benkhoff hat geschrieben:Kann man weder 100%ig belegen noch negieren.
Doch, könnte man schon. Man könnte z.B. Probanden verschiedene (identische) Graufilter vorlegen und behaupten, einer davon wäre ein echter "neutraler" Graufilter und jeder der anderen würde eine andere Farbe dämpfen, was aber aufgrund der besonderen Filterkonstruktion dem Filter so nicht anzusehen sei. Die Filter wären entsprechend beschriftet. -> Wenn bestimmte "Farb"filter gegenüber dem als neutral gekennzeichneten Filter bevorzugt würden, könnte man Rückschlüsse auf Placebo- oder Autosuggestions-Effekt ziehen.
Man könnte die Auswahl der Farbfilter auch durch mehrere unterschiedlich intensive Graufilter ergänzen. Vielleicht ist ja garnicht eine bestimmte Farbe das Problem, sondern die Helligkeit? Wenn ich aber keine Graufilter anbiete, kann ich das auch nicht herausbekommen.
Einem Profi-Wissenschaftler würden bestimmt noch mehr sinnvolle Versuchsanordnungen einfallen. Aber wäre es nicht eigentlich Sache der Irlen-Experten, mit derartigen Versuchen ihre Thesen zu belegen? Gefunden habe ich dahingehend nichts, kann aber auch an mir liegen...
Es gibt so einige Phänomene beim Sehen, die wir uns noch nicht erklären könne. Zum Beispiel gibt es ja Leute, die bestimmte Geräusche/Töne sehen können, oder Zahlen farbig wahrnehmen, oder bestimmte Geometrien farblich erkennen, usw usw
Ja, das ist wohl so. Ich selber habe schon früh Klavierunterricht bekommen, und seitdem verbinde ich mit den Buchstaben der Tonleiter (nicht mit dem Klang; das wäre vermutlich der Fall, wenn ich das anfangs antrainierte absolute Gehör nicht hätte verkümmern lassen) konkrete Farben: c ist weiß, d ist grau, e ist grün, f ist braun, g ist blau, a ist rot und h ist beige. Die Halbtöne haben übrigens die gleichen Farben, nur etwas heller...
Frage: habe ich jetzt irgendein Syndrom, oder ist das einfach ein Trick des Gehirns, um durch Visualisierung das Erinnern/Lernen zu erleichtern?
karoshi hat geschrieben:Evtl. ist es ja nicht eine bestimmte Farbe/Wellenlänge sondern eine Kombination aus mehreren welche die Neuronen zum "überfeuern" bringt. Dämpft man eine ist es gleich bequemer.
Könnte ich mir so vorstellen.
Vorstellen könnte ich mir das auch. Müßte dann aber eigentlich messbar sein, das Neuronenfeuerwerk...
Nochmal zur Klarstellung: wenn ich mal einen übertriebenen Vergleich heranziehe, dann nicht, um etwas ins lächerliche zu ziehen, sondern um etwas zu verdeutlichen. Wird leicht mal mißverstanden...
Und noch eine Anmerkung zu "Wer heilt, hat recht.": Ist eine schöne, griffige Formulierung, zugegeben. Ich finde aber die Idee, daß derjenige recht hat, der mit seiner Methode statistisch signifikant besser abschneidet als andere, anerkannte Methoden (oder aber zumindest signifikant besser als der Zufall), auch sehr sympathisch...
Wenn es zur Irlen-Thematik entsprechende wissenschaftliche Studien gibt, wäre ja alles gut und meine Zweifel wären nicht berechtigt gewesen. Eigentlich ganz einfach...
Achtung: der oben sichtbare Text ist in der Zeit entstanden, in der er geschrieben wurden. Er könnte in Zukunft als anstößig empfunden werden. Der Autor wurde sozialisiert durch Otto, Loriot, Astrid Lindgren und ‚Schmidteinander'.