne Brille sehe ich gut in der Entfernung, keinerlei Anstrengung, keine Probleme. Mit seiner Testbrille (er meinte, wäre deutlich besser als ein "Phoropter") war die Entfernung aber unscharf und total anstrengend.
Das war mir aber dann zu viel Risiko 2500 Euro für zwei Brillen auszugeben und nachher mit beiden starke Probleme zu haben. Die Werte von dem Tag habe ich noch nicht bekommen, sollen irgendwann per Post kommen. Aber er meinte, dass er nur minimal von der 2015er Brille entfernt wäre und die Werte nicht das Problem wären, sondern, dass ich keine Fernbrille trage. Obwohl ich die ja dann bei der Bildschirmarbeit trotzdem wechseln würde.

Jetzt habe ich noch Option Nr. 3, einen Optikermeister, der mit der Weltneuheit "Essilor Vision-R 800" wirbt. Beim zuvor beschriebenen Optikermeister hatte ich das Gefühl, dass er ständig unsicher war, wie er einen neuen gemessenen Wert jetzt umrechnet. "Wie mache ich das jetzt noch?", sagte er oft zu sich. Bei dem "Essilor Vision-R 800" wird ja damit geworben, dass das eben alles computergestützt erfasst und bewertet wird.

Was mir noch auffällt, dass ich mit beiden Augen einzeln bei der aktuellen 2015er Brille keine gute Sicht habe. Halte ich das linke Auge zu, kann ich mir dem rechten erst gut Schrift am PC erkennen, wenn ich die Brille ca. 15 cm vom Kopf entfernt halte. Beim linken Auge muss ich die Brille ebenfalls nach vorne halten und sogar leicht mit dem oberen Rand nach vorne kippen, damit die Schrift gut lesbar wird. Wenn ich sie auf der Nase habe und im 45 Grad Winkel nach vorne kippe /, dann wird die Schrift in der Mitte auch angenehmer, aber insgesamt ist das Bild dann natürlich gekrümmt. Sagt das irgendwas aus?

Ich habe mal eine Umfrage im Internet unter Brillenträgern gemacht und bei unter 10% war das so wie bei mir, dass die Augen einzeln (anderes Auge zuhalten) nicht gut mit der Brille sehen konnten, alle anderen haben mit beiden Augen perfekte Sicht dank Brille. Aber die meisten sind halt auch kurzsichtig.

Was würdet ihr mir raten?
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Snipera
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von Snipera »

1. Viel zu viel Text, keine Ahnung welchen Informationsgehalt in diesem vielen Text enthalten sein soll. Ist für mich nur verwirrend und lenkt von den Sehproblemen ab.

2. Such dir jemanden, der sich mit Phoriemessung auskennt und lass deine Augen auf mögliches Schielen kontrollieren. Ich vermute, dass es sich um verstecktes Schielen handelt und du dieses tlw. ausgleichen kannst. Daher diese schwammigen Antworten bei der Refraktion. Beim Phroietest (bzw. Polatest) wird das Auge einer Belastung ausgesetzt, bis das System zusammenbricht und dann wieder langsam aufgebaut wird. Dann sieht man, ob eine Korrektur Sinn macht - oder eben nicht. Kann über die Ferne auch nur raten und lt. deiner Aussage wurde dieser Test noch nicht gemacht

3. Bitte halte dich kurz und bring deine Frage auf den Punkt. Berichte uns bitte, ob dieser Polatest mehr Licht ins Dunkel gebracht hat
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Lutz
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von Lutz »

Noch ein paar kurze Anmerkungen:

1. Ein Augenoptikermeister, der weiß, was er tut, braucht nicht irgendwelche teuren "Neueste-Technologie"-Geräte. Er braucht auch keine Computerunterstützung, um die richtigen Korrektionswerte zu ermitteln.

2. Ziel ist es, daß beide Augen die maximal mögliche Sehschärfe erreichen, und daß sie - jedes für sich und beide miteinander - entspannt sehen und zusammenarbeiten können.

