Optiker-Forum

Ich bin gerade ein klein wenig erschrocken. Da wird also Menschen, die unter einer Linsentrübung leiden, also immer schlechteres Kontrastsehen haben, eine multifokale IOL angeboten, um "nie wieder eine Brille tragen zu müssen".
Und was kommt dabei heraus? Anstatt in der Ferne wieder völlig klar, kontrastreich und scharf sehen zu können (und fürs Lesen eben eine Brille aufzusetzen), passiert das hier:

https://blog.specialeyesqc.com/multifoc ... case-study

(bei dem Beispiel handelt es sich zwar um multifokale Kontaktlinsen, aber ich gehe mal davon aus, daß der Seheindruck bei multifokalen IOLs ähnlich sein wird)

Ich möchte mir gar nicht vorstellen müssen, wie weißer Text auf schwarzem Hintergrund aussieht (Stichwort: dark mode) und wie sich Nachtfahrten mit solchen multifokalen Linsen anfühlen..

Ich hoffe nur, daß Patienten, welchen multifokale IOLs nahegelegt werden, vorher umfassend aufgeklärt werden. Am besten mit einer Simulation. Das wird ja auf einer Seite so schön als "Erwartungsmanagement" bezeichnet. Ein herrlicher Euphemismus.

Aber vielleicht ist das alles gar nicht so schlimm in der Praxis?
Vielleicht lohnt sich ja der zu erwartende Kontrastverlust und die Halos, nur um "nie wieder" eine Brille wechseln / aufsetzen zu müssen...
???
???
???

Nachtrag: ich kenn jemanden, der behauptet mit bifokalen Kontaktlinsen zufrieden zu sein. Also alles doch nicht so wild?

Warte mal, du bist doch der Typ, der diese digitale Mehrstärkenbrille kaum erwarten kann, oder...? XD Bei diesen Linsen verhält es sich ähnlich, entweder klappt oder klappt nicht. Ob das nun als IOL der Weisheit letzter Schluss ist, sei mal dahin gestellt aber bei Kontaktlinsen kann man echt gute Ergebnisse erziehlen. Kommt natürlich (mal wieder) immer auf den jeweigen Endverbraucher an. Dazu sind die moderneren Linsen über den Irisschlussreflex geregelt, also nicht unbedingt wie dein Bild dort.

Nein, das geht nicht. Physik gehört nicht zum Ausbildungsumfang der Augenärzte. Deshalb kloppe ich mich schon gefühlt 1000 Jahre in Foren mit den Augenärzten, die glauben, alles besser zu wissen, aber keinste Ahnung davon haben, wie diffraktive Linsen funktionieren.... von wegen MULTIfokal!!
Jeder, der sich mal ein Wackelbildchen genauer angesehen hat, stellt fest, dass der Effekt, mal dies mal jenes erkennen zu können, nur durch winzige Prismen bewerkstelligt werden kann. Und wer dann noch weiß, dass diese winzigen Prismen Kanten haben und Mie-Streulicht produzieren, der würde niemals eine solche Linse empfehlen, es sei denn, es geht rücksichtslos nur ums Kohle scheffeln

ja - so sieht das wohl aus (zumindest mit "multifokalen" IOLs von 2017) - nicht so berauschend... (aber auch nicht so dramatisch schlimm wie von mir befürchtet. Aber ne Autofahrt bei Nacht könnte anstrengend werden(?))

https://www.researchgate.net/publicatio ... l_Platform


Schade, daß sich Menschen mit "nie wieder Brille" ködern lassen, und dann schlechter sehen, als möglich wäre...
Aber - wen's nicht stört... Wer vom Nebel in leichten Nebel kommt, ist vielleicht ganz zufrieden.. Er oder Sie hat ja vielleicht vergessen, wie schön kontrast- und farbenreich die Welt mal war - vor vielen Jahren.

Dazu sind die moderneren Linsen über den Irisschlussreflex geregelt, also nicht unbedingt wie dein Bild dort.

Meintest Du den Lidschlussreflex? Oder ist das ein gekonnter GlatteisKöder für mich

And hat geschrieben:Meintest Du den Lidschlussreflex? Oder ist das ein gekonnter GlatteisKöder für mich

Welch Eleganz du mir zutraust... XD Ne, ich Dussel wollte Pupillenschlussreflex schreiben. Die schließt sich etwas beim Blick in die Nähe.

Ok spannend - wieder was gelernt. Danke!