Konzept Probebrille?

Haben Sie eine Frage an den Augenoptiker zu Ihrer Brille. Stellen Sie hier Ihre Frage. (Hinweis: Wir haben hier keine Redaktion. Die Beantwortung Ihrer Fragen werden von Augenoptikern auf freiwilliger Basis durchgeführt. Es besteht kein Anspruch auf eine Beantwortung)
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And
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Konzept Probebrille?

Beitrag von And »

Hallo in die Runde,

Szenario: ein problematischer Fall kommt in den Laden. (z.B. wie in diesem Thread, wo sich eine langjährige Trägerin von harten Kontaktlinsen zusätzlich eine normale Brille wünscht, aber Probleme bei der Anpassung zu erwarten sind.) Hier könnte man vorschlagen, eine günstige Probebrille anzufertigen:

* vollständig runde Gläser (damit die Achslage frei gewählt werden kann)
* CR39, unbeschichtet
* leicht anzupassende Bügel
* entweder ein cleveres Gestell, wo man die PD einstellen kann, oder 5 Gestelle für die gängigsten PD

Die Probebrille wird für eine minimale Leih-/Pfandgebühr - z.B. zum Einkaufspreis der unbeschichteten Gläser (< 20€) für 3 Wochen verliehen. Die Kundin kann nun testen, ob die Stärken passen und ob die Brille (bis auf das Sichtfeld, welches bei runden Gläser ja eher subobtimal ist) ansonsten gut verträglich ist.

Erst dann wird die hochwertige Brille (super-leicht, gut entspiegelt, modisch..) angefertigt.

So hat man drei Vorteile:
1. zufriedene Kundinnen
2. kein Risiko eines Kundenrückläufers
3. baut sich automatisch ein kleines Archiv an Gläsern auf: vielleicht ist beim nächsten Kunden schon die passende Stärke vorhanden..


Frage: gab oder gibt es möglicherweise bei manchen Optikerinnen das Konzept einer solchen Probebrille?
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GodEmperor
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von GodEmperor »

And hat geschrieben:Frage: gab oder gibt es möglicherweise bei manchen Optikerinnen das Konzept einer solchen Probebrille?
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And
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von And »

Natürlich meine ich keine Meßbrille, sondern eine einfache, aber alltagstaugliche Brille, die man auch mal 1 - 3 Wochen praxisnah probieren kann.

Z.b.:
Round_glasses_pixabay.jpg
Round_glasses_pixabay.jpg (19.55 KiB) 4006 mal betrachtet
(This file is from Pixabay, where the creator has released it explicitly under the license Creative Commons Zero (see here). File ID: 145257)
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optikgutachter
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von optikgutachter »

Lieber And,

die Idee scheint für den Laien zunächst praktikabel.

Allerdings bewegt man sich im Gebiet eines gefahrengeneigten
Handwerks mit unabsehbaren Folgen, wenn Laien Annahmen treffen, oder -mit Verlaub- da rummurksen.

Ok. Deswegen fragt man ja nach.

Ergebnis: Wenn selbst probieren eine Lösung wäre... hätten wir es längst.
(Sinnvolle Messbrillen wurden übrigens schon erfunden.)
Aber es gibt weitaus mehr zu berücksichtigen als den subjektiven Erst- oder den subjektiv mittelfristigen Eindruck.
U.a.: Wie kann man damit räumliches Sehen bestimmen?
Hat man jemanden dabei der Scheinerfolg von richtigem Sehen unterscheiden kann? (Nein.)
Ist dieser Eindruck momentan besseren Sehens wirklich für optimales Sehen auf Dauer geeignet? (Äußerst fraglich.)

Vielleicht ist ja irgendwann noch eine Idee dabei, welche nur
Querdenker haben können.

Bislang sehe ich aber in allen Beiträgen von Ihnen
keinen Ansatz für eine sinnvolle Lösung jedweder Art.

Nix für Ungut.
OG
https://www.optikgutachter.de
Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Lutz
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von Lutz »

And hat geschrieben: Frage: gab oder gibt es möglicherweise bei manchen Optikerinnen das Konzept einer solchen Probebrille?
Du kannst bei jedem Optiker so viele "günstige" Probebrillen anfertigen lassen, wie Du willst, und dann noch eine "richtige" hinterher.

