Optiker-Forum

Hallo Zusammen,

ich hatte mich heute mit einer Kollegin unterhalten die bei Mister Spex in Freiburg war und sich eine neue Brille hat machen lassen.
Sie erzählte mir das die ganze Augenausmessung nur noch über Tablet gegangen ist, nur einmal, am Anfang musste sie durch den Kasten mit den Ballons schauen, alles Andere dann nur noch über Tablet.
Ich kann das gar nicht glauben das diese Augenmessung stimmen kann.Sie sagt sie sieht gut, allerdings hat sie eine Einstärkenbrille.
Sie meinet das wäre die neueste Generation der Ausmessung ,
kann das stimmen das man keine Feinausmessung mehr vornehmen muss, mit einzelnen verschiednen Gläsern die man vor das Auge bekommt um zu sehen mit welchen man besser sieht?
Ist das nun wirklich die neue Art der Augenvermesssung? Oder macht sich das Mister Spex nur einfach?
Würde gerne Eure Meinung dazu lesen….

fg cerry

Aus meiner Erfahrung mit dieser Firma: Mister Spex ist ein ausschließlich finanzgetriebenes Unternehmen. Schlüsse darfst du nun selber ziehen...

cerry hat geschrieben:Oder macht sich das Mister Spex nur einfach?

bingo

Leider ist meine Frage nicht beantwortet ob so eine Messung ausreicht.
Gegen ein einfache Ausmessung wäre grundsätzlich ja nicht einzuwenden.
Im asiatischen Raum machen sie auch diese Augenausmessung mittels Tablet und wenn letztendlich das Ergebnis passt,
wäre dies doch eigentlich eine super Sache.

Vielleicht wäre dann aber der Beruf des Optikers in Gefahr wenn die Technik in ein paar Minuten die Ausmessung übernimmt.
Aber zukünftig wird ja vieles möglich sein, auch das scannen des Körpers um Krankheiten aufzuspüren.

einen schönen Sonntag noch Allen

Laut Arbeitsrichtlinien der Augenoptik ist eine objektive Messung (z.B. "Kasten mit Ballons") nicht ausreichend für die Anfertigung einer Brille, es sei denn, eine subjektive Messung ("Gläser vorschalten plus Frage-Antwort-Spiel") ist nicht möglich.

"Nicht möglich" heißt, der Proband kann nicht sprechen, nicht hören, hat ein extrem schlechtes Sehvermögen oder ähnliches. "Nicht möglich" heißt nicht, daß der Prüfer nicht weiß, wie es geht, oder nicht will, weil jemand, der wüßte wie es geht, zu teuer wäre.

Keine Ahnung, was mit dem Tablet gemacht wurde; eine Refraktionsbestimmung war es sicherlich nicht.

https://www.easee.online/de/help-center ... st-machen/

https://www.google.com/amp/s/www.ots.at ... 2_OTS0102/

Für alle die zu faul zum googlen sind.

Alle, die nicht zu faul zum Lesen sind, können dann feststellen, daß der Test einen Scheißdreck taugt:

https://www.jmir.org/2019/11/e14808

Man beachte insbesondere Abbildung 4; die Abweichungen zwischen klassischem und Online-Sehtest betragen z.T. mehrere Dioptrien. Bei lediglich ca. 20 von 190 Probanden sind die Ergebnisse gleich (Abb. 3).

Man behalte dabei bitte im Hinterkopf, daß eine Abweichung um 0,25 dpt (sph) die maximal erreichbare Sehschärfe um 30% absenken kann.

Daran ändert sich auch nichts, wenn man statistisch solange an den Daten heruminterpretiert, bis es halbwegs brauchbar aussieht...

Das lesen ist ja wieder was anderes

Ich habe dazu meine Meinung: geh erst zum Augenarzt, der guckt ob mit den Augen medizinisch alles in Ordnung ist. Und danach zum Optiker der dann eine korrekte Brille bzw Kontaktlinsen anpasst.

Sh. http://forum.optiker.de/viewtopic.php?f=28&t=16137

Auszug:

Seit geraumer Zeit wird Kunden von (in der Branche als absolut unseriös geltenden) Optikern erzählt, dass die neueste Generation von
selbständig messenden Geräten sog. "Autorefraktometern" Ergebnisse liefern, die zur Verordnung einer Brille vollkommen ausreichen würden.
Diese Aussage entspricht nicht der Wahrheit.

Tatsächlich erspart man sich "nur" die Anschaffung der erforderlichen Einrichtungen und verzichtet damit gleichzeitig auf jedwede Sicherheit des Kunden.
Schnellverkauf ist eben angesagt. Das Wohl des Kunden spielt ganz offensichtlich überhaupt keine Rolle mehr.

Selbst der Hersteller der Geräte stellt(e) 2015 und nun erneut klar, dass hiermit nicht auf die korrekten Messungen verzichtet werden kann.

Ich danke Herrn Dipl.-Ing. Rainer Kirchhübel, Geschäftsführer von Oculus
-nach Darlegung der Zweckentfremdung seiner Geräte und den entsetzlichen Unfallfolgen für so versorgte Kunden-
ausdrücklich für die erneute Klarstellung des vorgesehenen Einsatzgebiets:

"Die subjektive Refraktion kann auf keinen Fall eingespart werden."

Hier ging es um die Messung per Tablet.

Dass man Sehen (extrem subjektiv) nicht automatisch (extrem objektiv) messen kann, haben wir schon so oft versucht zu erklären.. es kommt immer wieder der gleiche Käse. Wir sind ja alle befangen und haben Angst um unseren Berufsstand. Mühsam...

ronja hat geschrieben:Hier ging es um die Messung per Tablet.

Lutz hat geschrieben: Keine Ahnung, was mit dem Tablet gemacht wurde; eine Refraktionsbestimmung war es sicherlich nicht.

Lutz hat geschrieben:

ronja hat geschrieben:Hier ging es um die Messung per Tablet.

Lutz hat geschrieben: Keine Ahnung, was mit dem Tablet gemacht wurde; eine Refraktionsbestimmung war es sicherlich nicht.

So ist auch gemeint gewesen.

Erst Objektiv, dann Tablet. Das sei das Neueste!
( Klar: Um bloß keine Zeit für eine richtige Messung aufzuwenden.)

Um mal etwas Licht in das Dickicht zu bringen, aber ob es diese Art der Refraktion bei Specki war, haben wir dann noch immer noch nicht geklärt.
Wir haben das 3-D System von Paskal. Heißt, wir haben alle Tests in einer App auf dem I-Pad und bringen die via Apple-TV auf einen 3-D-fähigen Bildschirm an der Wand. Sehr hochwertige Angelegenheit, incl. MKH-Testreihe. Die eigentliche Arbeit der subjektiven Refraktion, mittels Meßbrille, oder Phoropter unterscheidet sich nicht von der Darstellung mit Projektor. Es gibt auch einen Nahtest für das I-Pad - benutzen wir allerdings nicht.