3. Wenn da ein latentes Schielen vorhanden ist, kann das zu unterschiedlichen Messergebnissen führen, weil sich der Ausgleich der Weitsichtigkeit und die Kompensation des latenten Schielens gegenseitig beeinflussen. Manchmal sind - leider - auf dem Weg zum Ziel mehrere Zwischenergebnisse und wechselnde/angepaßte Korrektionen nötig. Es ist ein bißchen wie beim Stimmen einer Gitarre: sobald man auf einer Saite die Spannung erhöht, sinkt sie auf den anderen Saiten leicht ab. Und umgekehrt. Da braucht es notgedrungen mehr als einen Durchgang, bis alles harmonisch klingt... :wink:

4. Voraussetzung für eine gelungene optische Korrektion, welche die Beschwerden beseitigt, ist natürlich auch, daß es überhaupt eine mit optischen Mitteln zu beseitigende Ursache gibt - und daß nicht im Hintergrund noch ein medizinischer Aspekt unberücksichtigt gebliegen ist.

6. Der Versuch, auf einen Schlag alle Probleme gleichzeitig zu lösen, führt manchmal nur zu Chaos. Also sollte man in schwierigen Fällen vielleicht erstmal "nur" eine verträgliche Fernkorrektion hinbekommen. Und dann was zum Lesen. Und unabhängig davon etwas für den PC. Und wenn man sicher ist, daß man weiß, wie der Hase läuft, dann kann man bei Bedarf über die komplizierteren Varianten nachdenken: Gleitsicht, Office, Wellness oder was auch immer...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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brillenloser
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von brillenloser »

Snipera hat geschrieben: 2. Such dir jemanden, der sich mit Phoriemessung auskennt und lass deine Augen auf mögliches Schielen kontrollieren. Ich vermute, dass es sich um verstecktes Schielen handelt und du dieses tlw. ausgleichen kannst. Daher diese schwammigen Antworten bei der Refraktion. Beim Phroietest (bzw. Polatest) wird das Auge einer Belastung ausgesetzt, bis das System zusammenbricht und dann wieder langsam aufgebaut wird. Dann sieht man, ob eine Korrektur Sinn macht - oder eben nicht. Kann über die Ferne auch nur raten und lt. deiner Aussage wurde dieser Test noch nicht gemacht
Wenn ich nach Polatest google, wird die "MKH-Messmethode" (Mess- und Korrektionsmethode nach Haase) erwähnt. Und damit warb auch der Optikermeister beim letzten Versuch. Bei Google finde ich eine Art Kompass, der sich auch drehen kann.

Bei mir gab es nur ein Plus-Zeichen, bei dem der senkrechte Strich ungefähr eine Strichbreite nach links verrutscht war. Das hat der Optikermeister versucht zu korrigieren, aber es klappte nicht vollständig. Der Strich wanderte immer wieder nach links.
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berlyn
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von berlyn »

brillenloser hat geschrieben:Wenn ich nach Polatest google, wird die "MKH-Messmethode" (Mess- und Korrektionsmethode nach Haase) erwähnt.
Das wären tolle Suchbegriffe in den 80ern gewesen, heute gibt es andere Methoden und andere Geräte. Mit diesen Begriffen wirst vermutlich nicht fündig. In der Regel ist hier Google auch nicht das richtige Medium - außer vielleicht indem du Rezensionen liest. Wenn hier auffällt, dass ein Kollege häufig ungewöhnliche Probleme gelöst hat, bist du vermutlich richtig.

Außerdem solltest du dem ausgewählten Kollegen dann die Chance geben, dich besser kennen zu lernen. Wenn du überall nach einem Versuch wieder abdampfst und Brillen nach einer "mehrmonatigen Testphase" zurück gibst, kann das auch nichts werden.