Macht halt keinen Sinn, aber das kann ja jeder selbst entscheiden.
Zuletzt geändert von Lutz am Montag 31. Januar 2022, 10:14, insgesamt 1-mal geändert.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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GodEmperor
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von GodEmperor »

Naa, And versucht doch immer das angestaubte Konzept der Augenoptik zu ändern. Warum er das nicht auf nem Bereich macht, wo es wichtiger und sinnvoller wäre, sich komplett unbedarft zu nähern, ist mir zwar n Rätsel, aber naja. Manchmal hilft ne Optikerlehre (da weiß man schon extrem viel) mit Refraktionsschulung nebst Meisterbrief (dann weiß man genau alles) ziemlich gut, um zu verstehen, dass manche Ideen sich zwar irre gut anhören aber doch eigentlich Quatsch sind. Zumindest für die breite Masse. Für die schmale Masse gibts ähnlich funktionierende Lösungsansätze wie deine "Probebrille". Da musst du übrigens noch die Handwerkskosten reinrechnen, oder soll der Werkstattmensch für lau arbeiten.
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wörterseh
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von wörterseh »

@And
Veränderung ist der Ruf unserer Zeit. Wir spüren, dass wir eingefahrene Muster verändern sollten. Welche Veränderungen sind allerdings wirklich zukunftsorientiert und welche nicht, das ist sie Frage. Kann etwas wo ich wertvolle Ressourcen verbrauche (verschwende!), nur um etwas auszuprobieren, weil ich mich persönlich von etwas im Vorhinein selbst überzeugen, 'absichern' möchte, weil ich den Erfahrungen von Fachleuten nicht (mehr) vertraue, wirklich zukunftsorientiert sein? Ist das der Weg? Brauche ich wirklich jede neue Technologie? Muss jede Idee umgesetzt werden? Wo führt das hin? Bringt und DAS wirklich weiter? Gibt es da wirklich nichts Wichtigeres? ...für mich schon.
Meine Frage an dich, die musst du hier nicht beantworten... Bringst du für dich, für deine persönliche Veränderung, genauso viel Energie auf wie für den Wunsch die anderen zu verändern?
Sorry, gehört nicht direkt zum Thema aber lag mir auf dem Herzen.
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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And
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von And »

@optikgutachter: ich vermute, mein Posting wurde (absichtlich?) mißverstanden. Ich rede hier nicht von selber rumprobieren, sondern von einer "Probebrille" von einer Optikerin, soweit möglich perfekt angepasst durch bestmögliche subjektive Refraktion. Dann soll aber der Kunde die Chance haben, zu testen, ob es denn auch wirklich möglich ist, sich an diese Brillenwerte zu gewöhnen. Idee: falls es klappt, zufriedener Kunde welcher dann sehr gerne die finale chicke, leichte hochwertige Brille kauft.

ich schieß jetzt mal etwas zurück: Die momentane Praxis ist doch wohl fast immer (auch aus der eigenen Erfahrung): Kunde kommt in den Laden, wird "kostenlos" vermessen und subj. refraktioniert und dann kommt das Upselling. 99% der Kunden werden überrumpelt und nehmen dann die blaufilterhyperbiometrischen Gläser. Sowas geht dann in 90% der einfachen Fälle gut, weitere 5% schlucken die Kröte und laufen mit einer dann - aus welchen Gründen auch immer unperfekten Brille rum (z.B. falls die subjektive Refraktion bei einer schlechten "Astigmatismus-Tagesform" erfolgte, oder die PI*Daumen Zentrierung ungünstig hoch war und damit prismatische Effekte unverträglich wurden) und die restlichen 5% kommen in den Laden und vordern Nachbesserung. Dann darf man sich Sprüche anhören wie "ja was machen wir denn jetzt..", da die Rückgabe der 300 - 1000€€ Brille verhindert werden soll. Schiefe Brillenbügel bei randlosen Brillen scheinen auch häufig vorzukommen (eigene Beobachtung.. dann wird halt rumgebogen.. blöd nur, wenn der Nasensteg trotzdem deutlich sichtbar schief aussieht)
nagut - durchatmen. ich hab jetzt ein paar Probleme aufgezählt, die aus der eigenen Erfahrung entspringen. In meinem Schrank schlummern zwei Brillen, Gesamtwert 700€ vom letzten Jahr. Wie sagte Oppiker hier im Forum: ab 40 beginnt für den Optiker die spannendeste Zeit (und für den Kunden die teuerste??)

sorry, wiegesagt, ich versuch mich ja zurückzuhalten - aber wenn unter die Gürtellinie getreten wird: "Vielleicht ist ja irgendwann noch eine Idee dabei, welche nur Querdenker haben können." Kann ich das auch.

