Hallo!
Gestern habe ich mich mal durch meinen Karton mit meinen Uniunterlagen gekämpft....Refraktion und Augenglasbestimmung. In beiden Fächern wurde der Valenztest besprochen. Kurz und Knackig. Da stand nix von wegen regelwidrig
Also musst ich erst mal meine Gehirnzellen anschmeißend und selber nachdenken. Herr Ponstein hat mir ja indirekt einen Tip gegeben.
Die Prävalenz beim Valenztest gibt die Abweichung aus der Mitte an. Ziel ist es das Stereoobjekt gleichmäßig nach vorne und nach hinten zu sehen sowie mittig. Ist die Prävalenz nach vorne kleiner als die Prävalenz nach hinten gibt's Basis aussen, Prävalenz nach vorne größer als Prävalenz nach hinten heißt Basis innen. Ist die Prävalenz in beiden Entfernungen gleich gibt's ein Höhenprisma. Ist das Stereoobjekt dann mittig haben wir eine gleichwertige Orthostellung. Soweit so gut, ich war mir immer noch nicht sicher, was genau gemeint ist.
Dann hab ich mal gegoogelt und festgestellt das in dem Buch "Winkelfehlsichtigkeit mit Fixationsdisperation" von Herrn Haase im Kapitel 10.2.2.4 genau die Erklärung steht, was regelwidrig ist bei der Wendeprobe beim Valenztest. Problem: ich hab das Buch nicht.
Ich hatte ja schon eine Vermutung, war mir aber noch nicht sicher. Also hab ich mit meiner liebsten Kommilitonin und Freundin mal Diese Frage durchgedacht. In Herrn Köhlers Buch "Binokulare Vollkorrektion" steht es auch erklärt.
Eine Prävalenz kann auch auftreten wenn der Proband ein Refraktionsungleichgewicht hat.
Der Proband schaut auf das nicht polarisierte Zentrum des Testes (Kreis). Die querdisperat liegenden Dreiecke haben jeweils den gleichen Abstand zu diesem Zentrum auf der Netzhaut. Haben sich nun Veränderungen in den Korrespondenzverhältnissen im Zuge einer Fixationsdisperation ergeben, können gleiche Netzhautorte zwischen dem rechten und linken Auge funktionell andere Wertigkeiten entwickelt haben.Das bedeutet, ein Auge liefert höherwertige Wahrnehmung, es prävaliert und es kommt zu einer Richtungsverschiebung der Dreiecke innerhalb der Skala.
Was ich leider immer noch nicht genau weiß, was sieht der Proband dann, was regelwidrig ist? Die Dreiecke jeweils in die gleiche Richtung??? Das wäre eigentlich so meine spontane erste Antwort gewesen, da es eben nicht die zu erwartende Antwort des Probanden ist, wenn eine Prävalenz vorliegt. Ich hatte es auch noch bei keinem Kunden bisher...
Entweder verstoßt ihr mich jetzt oder ich habs richtig erklärt.
Liebe Grüße Claudia