Ein Problem wie deines löst man nicht einfach mit einer Brille wie mit einer Tablette. Der Weg zum Ziel kann länger werden, denn dein Augenpaar musste über Jahrzehnte lernen zu tricksen, um das beste Sehen für dich heraus zu holen, weil du dir u.a. für eine Fernbrille zu fein warst.
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brillenloser
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von brillenloser »

Lutz hat geschrieben: 1. Ein Augenoptikermeister, der weiß, was er tut, braucht nicht irgendwelche teuren "Neueste-Technologie"-Geräte. Er braucht auch keine Computerunterstützung, um die richtigen Korrektionswerte zu ermitteln.
Gibt es dementsprechend immer weniger Augenoptikermeister, die wissen, was sie tun, wenn man die teuren Geräte überall sieht?
Lutz hat geschrieben: 2. Ziel ist es, daß beide Augen die maximal mögliche Sehschärfe erreichen, und daß sie - jedes für sich und beide miteinander - entspannt sehen und zusammenarbeiten können.
Ist es normal, dass die maximal mögliche Sehschärfe mit Brillenkorrektur deutlich zwischen beiden Augen abweicht? Ich war glaube ich rechts bei 160 Prozent und links nur bei 110.
Momentan kann ich links mit Brille den Text hier im Fenster nur schlecht erkennen (70cm entfernt, FullHD-Auflösung, 26 Zoll Monitor). Rechts ist er ok. Zusammen ist es passabel, aber nicht perfekt.
Lutz hat geschrieben: 3. Wenn da ein latentes Schielen vorhanden ist, kann das zu unterschiedlichen Messergebnissen führen, weil sich der Ausgleich der Weitsichtigkeit und die Kompensation des latenten Schielens gegenseitig beeinflussen. Manchmal sind - leider - auf dem Weg zum Ziel mehrere Zwischenergebnisse und wechselnde/angepaßte Korrektionen nötig. Es ist ein bißchen wie beim Stimmen einer Gitarre: sobald man auf einer Saite die Spannung erhöht, sinkt sie auf den anderen Saiten leicht ab. Und umgekehrt. Da braucht es notgedrungen mehr als einen Durchgang, bis alles harmonisch klingt...
Klingt logisch, danke!
Lutz hat geschrieben: 4. Voraussetzung für eine gelungene optische Korrektion, welche die Beschwerden beseitigt, ist natürlich auch, daß es überhaupt eine mit optischen Mitteln zu beseitigende Ursache gibt - und daß nicht im Hintergrund noch ein medizinischer Aspekt unberücksichtigt gebliegen ist.
Bis jetzt gab es bei keinem Arztbesuch medizinische Auffälligkeiten am Auge und der Netzhaut. Der Optikermeister hatte zuletzt auch nochmal Bilder von der Netzhaut gemacht und die Hornhaut vermessen. Die Hornhautverkrümmung sah auf der Topographie-Karte für ihn nicht problematisch aus.
Lutz hat geschrieben: 6. Der Versuch, auf einen Schlag alle Probleme gleichzeitig zu lösen, führt manchmal nur zu Chaos. Also sollte man in schwierigen Fällen vielleicht erstmal "nur" eine verträgliche Fernkorrektion hinbekommen. Und dann was zum Lesen. Und unabhängig davon etwas für den PC. Und wenn man sicher ist, daß man weiß, wie der Hase läuft, dann kann man bei Bedarf über die komplizierteren Varianten nachdenken: Gleitsicht, Office, Wellness oder was auch immer...
Kann man nicht erst einmal mit der Nahsicht beginnen? Ich habe bei der Fernsicht keinerlei Probleme. Die tauchen dann erst mit Brille auf.
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brillenloser
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von brillenloser »

berlyn hat geschrieben: Außerdem solltest du dem ausgewählten Kollegen dann die Chance geben, dich besser kennen zu lernen. Wenn du überall nach einem Versuch wieder abdampfst und Brillen nach einer "mehrmonatigen Testphase" zurück gibst, kann das auch nichts werden.
Ich bin nicht abgedampft. Optikermeisterin 1 (stadtbekannt) brach den Sehtest ab, weil sie die [ o ] Klammern nicht angleichen konnte. Sie konnte mir daher auch keine Brille anbieten. Ehrliche Antwort.

Optikermeister 2 beendete den Sehtest von sich aus, als ich ihm sagte, dass die Weitsicht mit seiner Messbrille sehr unangenehm und unscharf ist. Er meinte dann, ich müsse da eben durch und entweder kaufe ich zwei teure Brillen (Arbeitsplatzbrille und Gleitsichtbrille), oder ich kriege keine von ihm.