--
Zurück zur Sachlichkeit: Als Argument gegen die Probebrille habe ich die Werkstattkosten vergessen - gutes Argument dagegen. Auch das Argument von Lutz - doch einfach erstmal eine günstige Brille anfertigen zu lassen finde ich ok. Meine Idee war es, hier noch umweltfreundlicher und kosteneffektiver zu werden, indem wiederverwendbare Probebrillen mit einem Archiv an den gängigsten Gläserstärken aufzubauen. Aber vermutlich ist das ein hoffnungsloses Unterfangen, da womöglich viel zu viele Kombinationen aus Sphäre + Zylinder entstehen?

"Bringst du für dich, für deine persönliche Veränderung, genauso viel Energie auf wie für den Wunsch die anderen zu verändern?"
reicht es als Beispiel, daß ich mich (notgedrungen) soweit mit der Materie beschäftigt habe, daß ich mich brillentechnisch vorerst selbst versorge?

Für die schmale Masse gibts ähnlich funktionierende Lösungsansätze wie deine "Probebrille".
Das interessiert mich. Was sind das für Lösungen?

--------------
p.s. Da ich in diesem Beitrag etwas überreagiert habe: schon mal ein Sorry vorweg. Aber ich muss mir nicht alles gefallen lassen und ich denke daß etwas Emotionen auch etwas Schwung in ein Forum bringen können ;-)
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Lutz
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von Lutz »

And hat geschrieben:
Für die schmale Masse gibts ähnlich funktionierende Lösungsansätze wie deine "Probebrille".
Das interessiert mich. Was sind das für Lösungen?
Wunschbrille machen lassen und problemlos gucken sowie bei Problemen - so sie denn auftauchen - Probleme lösen.
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidt­einander'.
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wörterseh
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von wörterseh »

Eine perfekt angepasste 'Probierbrille' und 'Lager aufbauen' widersprechen sich schon mal grundsätzlich! ;)

..und ...
Ich meinte was anderes!
LG
Wer sich mit einem Idioten streitet beweist das es gerade zwei davon gibt!
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Traumtänzerin
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von Traumtänzerin »

And hat geschrieben: Für die schmale Masse gibts ähnlich funktionierende Lösungsansätze wie deine "Probebrille".
And hat geschrieben:Das interessiert mich. Was sind das für Lösungen?
Mich hat dein Konzept stark an die Eindollarbrille erinnert - allerdings gibt es dabei keine Zylinderkorrektion und das Ganze ist auf die Ansprüche von Menschen abgestimmt, die noch nie eine Brille hatten und sich auch niemals eine unseren Standards entsprechende Brille leisten könnten. Unsereiner wäre damit in der Regel nicht zufrieden.
And hat geschrieben:Aber vermutlich ist das ein hoffnungsloses Unterfangen, da womöglich viel zu viele Kombinationen aus Sphäre + Zylinder entstehen?
Das ist auch meine Vermutung. Zumindest in dem Betrieb, den ich kenne, wüsste ich keinen Platz für ein riesiges Glaslager mit diversen Probefassungen mit jeweils unterschiedlichen PD-Werten.
And hat geschrieben: ....falls ... die PI*Daumen Zentrierung ungünstig hoch war und damit prismatische Effekte unverträglich wurden
Diese Gefahr sehe ich bei deinen Probebrillen noch in viel stärkerem Ausmaß - die kreisrunden Gläser wären dann ja wohl der Einfachheit halber alle auf Glasmitte zentriert, also hätte schon jemand mit einer unterschiedlichen PD rechts und links u.U. mit prismatischen Nebenwirkungen zu kämpfen. Und überhaupt können ja gar nicht alle Feinheiten, die der Optiker bei seinen Messungen berücksichtigt, in so einer Einheitsbrille verwirklicht werden.

Und wenn man dann an die besonders sensiblen Brillenträger denkt, die auf unterschiedliche Glasmaterialien, Asphären u.ä. empfindlich reagieren, was nützt es da, wenn die Probebrille mit der endgültigen Brille einzig und allein die Glasstärken gemeinsam hat?

Riesiger Anschaffungs-, Platz- und Handlingaufwand mit fraglichem Nutzen, würde ich sagen.
"Nicht jeder der träumen und tanzen kann ist ein TRAUMTÄNZER :mrgreen:"... (c) by Klaus Nerlich

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And
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von And »

Hallo Traumtänzerin, einen ganz herzlichen Dank für die sachliche Diskussion und den wichtigen Hinweis auf Menschen mit unterschiedlichem PD links/rechts. Bezüglich der Höhenzentrierung könnte man die Brille einfach mit den Nasenpads entsprechend so "hoch aufsitzend" gestalten, daß eben genau durch die Glasmitte geschaut wird. Bei unterschiedlichen PDs links/rechts wirds aber dann wirklich zu kompliziert, das sehe ich ein.
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optikgutachter
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von optikgutachter »

