"Optiker gewechselt" kann man so nicht direkt sagen. Meine neuste Arbeitsplatzbrille ist vom kleinen Optiker vor Ort. Die Gleitsichtbrille die ich auch Neugier gemacht habe nicht.Lutz hat geschrieben: "Übrigens: Niemand braucht 1500 Euro für eine Gleitsichtbrille auszugeben."
Das ist ja schonmal eine interessante Aussage. Vielleicht sollte ich doch den Optiker wechseln.
Dort habe ich bisher immer das Gefühl gehabt, das Rodenstock Impression Free Sign Pro eigentlich das einzig Wahre ist, und alle anderen möglichen Varianten halt mehr oder weniger gute Kompromisse.
Verstehe ich nicht. Du hast doch den Optiker gewechselt und weniger ausgegeben. Und wenn Dir der Autohändler sagt, das einzig wahre Auto sei ein Maybach, glaubst Du das auch einfach so?
Wie gesagt, mir ist schon klar das das Problem nicht wirklich lösbar ist - da will ich den Optikern auch keinen Vorwurf machen. Aber auch obiges Vorgehen ist ja nicht das was ich als Kunde eigentlich will. Eine "Verträglichkeitsgarantie" - also die Sicherstellung das ich das erworbene Produkt überhaupt nutzen kann - ist ja wohl das Minimum. Die reine "Verträglichkeit" bedeutet ja aber noch keine "Ergebnissqualität".Lutz hat geschrieben: Nochmal: Wenn Du mit dem einfachen Glas nicht zufrieden bist, wechselst Du (gegen Aufpreis) auf das bessere, oder Du startest mit dem besseren Glas und wechselst bei Unverträglichkeit auf ein anderes (möglicherweise einfacher, mit einem anderen Design oder wie auch immer),
welches Dir dann ohne weitere Kosten geliefert wird. Das ist das, was üblicherweise als "Verträglichkeitsgarantie" angeboten wird.
Letztich muss ich als Kunde die Entscheidung treffen eine nicht unbedeutende Summe an Geld auszugeben - mit dem Risiko das sich das eben nicht so lohnt wie ich es gerne hätte.
Zudem sehe ich durchaus Ansätze gäbe dem Kunden das zu erwartende Ergebniss zu vermitteln: Meiner Meinung nach sollte es durchaus möglich sein mit Hilfe einer VR-Brille einigermaßen zu simulieren wie denn verschiedene Gläser wirken werden. Könnte ich damit sehen "Aha, die 500€ Lösung fühlt sich so an, die Premium Lösung anders" hätte ich schonmal eine Entscheidungsbasis welche über bunte Prospekte und Optikeraussagen hinaus geht.
Alleine die Empfehlung des Optikers halte ich für genau so problematisch wie die Empfehlung jeden anderen Verkäufers. Als Kunde hat man da wenig Möglichkeiten rauszufinden ob der Optiker jetzt einfach ein guter Verkäufer ist, oder wirklich ein Mensch der in seinem Beruf aufgeht und der sich zur Aufgabe gemacht hat die Beste Lösung für den einzelnen Kunden zu finden - und nicht die Lösung mit dem besten Ertrag.
Und ich bleibe dabei - im Bereich der Optik halte ich das für erheblich schwieriger als in anderen Bereichen.
Autos: Klar wird niemand glauben das ein Maybach die einzig vernünftige Art der Fortbewegung ist. Aber da hat der Kunde ja auch genug Vergleichsmöglichkeiten.
Zahnarzt: Wie gut oder schlecht Zahnersatz aussieht kann man sich in der Regel wohl recht gut vorstellen - und in der Regel hat der ZA da sogar Muster verfügbar. Ein Brillengestell kaufe ich ja auch nicht einfach nach Katalog oder Beschreibung, sondern setzte es auf und sehe ob es mir passt und gefällt oder eben nicht. Klar, die Haltbarkeit kennt man immer erst nachher - aber es soll auch schon Premiumgläser gegeben haben die kurz nach Ablauf der Gewährleistung fehlerhaft wurden.
Lutz hat geschrieben: Tcha. Dann mußt Du entweder Deine Hemmungen überwinden oder bei allen eine Brille kaufen. Du bist erwachsen, Du mußt entscheiden was Du wo und warum kaufen willst (oder eben nicht).
Vermutlich.
Lutz hat geschrieben: Wenn mich der Verkäufer von dem Nutzen eines Produktes nicht überzeugen kann, kaufe ich es nicht. Und wenn er es kann, es mir den höheren Preis aber nicht wert ist, auch nicht. Manchmal sind die Dinge einfacher, als sie aussehen...
Und wenn ich von dem Nutzen eines Produktes überzeugt war, es im Nachhinein meine Erwartungen aber doch nicht erfüllt, dann habe ich was gelernt.
Nunja, Lehrgeld in der Größenordnung ist mir generell zu teuer - egal ob Brille oder irgend was anderes.
Ob mir ein Produkt einen höheren Preis wert ist kann ich nun aber erst entscheiden wenn ich eine entsprechende Entscheidungsgrundlage habe. Diese sollte dann halt schon über reine Behauptungen hinaus gehen.