Optikermeister 3 (damals) probierte zwei Brillen aus und gab dann auf, nachdem ich diese einige Monate getragen hatte und noch immer vom Schwindel geplagt war.
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optidi
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von optidi »

brillenloser hat geschrieben: Kann man nicht erst einmal mit der Nahsicht beginnen? Ich habe bei der Fernsicht keinerlei Probleme. Die tauchen dann erst mit Brille auf.
Eine jede Nahkorrektion baut auf einer optimalen Fernkorrektion auf.

Mit deiner Aussage, du siehst in der Ferne ohne Brille gut beschummelst du dich seit Jahren selbst und nun soll ein Optiker mit einem Fingerschnipp deinen Mist gerade biegen.
Du solltest dringend an deiner Einstellung arbeiten.
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brillenloser
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von brillenloser »

optidi hat geschrieben:
brillenloser hat geschrieben: Mit deiner Aussage, du siehst in der Ferne ohne Brille gut beschummelst du dich seit Jahren selbst
Wozu muss man denn überhaupt noch subjektive Sehtests machen, wenn Du anhand der Werte beweisen kannst, ob jemand gut sehen kann oder nicht? Meine Akkommodation in der Ferne funktioniert noch so gut, dass ich alle Buchstaben beim Sehtest ohne Brille gut erkennen kann. Den Zustand ohne Akkommodation kenne ich vom Tropfen beim Augenarzt und in die Richtung bewege ich mich natürlich während des Alterns.
Wenn ich jetzt aber (m)eine Fernbrille aufsetze, wird die Ferne deutlich schlechter. Und das ändert sich auch nach längerer Gewöhnung nicht. Warum soll ich mir das antun?
Ich schreibe jetzt gerade hier auch ohne Brille mit Schriftgröße 13.2px (100% Browser-Zoom) und der Schwindel ist weg. Irgendwann wird es dann natürlich anstrengend für die Muskulatur.
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optidi
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von optidi »

Akkommodation ist immer beiderseits gleich, du hast also immer nur mit einem Auge gut gesehen und zwar rechts. Zudem ist mit der Akkommodation immer die Vergenz gekoppelt, der du ein Leben lang entgegengewirkt hast. All das führt dazu, dass jetzt durch eine Korrektion das falsch eingeübt Muster im Gehirn ins wanken gerät, d.h. Schwindel.
Aber es ist deine Entscheidung.
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brillenloser
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von brillenloser »

optidi hat geschrieben:Akkommodation ist immer beiderseits gleich, du hast also immer nur mit einem Auge gut gesehen und zwar rechts.
Ja, das rechte Auge ist dominant, das hatte ich im zweiten Satz des Ursprungspostings geschrieben. Und gut gesehen ist subjektiv. Der Mensch geht zum Augenarzt oder Optiker, wenn er Probleme hat. Bis 2014 hatte ich keinerlei Probleme. Die kombinierte Sehschärfe, mit einem dominanten rechten Auge ist für mich gut. Decke ist das linke Auge ab, fehlt mir halt die Räumlichkeit. Das Gehirn ist in der Lage, den Unterschied noch immer (gut für mich) auszugleichen. Lediglich die Augenmuskulatur vor allem rechts, obwohl links die deutlichere Fehlsichtigkeit vorliegt, wird überanstrengt.
optidi hat geschrieben: Zudem ist mit der Akkommodation immer die Vergenz gekoppelt, der du ein Leben lang entgegengewirkt hast. All das führt dazu, dass jetzt durch eine Korrektion das falsch eingeübt Muster im Gehirn ins wanken gerät, d.h. Schwindel.
Klingt ja plausibel und ist mehr, als bisher irgendein Arzt oder Optiker geäußert hat. Den Schwindel konnte niemand einordnen.