And hat geschrieben:@optikgutachter: ich vermute, mein Posting wurde (absichtlich?) mißverstanden. Ich rede hier nicht von selber rumprobieren, sondern von einer "Probebrille" von einer Optikerin, soweit möglich perfekt angepasst durch bestmögliche subjektive Refraktion. Dann soll aber der Kunde die Chance haben, zu testen, ob es denn auch wirklich möglich ist, sich an diese Brillenwerte zu gewöhnen. Idee: falls es klappt, zufriedener Kunde welcher dann sehr gerne die finale chicke, leichte hochwertige Brille kauft.
........
Mein Gutester...das wird schon gemacht. Allerdings vom Optiker unter Aufsicht.
Auf Verdacht erst einmal die finale Brille verkaufen gehört aber gar nicht zum guten Ton in der Augenoptik.

Aber weiter so: Vielleicht ergib sich ja noch einmal ein praktikabler Lösungsansatz/ein gute Idee, welche in der Praxis Erfolg findet.

Gruß aus Köln

Ich entsinne mich noch meines Beitrags vom 02.01.2021 "Kreuzlinienlaser":
optikgutachter hat geschrieben:Super gemacht/angedacht. :D

Leider existieren die entsprechenden Geräte schon seit Jahrzehnten.
Und wurden seitdem noch deutlich verbessert.
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Falls Sie mal was über mich gehört haben sollten: Glauben Sie es bloß nicht!
Vermutlich stimmt das nämlich alles (Kölner Humor)!
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Distel
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von Distel »

And hat geschrieben:Hallo in die Runde,

Szenario: ein problematischer Fall kommt in den Laden. ff

Hi And,
ist immer wieder für mich überraschend, mit welchen Überlegungen sich Menschen beschäftigten und viel Zeit investieren.
Ja, Kreativität kann vielfältig ausgelebt werden. :D
Als bekennender Fan von Sankt Effizienzia, erstaunt es mich, warum diese Energie nicht in Sparten gegeben wird, wo ein fundierter Wissensbereich vorliegt?

Als Praktiker würdest du wissen, dass KL-Träger kaum Reflexion kennen, somit Gläser ohne gute ET ungeeignet sind.
:arrow: schlimmstenfalls stimmt die Stärke und die einfache Glasqualität macht Probleme :?

Bei Trägern von harten KL können noch ganz andere Verläufe erfolgen.
Im krassesten Fall hatte es bei einer Kundin 3 Monate gedauert bis sich die Hornhaut wieder stabilisiert hätte. :shock:
…uralte KL jahrelang getragen, die hatten sich stark verformt und zudem die Sauerstoffzufuhr extrem behindert
Als Folge spielen die Hornhautradien verrückt und änderten sich laufend
Damit Auswirkungen für einen Laien anschaulich werden:
Eine Radiendifferenz von 0,05 mm entspricht näherungsweise einer Brechkraftdifferenz von 0,25 Dpt.

Noch viel könnte ich schreiben… aber Sankt Effizienzia hat anderes mit mir vor. :wink:
Nemo me impune lacessit - Niemand reizt mich ungestraft
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And
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Re: Konzept Probebrille?

Beitrag von And »

danke für die weiteren Details - sehr spannende Infos!

nochmal kurz zur Selbsterklärung - warum ich hier wohl schon öfter "Glas zerbrochen" habe:
Es gibt wohl viel Licht aber auch ein paar Schatten in der Branche. Ich hab wohl mehrmals ins Fettnäpfchen gegriffen und dadurch eine wohl zu große Skepsis (und Frust) akkumuliert. Gute Optikerinnen (er)kennen - so wie Du - mögliche Probleme und werden sicher nicht gleich die hochpreisige €€€ Brille verkaufen, sondern erstmal wiederholt und über einen längeren Zeitraum messen.

Darf ich noch eine persönliche Geschichte erzählen: bei A***** wurde einmal meine Vollrandplastikrahmenbrille (wie nennt man das richtig? halt so eine typische schwarze Hornbrille) "repariert" - sie war nach einem Sturz genau mittig im Nasensteg gebrochen. Was ich zurückbekommen habe: die war zwar ganz ok und stabil geklebt, aber die Gläser waren vertikal nicht mehr parallel zueinander ausgerichtet, hatten also deutlich unterschiedliche Vorneigungswinkel. Sehen war damit unmöglich. Nach solchen Erfahrungen verliert man doch etwas das Vertrauen..

Ich werd versuchen, mich mit unnötigen / aus sicht der Praktiker vermutlich of lächerlichen Ideen zurückzuhalten und möglichst passiv spannende Infos und Erfahrungswerte aufsaugen.
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