Prismenschwinger hat geschrieben:LöweNRW hat geschrieben:Etwas stutzig macht mich aber schon, dass sich sonst niemand zu diesem Thema äußert.
Also ist der Kunde dann schuld, wenn falsch refraktioniert wird ? Und warum dann genau auf volle 10er Gradzahlen - hab das schon öfter hier gelesen. Dann wären doch 115 oder 75 Grad genau so ungenau oder eben genau...
Hallo,
ich hoffe du bist kein Verschwörungstheorethiker. Jeder der sich dazu gezielt äußert muss eine frisch polierte Klarglaskugel besitzen.
Ob der Kunde schuld ist wenn falsch refraktioniert wird?
Vielleicht. Denn aus seinen Antworten entsteht eine
subjektive Refraktion. Man fragt ja schließlich und jede Antwort wird in eine Aktion umgesetzt oder eben nicht.
Da gehen die Meinungen ein bischen auseinander. Auch wenn die Antworten des Kunden subjektiv sind. ist den den seltentsen Fällen der Kunde verantwortlich wenn es zu einer " Fehlrefraktion" kommt. Der Refraktionist muss mit allen Antworten entsprechend umgehen.
Gradzahlen und Achsen . Es gibt einen mathematisch brerechnbaren Fehler das bezieht sich auf den Messwert sowie die Achse. Man spricht in diesem Fall von resultierenden Zylindern ,verdreht man ein Achse um nur 2-5 Grad ist die Achsabweichung zwar gering der Wirkungswert verdoppelt bis verdreifacht sich. Geringe Verdrehungen können bei Kunden eine genauso unangenehme Wirkung haben wie 20 Grad Verdrehungen.
Zu dem mathematischen Wert kommt die Empfindung ich würde dort nicht die Brezel sondern eher eine Sauna als Beispiel nehmen. Es gibt Kunden die einen Unterschied von 2 Grad merken und andere denen sin 20 Grad Temperaturdifferenz egal.
Da sehen nicht mit dem Auge sondern mit dem "Gehirn" statt findet, wird dort entschieden was im Eintzellfall als unangenehm oder als funktionierend empfunden wird. Das Auge überträgt nur Informationen ,wobei richtig und falsch mal eine untergeordnete Rolle spielt. Diese Informationen werden dann vom "Gehirn" verarbeitet oder auch eben nicht . Man kann im Grunde nicht sagen 3 Grad sind viel oder wenig bzw 20 Grad geht gar nicht. Von den Tolleranzen nach Din und RAL abgesehn ist immer von den Kundenfaktoren abhängig ob ein Wert "verträglich" ist oder nicht. Dem einen ist eben eine Halbe Dpt die 30 Grad verdreht ist egal und beim anderen sind 0,25 dpt die 2 Grad verdreht sind unaktzeptabel. Das merkt man aber in den meisten Fällen schon bei der Refra.
Ein weiteres Problem für Wahrnehmungsunterschiede von Refra zu Brille ligt NICHT in Fragen des Optikers/Arzt oder Antworten von Kunden
Die Messgläser haben einen extrem kleinen Durchmesser und einen Breiten Rand wie in der Fotographie kommt es hier zu einer "Blenden" Wirkung und man hat mit der Messbrille immer eine höhere Schärfentiefe als später mit der Brille. Weiter hat jedes Brillenglas " Physikalische Fehler" diese sind bei einem Brillenglas später immer grösser als bei der Messung wo die " Fehler" im Verhältniss so gering sind das man sie ,auch auf Grund der Situation, nicht wahrnimmt. Selbst wenn ein Optiker/ Arzt also bei der Messung alles richtig gemacht hat kann es dazu kommen das Kunden mit dem Endprodukt in verschiedenen Situationen " sehen " als unangenhem empfinden.
Aber auch darüber entscheidet nicht die Physik sondern der Kunde.
Nicht immer wenn also ein Kunde ein Problem hat liegt die Ursache beim Optiker. Aber es ist seine Aufgabe dann eine Lösung zu finden.
So und dann noch mal etwas das ich hier immer wieder höre von Kunden und auch Kollegen: Man muss sich daran gewöhnen. Eingewöhnungsphasen von Brillen usw. das halte ich "pauschal" wie hier oft erwähnt, für nicht haltbar.
Wenn man ein unangenehmes Sehgefühl hat, muss man sich daran genausowenig gewöhnen wie an einem Schuh der Drückt,
und 14 Tage sind bei weiten zuviel.Setzt man die Brille auf und fühlt sich spontan nicht wohl damit, kann man das mit ruhigem Gewissen ( aus Sicht des Optikers und des Kunden) mal ein zwei Tage versuchen, aber empfindet man das dann immer noch als unangenehm dann müssen Optiker und Kunde eine Lösung finden.
Klar kann man sich nach 14 Tagen daran gewöhnen das ein Brille "klappt" aber das macht es nicht richtig denn in den meisten Fällen lernt hier das Gehrin nur etwas zu verarbeiten das nicht unbedingt richtig ist. Beispiel eine Spezielbrille dreht alle Bilder auf den Kopf. Das ist sehr unangenehm.
Nach x Tagen dreht Das Gehrin gelernt alle Bilder wieder richtig rum zu drehen, sehen ist angenhem und man kann damit alles machen wie immer. Toll man hat sich jetzt also daran gewöhnt aber das macht es nicht richtig.
Fühlt eine Kunde sich mit einer Brille nicht wohl warum auch immer , egal ob alles richtig ist, oder ein Fehler vorliegt, dann MUSS er sich nicht daran gewöhnen, sondern beide Seiten müssen eine aktzeptable Lösung finden.
Es kann nicht sein das ein Optiker sagt. nur weil aus fachlicher Sicht alles richtig ist, daran müssen Sie sich gewöhnen das wird schon, ich hab alles richtig gemacht usw. es kann aber auch nicht sein das in so einem Fall der Optiker hilft und auf seinen Kosten sitzen bleibt.
Hier müsssen in vielen Fällen Kunden und Optiker einfach lernen gemeinsame eine Lösung zu finden