Aber für mich ist nicht plausibel, warum ich mit einer Fernbrille in der Ferne schlechter sehe, in der Nähe aber besser. Es ist der gleiche Effekt, wie mit einer Lesebrille in die Landschaft zu gucken. Das hat auch den letzten Optikermeister überrascht, als er mir die tolle Aussicht aus dem Ladenfenster präsentieren wollte.
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Lutz
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von Lutz »

brillenloser hat geschrieben:
Lutz hat geschrieben: 1. Ein Augenoptikermeister, der weiß, was er tut, braucht nicht irgendwelche teuren "Neueste-Technologie"-Geräte. Er braucht auch keine Computerunterstützung, um die richtigen Korrektionswerte zu ermitteln.
Gibt es dementsprechend immer weniger Augenoptikermeister, die wissen, was sie tun, wenn man die teuren Geräte überall sieht?
Unzulässiger Umkehrschluß. Das Ergebnis von 17+4 ist immer 21, egal, ob man das im Kopf oder mit Papier und Bleistift, mit einem Rechenschieber, Taschenrechner oder Quantencomputer berechnet.

Wobei letzterer vermutlich an der tausendsten Stelle nach dem Komma einen Rundungsfehler einbaut... :wink:
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Lutz
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von Lutz »

brillenloser hat geschrieben: Klingt ja plausibel und ist mehr, als bisher irgendein Arzt oder Optiker geäußert hat. Den Schwindel konnte niemand einordnen.

Aber für mich ist nicht plausibel, warum ich mit einer Fernbrille in der Ferne schlechter sehe, in der Nähe aber besser. Es ist der gleiche Effekt, wie mit einer Lesebrille in die Landschaft zu gucken. Das hat auch den letzten Optikermeister überrascht, als er mir die tolle Aussicht aus dem Ladenfenster präsentieren wollte.
Das, was da für Dich plausibel klingt, ist die Erklärung für das, was Du unplausibel findest. Ohne Brille mußt Du für die Ferne schon akkommodieren, damit wollen die Augen konvergieren. Dann würden sie aber doppelt sehen, so daß Du gelernt hast, dieser Konvergenz entgegenzuwirken. Mit einer korrekten Fernbrille mußt Du nicht mehr akkommodieren, die Augen müßen aber genauso ausgerichtet werden wie vorher mit Akkommodation. Da aber die Akkommodation fehlt, wollen sie nach außen driften. Das wiederum verhindert das Sehsystem mit einer Konvergenzbewegung, die aufgrund der Kopplung von Akkommodation und Konvergenz wiederum Akkommodation auslöst. Und damit siehst Du dann in der Ferne unscharf.

Deswegen: Erstmal einen entspannten Zustand für die Ferne herstellen, ohne Akkommodation, ohne irgendeinen Vergenzimpuls (möglicherweise durch eine Prismenkorrektur). Wenn das dann paßt, kannst Du Deine Akkommodation dazu nutzen, wozu sie eigentlich gedacht ist: zum Nahsehen. Und wenn das nicht reicht, dann kann man schauen, ob für PC oder Lesen noch irgendwas anderes benötigt wird.

Man fängt beim Hausbau ja in der Regel auch nicht mit dem Dach an, sondern mit dem Fundament. :wink:
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von brillenloser »

Lutz hat geschrieben:
brillenloser hat geschrieben: Klingt ja plausibel und ist mehr, als bisher irgendein Arzt oder Optiker geäußert hat. Den Schwindel konnte niemand einordnen.

Aber für mich ist nicht plausibel, warum ich mit einer Fernbrille in der Ferne schlechter sehe, in der Nähe aber besser. Es ist der gleiche Effekt, wie mit einer Lesebrille in die Landschaft zu gucken. Das hat auch den letzten Optikermeister überrascht, als er mir die tolle Aussicht aus dem Ladenfenster präsentieren wollte.
Das, was da für Dich plausibel klingt, ist die Erklärung für das, was Du unplausibel findest. Ohne Brille mußt Du für die Ferne schon akkommodieren, damit wollen die Augen konvergieren. Dann würden sie aber doppelt sehen, so daß Du gelernt hast, dieser Konvergenz entgegenzuwirken. Mit einer korrekten Fernbrille mußt Du nicht mehr akkommodieren, die Augen müßen aber genauso ausgerichtet werden wie vorher mit Akkommodation. Da aber die Akkommodation fehlt, wollen sie nach außen driften.
Beim Augenarzt wurden zuletzt im getropften Zustand mit lahmgelegter Akkommodation folgende Werte für die Ferne ermittelt:

R: Sph +2.25, Zyl -0.25, Achse 102 Grad A
L: Sph +4.00, Zyl -0.75, Achse 62 Grad A

Wären das dann exakt die Werte, die eine Fernbrille haben müsste, um die Akkommodation in der Ferne nicht zu benötigen? Ich kann mich erinnern, dass sowohl ein Augenarzt als auch zwei Optiker damals versucht haben, möglichst hohe Werte zu korrigieren, dann aber festgestellt haben, dass mein Gehirn das nicht annimmt (dieses unangenehme Zu-Stark-Gefühl). Also gingen sie mit den Werten runter und nannten es Entlastungsbrille, damit der Rest von der Akkommodation ausgeglichen werden kann. Zum Lesen habe ich z.B. nur eine +1,5 Lesebrille, bereits ab +2,0 wird es unangenehm.
Im Alter ist es dann vorbei mit der Akkommodation und dann bräuchte ich spätestens exakt diese Werte, oder? Und ist es üblich, Entlastungsbrillen bei Weitsichtigkeit zu nutzen? Ich kenne nur kurzsichtige Menschen und die haben alle ihre exakten Werte in der Brille.
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Lutz
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Re: Schwindel mit Brille

Beitrag von Lutz »

brillenloser hat geschrieben:
Beim Augenarzt wurden zuletzt im getropften Zustand mit lahmgelegter Akkommodation folgende Werte für die Ferne ermittelt:

R: Sph +2.25, Zyl -0.25, Achse 102 Grad A
L: Sph +4.00, Zyl -0.75, Achse 62 Grad A

Wären das dann exakt die Werte, die eine Fernbrille haben müsste, um die Akkommodation in der Ferne nicht zu benötigen?
Ich würde das als Hinweis darauf werten, daß Du mehr "Plus" benötigst, als bisher gemessen bzw. als "verträglich" empfunden wurde. Darauf, daß das jetzt genau der o.g. Wert ist, würde ich meinen Meisterbrief nicht verwetten wollen, da durch das Tropfen in der Regel nicht nur die Akkommodation ausgeschaltet, sondern auch die Pupillen geweitet werden. Und dann mißt man halt auch die Randbereiche des optischen Systems "Auge" mit, die bei normaler Pupillengröße gar nicht an der Abbildung mitwirken würden.

Wir alle hier vermuten ja anscheinend, daß da auch noch eine Prismenkorrektur im Hintergrund ansteht. Und da müßte man jetzt mal irgendwie anfangen: Fernbrille machen mit möglichst auskorrigierten sph/cyl/Achse und dann eben den Prismen die man da findet. Und dann schaut man mal, wie das funktioniert, wie man sich daran gewöhnt, und dann mißt man mit zeitlichem Abstand wieder, wenn die Beschwerden nicht auf Anhieb verschwunden sind. Möglicherweise ergeben sich dann andere Werte, mehr sph/cyl/Achse, mehr/andere Prismen, was auch immer. Wenn da tatsächlich eine Prismenkorrektur nötig sein sollte, dann macht es aber in der Tat wenig Sinn, nur sph/cyl/Achse auszukorrigieren und auf Prismen zu verzichten - das muß schiefgehen.

Mein persönlich-subjektiver Eindruck ist (und das ist nicht als Vorwurf, sondern als Feststellung zu verstehen), daß hier die Problemlösung zum Teil auch dadurch verhindert wird, daß niemand mal strukturiert anfängt und sich dann konsequent voranarbeitet - oder aber daß hier niemand die Gelegenheit bekommt, strukturiert anzufangen, um sich dann konsequent voranzuarbeiten, weil immer wieder sowohl thematisch (Ferne/Nähe/Office/Gleitsicht) als auch personell (div. Augenärzte/Augenoptiker/Sehschule(n)) hin- und hergesprungen wird.
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